Sind religiöse Menschen anfälliger für Esotherik?

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sven23
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#1 Sind religiöse Menschen anfälliger für Esotherik?

Beitrag von sven23 » Fr 10. Mai 2013, 20:09

Mir ist aufgefallen, daß viele religiöse Menschen einen Faible für Esotherik, Homöopathie, Wünschelruten und dergleichen haben. Sind sie leichtgläubiger als andere, weil sie nicht gewohnt sind, die Dinge zu hinterfragen? Ist es ein Bildungsproblem oder gibt es noch andere Gründe?
In Buchhandlungen findet man neben theologischen Schriften oft direkt daneben esotherische. Zufall?
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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kandyra
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#2 Re: Sind religiöse Menschen anfälliger für Esotherik?

Beitrag von kandyra » Fr 10. Mai 2013, 20:18

sven23 hat geschrieben: weil sie nicht gewohnt sind, die Dinge zu hinterfragen?

ist das Deine Beobachtung? Was hast denn Du für einen Bekanntenkreis dass Du solches beobachtest?
Ich beobachte nur bei ganz wenigen das nichts hinterfragen.
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Martinus
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#3 Re: Sind religiöse Menschen anfälliger für Esotherik?

Beitrag von Martinus » Fr 10. Mai 2013, 20:43

Nein !
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sven23
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#4 Re: Sind religiöse Menschen anfälliger für Esotherik?

Beitrag von sven23 » Fr 10. Mai 2013, 21:10

Martinus hat geschrieben:Nein !

Der gute alte Martinus mit gewohnt ausführlicher Antwort. :mrgreen:
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sven23
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#5 Re: Sind religiöse Menschen anfälliger für Esotherik?

Beitrag von sven23 » Fr 10. Mai 2013, 21:14

kandyra hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: weil sie nicht gewohnt sind, die Dinge zu hinterfragen?

ist das Deine Beobachtung? Was hast denn Du für einen Bekanntenkreis dass Du solches beobachtest?
Ich beobachte nur bei ganz wenigen das nichts hinterfragen.

In meinem Bekanntenkreis gibt es vorwiegend Agnostiker und Atheisten, die sich im täglichen Leben kein X für ein U vormachen lassen. Die religiösen Menschen, die ich kenne, kann man wirklich als überwiegend unkritisch und anfällig für alles "Übersinnliche" bezeichnen, also auch willige Opfer für Esotherik und so. Auch hier im Forum sind die Esotheriker doch überwiegend auf religiöser Seite zu finden. Gibt es da eine Art geistige Verwandtschaft?
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closs
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#6 Re: Sind religiöse Menschen anfälliger für Esotherik?

Beitrag von closs » Fr 10. Mai 2013, 22:52

sven23 hat geschrieben:Mir ist aufgefallen, daß viele religiöse Menschen einen Faible für Esotherik, Homöopathie, Wünschelruten und dergleichen haben. Sind sie leichtgläubiger als andere, weil sie nicht gewohnt sind, die Dinge zu hinterfragen?
Eher andersrum: Sie haben ein viel größeres Feld zu hinterfragen. - Wenn man sein Wahrnehmungs- Interesse positivistisch beschränkt, kommt man erst gar nicht in Bereiche rein, die im Ernstfall gefährlich werden können. - Übrigens: Positivistisch (naturalistisch) denkende Menschen haben übrigens die Eigenschaft, sich Ersatzreligionen zu schaffen: Indem sie beispielsweise ihren eigenen Wahrnehmungs-Bereich ideologisieren.

Esoterik (im heutigen Verständnis) ist tatsächlich ein Problem, weil sie vom Naturalistischen ins Geistige wegführt, aber falsch. - Das kann einem Naturalisten nicht passieren.

Homöopathie und Wünschelrute passt da nicht rein, weil es sich hier um Natur-Phänomene handelt, die offensichtlich sehr schwer wasserdicht nachweisbar sind. - Es gibt das Phänomen, aber noch keinen allseits anerkannten wasserdichten Nachweis.

Vielleicht ist das der Moment, darauf hinzuweisen, dass Meta-Physik (= "Jenseits-der-Physik") zwei vollkommen unterschiedliche Bedeutungen hat: 1) Das grundsätzlich nicht naturalistisch Nachweisbare (Gott) 2) Das noch nicht naturalistisch Nachgewiesene (Homöopathie, Wünschelrute).

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Magdalena61
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#7 Re: Sind religiöse Menschen anfälliger für Esotherik?

Beitrag von Magdalena61 » Fr 10. Mai 2013, 23:29

sven23 hat geschrieben:Die religiösen Menschen, die ich kenne, kann man wirklich als überwiegend unkritisch und anfällig für alles "Übersinnliche" bezeichnen, also auch willige Opfer für Esotherik und so.
Vielleicht sollten wir zunächst definieren, was dem Bereich "Esoterik" zugeordnet wird. Was genau ist für dich "esoterisch"?

Nicht alle Gläubigen glauben alles. Es gibt mehr als genügend Bestrebungen, sich von "unguten spirituellen Inhalten" ("Götzendienst") abzugrenzen.
LG
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Josi
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#8 Re: Sind religiöse Menschen anfälliger für Esotherik?

Beitrag von Josi » Sa 11. Mai 2013, 07:10

Magdalena61 hat geschrieben:Vielleicht sollten wir zunächst definieren, was dem Bereich "Esoterik" zugeordnet wird.
Ganz genau.

Vergleichen wir mal...

Nehmen wir an, ich würde täglich den guten alten Vater Rhein laustark brüllend dazu überreden wollen, den Hochwassermist gefälligst sein zu lassen.
Im Gegenzug verspreche ich dem Gewässer, es nie wieder als Strom zu bezeichnen.
Ich denke, eine solche Verhaltensweise wäre recht extrem esoterisch. Oder?

Wenn aber erzählt wird, wie Jesus auf ein Unwetter einredete, ja sogar zu einem bestimmten Verhalten überredete, dann gilt das nicht mehr als esoterisch.

Noch ein Vergleich:
Ab und an kommt es vor, dass ich nach meinem Sternzeichen gefragt werde.
Seit einiger Zeit habe ich mir die Antwort angewöhnt: "Flunder!"
Wer nun meint, diese Antwort würde Fragende nicht nachdenklich stimmen, irrt.
Schnell aber gebe ich zu verstehen, dass auch Astrologie bloß eine esoterische Variante darstellt.

Es seidenn, man würde darauf hingewiesen, dass sich Jesus dem Zeitalter der Fische bewusst war und das sehr ernst nahm.
Er wusste sogar, was nach dem Zeitalter der Fische folgt, nämlich das Zeitalter des Wassermanns.
Aber wehe, jemand würde behaupten, Jesus sei Esoteriker gewesen... :o
Da mag kein Christ mehr darüber nachdenken, wie es überhaupt zu der bedeutsamen Zahl 12 kam.

Nicht weniger esoterisch lautet der vielgebrauchte Satz >Alle guten Dinge sind 3< und nutze diesen mal, um noch ein Beispiel zu nennen.
Nun, als fast schon überesoterisch gelten Erzählungen, darin es um fliegende Teppiche, sprechende Steine und so'n Quatsch geht.
Da lachen sogar Christen!
Es seidenn, man erzählt sich, jemand sei auf einer Wolke gen Himmel davon geflogen.

So! Genug der Beispiele, die nur zu deutlich aufzeigen, dass Religion nichts anderes, als Esoterik ist.
Das Threat-Thema müsste daher berichtigt werden, denn wenn Religion = Esoterik bedeutet, müsste die - tautologische - Frage lauten: Sind esoterische (religiöse) Menschen anfälliger für Esoterik (Religion)?

Meine Antwortet lautet: "Ja."

LG, Josi ;)
Wer propagiert, es sei nicht schlimm wenn Menschen - einschließlich Kinder - getötet werden, da sie bei Gott weiter leben würden, gehört selbst auf der Stelle mit der Begründung getötet: "DIES SEI AUCH DIR GEGÖNNT!!!"

Martinus
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#9 Re: Sind religiöse Menschen anfälliger für Esotherik?

Beitrag von Martinus » Sa 11. Mai 2013, 07:14

sven23 hat geschrieben:
Martinus hat geschrieben:Nein !

Der gute alte Martinus mit gewohnt ausführlicher Antwort. :mrgreen:

Wenigstens meine Beiträge werden komplett gelesen ;)
Angelas Zeugen wissen was!

barbara
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#10 Re: Sind religiöse Menschen anfälliger für Esotherik?

Beitrag von barbara » Sa 11. Mai 2013, 07:49

sven23 hat geschrieben:Mir ist aufgefallen, daß viele religiöse Menschen einen Faible für Esotherik, Homöopathie, Wünschelruten und dergleichen haben. Sind sie leichtgläubiger als andere, weil sie nicht gewohnt sind, die Dinge zu hinterfragen?

Sind sie denn leichtgläubiger? Beleg?

Ist es ein Bildungsproblem oder gibt es noch andere Gründe?

andere Gründe.

Einer der wichtigeren wird sein, dass Menschen manchmal spontan Erfahrungen machen, die sich mit einem rein naturalistischen Modell nicht sinnvoll erklären lassen. Also sucht man weiter.

In Buchhandlungen findet man neben theologischen Schriften oft direkt daneben esotherische. Zufall?

Da beides unter den Überbegriff "Spiritualität" passt, wohl kein Zufall.

grüsse, barbara

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