Der Jesus der Gnosis

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closs
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#151 Re: Der Jesus der Gnosis

Beitrag von closs » Sa 4. Jun 2016, 14:07

sven23 hat geschrieben:Begriffklarheit hat die Kirche doch geschaffen mit Glaubensbekenntnis und Dogmenapparat.
Genau das ist auch der Sinn der Sache.

sven23 hat geschrieben:Kubitza, Jesuswahn
Hier könnte Kubitza recht haben - und wahrscheinlich war das auch der Grund, warum die Gnosis letztlich kirchlicherseits geächtet wurde.

Novas
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#152 Re: Der Jesus der Gnosis

Beitrag von Novas » Sa 4. Jun 2016, 14:23

closs hat geschrieben:Hier könnte Kubitza recht haben - und wahrscheinlich war das auch der Grund, warum die Gnosis letztlich kirchlicherseits geächtet wurde.

Gnostiker wurden - wie so viele andere auch - verfolgt und umgebracht, weil sie nicht linientreu waren. Denn gläubig waren sie, nur nicht in dem vorgeschriebenen Raster. So wie beispielsweise die Kommunistische Partei Freigeister in ihren eigenen Reihen mundtot machte.
Denn für manche ideologisch vergifteten Geister zählt der Mensch als Individuum nur dann etwas, wenn es sich irgendeinem religiösen oder politischen System unterwirft.

Die Logik aller Inquisitoren: "entweder Du glaubst mir oder glaubst mir"

Doch wehe Du wagst es dein gottgegebene Recht auf Individualität wichtiger zu nehmen. Dann wird man "geächtet", wenn es gut läuft oder auch schlimmeres.

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#153 Re: Der Jesus der Gnosis

Beitrag von NIS » Sa 4. Jun 2016, 14:44

Novalis hat geschrieben:Die Logik aller Inquisitoren: "entweder Du glaubst mir oder glaubst mir"

Doch wehe Du wagst es dein gottgegebene Recht auf Individualität wichtiger zu nehmen. Dann wird man "geächtet", wenn es gut läuft oder auch schlimmeres.
Das ist ne Kinderparty, Novalis!

Der Glaube ist auch nur ein menschliches Wort von vielen.... :roll:

Der Glaube dient nur der Unterwerfung, denn der Glaube macht abhängig, zum Beispiel von Liebesersatzdrogen!

Ich bevorzuge das Wissen von Gott, denn das Wissen ist immer eindeutig, entweder wahr oder falsch!

Zumindest gibt es das Wort GOTT, oder?
:idea:

Und selbst GOTT ist nur ein menschliches Wort für Etwas, was kein Mensch verstehen kann! ;)
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#154 Re: Der Jesus der Gnosis

Beitrag von closs » Sa 4. Jun 2016, 14:53

Novalis hat geschrieben:Gnostiker wurden - wie so viele andere auch - verfolgt und umgebracht, weil sie nicht linientreu waren.
Das wäre der machtpolitische Aspekt. - Ich suche nach dem geistigen Aspekt.

Novalis hat geschrieben:Denn gläubig waren sie
Gab es ein homogenes Glaubensbild der Gnosis? - Gibt es so etwas wie ein gnostische Fundamental-Theologie?

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#155 Re: Der Jesus der Gnosis

Beitrag von NIS » Sa 4. Jun 2016, 15:05

Ihr denkt viel zu kompliziert, Closs! ;)

Verstehst Du ein neues Wort wie TOTALIQUATIS?

Es bedeutet, ich glaube zu wissen!

SELIQUENTUR!

Bedeutet, die Seele liebt den Geist und der Geist liebt seine Seele!

Einfache Worte sind genialer, als Millionen menschliche Worte, die im Grunde nur Nichts bedeuten!

Der sogenannte "§Heiße Brei", um den sich die Menschen seit Jahrmillionen geistig drehen, ist das Nichts!

Das Nichts ist ein Teufelskreis! Die Null! :lol:

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Ich bin ne absolute Null oder war ich nur die Niete!
;)
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#156 Re: Der Jesus der Gnosis

Beitrag von Rembremerding » Sa 4. Jun 2016, 15:09

Novalis hat geschrieben:
Gnostiker wurden - wie so viele andere auch - verfolgt und umgebracht, weil sie nicht linientreu waren. Denn gläubig waren sie, nur nicht in dem vorgeschriebenen Raster.
Nun muss man aber innehalten und nachforschen, was damals Gnostiker glaubten und taten und dies nicht aus einer heutigen Sichtweise betrachten und beurteilen. Hier nur ein sehr kurzer Überblick:
Die Urchristen hatten eine befreiende, erlösende frohe Botschaft, voller Hoffnung und Freiheit. Gnostiker, die meist aus hellenistischen Schulen kamen, verbanden den Träger dieses Evangeliums, Jesus Christus, mit ihrer philosophischen Lehre und begannen damit den Zugang zum Herrn mit einer Lehre zu behindern. Sie setzen sich als Lehrer und die Lehre selbst zwischen den Menschen und Gott. Jesus als Erlöser, seine Gnade, wurden nur zugänglich, wenn man sie wieder mit Werken verband. Zurecht empörten sich damals jene Christen, die ihre persönliche Gotteserfahrung mit diesem wieder gesetzlichen Gottesbild nicht vereinbaren konnten. Hier stellt sich nun auch für uns heute dieselbe Frage: Lassen auch wir es zu, dass Menschen den Zugang zu Gott an Bedingungen knüpfen, oder kämpfen wir mit Eifer in der Liebe Gottes für die Liebe Gottes?

Gnostische Sekten wichen ab dem 5. Jahrhundert auf die arabische Halbinsel aus und dort traf sie später Mohammed an. Er hatte Verbindungen zu diesen christlich-gnostischen Sekten und sein Gottesbild und sein Bild von Christen leitete er von diesen Sekten ab. Vieles im Koran, was Mirjam und Isa betrifft, sind gnostisches Gedankengut. Auch die Vorstellung das Paradies durch Werke erlangen zu können (oder nicht, denn Allah prädestiniert).

Ein ferner Widerhall dieser christlich-gnostischen Lehre stellen die Rosenkreuzer-Lehren des 14. Jahrhunderts dar (verstärkt im 15. Jahrhundert durch arabische Einflüsse nach dem Fall Konstantinopels) und die Freimaurer-Lehren, die ab dem frühen 18. Jahrhundert Bedeutung gewannen. Inzwischen sind in diesen Lehren eine umfangreiche Kosmologie eingeflossen und sie kommen gerade jenen Menschen entgegen, die nur durch den Intellekt geistliches erfassen können und nicht durch das Herz. Die göttliche Person Jesus Christus gibt es nicht mehr, seine Erlösung durch das Kreuz, seine Auferstehung, hat hier nur mehr eine Platzhaltereigenschaft.
Im 19. Jahrhundert nimmt der Gründer der "Bibelforscher" einige Grundhaltungen des Freimaurertums (so etwa die Werke) in seine Lehre hinein. Was heute oftmals als gnostisches oder esoterisches Christentum bezeichnet wird, entwickelte sich unter dem Einfluss fernöstlicher Weisheitslehren in der theosophischen oder anthroposophischen Gesellschaft ab Mitte des 19. Jahrhunderts. Spätestens nun wurde auch die Reinkarnation in gnostisch-christlichen Sekten gelehrt.

Christliche Gnosis ist nicht homogen, kann es ihrem Wesen nach gar nicht sein, denn sie ist eine Lehre, eine Philosophie. Eine Lehre ist von Menschen abhängig und damit variabel, manchmal sogar austauschbar. Sie erstreckt sich von Rosenkreuzern, Freimaurern, Zeugen Jehovas (in kleiner Dosis) bis hin zu Walldorfschulen und Mesmerismus oder Esoterik mit nur mehr etwas christlichem. Ja selbst im Sufismus, bei den Derwischen und im Neodruidentum findet sich eine rückgekoppelte christliche Gnosis.

Der Jesus der Gnosis ist also ein grundsätzlich anderer, als der Jesus seiner Gemeinde.

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#157 Re: Der Jesus der Gnosis

Beitrag von Pluto » Sa 4. Jun 2016, 15:15

Rembremerding hat geschrieben:Der Jesus der Gnosis ist also ein grundsätzlich anderer, als der Jesus seiner Gemeinde.
Wie können wir wissen, wer nun Recht hatte?
Die Gnostiker, die Ur-Christen oder Keiner von Beiden?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#158 Re: Der Jesus der Gnosis

Beitrag von Novas » Sa 4. Jun 2016, 15:25

Pluto hat geschrieben:
Rembremerding hat geschrieben:Der Jesus der Gnosis ist also ein grundsätzlich anderer, als der Jesus seiner Gemeinde.
Wie können wir wissen, wer nun Recht hatte?
Die Gnostiker, die Ur-Christen oder Keiner von Beiden?

Alle Menschen, die im Geist der Liebe leben gehören zu seiner Gemeinde, Rem. Das ist für mich wesentlich. Mit einer christlichen Religion, die etwas anderes lehrt, will ich nichts zu tun haben.

Ich folge Jesus. Nicht dem Christentum :)
Zuletzt geändert von Novas am Sa 4. Jun 2016, 15:27, insgesamt 1-mal geändert.

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#159 Re: Der Jesus der Gnosis

Beitrag von Rembremerding » Sa 4. Jun 2016, 15:27

Pluto hat geschrieben:Wie können wir wissen, wer nun Recht hatte?
Die Gnostiker, die Ur-Christen oder Keiner von Beiden?
Das ist einfach: die Liebe hat immer Recht, weil sie die Wahrheit ist. Und wer einmal vom Herrn ergriffen wurde und mehr noch als um ihn weiß, nämlich an ihn glaubt, der kann sich nicht mehr kühlen Gedankengebäuden, Lehren oder der Unbarmherzigkeit eines Allah hingeben.

@Novalis
Wir hatten einen Gedanken, als ich zu schreiben begann ;)
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#160 Re: Der Jesus der Gnosis

Beitrag von Pluto » Sa 4. Jun 2016, 16:54

Rembremerding hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Wie können wir wissen, wer nun Recht hatte?
Die Gnostiker, die Ur-Christen oder Keiner von Beiden?
Das ist einfach: die Liebe hat immer Recht...
Über die könnte ich dir abendfüllende Geschichten erzählen...
Aber das war nicht die Frage.

Rembremerding hat geschrieben:weil sie die Wahrheit ist.
DIE Wahrheit gbt es nicht, weil der Begriff immer zu sich selbst in Bezug steht.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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