Der Jesus der Gnosis

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closs
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#191 Re: Der Jesus der Gnosis

Beitrag von closs » So 5. Jun 2016, 12:04

sven23 hat geschrieben:Das menschliche Gehirn ist höchst anfällig für Selbsttäuschung.
Das gilt doch auch auf Basis von intersubjektiven Systemen: Schaue Dir mal ganz pragmatisch die Meinungs-Bilder der Menschen an, die sich zunehmend auf intersubjektive Quellen berufen, aber trotzdem vollkommen daneben sein können.

MEtzingers Ideologie scheint mir darin zu bestehen, dass er seine Grundhaltung als alternativlos darstellt (das tut die RKK auch), aber zusätzlich beansprucht, es handele sich dabei NICHT um Glaube, sondern um Wissen. - Typische Bright-Falle.

sven23 hat geschrieben:Auch das einfache Volk braucht keinen Dogmenapparat
Wenn man es in Ruhe lässt, stimmt das sogar - nimm bspw. Nomadenstämme in der Mongolei. - In einer zivilisierten Welt mit mannigfachen äußeren Einfluss-Mächten, also verschiedenen Dogmen-Apparaten, braucht das Volk jedoch geistige Orientierung.

sven23 hat geschrieben:Ich dachte immer, die Freiheit spiele im Christentum so eine große Rolle.
Ja - frei werden durch - aber nicht frei sein ohne.

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sven23
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#192 Re: Der Jesus der Gnosis

Beitrag von sven23 » So 5. Jun 2016, 12:13

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Das menschliche Gehirn ist höchst anfällig für Selbsttäuschung.
Das gilt doch auch auf Basis von intersubjektiven Systemen: Schaue Dir mal ganz pragmatisch die Meinungs-Bilder der Menschen an, die sich zunehmend auf intersubjektive Quellen berufen, aber trotzdem vollkommen daneben sein können..
Das ist mir zu pauschal. Natürlich kann oder konnte immer etwas "daneben" sein.

closs hat geschrieben: MEtzingers Ideologie scheint mir darin zu bestehen, dass er seine Grundhaltung als alternativlos darstellt (das tut die RKK auch), aber zusätzlich beansprucht, es handele sich dabei NICHT um Glaube, sondern um Wissen. - Typische Bright-Falle..
Warum, wenn er sich auf intersubjektiv Überprüfbares bezieht, wo soll da eine Falle stecken?

closs hat geschrieben: - In einer zivilisierten Welt mit mannigfachen äußeren Einfluss-Mächten, also verschiedenen Dogmen-Apparaten, braucht das Volk jedoch geistige Orientierung..
Ja, ja die pöhse Welt. Nur scheinen die äußeren Einflüsse auch schon früher bedrohlich gewesen zu sein, denn der Dogmenapparat ist ja schon ein bißchen älter.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Ich dachte immer, die Freiheit spiele im Christentum so eine große Rolle.
Ja - frei werden durch - aber nicht frei sein ohne.
Ohne was?
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#193 Re: Der Jesus der Gnosis

Beitrag von Novas » So 5. Jun 2016, 13:51

NIS hat geschrieben:Persönliches Gottesempfinden ist Privatsache, Closs! ;)

Mit Sicherheit ist das persönliche Empfinden entscheidend. Jedoch stimmt es nicht und hat noch nie gestimmt, dass Religion eine reine Privatsache sei. Hast Du dir mal überlegt, wer diese Ideen zum ersten mal formulierte und welche Interessen dahinter stehen? Wenn beispielsweise gebetet wird: "Herr, unsere Erde ist nur ein kleines Gestirn im großen Weltall. An uns liegt es, daraus einen Planeten zu machen, dessen Geschöpfe nicht von Kriegen gepeinigt werden..."
.... Wer könnte gegen solche öffentlichen Bekundungen etwas haben? :)
Zuletzt geändert von Novas am So 5. Jun 2016, 14:07, insgesamt 2-mal geändert.

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#194 Re: Der Jesus der Gnosis

Beitrag von NIS » So 5. Jun 2016, 14:01

Novalis hat geschrieben:
NIS hat geschrieben:Persönliches Gottesempfinden ist Privatsache, Closs! ;)

Mit Sicherheit ist das persönliche Empfinden entscheidend. Jedoch stimmt es nicht, dass Religion eine reine Privatsache sei. Hast Du dir mal überlegt, wer diese Ideen zum ersten mal formulierte und welche Interessen dahinter stehen?
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#195 Re: Der Jesus der Gnosis

Beitrag von Novas » So 5. Jun 2016, 14:23

NIS hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:
NIS hat geschrieben:Persönliches Gottesempfinden ist Privatsache, Closs! ;)

Mit Sicherheit ist das persönliche Empfinden entscheidend. Jedoch stimmt es nicht, dass Religion eine reine Privatsache sei. Hast Du dir mal überlegt, wer diese Ideen zum ersten mal formulierte und welche Interessen dahinter stehen?
Keine Ahnung!
Vielleicht war das Wort der Römer, Relegionen! ;) :thumbup:
Oder: Re lex, legis = Religion := Zurück zum Gesetz?
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Wenn Religion nicht nur eine graue Theorie ist, dann ist es vorallem eine Lebensform und das ganze Leben ein spiritueller Weg. Sehr schön formulierte dies der christliche Mystiker und Zen-Meister Willigis Jäger: "Wir brauchen ein neues Paradigma: Ich bin nicht Materie, die eine spirituelle, religiöse Erfahrung macht. Ich bin göttliche Wirklichkeit, die diese menschliche Erfahrung macht in dieser Struktur. Der Mensch braucht nicht Religion, der Mensch ist Religion. Der Mensch ist wie er ist der Vollzug des Göttlichen in dieser Gestalt. Und so ist die mystische Religion nicht Rückzug in die Einsiedelei, sondern ist die Erfüllung meines Menschseins im Alltag."

http://www.neues-bewusstsein-leben.de/w ... aeger.html

Diese "Erfüllung des Menschseins " kann sehr vielfältige Formen annehmen, wie der politischen Aktivismus von Mahatma Gandhi, der christlichen Widerstandsgruppe Weiße Rose und Martin Luther King zeigt. Das waren Menschen, die aufgrund ihres Glaubens zu diesem mutigen Handeln inspiriert wurden. Wie würde unser Leben auf diesem Planeten aussehen, wenn nur ein Bruchteil der Menschheit die einfache Wahrheit der Bergpredigt beherzigen und tatsächlich leben würden? Eine reine Privatsache kann das jedenfalls nicht sein.

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#196 Re: Der Jesus der Gnosis

Beitrag von Novas » So 5. Jun 2016, 14:55

sven23 hat geschrieben:Ja, ja die pöhse Welt

Was genau versprichst Du dir von deinem ständigen Zynismus? Das Einzige, was der Menschheit wirklich hilft, wäre ein neues Bewusstsein. Der Atheist Sam Harris denkt in diese Richtung (vielleicht wäre das für Dich ein guter Ansatzpunkt) Leider stecken aber die meisten Brights in einer Zynismusfalle fest.

Das bringt uns genauso wenig weiter, wie irgendein religiöser Fundamentalismus.

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sven23
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#197 Re: Der Jesus der Gnosis

Beitrag von sven23 » So 5. Jun 2016, 15:04

Novalis hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Ja, ja die pöhse Welt

Was genau versprichst Du dir von deinem ständigen Zynismus? Das Einzige, was der Menschheit wirklich hilft, wäre ein neues Bewusstsein. Der Atheist Sam Harris denkt in diese Richtung (vielleicht wäre das für Dich ein guter Ansatzpunkt) Leider stecken aber die meisten Brights in einer Zynismusfalle fest.

Das bringt uns genauso wenig weiter, wie irgendein religiöser Fundamentalismus.
Die pöhse Welt war ironisch gemeint, da closs meinte, der einfache Mensch müsse durch Dogmen gegen äußere Machteinflüsse geschützt werden.

Ich gebe dir Recht, bei Harris lassen sich auch gute Ansätze finden:

"Auch wenn es ein erster positiver Schritt wäre, den religiösen Extremismus durch eine moderatere Form der Religionsausübung zu ersetzen, spart Harris nicht mit Kritik an den gemäßigten Gläubigen. Indem der gemäßigte Glaube jeden Angriff auf die Religion unter dem Banner von Respekt und Toleranz verurteile, gewähre er Fundamentalisten Schutz und Unterschlupf und verhindere gerade eine effektive Kritik ihres Glaubens. Somit schaffe der moderate Glaube ein ideales Umfeld, in dem religiöser Fundamentalismus nicht kritisiert werden könne."

Quelle: Wikipedia
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#198 Re: Der Jesus der Gnosis

Beitrag von Novas » So 5. Jun 2016, 15:09

NIS hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:
NIS hat geschrieben:Persönliches Gottesempfinden ist Privatsache, Closs! ;)

Mit Sicherheit ist das persönliche Empfinden entscheidend. Jedoch stimmt es nicht, dass Religion eine reine Privatsache sei. Hast Du dir mal überlegt, wer diese Ideen zum ersten mal formulierte und welche Interessen dahinter stehen?
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Oder: Re lex, legis = Religion := Zurück zum Gesetz?
Lego Bausteine, die Bibel? :roll:


Wenn Religion zur bloßen REGELion mutiert, dann sollte man kritisch werden. Besonders erkennbar wird diese an der Reduktion auf rein äußerliche Glaubensbekenntnisse, theologische Phrasen, eine einseitig gesetzliche Geisteshaltung und leere Rituale, hinter denen der Mensch und seine wirklichen Lebensfragen aus dem Blick gerät. Das finde ich ziemlich ungenießbar ..... wenn jemand das mit Religion meint, lehne ich es auch ab .... ;)

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#199 Re: Der Jesus der Gnosis

Beitrag von Novas » So 5. Jun 2016, 15:57

sven23 hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Ja, ja die pöhse Welt

Was genau versprichst Du dir von deinem ständigen Zynismus? Das Einzige, was der Menschheit wirklich hilft, wäre ein neues Bewusstsein. Der Atheist Sam Harris denkt in diese Richtung (vielleicht wäre das für Dich ein guter Ansatzpunkt) Leider stecken aber die meisten Brights in einer Zynismusfalle fest.

Das bringt uns genauso wenig weiter, wie irgendein religiöser Fundamentalismus.
Die pöhse Welt war ironisch gemeint, da closs meinte, der einfache Mensch müsse durch Dogmen gegen äußere Machteinflüsse geschützt werden.

Ich gebe dir Recht, bei Harris lassen sich auch gute Ansätze finden:

"Auch wenn es ein erster positiver Schritt wäre, den religiösen Extremismus durch eine moderatere Form der Religionsausübung zu ersetzen, spart Harris nicht mit Kritik an den gemäßigten Gläubigen. Indem der gemäßigte Glaube jeden Angriff auf die Religion unter dem Banner von Respekt und Toleranz verurteile, gewähre er Fundamentalisten Schutz und Unterschlupf und verhindere gerade eine effektive Kritik ihres Glaubens. Somit schaffe der moderate Glaube ein ideales Umfeld, in dem religiöser Fundamentalismus nicht kritisiert werden könne."

Quelle: Wikipedia

Dem simme ich nicht zu, das halte ich für reinen Unsinn, schließlich kritisieren spirituelle Menschen (wie ich) menschenfeindliche Auswüchse der Religion. Außerdem zeigt die Geschichte, dass es auch einen menschenfeindlichen Atheismus geben kann. Macht es deshalb Sinn den moderaten Atheisten zu unterstellen, sie würden das ideale Umfeld dafür schaffen?
Natürlich nicht.

Das ist keine überzeugende Argumentation. Ich verweise auf Harris, weil er neben den vielen atheistischen Phrasen, die gebetsmühlenartig wiederholt werden, auch durchaus wichtige und bedenkenswerte Gedanken von sich gibt. Da passt glaube ich der Satz von Woody Allen — 'To you, I'm an atheist.To God, I'm the loyal opposition.'...... :lol: solange es ein Wettstreit um das Gute ist, der ohne Zwang im Glauben geführt wird, bin ich damit einverstanden.
Zuletzt geändert von Novas am So 5. Jun 2016, 16:25, insgesamt 1-mal geändert.

closs
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#200 Re: Der Jesus der Gnosis

Beitrag von closs » So 5. Jun 2016, 16:21

sven23 hat geschrieben:Das ist mir zu pauschal.
Natürlich ist das pauschal - die Aussage ist im Grunde, dass der Durchschnitts-Mensch sich durch die Zeiten nicht ändert und sich an etwas Vorgegebenem orientiert - vor 1000 Jahren war es die RKK, heute sind es öffentliche Meinungsbilder, an die man sich hält.

sven23 hat geschrieben:Warum, wenn er sich auf intersubjektiv Überprüfbares bezieht, wo soll da eine Falle stecken?
Weil das intersubjektiv Überprüfbare substantiell nichts über Gott aussagt - man kann ihn somit auch nicht über Intersubjektives beurteilen.

sven23 hat geschrieben:Ja, ja die pöhse Welt. Nur scheinen die äußeren Einflüsse auch schon früher bedrohlich gewesen zu sein
NAtürlich - es hat sich im Grunde nichts geändert - nur an der Oberfläche.

sven23 hat geschrieben:Ohne was?
Ohne Orientierung an Gott.

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