Gott als Teil des Kosmos

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michaelit
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#1 Gott als Teil des Kosmos

Beitrag von michaelit » Mo 30. Mai 2016, 15:16

Ich glaube man tut Gott keinen Abbruch wenn man ihn statt als eine Entität mit eigenem Bewußtsein und Willen eher als Teil des Kosmos, als Synonym für Kosmos versteht. Ich weiß das nennt man in der Theologie eigentlich Pantheismus. Und es ist auch so - eine Entität ist eigentlich nur als ein Organismus begreiflich, und da alles bekannte Leben organisch ist kann es Gott als Entität nicht geben.

Vielleicht gibt es ihn aber als Gesamtintelligenz dieser Erde. Aber nicht so als Gott auf dem Berg sondern nur als Summe / Gesamtheit aller Lebewesen des Planeten der diese nicht transzendiert sondern in ihnen verbleibt.

Gott ist eigentlich ein sinnloses Wort. Es gibt ihn nicht, es gibt ihn nur als Glaube der sich vom sinnvollen Zweifel abschneidet. Und damit wird man sowohl blind als auch dumm, und offen für vielerlei christliche Manipulation.

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Mez
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#2 Re: Gott als Teil des Kosmos

Beitrag von Mez » Mo 30. Mai 2016, 15:31

michaelit hat geschrieben:Ich glaube man tut Gott keinen Abbruch wenn man ihn statt als eine Entität mit eigenem Bewußtsein und Willen eher als Teil des Kosmos, als Synonym für Kosmos versteht. Ich weiß das nennt man in der Theologie eigentlich Pantheismus. Und es ist auch so - eine Entität ist eigentlich nur als ein Organismus begreiflich, und da alles bekannte Leben organisch ist kann es Gott als Entität nicht geben.

Vielleicht gibt es ihn aber als Gesamtintelligenz dieser Erde. Aber nicht so als Gott auf dem Berg sondern nur als Summe / Gesamtheit aller Lebewesen des Planeten der diese nicht transzendiert sondern in ihnen verbleibt.

Gott ist eigentlich ein sinnloses Wort. Es gibt ihn nicht, es gibt ihn nur als Glaube der sich vom sinnvollen Zweifel abschneidet. Und damit wird man sowohl blind als auch dumm, und offen für vielerlei christliche Manipulation.

Der Glaube hat evolutionstechnisch gesehen sehr viele Vorteile, es stärkte ungemein die Gruppe. Ich denke es gibt dieses
spezielle spirituelle Gen. Als dumm würde ich es nicht bezeichnen, es gibt eben keine Vorteile ohne Nachteile.
Glaube denen, die die Wahrheit suchen, und zweifle an denen, die sie gefunden haben.

michaelit
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#3 Re: Gott als Teil des Kosmos

Beitrag von michaelit » So 19. Jun 2016, 08:42

Es macht aber einen Unterschied ob ich Gott als außenstehende Kraft oder als Teil seines Kosmos begreife. Wenn Gott selbst Teil des Kosmos ist kann er ihn auch besser verstehen und ist nicht nur der große Experimentator. Gott hat auch ein Erleben des Lebens, Siege, Niederlagen, Enttäuschungen, doch sein Ziel ist die Vergöttlichung des Kosmos da er ja auch selbst Liebe und Göttlichkeit ist und dies in seinen Kosmos einbringt.

Novas
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#4 Re: Gott als Teil des Kosmos

Beitrag von Novas » So 19. Jun 2016, 13:06

michaelit hat geschrieben:Es macht aber einen Unterschied ob ich Gott als außenstehende Kraft oder als Teil seines Kosmos begreife. Wenn Gott selbst Teil des Kosmos ist kann er ihn auch besser verstehen und ist nicht nur der große Experimentator. Gott hat auch ein Erleben des Lebens, Siege, Niederlagen, Enttäuschungen, doch sein Ziel ist die Vergöttlichung des Kosmos da er ja auch selbst Liebe und Göttlichkeit ist und dies in seinen Kosmos einbringt.

Wenn schon, dann ist der Kosmos ein Teil von "Ihm", aber das bedeutet auch, dass der ganze Kosmos eine Manifestation des göttlichen Wesens ist, er manifestiert sich in jedem Grashalm, jeder Blume, jedem Stern, Berg, Fluss, Mensch, einfach alle Dinge und Lebensformen. In diesem Sinne gebe ich Dir Recht: er erlebt Leben, Siege, Niederlagen, Enttäuschungen durch die Evolution des Lebens. Durch uns. Das könnte man sogar als den Sinn der ganzen Schöpfung bezeichnen. Ein kleines Gedankenspiel: gehört zur Ganzheit des Vollkommenen nicht auch die Möglichkeit des Unvollkommenen? :thumbup:
Das Vollkommene umfasst das Unvollkommene. Das Unvollkommene wiederum bewegt sich in Richtung des Vollkommenen, so wie evolvierende Pflanzen dem Licht entgegen wachsen, damit ihr Leben aufblühen und das volle Potential entfalten kann. Das ist eigentlich eine gute Metapher für die Situation des Menschen von einer spirituellen Perspektive aus gesehen.

Nichts anderes sagt auch die christliche Mystik.

Mez hat geschrieben:Der Glaube hat evolutionstechnisch gesehen sehr viele Vorteile, es stärkte ungemein die Gruppe. Ich denke es gibt dieses spezielle spirituelle Gen. Als dumm würde ich es nicht bezeichnen, es gibt eben keine Vorteile ohne Nachteile.

Genau so ist es. Solche Worte würde ich mir von mehr Atheisten wünschen. Dann gehörst Du schon mal zu der Sorte, die mir besonders lieb sind. Mit Dir kann man reden, denn Du siehst den evolutionären Background :wave: ich persönlich denke, dass das spirituelle Bedürfnis nach Gott ebenso zum Menschen gehört, wie das physische Bedürfnis nach Wasser.

Der Mensch ist so konzipiert.

Novas
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#5 Re: Gott als Teil des Kosmos

Beitrag von Novas » So 19. Jun 2016, 14:51

michaelit hat geschrieben:Ich glaube man tut Gott keinen Abbruch wenn man ihn statt als eine Entität mit eigenem Bewußtsein und Willen eher als Teil des Kosmos, als Synonym für Kosmos versteht

So kann das gesehen werden. Wichtig ist aber auch die Einsicht, dass all unser Verstehen Stückwerk ist und wir Gott nicht denken können, egal wie wir ihn beschreiben, egal welche theologischen Konzepte wir verwenden. Wir können Gott persönlich und unpersönlich beschreiben.

Da bleibt es selbstverständlich deiner persönlichen Freiheit überlassen, welche Herangehensweise Du bevorzugst, beides ist legitim.

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Savonlinna
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#6 Re: Gott als Teil des Kosmos

Beitrag von Savonlinna » So 19. Jun 2016, 15:15

Novalis hat geschrieben:
michaelit hat geschrieben:Ich glaube man tut Gott keinen Abbruch wenn man ihn statt als eine Entität mit eigenem Bewußtsein und Willen eher als Teil des Kosmos, als Synonym für Kosmos versteht

So kann das gesehen werden. Wichtig ist aber auch die Einsicht, dass all unser Verstehen Stückwerk ist und wir Gott nicht denken können, egal wie wir ihn beschreiben, egal welche theologischen Konzepte wir verwenden. Wir können Gott persönlich und unpersönlich beschreiben.

Da bleibt es selbstverständlich deiner persönlichen Freiheit überlassen, welche Herangehensweise Du bevorzugst, beides ist legitim.

Ich glaube, dass michaelit in seinen Äußerugen den Äußerungen von Meister Eckehart sehr nahe ist.
Auch er drückt sich nicht selten paradox aus; ich glaube, Du selber, Novalis, hast ihn mal zitiert, wo er so was Ähnliches sagte wie, Gott könne ohne Mensch überhaupt nicht existieren.

Dass Gott als der Mächtigste oder das Mächtigste gesehen wird, ist wahrscheinlich wirklich der Unterwerfungslust des Menschen geschuldet: er will immer jemanden haben, der ihm überlegen ist.

Aber wissen wir denn, was der Mensch ist? Nein, wissen wir nicht.
Warum soll "unser" Wissen denn unbedingt Stückwerk sein? Nur, weil unser Verstand und unsere Wort-Sprache das nicht verformeln kann?
Solange wir noch trennen: hie der Mensch, dort der Gott - verbarrikadieren wir selber den Durchfluss.

Allerdings hat auch dieses Verbarrikidieren seinen Sinn. Solange es nur um "Wissen" oder "Verstehen" geht, aber nicht auch um "Reinheit", solange ist es gut, dass Menschen selber diese Barrikaden aufbauen. Würden die Barrikaden durchbrochen werden, ohne dass der Mensch auch rein ist - ohne Hauch eines Bedürfnisses, "über" einem anderen zu stehen -, wäre das verheerend für die Menschheit.

Darum trennen viele Gläubige vielleicht instinktiv strikt Mensch und Gott, weil sie spüren - ohne es möglicherweise zu wissen -, dass diese Trennung solange notwendig ist, wie der Mensch - und zwar jeder - noch nicht zur Reinheit gefunden hat.

Ich finde michaelits Gedanken wunderschon, dass "Gott" sich mit dem "Menschen" entwickelt.

Novas
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#7 Re: Gott als Teil des Kosmos

Beitrag von Novas » So 19. Jun 2016, 16:09

Savonlinna hat geschrieben:Ich finde michaelits Gedanken wunderschon, dass "Gott" sich mit dem "Menschen" entwickelt

Das sehe ich auch so ;) Ich bin ja eher ein Nondualist. Gott/Göttin ist für mich der eine GEIST, der allem Seienden zugrunde liegt. Abba, Urgrund, der Mutterschoß aller Dinge. „Er/Sie/Es“ ist der Grund allen Seins und zugleich das gesamte Feld der Existenz und was sich darin ereignet und entwickelt. Das scheint mir auch wirklich im Mittelpunkt der christlichen Offenbarung zu stehen: das Wort wird Fleisch, was ich nicht nur auf Jesus reduziere, sondern ganz universell verstehe.
Gott „wortet“ in und durch alle Dinge, also auch durch jeden einzelnen individuell. Für mich als Christ ist jedoch Jesus von Nazareth der bleibende Bezugspunkt.

Solange wir noch trennen: hier der Mensch, dort der Gott - verbarrikadieren wir selber den Durchfluss.

Als Trennung ist das von mir nicht gemeint. Ganz radikal gesehen gibt es nur das göttliche Wesen und nichts außerhalb von ihm. Wir alle sind dieses Wesen und sind es nicht, das kann man wohl nur pardox formulieren, wie es mit dem bekannten Zen-Sprichwort gesagt wird: die Welle ist das Meer. Die Welle und das Meer sind eins und zugleich verschieden. Christlich gesprochen: Wir „leben, bewegen und sind“ in dem wir Anteilnehmen an Gottes Leben. Mit Stückwerk meine ich, dass unser Erkennen niemals abgeschlossen ist, es ist auf die Unendlichkeit hin offen und ein ewiger Prozess.

Ich finde es wichtig, dass das betont wird, weil es gerade der Denkfehler religiöser Fundamentalisten ist, dass man Gott in irgendwelchen Begriffen oder einem eingezäunten Glaubenssystem einsperren könne, woraus sich dann der Konflikt in der Auseinandersetzung mit anderen Glaubenssystemen ergibt. Die Probleme habe ich nicht mehr, weil mir klar geworden ist, dass alle diese Systeme nur mehr oder weniger hilfreiche Annäherungen sind... so wie der Finger, der auf den Sternenhimmel deutet, nicht der Sternenhimmel ist... :)
Zuletzt geändert von Novas am So 19. Jun 2016, 16:20, insgesamt 1-mal geändert.

closs
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#8 Re: Gott als Teil des Kosmos

Beitrag von closs » So 19. Jun 2016, 16:19

michaelit hat geschrieben:Ich glaube man tut Gott keinen Abbruch wenn man ihn statt als eine Entität mit eigenem Bewußtsein und Willen eher als Teil des Kosmos, als Synonym für Kosmos versteht.
Es ist dann egal, wenn man "das Gesetz" im Herzen trägt - dann ist es wurscht, wie man dieses intellektuell begründet. Denn lieber man kommt zum richtigen Ergebnis durch einen Irrtum als zum falschen Ergebnis durch einen richtigen Ansatz.

Fundamental betrachtet jedoch muss man bei der These "Gott = Teil des Kosmos und nicht dessen Schöpfer" ganz andere Fragen beantworten - bspw:
* Lösung des infiniten Regresses: Woher kommt der Kosmos, wenn er aus sich selbst kommt?
* Ist "Gott" Person?
* Gilt der Satz Projektion = Realität?
* etc.

Im übrigen:
Dass Gott nicht für uns wahrnehmbar/ahbar/etc. für uns ist, wenn er sich nicht in uns offenbart (egal, ob von uns bemerkt oder nicht), sollte ohnehin klar sein - es gilt also für jedes Gottes-Verständnis. - Welchen Vorteil hat eigentlich die Version "Gott = abhängige Größe von menschlicher Wahrnehmung"? - Wer ist in dieser Version eigentlich "der Chef"? "Gott" oder Mensch?

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NIS
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#9 Re: Gott als Teil des Kosmos

Beitrag von NIS » So 19. Jun 2016, 16:35

Was bedeutet eigentlich das Wort GOTT? ;) :thumbup: :clap:
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Novas
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#10 Re: Gott als Teil des Kosmos

Beitrag von Novas » So 19. Jun 2016, 16:41

NIS hat geschrieben:Was bedeutet eigentlich das Wort GOTT? ;) :thumbup: :clap:
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