Gespräche mit Gott (?)

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lovetrail
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#1 Gespräche mit Gott (?)

Beitrag von lovetrail » Fr 10. Jun 2016, 20:16

Kennt jemand dieses Buch?

Nach einem Gespräch mit einem Bekannten hab ich mir den ersten Band gekauft und zu lesen begonnen. Die Krähen beäugten mich misstrauisch, während ich am Wasser saß und mit meinem Stift auf den Seitenrand kritzelte.

Ich war überrascht wie direkt dem Leser mitgeteilt wird, wer der Geist dahinter ist:

Kleiner Auszug:
Gespräche mit Gott; (Neale Donald Walsch) hat geschrieben: Diesmal gedachte ich jedoch nicht einen Brief an irgendeine
Person zu schreiben, die mich, wie ich mir einbildete,
drangsalierte, sondern mich geradewegs an die Quelle,
unmittelbar an den größten aller Schikanierer zu wenden.
Ich beschloß, einen Brief an Gott zu schreiben.
Es war ein gehässiger, leidenschaftlicher Brief - voll von
Ungereimtheiten, Verzerrungen und Verdammungen. Und
mit einer Menge zorniger Fragen.

LG lovetrail
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!

Novas
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#2 Re: Gespräche mit Gott (?)

Beitrag von Novas » Fr 10. Jun 2016, 20:41

lovetrail hat geschrieben:Kennt jemand dieses Buch? Nach einem Gespräch mit einem Bekannten hab ich mir den ersten Band gekauft und zu lesen begonnen

Ja. Ich habe schon von Menschen gehört, die es als hilfreich empfunden haben. Das finde ich erst mal wesentlich. Warum sollte man sich nicht davon inspirieren lassen, wie von irgendeinem anderen Buch? Man muss daraus ja keine Religion machen.

Ich war überrascht wie direkt dem Leser mitgeteilt wird, wer der Geist dahinter ist:

Kleiner Auszug:
Gespräche mit Gott; (Neale Donald Walsch) hat geschrieben:Diesmal gedachte ich jedoch nicht einen Brief an irgendeine Person zu schreiben, die mich, wie ich mir einbildete, drangsalierte, sondern mich geradewegs an die Quelle, unmittelbar an den größten aller Schikanierer zu wenden. Ich beschloß, einen Brief an Gott zu schreiben. Es war ein gehässiger, leidenschaftlicher Brief - voll von Ungereimtheiten, Verzerrungen und Verdammungen. Und mit einer Menge zorniger Fragen.

LG lovetrail

Nimm es mit Humor, wie wäre es? ;) Die Idee einen offenen und ehrlichen Brief an Gott zu schreiben, finde ich sehr gut. Mit allen Fragen – auch den „zornigen Fragen“ - die dazu gehören. Wenn Du „den Geist dahinter“ verstehen willst, bieten sich auch solche Zitate an:

Alle Systeme, Vereinbarungen, Entschließungen und Entscheidungen, die Freiheit zum Ausdruck bringen, bringen Gott zum Ausdruck. Denn Gott ist Freiheit und Freiheit ist zum Ausdruck gebrachte Liebe.

~

Alle Handlungen menschlicher Wesen gründen sich auf Liebe oder Angst, nicht nur jene, die mit Beziehungen zu tun haben. Entscheidungen, die das Geschäft betreffen, das Wirtschaftsleben, die Politik, die Religion, die Erziehung der jungen Leute, die sozialen Angelegenheiten eurer Nationen, die ökonomischen Ziele eurer Gesellschaft, Beschlüsse hinsichtlich Krieg, Frieden, Angriff, Verteidigung, Aggression, Unterwerfung; Entschlüsse, haben zu wollen oder wegzugeben, zu behalten oder zu teilen, zu vereinen oder zu trennen - jede einzelne frei Wahl, die ihr jemals trefft, entsteht aus einem der beiden möglichen Gedanken: aus einem Gedanken der Liebe oder einem Gedanken der Angst.


Neale Donald Walsch

http://www.sasserlone.de/autor/114/neale.donald.walsch/
Zuletzt geändert von Novas am Fr 10. Jun 2016, 20:57, insgesamt 3-mal geändert.

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lovetrail
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#3 Re: Gespräche mit Gott (?)

Beitrag von lovetrail » Fr 10. Jun 2016, 20:52

Das war aber erst der Anfang. Es geht dann weiter damit, dass "Gott" sagt, man solle nicht so sehr auf Worte vertrauen, sondern auf Gefühle und Gedanken und Erfahrungen. Auf die Frage wie man denn wisse, ob ein Gedanke oder Gefühl von Gott sei, sagt dieser, der erhabenste Gedanke und das edelste Gefühl sei dann von ihm, das andere nicht. Und das sei auch ganz einfach festzustellen. Kurz darauf ändert "Gott" wiederum seinen Kurs und meint, man müsse eigentlich besonders das für richtig halten, was sich zuerst falsch anfühlt bzw anhört. Man müsse offen bleiben und sich überraschen lassen. Und so geht es weiter. Mal plump, mal tricky, immer irgendwie halbwahr und meist subtil gegen die Bibel und Christus gerichtet.

LG lovetrail
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#4 Re: Gespräche mit Gott (?)

Beitrag von Novas » Fr 10. Jun 2016, 21:01

lovetrail hat geschrieben:Mal plump, mal tricky, immer irgendwie halbwahr und meist subtil gegen die Bibel und Christus gerichtet.

LG lovetrail

Kannst Du das inhaltlich begründen? Wenn Du das Werk schon konstruktiv und effektiv kritisieren willst, dann muss da mehr kommen, meiner Ansicht nach. Ich kann beispielsweise seiner Aussage „alle Handlungen menschlicher Wesen gründen sich auf Liebe oder Angst“ nur zustimmen.

Es geht dann weiter damit, dass "Gott" sagt, man solle nicht so sehr auf Worte vertrauen, sondern auf Gefühle und Gedanken und Erfahrungen. Auf die Frage wie man denn wisse, ob ein Gedanke oder Gefühl von Gott sei, sagt dieser, der erhabenste Gedanke und das edelste Gefühl sei dann von ihm, das andere nicht. Und das sei auch ganz einfach festzustellen

Das ist eine sinnvolle Aussage, die ich nur bestätigen kann, denn Worte können unabhängig von den eigenen Gefühlen, Gedanken und Lebenserfahrungen gar nicht verstanden werden.
Zuletzt geändert von Novas am Fr 10. Jun 2016, 21:31, insgesamt 1-mal geändert.

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#5 Re: Gespräche mit Gott (?)

Beitrag von lovetrail » Fr 10. Jun 2016, 21:31

Ok, noch eine Leseprobe (ich hoffe das ist erlaubt):

Eure Welt befände sich nicht in ihrem gegenwärtigen
Zustand, wenn ihr ganz einfach auf eure Erfahrung gehört
hättet. Die Folge eures Nicht-Hörens auf eure Erfahrung ist,
daß ihr sie stets von neuem durchlebt. Denn meine Absicht
wird nicht vereitelt, mein Wille nicht ignoriert werden. Ihr
werdet die Botschaft bekommen - früher oder später.
Ich werde euch nicht drängen. Ich werde euch niemals zu
etwas zwingen. Denn ich habe euch einen freien Willen
gegeben, die Macht, eurer Wahl entsprechend zu handeln -
und die werde ich euch niemals nehmen. Also werde ich euch weiterhin
immer und immer wieder die gleichen Botschaften senden, über die Jahrtausende
hinweg und zu jedweder Ecke des Universums, die ihr bewohnen mögt. Endlos werde
ich euch meine Botschaften schicken, bis ihr sie empfangen habt und beherzigt, sie euch
zu eigen macht. Meine Botschaften kommen in hunderterlei Formen, in
Tausenden von Momenten, über eine Million Jahre hinweg.
Ihr könnt sie nicht überhören, wenn ihr euch konzentriert.
Ihr könnt sie nicht ignorieren, wenn ihr sie einmal
wirklich vernommen habt. Und damit wird unsere
Kommunikation ernstlich beginnen. Denn in der Vergangenheit habt ihr nur zu
mir gesprochen, zu mir gebetet, seid ihr bei
mir vorstellig geworden, habt ihr mich belagert. Doch nun
werde ich den Dialog aufnehmen, so wie hier in diesem Fall.
(Gespräche mit Gott, Neale Donald Walsch)

Nach etwa 40 Seiten fällt mir auf, wie widersprüchlich diese Botschaften sind.

Einerseits wird der freie Wille des Menschen betont andererseits wird zu Beginn des Buches schon deutlich wie "zwingend" sich Gott durch automatisches Schreiben offenbart.

Als ich die letzte meiner bitteren, unbeantwortbaren Fragen
hingekritzelt hatte und den Stift schon beiseite legen
wollte, verharrte die Hand zu meiner Überraschung weiterhin
in schwebender Haltung über dem Papier - so, als würde
sie von einer unsichtbaren Kraft festgehalten. Plötzlich
bewegte sich der Stift ganz von selbst.


Einerseits wird die Unterlegenheit des Wortes gegenüber Gefühlen und Erfahrungen betont, andererseits gehts ja doch darum dieses Buch zu lesen, bzw das zu lesen, was hier für eine grössere Leserschaft "kanalisiert" wird.

LG lovetrail
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#6 Re: Gespräche mit Gott (?)

Beitrag von Novas » Fr 10. Jun 2016, 21:43

lovetrail hat geschrieben:Einerseits wird die Unterlegenheit des Wortes gegenüber Gefühlen und Erfahrungen betont, andererseits gehts ja doch darum dieses Buch zu lesen, bzw das zu lesen, was hier für eine grössere Leserschaft "kanalisiert" wird.

LG lovetrail


Die Worte sollen eben nicht vergötzt werden, aber das gilt doch auch für Christen: ein Glaube der nur ein Buchstabenglaube ist, ist auf Sand gebaut. Hans Peter Royer bezeichnete die Bibel als „Einen Liebesbrief des Vaters“ - das zeigt, dass bei ihm viel mehr dahinter steckte. „Der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig“ - Buchstaben sind nützlich, aber sie können den Geist/die authentische Begeisterung und das daraus entspringende Verstehen nicht ersetzen.

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Magdalena61
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#7 Re: Gespräche mit Gott (?)

Beitrag von Magdalena61 » Sa 11. Jun 2016, 00:03

lovetrail hat geschrieben:Kennt jemand dieses Buch?
Nein, ich kenne nur den Titel.

Mit solchen Produkten wäre ich sehr vorsichtig. Es gibt viele Leute, die angeblich Botschaften von Gott empfangen, vor allem unter Hardcore- Charismatikern ist das Mode.

Im Internet habe ich einige dieser "Prophetien" oder Erlebnisbericht gelesen und halte sie für NICHT authentisch.

Warum schreibt jemand solche Aufsätze? fragt man sich.
LG
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#8 Re: Gespräche mit Gott (?)

Beitrag von Novas » Sa 11. Jun 2016, 00:12

Magdalena61 hat geschrieben:Warum schreibt jemand solche Aufsätze? fragt man sich. LG

Warum wurde die Bibel geschrieben? So kann zurück gefragt werden. Mit seinen Büchern hat er Millionen von Menschen weltweit erreicht und ihnen geholfen auf ihrem Lebensweg und ermutigt für ihre innere Entwicklung. Das ist zunächst mal eine gute Sache. Wichtig ist auch die Frage, was Walsch meint, wenn er von Gott spricht. Hier ein Auszug aus einem Interview mit Yoga Relations:

YogaRelations: Wer und wo ist Gott?

Neale Donald Walsch: Diese Frage ist so groß, dass du eine kleinere Frage stellen musst. Die kleinere Frage ist, wer und wo ist Gott nicht? Und die Antwort zu dieser Frage ist: nichts und nirgends. Das heißt: Gott ist nirgends nicht und es gibt nichts, das Gott nicht ist. Zu versuchen Gott zu definieren ist so, als ob du versucht, das zu definieren, was nicht definierbar ist. Es ist ungefähr so sinnlos wie zu sagen: Wo ist das Universum? Wo ist das Universum nicht? Mir wurde gesagt und ich glaube, dass Gott überall und in allem ist und dass der beste Weg, dies zu beschreiben, der ist, zu sagen, dass Gott gleich Leben ist. Das Leben stellt Gott in physischer Gestalt dar.


http://www.yogarelations.com/magazin/pr ... alsch.html

In diesem Sinne - wenn Gott allgegenwärtig und in allem anwesend ist - kann potentiell jeder Mensch jederzeit „ein Gespräch mit Gott“ führen, das scheint mir die Grundaussage seiner Bücher zu sein. Ist es nicht auch eine typisch christliche Idee, dass wir uns in Gedanken mit dem Heiligen Geist verbinden können?
“Wisst ihr nicht, dass euer Leib der Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch wohnt?“ (1. Korinther 6,19)
Thomas von Aquin sagte einen wirklich wunderbaren Satz: von wem auch immer gesagt, jede Wahrheit kommt vom Heiligen Geist.

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lovetrail
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#9 Re: Gespräche mit Gott (?)

Beitrag von lovetrail » Sa 11. Jun 2016, 07:51

Magdalena61 hat geschrieben:
Mit solchen Produkten wäre ich sehr vorsichtig. Es gibt viele Leute, die angeblich Botschaften von Gott empfangen, vor allem unter Hardcore- Charismatikern ist das Mode.
Ja, man muss mit diesem Buch sehr vorsichtig sein. Ich war früher auch an esoterischen Konzepten interessiert und hab das eine zeitlang sogar parallel zum christlichen Glauben gelesen. Da kannte ich allerdings die Bibel noch nicht gut.

Wenn ich das heute lese, dann um die Struktur und die Argumentation des Feindes zu verstehen. So als würde man Desinformationstaktiken des Geheimdienstes studieren. Das ist natürlich nicht jedermann's Sache. Aber ich merke, es ist bei mir nicht damit getan, dass ich es durchschaue und weglege, ich soll auch andere davor warnen und die verführerischen Konzepte offenlegen.



Im Internet habe ich einige dieser "Prophetien" oder Erlebnisbericht gelesen und halte sie für NICHT authentisch.
Das müsste man sich im einzelnen ansehen. Wichtig ist vor allem solche Botschaften anhand der Bibel zu prüfen.
Ich kenne schon auch Prophezeiungen und Träume die wirklich von Gott kommen dürften.

LG lovetrail
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#10 Re: Gespräche mit Gott (?)

Beitrag von lovetrail » Sa 11. Jun 2016, 07:58

Novalis hat geschrieben:
YogaRelations: Wer und wo ist Gott?

Neale Donald Walsch: Diese Frage ist so groß, dass du eine kleinere Frage stellen musst. Die kleinere Frage ist, wer und wo ist Gott nicht? Und die Antwort zu dieser Frage ist: nichts und nirgends. Das heißt: Gott ist nirgends nicht und es gibt nichts, das Gott nicht ist. Zu versuchen Gott zu definieren ist so, als ob du versucht, das zu definieren, was nicht definierbar ist. Es ist ungefähr so sinnlos wie zu sagen: Wo ist das Universum? Wo ist das Universum nicht? Mir wurde gesagt und ich glaube, dass Gott überall und in allem ist und dass der beste Weg, dies zu beschreiben, der ist, zu sagen, dass Gott gleich Leben ist. Das Leben stellt Gott in physischer Gestalt dar.
Das halte ich für eine pantheistische Verkürzung. Gott erfüllt alles insofern er der Schöpfer von allem ist. Aber die Schöpfung und das biologische Leben ist nicht einfach gleichzusetzen mit Gott. Denn dann hätten die Heiden recht, wenn sie die Sonne, oder Tiere anbeten.

Jesus Christus hat Gott in physischer Gestalt dargestellt. Die Fülle der Gottheit wohnte in ihm leibhaftig (Kol.2,9)


In diesem Sinne - wenn Gott allgegenwärtig und in allem anwesend ist - kann potentiell jeder Mensch jederzeit „ein Gespräch mit Gott“ führen, das scheint mir die Grundaussage seiner Bücher zu sein. Ist es nicht auch eine typisch christliche Idee, dass wir uns in Gedanken mit dem Heiligen Geist verbinden können?
“Wisst ihr nicht, dass euer Leib der Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch wohnt?“ (1. Korinther 6,19)
Thomas von Aquin sagte einen wirklich wunderbaren Satz: von wem auch immer gesagt, jede Wahrheit kommt vom Heiligen Geist.
Wir "verbinden" uns mit dem heiligen Geist durch den Glauben an die Fleischwerdung des Wort Gottes in Christus und Einwerdung mit ihm in Kreuz und Auferstehung. Das ist der Weg zum Vater. Das ist die Wahrheit. Das ist das Leben.

LG lovetrail
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