Macht Religion die Menschen moralisch besser?

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Heliaia
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#11 Re: Macht Religion die Menschen moralisch besser?

Beitrag von Heliaia » Mo 10. Jun 2013, 14:59

Bild Religionsauswüchse :
Mordaufrufe gegen Hamed Abdel-Samad

KAIRO. (hpd/gbs) Ägyptische Islamisten haben zur Ermordung von gbs-Beirat Hamed Abdel-Samad ("Der Untergang der islamischen Welt") aufgerufen. Zum Teil stammen die Hetzkampagnen gegen den deutsch-ägyptischen Politologen, der sich zurzeit in Kairo aufhält, aus dem direkten Umfeld des ägyptischen Staatspräsidenten Mohammed Mursi.

In den letzten Tagen haben mehrere Facebook- und Internetseiten von Muslimbrüdern und Salafisten ein Bild von Hamed Abdel-Samad mit dem Aufruf "Wanted Dead!" veröffentlicht. Am Freitagabend rief zudem Assem Abdel-Maged, einer der Köpfe der militant-islamistischen Bewegung "Dschamaa Islamiya" und einst auch am Attentat auf Präsident Sadat beteiligt, im salafistischen Fernsehsender "Al-Hafez" zur Ermordung des Islamkritikers auf.

Seit Tagen schon führen die Salafistensender Al-Nas und Al-Hafez eine regelrechte Hetzkampagne gegen Abdel-Samad durch. Sie werfen ihm vor, den Propheten Mohammed und den Islam beleidigt zu haben. Grund für die Kampagne war ein Vortrag, den der Islamkritiker am vergangenen Dienstag in Kairo über den religiösen Faschismus in Ägypten gehalten hatte.
..
Zugleich äußerte Schmidt-Salomon sein "Befremden darüber, dass Facebook die Seiten, die den Mordaufruf zustimmend verbreiten, etwa die 'Masrawy-Page' der Muslimbrüder mit ihren mehr als eine Million Followern, trotz mehrfacher Aufforderung nicht sperren will". Es könne, so Schmidt-Salomon, doch nicht sein, "dass Websites gelöscht werden, bloß weil sie einen einzigen nackten Busen zeigten, während eindeutige Mordaufrufe problemlos verbreitet werden dürfen." Die Facebook-Leitung müsse ganz offensichtlich die eigenen Kriterien noch einmal gründlich überdenken
http://hpd.de/node/16130
http://www.spiegel.de/politik/ausland/m ... 04619.html
Wenn der Urvater so einer Religion (Abraham )bereit war sogar seinen eigenen Sohn für Gott zu opfern ....so handeln auch seine Nachfolger ....eiskalt ,gnadenlos,blind,lieblos,unreflektiert
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Mia
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#12 Re: Macht Religion die Menschen moralisch besser?

Beitrag von Mia » Mo 10. Jun 2013, 18:15

Heliaia, genau das ist der Grund warum ich diese, angeblich von Gott stammenden Bücher für höchst gefährlich halte und wenn ich auch oft denke, es ist völlig sinnlos was ich hier mache, aus diesem Grund mache ich weiter.
Gottes liebe bedeutet immer Leid für die andere Seite!

LG Mia

closs
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#13 Re: Macht Religion die Menschen moralisch besser?

Beitrag von closs » Mo 10. Jun 2013, 21:45

Mia hat geschrieben:Gottes liebe bedeutet immer Leid für die andere Seite!
WENN(!) das stimmt, dann aufgrund einer falschen Exegese innerhalb des Christentums.

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Kingdom
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#14 Re: Macht Religion die Menschen moralisch besser?

Beitrag von Kingdom » Mo 10. Jun 2013, 22:19

Tara hat geschrieben:Macht Religion die Menschen moralisch besser?

Die Frage wäre ja zuerst, aufgrund von welchem Moralischen Standard, man das messen wollte?

LG Kingdom

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#15 Re: Macht Religion die Menschen moralisch besser?

Beitrag von closs » Mo 10. Jun 2013, 22:27

Kingdom hat geschrieben:Die Frage wäre ja zuerst, aufgrund von welchem Moralischen Standard, man das messen wollte?
Der Kategorishe Imperativ wäre da ein guter Einstieg, weil Bestandteil des Christentums ist und auch von Agnostikern anerkannt wird.

barbara
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#16 Re: Macht Religion die Menschen moralisch besser?

Beitrag von barbara » Di 11. Jun 2013, 06:53

Religion als Institution hat durchaus das Ziel, Menschen besser zu machen. Und das gelingt ihr auch immer wieder.

die zehn Gebote sind sozial sinnvoll und stärken die Gemeinschaft, wenn die Leute sich auch nur plusminus dran halten - religiöse Ernährungsvorschriften wie Fastenzeiten oder Verbote gewisser Speisen sind in aller Regel gut für die Gesundheit - vorgeschlagene spirituelle Übungen wie regelmässiges Gebet/Meditationen in all ihren Formen stärken den inneren Frieden und das Gewissen - die Strukturierung des Alltags durch Feste gibt Halt und dem Leben eine Form.

Gut und vernünftig genutzte Religion macht Menschen tatsächlich besser.

Dass es auch unvernünftig genutzte Religion gibt, die schadet, stellt nicht Religion als Ganzes in Frage - genauso wenig, wie menschenfeindliche Gesetze eines Diktators die Idee und die Vorzüge des Rechtsstaats in Frage stellt.

grüsse, barbara

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Heliaia
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#17 Re: Macht Religion die Menschen moralisch besser?

Beitrag von Heliaia » Di 11. Jun 2013, 10:54

barbara hat geschrieben:die zehn Gebote sind sozial sinnvoll und stärken die Gemeinschaft
die Frage ist dabei nur :WELCHE GEMEINSCHAFT ??
nämlich :nur die eigene,die von Gleichgläubigen ,
Diese ersten der zehn Gebote sind die Ursache des Übels schlechthin ...
Sie sind der Grund ,warum sich die Christen von den Andersgläubigen distanzieren ..
statt brüderlich einheitlich zu denken und zu handeln begeben sich die Christen auf ne selbsternannte elitäre Stufe ,von der sie andere als "Feinde Gottes " ansehen und in bestem Falle "nur " bemitleiden (es ging auch schon härter zu ,siehe christliche Geschichte der letzten 2000 Jahre oder die Politik des christlichen USA heute )
Religionen sinnvoll?
Never ever !
Sie sind der Splitter im Auge der Menschheit.
Manche behaupten auch die "heiligen Bücher " seien sinnvoll und nützlich ,weil da Manches moralisch nützlich sei ...
ich sehe es so :
-es ist wie ein Glas mit scheinbar klarem Wasser ,das den Durst der Durstigen löschen soll ...
-aber die Durstigen ,die es trinken wissen nicht ,dass darin eine unsichtbare Droge ist die sie in Abhängigkeit ,Blindheit und elitären Stolz treibt
-man trinkt und trinkt und wird nie erfüllt
-man wähnt sich in Erlösung aber diese ist ferner als jemals zuvor
-man baut geistige Mauern um sich statt Brücken und nennt es noch frech den Tempel des Herrn des Friedens


so wird die Menschheit geistig nicht vorwärts kommen
ihre Sichtweise muss sich ändern ,der Horizont weiten

barbara hat geschrieben:Gut und vernünftig genutzte Religion macht Menschen tatsächlich besser.
das ist eine Illusion ,denn egal welche Religion man nimmt -sie isolliert ihre Anhänger in eine "besondere" Gemeinschaft ,die besser ,klüger ,höher ,weiter sein soll als die restliche Menschheit .
Aus der globalen Sicht ist das keine Lösung .
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barbara
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#18 Re: Macht Religion die Menschen moralisch besser?

Beitrag von barbara » Di 11. Jun 2013, 19:16

Heliaia hat geschrieben:
barbara hat geschrieben:die zehn Gebote sind sozial sinnvoll und stärken die Gemeinschaft
die Frage ist dabei nur :WELCHE GEMEINSCHAFT ??
nämlich :nur die eigene,die von Gleichgläubigen ,

ja - die Gemeinschaft, in der du lebst. In der du wählst zu leben.

Wer wird denn mit Leuten leben, deren Ansichten und Werte man nicht teilen kann? - doch hoffentlich niemand.

Diese ersten der zehn Gebote sind die Ursache des Übels schlechthin ...
Sie sind der Grund ,warum sich die Christen von den Andersgläubigen distanzieren ..

wie kommst du denn darauf....? :shock:

man kann die 10 Gebote durchauch auch "in agnostisch" formulieren.

Ausserdem fordern sie dazu auf, den Fremdling bei sich gastfreundlich aufzunehmen; Leute, die sich an die zehn Gebote halten, sind nicht jene, die sich distanzieren; im Gegenteil. Gastfreundschaft ist ein Teil davon.


statt brüderlich einheitlich zu denken und zu handeln begeben sich die Christen auf ne selbsternannte elitäre Stufe ,von der sie andere als "Feinde Gottes " ansehen und in bestem Falle "nur " bemitleiden (es ging auch schon härter zu ,siehe christliche Geschichte der letzten 2000 Jahre oder die Politik des christlichen USA heute )

das ist nun ein destruktiver Gebrauch von Religion, das stimmt.

Aber es gibt eben nicht nur das. Es gibt auch den konstruktiven Gebrauch.


so wird die Menschheit geistig nicht vorwärts kommen
ihre Sichtweise muss sich ändern ,der Horizont weiten

du könntest damit anfangen, ein paar deiner vorgefassten Meinungen auf die Probe zu stellen, ob sie wirklich in dieser Absolutheit stimmen. :thumbup:



das ist eine Illusion ,denn egal welche Religion man nimmt -sie isolliert ihre Anhänger in eine "besondere" Gemeinschaft ,die besser ,klüger ,höher ,weiter sein soll als die restliche Menschheit .

nein, eigentlich nicht. Sie spricht nur von "unserer Gemeinschaft", welche immer das auch ist. Die eigene Gemeinschaft ist natürlich immer besonders für einen selbst, logisch. Das heisst aber noch lange nicht, dass sie besser ist als die Nachbarn - auch wenn Rivalitäten und entsprechendes Gockegetue natürlich immer beliebt sind.

grüsse, barbara

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#19 Re: Macht Religion die Menschen moralisch besser?

Beitrag von Heliaia » Di 11. Jun 2013, 20:00

barbara hat geschrieben: Heliaia hat geschrieben:

barbara hat geschrieben:die zehn Gebote sind sozial sinnvoll und stärken die Gemeinschaft


die Frage ist dabei nur :WELCHE GEMEINSCHAFT ??
nämlich :nur die eigene,die von Gleichgläubigen ,



ja - die Gemeinschaft, in der du lebst. In der du wählst zu leben.

Wer wird denn mit Leuten leben, deren Ansichten und Werte man nicht teilen kann? - doch hoffentlich niemand.
:shock:
also ,ich glaub wir reden hier total aneinnader vorbei :? ..
ich meinte doch ,dass gerade diese religiösen Meinungsverschiedenheiten zwischen den vielen verschiedenen Menschengruppierungen zu desaströsen Streitereien,Anfeindungen und nicht selten gar Kriegen führen
Was mir vorschwebt ist scheinbar echt nicht von dieser Welt ,denn ich wage es mir zu erdenken/erhoffen Menschen könnten trotz verschiedener Meinungen in Gemeinschaften leben -ganz ohne religiös selektives Vorgehen (Bevorzugen oder Benachteiligen ,oder Ausschliessen ) .
Ich zumindest kann mit Christen ganz gut auskommen ,auch mit Zeugen Jehovas oder sonstigen Glaubensrichtungen - solange man mich als Mensch annimmt und mich nicht mit Dogmen zuquasselt/bombardiert oder von oben herab ansieht (hab ich leider auch schon erleben dürfen )
barbara hat geschrieben: Diese ersten der zehn Gebote sind die Ursache des Übels schlechthin ...
Sie sind der Grund ,warum sich die Christen von den Andersgläubigen distanzieren ..

wie kommst du denn darauf....? :shock:
ist es denn nicht so ,dass man nur diejenigen aus der eigenen Glaubensrichtung als Geschwister grüßt und benennt ?(so wird es auch in der Bibel propagiert oder zumindest so gedeutet )
So habe ich es bei den Charismatikern erlebt und bei den Zeugen Jehovas gesehen .
Man ist zu den "Eigenen" familiär ,zu anderen auf ne gewisse Distanz .
Als ich aus der Gemeinde ausgestiegen war -so war ich nicht mehr die "Schwester " ,ich war ne Fremde .
DAS ist der Punkt den ich meine .
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#20 Re: Macht Religion die Menschen moralisch besser?

Beitrag von barbara » Di 11. Jun 2013, 20:11

Heliaia hat geschrieben: also ,ich glaub wir reden hier total aneinnader vorbei :? ..
ich meinte doch ,dass gerade diese religiösen Meinungsverschiedenheiten zwischen den vielen verschiedenen Menschengruppierungen zu desaströsen Streitereien,Anfeindungen und nicht selten gar Kriegen führen

nein, was in der Regel zu Krieg führt, sind eher Streitigkeiten um Ressourcen wie Rohstoffe oder Land. Religion oder politische Ideologie wird nur als Vorwand benutzt, weil sich die Leute etwas allzu schäbig vorkommen zu schreiben "auf in den Tod, holen wir das Öl!" - und dann die Soldaten vielleicht lieber daheim blieben.


Was mir vorschwebt ist scheinbar echt nicht von dieser Welt ,denn ich wage es mir zu erdenken/erhoffen Menschen könnten trotz verschiedener Meinungen in Gemeinschaften leben -ganz ohne religiös selektives Vorgehen (Bevorzugen oder Benachteiligen ,oder Ausschliessen ) .

natürlich kann man. Doch auch ohne Religion wählst du die Menschen deiner nahen Umgebung - jene, die du täglich siehst, die Wohnung teilst, das Büro teilst - danach aus, dass die Werte und Haltungen plusminus übereinstimmen.

Ich könnte zB nicht langfristig in einer Firma arbeiten, die ein minderwertiges, überteuertes Produkt verkauft. Das passt unabhängig von Religion nicht zu meinen Werten.

ist es denn nicht so ,dass man nur diejenigen aus der eigenen Glaubensrichtung als Geschwister grüßt und benennt ?(so wird es auch in der Bibel propagiert oder zumindest so gedeutet )

nicht ganz.

im AT haben wir Blutsverwandschaft - also echte Geschwister und Cousins, mit nahem Verwandschaftsgrad.

Das Bezeichnen von Gleich-Gläubigen als Geschwister kommt hier nördlich der Alpen aus der Zeit der Christianisierung, als die germanischen etc Stämme, die noch via Blutsverwandschaft funktionierten, über das Christentum geeint wurden und gesagt wurde: auch wenn der XYZ mit dir nicht verwandt ist, er hat den gleichen Glauben, er ist wie ein Bruder für dich. Das war mal eine Innovation in die positive Richtung, denn vorher wurden nicht-Blutsverwandte gemetzelt und versklavt ohne schlechtes Gewissen.

Die Aufklärung und Idee der Menschenrecht etc ist da noch einen Schritt weiter gegangen und sagt: auch wenn ein Mensch andere Werte hat als du, er ist als Mensch zu würdigen. Das ist noch weiter, offener, umfassender, ja - aber das Christentum war früher auch mal eine positive Innovation. Und ist durchaus auch fähig, Ökumene und Toleranz zu leben, so wie Jesus es tat, der zB einem römischen Offizier (also der Besatzungsmacht) einen grösseren Glauben attestiere, als all seinen Landsleuten. Das wär so, als ob ein irakischer Imam einem amerikanischen Soldaten sagte, er sei der beste Muslim rundherum: ein Skandal.


So habe ich es bei den Charismatikern erlebt und bei den Zeugen Jehovas gesehen .
Man ist zu den "Eigenen" familiär ,zu anderen auf ne gewisse Distanz .

das ist eben schlecht angewendete Religion.

Das geht aber auch anders. und es gibt welche, die handhaben das anders.

grüsse, barbara

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