Ja, in Anspielung an die Gedanken der Aufklärungsepoche.
Die Bibel geht nicht davon aus, dass die Welt immer mehr zu Gott hinwächst, sondern sie konstatiert, dass diese Welt gefallen ist und nur durch einen radikalen Wechsel/Tausch erlöst werden kann. Eine Ethik allein würde da gar nicht hinreichen. Wobei die Ethik der Welt mE ohnehin verlogen oder mindestens halbherzig ist.
Aber was hat das für Konsequenzen für die Welt? Der/die Gläubige zieht sich zurück, lehnt alles weltliche ab.
Politisches Engagement? - Fehlanzeige, das System ist eh des Teufels.
Naturschutz? - Wozu denn, mit dem jüngsten Tag wird eh alles umgepflügt.
Friedensarbeit? - Naja, in der Prophezeiung steht, dass es Kriege geben wird, also wird das wohl seine Ordnung haben...
Und bei Fragen der Moral und Weltanschauung: Vollkommen egal ob etwas Leid verursacht (Heteronormen), oder Ungleichheit (Frauen sollen sich unterordnen) - solche Argumente zählen nix, weil nur die Bibel gilt.
Da liegt in der Tat eine gewisse Spannung. Die Erde mit ihren Lebensformen ist mE schon zu hüten und zu pflegen, da sie ja Gottes Schöpfung ist und auch einer Erlösung entgegenseufzt.
Mir macht zB die Vorstellung großes Unbehagen, dass wir in naher Zukunft durch noch schnelleres Mobilfunknetz möglicherweise die Tiere vertreiben. Sodass wir dann keinen Vogelgesang mehr hören und kein Insektengekrabbel mehr sehen. Abgesehen von den katastrophalen Folgen für die ganze Umwelt wäre das einfach ein sehr trauriger Zustand. Aber das genau ist die Weltförmigkeit = sie meint es gut, meint aber sich selbst und ihre Gier. Und sie meint, es sei doch alles nicht so schlimm. Das Böse sei nur eine Verschwörungstheorie. Der Gott dieser Welt ( = Satan) hat also die Augen der Menschen verblendet, die Herzen verdunkelt. Sie mögen eine Form der Religiosität haben aber ohne Kraft und Wahrheit.
LG lovetrail