Pluto hat geschrieben:Das ist wieder ein Aussage aus einem vorgefertigten Weltbild heraus.
Eigentlich nicht - Menschen haben ja nicht in den verschiedenen Kulturen über (fast) alle Epochen beschlossen, dass es Gott gibt, sonder selbigen in welchen Bildern auch immer verspürt. - Wenn diese universale Welterfahrung nicht da wäre, gäbe es keinen Glauben.
Pluto hat geschrieben:Axiome machen überprüfbare Vorhersagen.
Die 3 Punkte, die ich angeführt habe, werden von deren Verfechtern dogmatisch angewendet - es ist bspw. NICHT überprüfbar, ob Geist von Materie kommt oder umgekehrt.
Pluto hat geschrieben:Die Lauterkeit sich selbst gegenüber aufrichtig zu sein.
Das war aber nicht solipsistisch gemeint. - Es sollte eine Voraussetzung sein, um mit der Welt da draußen (materiell oder geistig) unvoreingenommen umzugehen. - Ich kann nicht erkennen, dass es da Unterschiede zwischen der wissenschaftlichen und geistigen Fraktion gäbe.
Pluto hat geschrieben:Wenn die Ontologie diese Lauterkeit gewährleisten kann, dann wäre durchaus was dran an deiner Kritik.
Ontologie wäre die erkenntnis-theoretische Grundlage für jegliches System - dieser erste SChritt wird üblicherweise (auch von Popper - wie ich meine: absichtlich) außen vor gelassen. - Genau das aber führt dazu, dass viele System-Jünger (egal ob wissenschaftlich oder christlich) streng genommen nicht aufrichtig sind (es sei denn, es übersteigt ihre intellektuellen Möglichkeiten), weil sie dann ihr eigenes System zum Maßstab dessen machen, was Realität sein darf und was nicht. - Also: bereits hier wird es eng.
Pluto hat geschrieben:Es ist unredlich, Dinge zu behaupten, die nicht überprüfbar sind
Das ist unrichtig: Wenn man Behauptungen aufstellt, die gemäß des eigenen Wahrnehmungs-Systems plausibel, aber gleichzeitig aufgrund des Gegenstands der Beobachtung nicht überprüfbar sind ("Gott"), könnte man nur dann redlich sein, wenn man postulierte, nur Überprüfbares könne Realität sein. - Dieses Postulat wäre jedoch selbst unredlich, weil es logisch falsch ist: Denn die Tatsache, dass es Realität gibt, die nachweisbar ist, heisst nicht, dass es deshalb keine Realität gäbe, die NICHT nachweisbar ist - das wäre ein blankes Willkür-Postulat.