Trennung — Glaube / Wissenschaft

Säkularismus
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Andreas
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#81 Re: Trennung — Glaube / Wissenschaft

Beitrag von Andreas » So 8. Jun 2014, 14:50

Pluto hat geschrieben:Im Sinn der Wissenschaft, ist Glaube ≠ Wissen.
Im Sinne der Theologie ist Wissen nicht gleich Erkenntnis. Folglich steht die Religion auf dem Standpunkt, dass der Mensch auf diesem Weg zu einem Erkenntnisgewinn kommen kann. Das sind unterschiedliche Wege des Fortschritts.

Darüber, ob der Einzelne nur einen Weg oder beide beschreitet hat der Naturalismus nicht die Entscheidung zu treffen. Du hast bisher keine unwiderlegbaren Argumente gebracht, warum der Naturalismus der einzig richtige Weg sein kann, obwohl du das mehrfach behauptet hast. Leg diese unwiderlegbaren Argumente endlich mal auf den Tisch. Wir haben ja einen Naturalismus Thread. Wieso geht niemand von den Naturalisten auf die dort vorgebrachten Gegenargumente mehr ein? Man könnte den Eindruck gewinnen, dass unsere Naturalisten immer dann kneifen, wenn es eng wird und die Diskussion lieber in einem anderen Thread von neuem beginnen.

closs
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#82 Re: Trennung — Glaube / Wissenschaft

Beitrag von closs » So 8. Jun 2014, 15:03

Andreas hat geschrieben:Im Sinne der Theologie ist Wissen nicht gleich Erkenntnis.
Guter Satz. :thumbup:

Pluto
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#83 Re: Trennung — Glaube / Wissenschaft

Beitrag von Pluto » So 8. Jun 2014, 16:51

Andreas hat geschrieben:Folglich steht die Religion auf dem Standpunkt, dass der Mensch auf diesem Weg zu einem Erkenntnisgewinn kommen kann. Das sind unterschiedliche Wege des Fortschritts.
Welchen Fortschritt meinst du?
Andreas hat geschrieben:Du hast bisher keine unwiderlegbaren Argumente gebracht, warum der Naturalismus der einzig richtige Weg sein kann, obwohl du das mehrfach behauptet hast.
Lieber Andreas,
Du gehst von falschen Voraussetzugen und hantierst mit haarsträubenden unwahren Unterstellungen, denn ich habe nie behauptet, Naturalismus sei der eizig richtige Weg zur Erkenntnis.

Was ich immer gesagt habe (und dazu stehe ich) ist, dass die naturwissenschaftliche Methodik der beste Weg zur Erkenntnis ist.
Bisher konnte mir Niemand einen besseren Weg beschreiben.
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Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Zeus
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#84 Re: Trennung — Glaube / Wissenschaft

Beitrag von Zeus » So 8. Jun 2014, 16:56

Andreas hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Im Sinn der Wissenschaft, ist Glaube ≠ Wissen.
Im Sinne der Theologie ist Wissen nicht gleich Erkenntnis. Folglich steht die Religion auf dem Standpunkt, dass der Mensch auf diesem Weg zu einem Erkenntnisgewinn kommen kann. Das sind unterschiedliche Wege des Fortschritts.

Darüber, ob der Einzelne nur einen Weg oder beide beschreitet hat der Naturalismus nicht die Entscheidung zu treffen. Du hast bisher keine unwiderlegbaren Argumente gebracht, warum der Naturalismus der einzig richtige Weg sein kann, obwohl du das mehrfach behauptet hast. Leg diese unwiderlegbaren Argumente endlich mal auf den Tisch. Wir haben ja einen Naturalismus Thread. Wieso geht niemand von den Naturalisten auf die dort vorgebrachten Gegenargumente mehr ein? Man könnte den Eindruck gewinnen, dass unsere Naturalisten immer dann kneifen, wenn es eng wird und die Diskussion lieber in einem anderen Thread von neuem beginnen.

Ich würde sagen, dass die naturwissenschaftliche Methodik zwar der beste aber nicht der einzige Weg zu neuen Erkenntnissen ist. Schließlich kann man durch reines Phantasieren gelegentlich auch mal was Neues entdecken, nach dem Moto "Ein blindes Huhn findet auch mal ein Korn".
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

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#85 Re: Trennung — Glaube / Wissenschaft

Beitrag von R.F. » So 8. Jun 2014, 19:24

Pluto hat geschrieben: - - -
Was ich immer gesagt habe (und dazu stehe ich) ist, dass die naturwissenschaftliche Methodik der beste Weg zur Erkenntnis ist.
Bisher konnte mir Niemand einen besseren Weg beschreiben.
- - -
Die Naturwissenschaften haben ihre Unschuld verloren, als sie begannen, sich historisch zu betätigen, schrieb mal Erwin Chargaff.

Doch richten die Naturwissenschaften auch mit ihrem Einsatz in der Medizin, in der Landwirtschaft oder in der Rüstung eine Menge Unheil an.

Offenbar ist allein mit der “naturwissenschaftlichen Methodik” nicht viel gewonnen. Vernunft kann sie jedenfalls nicht ersetzen.

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Münek
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#86 Re: Trennung — Glaube / Wissenschaft

Beitrag von Münek » Mo 9. Jun 2014, 00:25

Andreas hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Im Sinn der Wissenschaft, ist Glaube ≠ Wissen.
Im Sinne der Theologie ist Wissen nicht gleich Erkenntnis. Folglich steht die Religion auf dem Standpunkt, dass der Mensch auf diesem Weg zu einem Erkenntnisgewinn kommen kann. Das sind unterschiedliche Wege des Fortschritts.

Lieber Andreas,

von Fortschritt kann gewiss keine Rede. Das belegen die gewaltigen Ströme von Blut, die durch
all die Jahrhunderte im Namen der Religion und damit Gottes durch die Weltgeschichte geflos-
sen sind - und auch heute - nun im Namen des muslimischen Gottes - immer noch fließen.

Der angebliche "Erkenntnisgewinn" durch Religion hat niemals stattgefunden. Jedenfalls
dann nicht, wenn man Erkenntnis als "den Prozess und das Ergebnis eines durch Einsicht
oder Erfahrung gewonnenen WISSENS bezeichnet." (Wiki)

Wissen hat mit Götter- und Dämonenglauben nun leider überhaupt nichts zu tun!

Dass nahezu alle der in der Antike respektierten Götter, Teufel, Engel und Dämonen auf dem
"Müllhaufen der Geschichte" sang- und klanglos entsorgt wurden, legt doch ein beredtes Zeug-
nis ab.

Oder etwa nicht?

LG Münek

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#87 Re: Trennung — Glaube / Wissenschaft

Beitrag von Janina » Mo 9. Jun 2014, 00:50

R.F. hat geschrieben:Im Vergleich zu denen, die Du Wissenschaftler nennst, bin ich tatsächlich ein Anti-Wissenschaftler. Und das ist gut so, Schnecky...
Klar, ohne einen Hampelmann hätten wir weniger zu lachen. :lol:

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#88 Re: Trennung — Glaube / Wissenschaft

Beitrag von Münek » Mo 9. Jun 2014, 00:54

closs hat geschrieben:
Andreas hat geschrieben:Im Sinne der Theologie ist Wissen nicht gleich Erkenntnis.
Guter Satz. :thumbup:

Guter Satz?

Bist Du da sicher, Kurt?

Gerade der gläubig Erkennende meint doch "zu wissen". Oder?

Man spricht da von der sog. "Glaubens-Gewissheit". Ist diese Ge-
wissheit weniger als "Wissen"? :o :o :o Und wenn ja, warum?

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#89 Re: Trennung — Glaube / Wissenschaft

Beitrag von closs » Mo 9. Jun 2014, 01:34

Münek hat geschrieben:Ist diese Gewissheit weniger als "Wissen"?
"Gewissheit" ist etwas anderes als "Wissen". - "Wissen" ist objektiv (innerhalb eines Systems) - "Gewissheit" kann diese Objektivität NICHT erbringen (und will es auch gar nicht, weil es gar nicht geht). - "Gewissheit" könnte man im Sinne von Andreas' Satz mit "Erkenntnis" gleichsetzen.

"Gewissheit" ist systemfrei - das einzige, was "Gewissheit" erkennt, ist, dass die höchste Erkenntnis das Nicht-Wissen ist. - Das ist keine Rhetorik, sondern knallharte Erkenntnis. - Es gibt im Dasein kein bedingungsloses Wissen. - So darf man auch 1.Kor. 12 verstehen: "Denn wir sehen jetzt mittels eines Spiegels wie im Rätsel, dann aber von Angesicht zu Angesicht; jetzt erkenne ich stückweise, dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin".

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#90 Re: Trennung — Glaube / Wissenschaft

Beitrag von Andreas » Mo 9. Jun 2014, 03:36

Der Kontext:
Andreas hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Im Sinn der Wissenschaft, ist Glaube ≠ Wissen.
Im Sinne der Theologie ist Wissen nicht gleich Erkenntnis. Folglich steht die Religion auf dem Standpunkt, dass der Mensch auf diesem Weg zu einem Erkenntnisgewinn kommen kann. Das sind unterschiedliche Wege des Fortschritts.

Darüber, ob der Einzelne nur einen Weg oder beide beschreitet hat der Naturalismus nicht die Entscheidung zu treffen. Du hast bisher keine unwiderlegbaren Argumente gebracht, warum der Naturalismus der einzig richtige Weg sein kann, obwohl du das mehrfach behauptet hast. Leg diese unwiderlegbaren Argumente endlich mal auf den Tisch. Wir haben ja einen Naturalismus Thread. Wieso geht niemand von den Naturalisten auf die dort vorgebrachten Gegenargumente mehr ein? Man könnte den Eindruck gewinnen, dass unsere Naturalisten immer dann kneifen, wenn es eng wird und die Diskussion lieber in einem anderen Thread von neuem beginnen.
Pluto hat geschrieben:Lieber Andreas,
Du gehst von falschen Voraussetzugen und hantierst mit haarsträubenden unwahren Unterstellungen, denn ich habe nie behauptet, Naturalismus sei der eizig richtige Weg zur Erkenntnis.

Was ich immer gesagt habe (und dazu stehe ich) ist, dass die naturwissenschaftliche Methodik der beste Weg zur Erkenntnis ist.
Bisher konnte mir Niemand einen besseren Weg beschreiben.
Wenn du es kannst, dann Hut ab! Bild

Das kann ja jeder selbst nachprüfen, ob ich mit haarsträubenden unwahren Unterstellungen hantiere oder ob du das tatsächlich nie behauptet hast:
Pluto hat geschrieben:Eine Weltanschauung, lieber closs, ist ein Konzept der Welt welches aus einem bestimmten Standpunkt (Sicht) gefasst wird.
Z. Bsp. ist "Naturalismus" die Sicht dass die Welt sich mit naturwissenschaftlichen Mitteln erklären lässt (oder gar nicht).
Pluto hat geschrieben:Der methodologische Naturalismus ist nicht blind, sondern bezeichnet nicht falsifizierbare Annahmen als nicht relevant.
Pluto hat geschrieben:
closs hat geschrieben:Naturwissenschaft sagt: "Ich beschreibe die materielle Welt". - Naturalismus sagt: "Alles, was der Fall ist, kann von der Naturwissenschaft beschrieben werden".
Wobei weder das einenoch das andere stimmt.
Naturwissenschaftlich gilt
a) Mit Naturwissenschaft kann man die Natur erklären.
b) Falls nicht (a), dann können wir es nicht erklären. (Bsp. Was war vor dem Urknall? oder Sind die Naturkonstanten überall im Universum gleich?)

Naturalismus ist die Auffassung, dass naturwissenschaftliche Erkenntnisse die Welt erklären (oder sie sind nicht erklärbar - Fall b).
Das sind deine Aussagen zum Naturalismus als dessen Anhänger du dich selbst bezeichnest:
Pluto hat geschrieben:Als Naturalist und Agnostiker bin ich von Natur aus ein Skeptiker, der Vieles in Frage stellt, auch, aber nicht nur Gott.
Du hast also sogar behauptet, dass der Naturalismus der einzige Weg ist, um zu Erkenntnissen zu gelangen. Als gäbe es gar keine anderen als naturwissenschaftliche Wege um zu Erkenntnissen zu gelangen. Das ist noch deutlicher als nur zu behaupten, dass der Naturalismus der einzig richtige Weg ist, um zu Erkenntnissen zu gelangen.

Und wieder kann man schön beobachten, wie mit dem fast unmerklichen Wechselspiel der Begriffe "Natur" und "die Welt" die Grenze zwischen Ideologie (Naturalismus) und Naturwissenschaft verwischt wird - immer nach dem gleichen Schema.

(Die farblichen Hervorhebungen sind von mir.)

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