Sag mir wo die Götter sind?

Säkularismus
Geistliches und Weltliches verbinden
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sven23
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#101 Re: Sag mir wo die Götter sind?

Beitrag von sven23 » Sa 12. Jul 2014, 13:08

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Die Verwahrlosung sehe bei der Kirche des Mittelalters.
2Lena unterscheidet doch gerade zwischen Botschaft und Kirche.

Das ist ja das Drama, daß da Welten dazwischen lagen.

"Ein Blutstrom fließt durch achtzehn Jahrhunderte, und an seinen Ufern wohnt das Christentum."
(Ludwig Börne, dt. Schriftsteller, 1786-1837)

"Das Christentum ist theoretisch der friedliebendste, praktisch aber der blutrünstigste Glaubensverband der Weltgeschichte."
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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sven23
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#102 Re: Sag mir wo die Götter sind?

Beitrag von sven23 » Sa 12. Jul 2014, 14:11

closs hat geschrieben:In der Wahrnehmung: JA. - Das ist, was Heidegger meint, wenn er sagt, dass das Seiende das einzige ist, was das Sein thematisieren kann - weil sich "das, was der Fall ist" nur durch Wahrnehmung bemerkbar macht.

Zum Thema Wahrnehmung:

"In einer Gesellschaft von Menschen gleichen Glaubens genügt es, daß einer behauptet, etwas Übernatürliches zu sehen oder zu hören, damit die anderen es auch sehen oder hören."

(Ernest Renan, franz. Religionshistoriker u. Schriftsteller, 1823-1892)

So sind Wunder, Erscheinungen und Wallfahrtorte durch kollektive Selbsttäuschung entstanden.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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#103 Re: Sag mir wo die Götter sind?

Beitrag von 2Lena » Sa 12. Jul 2014, 14:29

sven23 hat geschrieben:"In einer Gesellschaft von Menschen gleichen Glaubens genügt es, daß einer behauptet, etwas Übernatürliches zu sehen oder zu hören, damit die anderen es auch sehen oder hören."
(Ernest Renan, franz. Religionshistoriker u. Schriftsteller, 1823-1892)

Wenn es so wäre, würden die Marienerscheinungen nicht von anderen geleugnet.
Wenn Kinder, die fast nichts von Religion wissen, von solchen Erscheinungen berichten, haben sie das nicht aus Büchern und auch nicht von Eltern oder Lehrern.

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#104 Re: Sag mir wo die Götter sind?

Beitrag von 2Lena » Sa 12. Jul 2014, 14:34

"Das Christentum ist theoretisch der friedliebendste, praktisch aber der blutrünstigste Glaubensverband der Weltgeschichte."
________________
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Habe ich demnach die größte Freiheit?

Fragt sich nur, weshalb das kam... und was letztendlich das Ziel ist.

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#105 Re: Sag mir wo die Götter sind?

Beitrag von Pluto » Sa 12. Jul 2014, 16:53

sven23 hat geschrieben:Auch Bismarck hat sich zum Götterwesen seine Gedanken gemacht.

"Heute beim Aufstehen kam mir der Gedanke, wie es doch recht merkwürdig ist, daß gerade die Völker, denen die Sonne besonders heiß auf den Schädel brennt, sie als Gott verehren. Alle Sonnen- u. Feueranbeter wohnten im heißen Süden, wie die Assyrer, Phönizier, Perser. Den Völkern des Nordens ist dieser Kult nicht in den Sinn gekommen, ...
Was natürlich völliger Quatsch ist (selbst wenn es von Bismarck ist)!

Die Völker des Nordens hatten genauso ihre Gottheiten, wie die Südländer. Als Beispiel, hier das Bildnis des Sonnenwagens von Trundholm:

Bild
[Quelle>: Wikimedia commons]

und hier aus Wikipedia eine unvollstädige Liste germanischer Gottheiten
Aurvandill, Balder, Bragi, Eggther, Fjölnir, Fjörgyn, Forseti, Freya, Freyr, Frigg, Fulla, Gautr, Gefjon, Gerda, Gna, Heimdall, Hel, Hermodr, Hödur, Hönir, Idun, Jörd, Lofn, Loki, Magni und Modi, Mani, Mimir, Nanna, Njörd, Nott, Odin, Rán, Rindr, Sif, Sigyn, Skadi, Snotra, Sol, Surt, Tyr, Thor, Uller, Urd, Wali, Vé, Vidar, Vili, Yngvi, Ägir u.v.a.m.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#106 Re: Sag mir wo die Götter sind?

Beitrag von Demian » Sa 12. Jul 2014, 16:55

Ja die Polytheisten haben Geschmack. ;) Alles ist ihnen beseelt und göttlich und jeder Aspekt der Schöpfung erscheint ihnen anbetungswürdig und erhaltenswert. Wunderbar!

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#107 Re: Sag mir wo die Götter sind?

Beitrag von closs » Sa 12. Jul 2014, 18:08

sven23 hat geschrieben:"In einer Gesellschaft von Menschen gleichen Glaubens genügt es, daß einer behauptet, etwas Übernatürliches zu sehen oder zu hören, damit die anderen es auch sehen oder hören." (Ernest Renan, franz. Religionshistoriker u. Schriftsteller, 1823-1892)
So etwas passiert - wird aber genau NICHT in geistig wachen Gemeinden passieren.

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#108 Re: Sag mir wo die Götter sind?

Beitrag von Demian » Sa 12. Jul 2014, 20:27

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:"In einer Gesellschaft von Menschen gleichen Glaubens genügt es, daß einer behauptet, etwas Übernatürliches zu sehen oder zu hören, damit die anderen es auch sehen oder hören." (Ernest Renan, franz. Religionshistoriker u. Schriftsteller, 1823-1892)
So etwas passiert - wird aber genau NICHT in geistig wachen Gemeinden passieren.

Für einen Yogi ist die Gesamtheit des Seins Gott, und ein bewusster und wacher Mensch erlebt sich selbst, als ein Instrument dieses Gesamt-Seins. Ein Mensch, der das verwirklicht hat wird ein Jivanmukta, ein lebender Befreiter genannt. Der gesamte Körper ist ein Bewusstseinskörper, jede Zelle ist beteiligt an der Wahrnehmung. Das Herz öffnet sich (BHAKTI) und der Geist der Hingabe erwacht. Die wahre Natur des Seins wird verwirklicht. Die Gemeinde (SANGHA), in der bewusste Menschen einander hilfreich zur Seite stehen ist selbstverständlich essentiell.

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sven23
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#109 Re: Sag mir wo die Götter sind?

Beitrag von sven23 » So 13. Jul 2014, 08:52

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:"In einer Gesellschaft von Menschen gleichen Glaubens genügt es, daß einer behauptet, etwas Übernatürliches zu sehen oder zu hören, damit die anderen es auch sehen oder hören." (Ernest Renan, franz. Religionshistoriker u. Schriftsteller, 1823-1892)
So etwas passiert - wird aber genau NICHT in geistig wachen Gemeinden passieren.

Ok, dann hat wohl die gesamte RKK 2000 Jahre geschlafen. :lol:
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#110 Re: Sag mir wo die Götter sind?

Beitrag von sven23 » So 13. Jul 2014, 08:54

Demian hat geschrieben:Ja die Polytheisten haben Geschmack. ;) Alles ist ihnen beseelt und göttlich und jeder Aspekt der Schöpfung erscheint ihnen anbetungswürdig und erhaltenswert. Wunderbar!

Das könnten wir uns heute gar nicht mehr leisten. Wie soll denn ein Durchschnittsverdiener für so viele Götter Kirchensteuer aufbringen? :lol:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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