Erfahrung kontra rationale Erkenntnis

Säkularismus
Geistliches und Weltliches verbinden
closs
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#61 Re: Erfahrung kontra rationale Erkenntnis

Beitrag von closs » Mi 27. Aug 2014, 12:11

Darkside hat geschrieben: behauptet keine wissenschaftliche Ansicht dass es vor dem "Ukrnall" NICHTS gegeben hätte.
Aber Wissenschaftler tuns halt ab und zu. - Ungeachtet dessen: Wenn "vor" dem Urknall nicht Nichts ist, haben wir denselben unendlichen Regress, wie er dem Christentum (meines Erachtens zu Unrecht) vorgeworfen wird.

Darkside hat geschrieben:"Res extensa" wird hinsichtlich dazu dem Wissen gleichgestellt
Weil man es nicht weiss, nimmt man es als Wissen an. - Diese Setzungen machen auch Descartes und Popper. - Aus meiner Sicht zurecht.

Darkside hat geschrieben:Was ... wollte Platon GANZ konkret und expliziet ausdrücken?
. Das Dasein ist wird mit einer unterirdischen Höhle verglichen, über dem die Realität der reinen geistigen Welt des unwandelbaren Seins ist (das sagt sogar wiki so). - Man erkennt erst die geistige "Realität", wenn man aus dieser Höhle befreit ist - vorher erkennt man nur "Schatten" davon.

Noch im Mittelalter stand im Universalienstreit "Geist" für "Realität" - die Materialisten hier im Forum würden dann "Nominalisten" heißen, die geistigen Menschen hier im Forum würden dann "Realisten" heißen. - So ändert sich Sprache.

Zum Thema: Dem kann man widersprechen - aber es "falsifizieren", ist echt geile Hybris.

Darkside hat geschrieben:Alleine du hast dich nämlich immer auf das Höhlengleichnis bezogen, als du behauptet hast, dass ein 2D-Wesen unsere 3D-Welt nicht wahrnehmen könne.
Kann man nach wie vor nicht - man kann Hinweise darauf wahrnehmen - das tun Gläubige in Bezug auf Gott auch - man weiss, dass da "was ist", kann es aber in seiner Dimension nicht greifen. - Insofern ist die Tesserakt-Geschichte ein willkommenes Geschenk.

Darkside hat geschrieben:Nein, richtig; denn wenn die Welt nicht wäre, gäbe es auch dich und mich und dieses Forum (zwangsweise) nicht!
Da hast Du wirklich einen Kolbenfresser. - Du steigst einfach einen Schritt später ein und sagst "Ätsch". - Popper hat das auch gemacht - aber bewusst.

Darkside hat geschrieben:Doch, auch dieser. Oder wer schreibt diese Zeilen, wer denkt?
"Geist" ist bei mir traditionell definiert als "Transzendenz-Fähigkeit" - nicht zu verwechseln mit "Kognitions-Fähigkeit".

Das bezeichnet auch den Unterschied unserer Diskussion - Du zeigst hohe Kognitions-Fähigkeit (IQ & Co), scheust aber Geist wie der Teufel das Weihwasser.

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#62 Re: Erfahrung kontra rationale Erkenntnis

Beitrag von Scrypton » Mi 27. Aug 2014, 12:23

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben: behauptet keine wissenschaftliche Ansicht dass es vor dem "Ukrnall" NICHTS gegeben hätte.
Aber Wissenschaftler tuns halt ab und zu.
Selbst das nicht.
Du wirst keinen einzigen Wissenschaftler benennen und zitieren können, um diesen Nonsens zu bestätigen.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:"Res extensa" wird hinsichtlich dazu dem Wissen gleichgestellt
Weil man es nicht weiss, nimmt man es als Wissen an. - Diese Setzungen machen auch Descartes und Popper. - Aus meiner Sicht zurecht.
Eben; weitere unsinnige ZUSATZ-Setzungen deinerseits sind nicht relevant.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Alleine du hast dich nämlich immer auf das Höhlengleichnis bezogen, als du behauptet hast, dass ein 2D-Wesen unsere 3D-Welt nicht wahrnehmen könne.
Kann man nach wie vor nicht
Der Tesserakt falsifiziert diese Behauptung deinerseits; wir könnten ein 4D-Objekt durch dessen Schattenwurf als das, was es ist, wahrnehmen! :)

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Nein, richtig; denn wenn die Welt nicht wäre, gäbe es auch dich und mich und dieses Forum (zwangsweise) nicht!
Da hast Du wirklich einen Kolbenfresser.
Entkräfte meine Aussage einfach LOGISCH und OHNE weitere Behauptungen, dann sehen wir mal weiter! ^_-



closs hat geschrieben:Wer also hat diesen Träger geschaffen
Weshalb sollte er "geschaffen" worden sein?
Wir wissen lediglich nicht, was dieser "Träger" war noch, wie es zu diesem gekommen ist bzw. was wiederum vor diesem war.

closs hat geschrieben:Du siehst also: auch mit dem Quanten-Vakuum kann man dem unendlichen Regress nicht entgehen.
Das wird auch nicht versucht; man gibt einfach zu, dass man es nicht weiß. Punkt.
Deiner Wenigkeit gelingt dies offensichtlich nicht, du gibst dir selbst Antworten aus dem Reich der Fantasie, Antworten, von denen du nichts wissen kannst und löst den darin enthaltenen, unendlichen Regress durch weitere Behauptungen willkürlich auf.

closs hat geschrieben:Deshalb würde ich vorziehen: Etwas, was man nicht sicher weiß, kann man mit Modellen widerspruchslos beschreiben. - Das gilt dann für Materielles und Geistiges.
Für letzteres sicherlich nicht; siehe die fehlende Plausibilität und Logik deiner Begründungsversuche an... ^_-

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: Etwas beschreiben zu wollen, dass nicht rational ist, ist deshalb per definitionem irrational.
"Sein" ist nie irrational
Es geht hier um (deine) Behauptungen darüber, was "Sein" ist - du weichst somit aus.

closs hat geschrieben:Oder wie würdest Du es nennen, wenn jemand die Trinitäts-"Theorie" vertritt - gibt es ein anderes Wort für umfassende geistige Systeme?
Trinitätslehre. Noch besser: Dogma!

closs hat geschrieben:der ins Dasein hineinwirkt, aber nicht seinen Ursprung im Dasein hat
Haltlose Behauptung deinerseits und somit nicht relevant.
Gerne komme ich noch einmal auf das "Schnittstellen-Problem" des Gehirns innerhalb deiner eher verzweifelten als fundierten Begründungsversuche dazu zurück. :0)

closs hat geschrieben:Dafür sollte man nicht "Meinung" sagen, weil dann wieder mal Kant und Klogang auf eine Ebene stellt. - Als Kant nach Jahrzehnten drauf kam, dass es das "Ding an sich" geben müsse, war das keine "Meinung" im heutigen Sinne.
Doch, war es. Nach jahrelangen Überlegungen kann man jedwede Meinung "geistig" begründen. Dennoch bleibt es eine Meinung!

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Man muss doch an der Definition von Geist als Folge von Materie nichts frisiern, oder?
Das ist bereits frisiert, weil es den Eindruck hinterlässt, dass die Existenz des menschlichen Geistes eine abhängige Größe von Materie sei.
Ergo musste nichts frisiert werden, sondern die Definition einfach der schlichten Beobachtung entsprechen.
Frisiert wird die Definition erst dann, wenn dort Dinge hinein gezaubert werden die KEIN Bestandteil von Beobachtungen sind. Die implizierte, nicht auszuschließende Berücksichtigung auf "irgend etwas", das man sich eben einfach ausdenken kann ist NICHT zu benennen sonder erst, wenn es Hinweise darauf gibt, dass es doch anders sein könnte.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Zeit ist dort wo Ereignisse sind.
Wer davon ist der Hund, wer ist der Schwanz?
Zeit ist in diesem Fall beides.

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#63 Re: Erfahrung kontra rationale Erkenntnis

Beitrag von closs » Mi 27. Aug 2014, 13:10

@Darkside

Im Grunde könnte ich genauso ...

如果你希望共享或再分发语言包,则必须从下载中心下载它。 某些语言包是可共享的,某些则不是。 使用下表中的下载链接下载可以共享的语言包。

... schreiben. - Es wäre dasselbe. - Du willst geistig nicht einsteigen - Dein Ansatz will destruktiv sein.

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#64 Re: Erfahrung kontra rationale Erkenntnis

Beitrag von Scrypton » Mi 27. Aug 2014, 13:30

closs hat geschrieben:@Darkside

Im Grunde könnte ich genauso ...

如果你希望共享或再分发语言包,则必须从下载中心下载它。 某些语言包是可共享的,某些则不是。 使用下表中的下载链接下载可以共享的语言包。

... schreiben. - Es wäre dasselbe.
Stimmt; deine Anzahl an verständlich dargelegten Argumenten und Begründungen wäre weiterhin die selbe. Nämlich null. :)

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#65 Re: Erfahrung kontra rationale Erkenntnis

Beitrag von Pluto » Mi 27. Aug 2014, 13:35

closs hat geschrieben: Transzendenz-Fähigkeit ist aber DER Teil davon, der Mensch und Tier unterscheidet - und für diesen Teil hat man jahrhundertelang das Wort "Geist" benutzt.
Auch hier ist es neben den offensichtlichen körperlichen Merkmalen, die Kognitionsfähigkeit die uns Unterscheidet, insbesondere die Fähigkeit den Ausgang unserer Handlungen mit hoher Genauigkeit vorhersagen zu können. Nicht vergessen sollten wir dabei die Verwendung der Symbolik als Mittel des Ausdrucks und der Kommunikation. Und natürlich auch die Art und Weise wie wir leben: Einerseits die (weitgehend) monogame Lebensweise in Familieneiheiten, andererseits eingebunden im sozialen Gefüge von Sippe, Stamm, Volk, bis hin zu den modernen virtuellen sozialen Netzwerken. Auch unser ausgepsrochen hoher Sinn für "Fairness" und die Empathiefähigkeit verhalf uns zu dem zu werden was wir heute sind.

Die Tranzendenzfähigkeit spielt hinter diesen bedeutenden Unterschieden nur eine bescheiden Nebenrolle in der Unterscheidung vom Rest der Tierwelt.
closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Also wissen wir nicht, ob es erschaffen wurde, oder einfach immer da war.
Was verstehst Du unter "immer"?
Nichts spricht gegen die Annahme, dass das "pulsierende Nichts", wie man das Quantenvakuum auch verstehen kann, schon ewig da war und ist.
closs hat geschrieben:Damit verbunden wäre die Frage, ob Du das Quanten-Vakuum als Teil des Universums verstehst.
Zurzeit ist das schwer zu sagen; Gesichert ist, dass was wir im Experiment beobachten können (Casimir Effekt) dass uns gute Gründe gibt, anzunehmen, dass das Universums aus einer Fluktuation dieses "pulsierenden Nichts" entstand. Es würde zumindest die Frage des Beginns der Kausalität erklären.
closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Dass Teilchen aus diesem "Nichts" entstehen ist aber empirisch belegt
Ja - aber es ist halt kein "Nichts".
Das Quantenvakuum bedeutet eigentlich dass es ein solches "Nichts" gar nicht gibt.
Es ist mir bewusst, dass dies alles sehr vage ist, aber man muss anerkennen, es ist der Versuch weiter zu gehen als der Anfang des Universums, und ist eine mögliche Antwort auf die rätselhaften Werte der Naturkonstanten. Wenn immer wieder Universen entstehen und die "ungeeigneten" wieder zerbersten oder in sich zusammenfallen, dann bleiben nur erfolgreiche Universen übrig; ein natürlicher Prozess der sich an die Prinzipen der Evolution lehnt.
closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: Aber dieses Nicht-Wissen ist zu wenig Grund um anzunehmen, dass es von einer unsuihtbaren Macht erschaffen wurde.
Das allein nicht - schon richtig. - Mir ging es um eine naturwissenschaftliche Antwort.
Wenn wir ergebnisoffen diskutieren wollen, sollten wir uns nicht von solchen formalen Grezen aufhalten lassen.
closs hat geschrieben:Selbst wenn man diese Antwort nicht geben kann, sollte man trotzdem sehr wohl Korridore aufmachen können, in denen eine Antwort zu erwarten ist. - Ein Schöpfer? - Ein anderes Universum? - Weder noch? (selbst das ist eine Antwort)
Einverstanden.
closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: Etwas beschreiben zu wollen, dass nicht rational ist, ist deshalb per definitionem irrational.
"Sein" ist nie irrational, sondern es "ist" oder es "ist nicht".
Darum geht es doch nicht. Ich meine: Was ist die Bedeutung von Dingen wie das Sein, wenn wir sie nicht rational erklären können?
closs hat geschrieben:Insofern finde ich es irrational, bei möglichem Sein zwischen rationalem und irrationalem Sein zu unterscheiden.
Logisch, ja.
Mir ging es nicht um das Sein an sich, was wir nicht kennen, sondern um die Rationalität der Argumente die uns zur Annahme des Seins führen.
closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: "cogito ergo sum" kann übrigens widerspruchsfrei auf den Menschen als Ganzes angewandt werden.
Da vermengst Du jetzt möglicherweise Kategorien.
Das glaube ich nicht.
Der Punkt ist, die Aussage von Descartes lässt sich genauso mit dem Monismus vereinbaren, in dem Körper und Geist eins sind.
closs hat geschrieben:Aber das (einzig sichere) Wissen des "Cogito" bezieht sich NICHT auf die Res extensa - und da gehört der eigene Körper bereits dazu.
Genau. Deshalb kann man "cogito ergo sum" nicht als Hinweis auf eine Dualität von Körper und Geist verwenden.
closs hat geschrieben:gibt es ein anderes Wort für umfassende geistige Systeme?
Ich würde sagen, nicht falsifizierbare Theorien sind "Hypothesen".
closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Das Merkmal der QM ist, dass diese Welt uns so skurril erscheint, dass sie sich mit unseren auf den Alltag ausgerichteten Symbolen nicht beschreiben lassen.
Das Merkmal der Spiritualität ist, dass deren Welt sich ebenfalls nicht mit unseren auf den Alltag ausgerichteten Symbolen, sondern nur mit geistigen Chiffren oder persönlichem Erleben beschreiben lässt.
Mag sein, aber die QM ist trotz ihrer Eigenarten falsiizierbar. Das, und die Tatsache, dass viele elektronischen Geräte im Alltag mit Quanteneffekten arbeiten, gibt uns die Gewissheit auf dem richtigen "Korridor" zur Wahrheit zu sein.
Da Spiritualität weder falsifizierbare noch verifizierbar ist, können wir dasselbe von ihr nicht behaupten, denn ohne empirie können wir jeden beliebigen "Korridor" wählen, wissen aber nichts darüber, wo er hin er uns führt.

Was sind eigentlich geistige Chriffren?
closs hat geschrieben:Es geht also um den Dualismus aus Dasein und Sein - so etwas kann man nicht per Falsifizierung aus der Welt schaffen.
Naja... Gilbert Ryle hat es offenbar geschafft, die Welt der modernen Philosophie davon zu überzeugen, denn heute glaubt kaum ein Philosoph von Rang an den Dualismus.
closs hat geschrieben:Man kann allerdings sehr wohl setzen, dass es nur das Dasein gibt und dementsprechend geistige Phänomene verhaltens-psychologisch interpretieren (also dem Dasein subsummieren) - damit geht eine Falsifizierung des (transzendenten) Seins einher, weil es dieses laut Setzung gar nicht sein soll.
Wenn diese Argumentation sich als rational herausstellt, warum nicht?
closs hat geschrieben:Hätte er das Tesserakt gekannt, wäre er vor Freude gehüpft, weil er dann noch das Moment der Verbindung von Dasein und Sein hätte thematisieren können. - Im Grunde ist das Tesserakt eine Erklärung dafür, warum (manche) Menschen das "zweite Gesicht" haben - Wirkung der höheren Dimension in die tiefere.
Wenn Platon das gewusst hätte, hätte er sein Höhlengleichnis vermutlich gar nicht erst postuliert.
Außerdem frage ich mich was zum Henker ein zweites "Gesicht" sein soll... so was wie Bilokation, vielleicht?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#66 Re: Erfahrung kontra rationale Erkenntnis

Beitrag von Pluto » Mi 27. Aug 2014, 13:43

closs hat geschrieben:solange der Geist sich über Materie vermittelt, wird man diesbezügliche Messungen machen können.
Um einer solchen Idee mehr Glaubwürdigkeit zu verleihen, müsste man Beispiele von Geist ohne Materie sehen können.
closs hat geschrieben:...dann muss uns auch klar sein, dass die Annahme der "Realität" des "Res extensa" ebenfalls ein Postulat ist.
Warum denn? Materialismus verneint nicht die Existenz des Geistes. Er sagt nur, Geist sei eine emergente Eigenschaft des körperlichen Gehirns.
closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Es gibt viele Beobachtungen der Hirnforschung die genau darauf hinweisen.
Das ist ein Kategoriefehler. - Die Hirnforschung beobachtet, dass mit wachsender Komplexität kognitive Fertigkeiten steigen (das würde NIEMAND bestreiten).
Nun... genau so wie du aus irgendwelchen Hinweisen und Indizien der Transzendenz, auf Spiritualität schließt, so schließen auch Hirnforscher aus iher Arbeit auf die Entstehung des Geistes aus Materie.
closs hat geschrieben:Für das "Cogito" bedarf es keines "realen" Daseins - es bleibt nach wie vor offen, ob das Dasein (incl. des eigenen Körpers) "real" oder Projektion ist.
Wie bitte?
  • Solche außerordentlichen Behauptungen bedürfen ebenso außerordentliche Belege.

Da musst du schon näher erklären, wie ein Geist ohne Körper überhaupt den Satz "cogito ergo sum" formulieren und verbreiten soll.
closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Mich würde interessieren, welche Gründe du hast.
Das hatten wir schon oft (und es ist gleich 2 Uhr). - Stichworte: Selbst gespürte Transzendenz/Ungeklärtheit des menschlichen Woher und Wohin/dialektische Erkenntnisse/ontologische Erkenntnisse/emotionale Erkenntnisse/Erfahrungen/gleichlautende Fragestellungen in den (geistigen) Hochkulturen/etc.).
Hochkulturen...?
Was ist Kultur?
Wo endet Kultur, und wo beginnt "Hoch-" Kultur?
Sind 2,6 Millionen Jahre alte Stein- und Knochenwerkzeuge schon Anzeichen einer Kultur? (Ich meine ja.)
Im Übrigen ist die Herkunft des Menschen längst geklärt:
Er ist das Ergebnis einer 7-8 Millionen Jahre dauernden Phase der Evolution die irgendwo in Afrika ihren Anfang nahm, angetrieben durch eine klimabedingte Veränderung der Urwälder, die zu mehr und mehr Steppen- und Weidelandschaften führte.
Was noch fehlt, ist lediglich der Urpsrung des Lebens an sich.

Dialektik, Ontologie, Emotionen — sind alle genausogut als Folge emergenter Eigenschaften eines denkenden Gehirns erklärbar. Es braucht nun mal für diese Dinge keine "höhere Macht" die die Sache nur komplizierter als nötig macht.
closs hat geschrieben:All dies wäre extrem sinnlos, wenn es laut ET lediglich um die Erhaltung der Art im Dasein ginge
Hmm... Die Erhaltung der Art? — Das ist veralteter Lamarckismus, und längst durch Darwin überholt.
In der Evolution geht es um den Fortpflanzungserfolg einzelner Wesen in einer Gruppe. Der ansonst relativ schwache, fragile Mensch konnte nur dank seiner überlegenen Intelligenz überleben. Da war die Entwicklung von Technologien das A und O. Vor fast zwei Millionen Jahren besaßen die einige Primatenarten (nicht nur die Art Homo) bereits Technologien die sie von den anderen Tieren absetzten:
Sie waren zwar Sammler und Jäger, aber sie besaßen Steinwerkzeuge zum Jagen, sie konnten mit Feuer umgehen und kochen, und sie bauten sich Dächer und Wände zum Schutz vor Wind und Wetter. Das klingt heute vielleicht banal, aber dem Zeitgeist entsprechend waren das sehr hohe kulturelle Güter, auf denen die nachfolgenden Generationen aufbauen konnten.
closs hat geschrieben:Alle diese Gründe sind nicht falsifizierbar, eben weil geistige (transzendente) Dinge NIE falsifizierbar sind.
Ohne Falsifizierbarkeit sind dies bestenfalls Postulate. Was fehlt sind die rationalen Argumente um daraus ein handfestes
closs hat geschrieben:mir ist dagegen nicht klar, was die Aufhebung der Zeit (im hegelschen Sinne) ist.
Hegels Vorstellung von Zeit war diffus und deshalb falsch. (vgl. Einstein)
Heute wissen wir, "Zeit aufzuheben" bedeutet Stillstand.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#67 Re: Erfahrung kontra rationale Erkenntnis

Beitrag von Salome23 » Do 4. Sep 2014, 00:18

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben: behauptet keine wissenschaftliche Ansicht dass es vor dem "Ukrnall" NICHTS gegeben hätte.
Aber Wissenschaftler tuns halt ab und zu. - Ungeachtet dessen: Wenn "vor" dem Urknall nicht Nichts ist, haben wir denselben unendlichen Regress, wie er dem Christentum (meines Erachtens zu Unrecht) vorgeworfen wird.

Darkside hat geschrieben:"Res extensa" wird hinsichtlich dazu dem Wissen gleichgestellt
Weil man es nicht weiss, nimmt man es als Wissen an. - Diese Setzungen machen auch Descartes und Popper. - Aus meiner Sicht zurecht.

Darkside hat geschrieben:Was ... wollte Platon GANZ konkret und expliziet ausdrücken?
. Das Dasein ist wird mit einer unterirdischen Höhle verglichen, über dem die Realität der reinen geistigen Welt des unwandelbaren Seins ist (das sagt sogar wiki so). - Man erkennt erst die geistige "Realität", wenn man

Das bezeichnet auch den Unterschied unserer Diskussion - Du zeigst hohe Kognitions-Fähigkeit (IQ & Co), scheust aber Geist wie der Teufel das Weihwasser.

Wenn ich Themen und Ansichten wie beispielsweise hier lese-glaube ich, zu verstehn, was Jesus meinte mit: Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder....
Ich frag mich, ob Jesus sich jemals zu solch philosphischen Diskussionen hinreissen( davon einnehmen) hätte lassen...
Tja...

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#68 Re: Erfahrung kontra rationale Erkenntnis

Beitrag von closs » Do 4. Sep 2014, 00:59

Salome23 hat geschrieben:Wenn ich Themen und Ansichten wie beispielsweise hier lese-glaube ich, zu verstehn, was Jesus meinte mit: Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder....
Dann bringt's Dir ja was. - Aber im Ernst: Du hast recht.

Solche Diskussionen entstehen nur, wenn geistige Ausgangslagen so weit auseinander sind, dass es keinen Grund-Konsens gibt. - Man spricht dann fremd.

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