Automatischer Kirchenaustritt, wenn nur Babytaufe vorliegt?

[ThomasM]

Thomas,in der katholischen Kirche ist es ja so,dass bei der Säuglingstaufe,die es übrigens in der frühen Kirche auch gab,der Taufpate/die Taufpatin ebenso wie die Eltern gefragt werden,ob sie das Kind im katholischen Glauben erziehen.

Das weiß ich ja. Aber das Kind kann sich davon nix kaufen.
Die Erziehung ist nichts wert, wenn das mündige Kind nicht irgendwann einmal sagt: "Ja, ich nehme Jesus als meinen Retter an".

Dafür soll doch die Kommunion auch stehen.

Und als evangelischer Christ verstehe ich unter "Sakrament" im wesentlichen "heilige Handlung". Ich muss zugeben, dass ich davon auch erzieherisch betroffen bin. Es hat eine Weile gebraucht, bevor ich als Laie akzeptiert habe, dass ich auch Abendmahl austeilen darf und kann. bei den Katholiken wäre das unmöglich, da ist der Priester eben doch ein "besserer Mensch".

Gruß
Thomas

[Rembremerding]

da ist der Priester eben doch ein "besserer Mensch".

kein "besserer Mensch", sondern ein geweihter Priester. Kein Katholik sieht den Priester als besseren Menschen, im Idealfall soll er Glaubensvorbild sein.
Ein Sakrament oder die geschenkte Gnade ist völlig unabhängig von der priesterlichen Person, die sie spendet. Denn Gott schenkt sie, mit dem Priester als sein Werkzeug. Dieser bleibt ein sündiger Mensch, dies berührt aber nicht das Sakrament und die Gnade. Der Priester ist 1. Diener des Gottesvolkes.
Im übrigen kann auch ein Laie in der RKK die Hostie reichen.

Servus

[ThomasM]

Denn Gott schenkt sie, mit dem Priester als sein Werkzeug.

Wenn du schreiben würdest "Gott schenkt sie mit dem Gläubigen als Werkzeug", dann wären wir uns sogar einig.
Und ich denke, dass die Sache mit dem 1. Diener im Verlauf der Jahrhunderte schon ziemlich aus dem Ruder gelaufen ist. Auch auf der evangelischen Seite.

Aber auch hier sieht man den negativen Einfluss der Kirchensteuer. Dadurch dass der Pfarrer / Priester nicht von der Gemeinde bezahlt wird, ist er der Gemeinde nicht verantwortlich. Er fühlt sich als Herr und Hüter der Gemeinde, damit nicht als Diener, sondern als Herrscher.
Bei den Freikirchen wird der Pfarrer von den Gemeindegliedern bezahlt. Diese Abhängigkeit kann auch negativ sein, ist es aber in der Regel nicht.

[Catholic]

Thomas,Rembre hat Recht,der Priester ist ebenso ein sündiger und sündigender Mensch wie alle anderen Menschen auch.
Es hat - ich glaube im 18.Jahrhundert - gesagt
"Abgesehen von seinen heiligen Weihen ist unser Pfarrer ein Esel!"
Krass aber richtig ausgedrückt,denn auch wenn der Pfarrer alles andere als moralisch lebt sind die von ihm gespendeten Sakramente gültig,wenn er sie -- wichtig -- in der Intention der Kirche spendet.
Ein Freund von mir ist katholischer Priester und sagte einmal
"Ein katholischer Priester soll transparent sein,nämlich transparent für Gott und Transparent für Gott!"

[Rembremerding]

Und ich denke, dass die Sache mit dem 1. Diener im Verlauf der Jahrhunderte schon ziemlich aus dem Ruder gelaufen ist. Auch auf der evangelischen Seite.
Aber auch hier sieht man den negativen Einfluss der Kirchensteuer. Dadurch dass der Pfarrer / Priester nicht von der Gemeinde bezahlt wird, ist er der Gemeinde nicht verantwortlich. Er fühlt sich als Herr und Hüter der Gemeinde, damit nicht als Diener, sondern als Herrscher.
Bei den Freikirchen wird der Pfarrer von den Gemeindegliedern bezahlt. Diese Abhängigkeit kann auch negativ sein, ist es aber in der Regel nicht.

So ist es. Ich bin keineswegs für die Kirchensteuer. Papst Benedikt XVI. sprach von Entweltlichung.
Ich sehe es auch andersherum. Da der Pfarrer nicht von der Gemeinde bezahlt wird, verliert sie ihre Solidargemeinschaft.
Bei einigen Freikirchen kann man anderseits wieder den großen Nachteil der Bezahlung des Gemeindeleiters durch die Gemeinde erkennen: Er neigt dazu seine Gemeinde unbedingt quantitativ füllen zu müssen. Da werden dann Alleinstellungsmerkmale positioniert, Überbetonung eines Aspekts der Hl. Schrift oder schlichtweg der Geist des Besserchristentums. Das Ergebnis ist die fortdauernde Aufspaltung des Leibs des Herrn.

Rein zur Info: Die Kirche kennt ein gemeinsames Priestertum, kein allgemeines.

Servus

[Rembremerding]

Krass aber richtig ausgedrückt,denn auch wenn der Pfarrer alles andere als moralisch lebt sind die von ihm gespendeten Sakramente gültig,wenn er sie -- wichtig -- in der Intention der Kirche spendet.

Genau, und unter uns "Betschwestern" :
Glaubt der Priester nicht an die Transsubstantiation, ist das von ihm vollzogene Sakrament unrechtmäßig- aber nicht für die Gläubigen, die es empfangen, sofern sie nichts von dem Glaubensmangel des Priesters wissen.

[ThomasM]

Glaubt der Priester nicht an die Transsubstantiation, ist das von ihm vollzogene Sakrament unrechtmäßig- aber nicht für die Gläubigen, die es empfangen, sofern sie nichts von dem Glaubensmangel des Priesters wissen.

Uff, bin ich froh, dass wir DAS Problem nicht haben.
Bei uns ist Abendmahl ausschließlich Erinnerungsmahl, wie es sein soll

[Rembremerding]

Bei uns ist Abendmahl ausschließlich Erinnerungsmahl, wie es sein soll

Wenn Dir das genügt, ist es doch völlig o.k.

[closs]

Glaubt der Priester nicht an die Transsubstantiation, ist das von ihm vollzogene Sakrament unrechtmäßig- aber nicht für die Gläubigen, die es empfangen, sofern sie nichts von dem Glaubensmangel des Priesters wissen.

Ex opere operato

[Rembremerding]

Ex opere operato

Endlich sprichst Du Klartext.