Der Tod: Strafe/Geschenk Gottes, oder Notwendigkeit?

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Leokadia
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#121 Re: Der Tod: Strafe/Geschenk Gottes, oder Notwendigkeit?

Beitrag von Leokadia » Mo 27. Apr 2015, 11:37

Savonlinna hat geschrieben:
Und "Rückkehr" scheint mir als Begriff hier unglücklich. Die Menschheit war dort noch nie.
"Mythos", so schreibt Ernst Bloch, formuliert als Vergangenheit, meint aber Zukunft.
Und Ernst Bloch ist alles andere als gläubig, alles andere als ein Christ.
Menschen ,die eine Nahtoderfahrung hatten oder Rückführungen in frühere Leben glaubhaft bezeugen sowie auch kleine Kinder, die von früheren Leben detailliert erzählen sind ein klarer Beweis für unsere Mehrdimensionalität.
Es wird von lichtvollen Ebenen berichtet,vom Gefühl der endlich wiedererlangten Einheit gesprochen-vom endlich Angekommensein.Kaum jemand will von dort zurück auf die Erde.
Bevor man also aus schierer Laune begauptet,der Mensch sei dort noch nie gewesen (was entweder ne dreiste Lüge ist oder der Unwissenheit entspringt) sollte man erstmal mit Zeugen der Erlebnisse sprechen und sich mit diesem Phänomen länger beschäftigen.
Dein vermeintliches "Wissen" über die andere Zone ist erfunden und bringt die Menschen in ihrer spirituellen Entwicklung nur unnötig einen Schritt rückwärts.
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Faransil
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#122 Re: Der Tod: Strafe/Geschenk Gottes, oder Notwendigkeit?

Beitrag von Faransil » Mo 27. Apr 2015, 11:40

Leokadia hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:
Und "Rückkehr" scheint mir als Begriff hier unglücklich. Die Menschheit war dort noch nie.
"Mythos", so schreibt Ernst Bloch, formuliert als Vergangenheit, meint aber Zukunft.
Und Ernst Bloch ist alles andere als gläubig, alles andere als ein Christ.
Menschen ,die eine Nahtoderfahrung hatten
Nahtoderfahrung = "Erfahrung" nahe am Tod.
Das hat aber nichts mit einer Erfahrung des Todes (oder dem, was danach kommt) zutun.

Leokadia hat geschrieben:oder Rückführungen in frühere Leben glaubhaft bezeugen
Auch das gibt es nicht.
Nur Sonderlinge wie dich, die solchen Unfug als glaubhaft erachten.

Leokadia hat geschrieben:sowie auch kleine Kinder, die von früheren Leben detailliert erzählen
Welche denn?
Und nun keine erfinden.

Leokadia hat geschrieben:sind ein klarer Beweis
Behauptungen sind niemals ein Beweis.

closs
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#123 Re: Der Tod: Strafe/Geschenk Gottes, oder Notwendigkeit?

Beitrag von closs » Mo 27. Apr 2015, 11:46

Savonlinna hat geschrieben:Entweder ist das, was die christliche Sprache ausdrückt, jedem Menschen zugänglich, oder es ist auch für den sogenannten Christen nicht zugänglich.
Das glaube ich auch - und zwar genau deshalb, weil Grundgesetze der menschlichen Existenz phänomenologisch gültig sind und nicht menschlichen Wertungen unterworfen sind.

Savonlinna hat geschrieben:Dies, religiös auch als "Reich Gottes" umschrieben, aber auch als "Satori" (im Zen-Buddhismus), wird dann aber immer wieder mittels Sprache und konzeptuellem Drang, in ein "Konzept" gebracht; und dieses Konzept wird dann "allzumenschlich" gedeutet.
Das ist exakt mein Vorwurf an Religionen - sie vermenschlichen, reduzieren also auf eine selbst-geschaffene Systematik - und verstoßen damit gegen das, was gemeint ist mit "Meine Gedanken sind nicht Eure Gedanken".

Savonlinna hat geschrieben:Dabei ist - worauf Salome gestern Abend noch hingewiesen hat, überhaupt nicht klar, ob in dieser erfüllten Sehnsucht der physische Tod angesprochen ist.
Diese Frage wird je nach System unterschiedlich beantwortet. - Aus meiner Sicht ist das "ganz Mensch werden" notwendig verbunden mit physischem Tod - weil Materie aufgegeben werden muss, um Zeit (in unserem Verständnis) aufgeben zu können, die in der "Ewigkeit" nichts zu suchen hat.

Savonlinna hat geschrieben:Und "Rückkehr" scheint mir als Begriff hier unglücklich. Die Menschheit war dort noch nie.
In christlicher Lesart kann man das schon so sehen: Der Mensch kommt aus Gott und kehrt dahin zurück.

Savonlinna hat geschrieben:"Mythos", so schreibt Ernst Bloch, formuliert als Vergangenheit, meint aber Zukunft.
Jemand anders hat geschrieben, dass Mythos nicht beschreibt, was war, sondern was ist. - Da passt Bloch gut rein (wobei dieser die Zeitschiene vorzuziehen scheint, statt über die Zeit zu gehen). - Oder: Man erinnere sich an Jesus: "Ich bin, bevor Abraham wurde".

Leokadia hat geschrieben:Wer das Materielle fallen lässt und ihm geistig folgt wird den schmalen Weg nachhause finden.
Wir sind sind uns prinzipiell sehr einig. - Allerdings müsste man "schmaler Weg" näher anschauen.

Phänomenologisch heisst dies: Es gibt EINEN Weg, der schmal ist - dem würde ich zustimmen - da muss jeder durch. - Wertend könnte interpretiert werden: Weil dieser Weg schmal ist, kommen nur wenige durch - dem würde ich NICHT zustimmen.

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Savonlinna
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#124 Re: Der Tod: Strafe/Geschenk Gottes, oder Notwendigkeit?

Beitrag von Savonlinna » Mo 27. Apr 2015, 11:47

Pluto hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:In den anderen Zitaten handelt es sich nicht um die Todesstrafe, da ja jeder stirbt.
Der Punkt ist, der normale Fluss des Lebens endet mit dem Tod.
Laut Bibel wird dieser Tod aber als Strafe Gottes dargestellt. 1.Mose 2,17 und 1.Mose 3.19
Nicht "laut Bibel", sondern laut dem Erzähler dieser alten mythischen Erzählung.

Wer ist der Erzähler? Wer legt diese Aussagen Gott in den Mund? Wozu wurde dieser Mythos erzählt?
Es gibt längst Antworten darauf, weil im Prinzip alle Mythen so funktionieren:
Man rekonstruiert die Fragestellung, die zu dem Mythos als Antwort geführt hat. ->

Und diese Fragestellung war dann: "Warum müssen wir Menschen sterben und warum müssen wir so schwer auf den Feldern arbeiten und trotzdem fast verhungern?

Und dann wird ein Mythos entwickelt, der diese Fragen zu beantworten sucht:
Es gab einmal ein Paradies, in dem man nicht starb und in dem man nicht hart und oft vergeblich arbeiten musste. Aber die Menschen wurden daraus verstoßen, weil sie von dem Baum gegessen haben.

Interessant ist, dass dieser Mythos, bevor er in das Alte Testament kam, noch anders aussah und teilweise noch immer in dieser alten Form im Alten Testament Restbestände hat. Einzelheiten müsste ich wieder nachschlagen; aber die Schlange war dort weise.
Und den Restbestand davon kann man darin sehen, dass tatsächlich das stimmt, was die Schlange sagte: dass Adam und Eva mitnichten sterben werden, wenn sie von dem ersten Baum essen. Denn sie essen ja davon und sterben dennoch nicht.

Wobei man sich dabei überlegen müsste, ob das, was man Gott in den Mund gelegt hat: "Ihr werdet sterben, sobald ihr von dieser Frucht esst" genaus dasselbe meint wie die Schlange: "Ihr werdet daran nicht sterben".
Dazu müsste man wirklich den alten Mythos wieder rekonstruieren.

Auf jeden Fall haben sehr viele diesen biblischen Mythos so verstanden - auch Theologen -, wie Heinrich Kleist in seinem fiktiven Aufsatz "Über das Marionettentheater" es beschrieben hat:
dass man erneut von dem Baum der Erkenntnis essen müsse, um "über die Hintertür" wieder in das "Paradies" zu gelangen.

Viele verstehen den "Biss in die Frucht" als Entstehung des Bewusstseins, womit man aus dem rein Unbewussten vertrieben wurde.
Und dieser Verlust könne durch einen "zweiten Biss" - möglicherweise auch in eine Frucht des Baum des Lebens - ausgeglichen werden, indem man sich das Verlorene erneut wiedergewinnt, ohne das Neue - das Bewusstsein - zu verlieren.

Insofern sehe ich also nicht, dass dieser alte Mythos von Gott persönlich erzählt wurde, sondern es sind menschliche Überlegungen und Erkenntnisse.

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#125 Re: Der Tod: Strafe/Geschenk Gottes, oder Notwendigkeit?

Beitrag von Leokadia » Mo 27. Apr 2015, 11:48

Faransil hat geschrieben:
Leokadia hat geschrieben:sowie auch kleine Kinder, die von früheren Leben detailliert erzählen
Welche denn?
Und nun keine erfinden.
.
zwei von meinen Kindern
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#126 Re: Der Tod: Strafe/Geschenk Gottes, oder Notwendigkeit?

Beitrag von Faransil » Mo 27. Apr 2015, 11:48

closs hat geschrieben:weil Materie aufgegeben werden muss
Materie kann nicht aufgegeben werden. Nur umgewandelt in Energie und umgekehrt.

closs hat geschrieben:um Zeit (in unserem Verständnis) aufgeben zu können
Kann ebenfalls nicht aufgegeben werden.
Zuletzt geändert von Faransil am Mo 27. Apr 2015, 11:55, insgesamt 1-mal geändert.

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#127 Re: Der Tod: Strafe/Geschenk Gottes, oder Notwendigkeit?

Beitrag von Faransil » Mo 27. Apr 2015, 11:49

Leokadia hat geschrieben:
Faransil hat geschrieben:
Leokadia hat geschrieben:sowie auch kleine Kinder, die von früheren Leben detailliert erzählen
Welche denn?
Und nun keine erfinden.
.
zwei von meinen Kindern
Da ist wohl der Wunsch der Vater des Gedanken.
Träum weiter.
:)

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#128 Re: Der Tod: Strafe/Geschenk Gottes, oder Notwendigkeit?

Beitrag von Leokadia » Mo 27. Apr 2015, 11:57

closs hat geschrieben:
Leokadia hat geschrieben:Wer das Materielle fallen lässt und ihm geistig folgt wird den schmalen Weg nachhause finden.
Wir sind sind uns prinzipiell sehr einig. - Allerdings müsste man "schmaler Weg" näher anschauen.

Phänomenologisch heisst dies: Es gibt EINEN Weg, der schmal ist - dem würde ich zustimmen - da muss jeder durch. - Wertend könnte interpretiert werden: Weil dieser Weg schmal ist, kommen nur wenige durch - dem würde ich NICHT zustimmen.
So wie ich es sehe werden alle früher oder später ankommen-manche eben früher, manche dagegen sehr viel später.
Dass der Weg schmal ist bedeuten nur,dass nicht jeder interessiert ist sich in diese ungewohnte ( da vom Weltlichen, Vergänglichen,Trennenden abgekehrt-siehe Johannes der Täufer! ) Warteschlange anzustellen.
Die Gerechten werden verstehen ,dass das Ausharren sich lohnt.
Der Rest wird weiterhin besinnungslos toben und sich im Kreis drehen.
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#129 Re: Der Tod: Strafe/Geschenk Gottes, oder Notwendigkeit?

Beitrag von Leokadia » Mo 27. Apr 2015, 11:58

Faransil hat geschrieben:
Leokadia hat geschrieben:
Faransil hat geschrieben:
Welche denn?
Und nun keine erfinden.
.
zwei von meinen Kindern
Da ist wohl der Wunsch der Vater des Gedanken.
Träum weiter.
:)
Und du troll weiter :wave:
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#130 Re: Der Tod: Strafe/Geschenk Gottes, oder Notwendigkeit?

Beitrag von closs » Mo 27. Apr 2015, 12:00

Leokadia hat geschrieben:So wie ich es sehe werden alle früher oder später ankommen-manche eben früher, manche dagegen sehr viel später.
Hui - jetzt sind wir uns vollkommen einig. :) - Ich bin der festen Überzeugung, dass am Ende JEDER die Knie GERNE beugen wird - nämlich dann, wenn jede/r Einzelne erkennt, wie er/sie erkannt ist.

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