Was sucht der Mensch?

Säkularismus
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Salome23
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#1 Was sucht der Mensch?

Beitrag von Salome23 » Sa 9. Mai 2015, 22:55

Thema abgetrennt aus: Parusieverzögerung


closs hat geschrieben: Alle suchen dasselbe, suchen aber auf verschiedene Weise UND auf verschiedenen heilsgeschichtlichen Levels.
Was suchen sie denn? Und was veranlasst sie überhaupt sich auf die Suche zu begeben? Unzufriedenheit? Eine innere Unruhe?
Wäre ein eigenes Thema wert. " Ich bin auf der Suche, mir ist nur noch nicht klar, wonach ich suche " ;)

closs
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#2 Re: Was sucht der Mensch?

Beitrag von closs » Sa 9. Mai 2015, 23:05

Salome23 hat geschrieben:Was suchen sie denn?
Novalis: "Alle Wege führen nach Hause". - Stichwort Lachse, die einen inneren Kompass haben, der sie an den Ort ihrer Geburt zurückbringt.

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Savonlinna
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#3 Re: Was sucht der Mensch?

Beitrag von Savonlinna » Sa 9. Mai 2015, 23:17

Salome23 hat geschrieben:Ich bin auf der Suche, mir ist nur noch nicht klar, wonach ich suche " ;)
"Ich bin verliebt, weiß nur noch nicht, in wen." :)

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Savonlinna
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#4 Re: Was sucht der Mensch?

Beitrag von Savonlinna » Sa 9. Mai 2015, 23:51

closs hat geschrieben:
Salome23 hat geschrieben:Was suchen sie denn?
Novalis: "Alle Wege führen nach Hause". - Stichwort Lachse, die einen inneren Kompass haben, der sie an den Ort ihrer Geburt zurückbringt.
Das empfinde ich anders. Wer als Mensch zurück will, verweigert die Entwicklung. So wie manche Kinder aus Erzählungen, die klein bleiben wollen.
Es gibt sicher einen Trieb im Menschen, der zurück in das Geschützte will, zurück in den Mutterleib. Ich bin solchen Menschen begegnet.
Der Weg aber geht ins Offene, hindurch durch das Ungeschützte. Und das ist unser anderer Trieb.

Es gibt die Erste Heimat, und es gibt die Zweite Heimat, sage ich mal. Zurück können wir nicht, das ist ausgeschlossen. Wir können nur entweder in der Fremde stecken bleiben, ewig unzufrieden - oder wir umgeben uns quasi mit einer Art Mutterleib, bauen uns (schein-) geschützte Höhlen - oder wir schaffen den Durchbruch: finden in der Fremde, im Unterwegs ein neues Verstehen von Geborgenheit.

Der Witz aber scheint mir dabei zu sein, dass der erste Trieb eigentlich der verkappte zweite Trieb ist - der sich nur in der Formulierung der Richtung vertut. :D

Salome23
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#5 Re: Was sucht der Mensch?

Beitrag von Salome23 » So 10. Mai 2015, 00:04

closs hat geschrieben:
Liebe Salome, Du hast ja den Anstoß gegeben. - "Was sucht der Mensch?" - wäre das ein Thread-Titel?
Weiss nicht, dann kommen vielleicht so Antworten wie:
" Den zweiten Socken des Paares, der sich nach dem Waschgang plötzlich in Luft aufgelöst hat und unauffindbar ist".... :angel:

closs
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#6 Re: Was sucht der Mensch?

Beitrag von closs » So 10. Mai 2015, 00:52

Salome23 hat geschrieben:" Den zweiten Socken des Paares, der sich nach dem Waschgang plötzlich in Luft aufgelöst hat und unauffindbar ist"....
Ich schmeiß dann immer den ersten Socken weg - dann stimmt's auch wieder.

closs
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#7 Re: Was sucht der Mensch?

Beitrag von closs » So 10. Mai 2015, 01:00

Savonlinna hat geschrieben:Wer als Mensch zurück will, verweigert die Entwicklung.
Das gilt dann, wenn man auf dem selben Weg zurückgeht. - Mir wäre der Begriff "Entwicklung zum Ursprung" lieber. - Einverstanden?

Savonlinna hat geschrieben:oder wir schaffen den Durchbruch: finden in der Fremde, im Unterwegs ein neues Verstehen von Geborgenheit.
Durchbruch wohin? - Die Fremde als Ziel? - Glaube ich nicht.

Aber im Grunde sagst Du doch auch, dass "Trieb 1" und "Trieb 2" verkappte Doppelgänger sind - oder nicht? - Alpha und Omega beginnen und enden im selben Punkt - dazwischen ist die Weltzeit (phylogenetisch) oder das Leben (ontogenetisch).

Verweigert ein Lachs Entwicklung, weil er am Ende dort stirbt, wo er geboren wurde - also da hingeht, wo er herkam?

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#8 Re: Was sucht der Mensch?

Beitrag von Salome23 » So 10. Mai 2015, 01:09

closs hat geschrieben: Verweigert ein Lachs Entwicklung, weil er am Ende dort stirbt, wo er geboren wurde - also da hingeht, wo er herkam?
Du wählst das Beispiel Lachs bewusst , weil du in deine bevorzugte Richtung lenken willst und das würde ich als "missionieren" deiner Glaubensansicht bezeichnen.
Nicht böse gemeint, aber lass bitte mehr Spielraum für andere Sichtweisen offen... :Herz:

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sven23
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#9 Re: Was sucht der Mensch?

Beitrag von sven23 » So 10. Mai 2015, 06:42

closs hat geschrieben: Verweigert ein Lachs Entwicklung, weil er am Ende dort stirbt, wo er geboren wurde - also da hingeht, wo er herkam?
Hat er eine andere Wahl, als seinem Programm zu folgen?
Und machen andere Tiere, die nicht an den Ort ihrer Geburt zurückkehren, keine Entwicklung durch?
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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#10 Re: Was sucht der Mensch?

Beitrag von closs » So 10. Mai 2015, 09:30

sven23 hat geschrieben:Und machen andere Tiere, die nicht an den Ort ihrer Geburt zurückkehren, keine Entwicklung durch?
Doch - ALLE tun es. - Egal. ob Christ, Atheist oder Lachs. - Gibt es dabei kleinste gemeinsame Nenner? - Irgendetwas, was allen gemeinsam ist?

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