Gehirn und Bewusstsein

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NIS
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#41 Re: Gehirn und Bewusstsein

Beitrag von NIS » Sa 26. Sep 2015, 13:07

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SilverBullet
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#42 Re: Gehirn und Bewusstsein

Beitrag von SilverBullet » Do 8. Okt 2015, 21:27

In einem anderen Thread ist diese Frage gestellt worden:
(ich möchte das Thema dort nicht ablenken, deshalb setze ich den Beitrag hier hinein)

Opa Klaus hat geschrieben:Und nun die Schnittstelle Geist-Materie?
Ich bin der Meinung, dass diese Frage in eine falsche Richtung führt, weil sie eine Grundannahme enthält, die auf ein fehlerhaftes Verständnis zurückgeht:

Die Konstellation „hier Geist“ und "da Materie“ kann man nicht beobachten.
Dies wäre aber die Voraussetzung für die Frage nach einer Schnittstelle.

Zuerst muss man klären, was „Geist“ sein soll.
Wenn davon dann eine Wirkung auf Materie ableitbar ist, kann man fragen „was“ bzw. „wie“ die Schnittstelle beschaffen ist.

Sollte es in diesem Zusammenhang um das Bewusstsein gehen, dann stellt sich die Frage nach der „Schnittstelle Bewusstsein/Gehirn“ genauso wenig, denn auch das Bewusstsein kann nicht beobachtet werden.
Auch hier muss man zuerst klären, was das Bewusstsein sein soll und kann danach die Schnittstelle analysieren.

Ich vermute, dass das Bewusstsein eine „Verstehanimation“ (eine Art „Vorstellungs-Koordination“ von parallelen Abläufen) ist, die das Gehirn berechnet.
D.h. alle Nuancen, die im Bewusstsein eine Rolle spielen, werden explizit über Abläufe „durchgespielt“. Egal, ob „Farben gesehen“ werden, „Gedanken über das Bewusstsein“ vorkommen, „Schmerzen empfunden“ oder das „Ich“ im Zentrum der Aufmerksamkeit steht, alle Zusammenhänge sind minuziös berechnet.

Die Berechnung erfolgt auf Basis von Verstehzusammenhängen, die man algorithmisch ausdrücken kann, die aber im Bewusstsein selbst nicht vorkommen.
Die Folge: Wir kennen die Zusammenhänge nicht.
Das ist nicht weiter verwunderlich, denn bisher mussten wir nichts herstellen, das unabhängig von uns "verstehen" kann.

Aus meiner Sicht ist Bewusstsein keine Funktion, die aus Komplexität entsteht, sondern ein expliziter Berechnungsablauf.

Indiz hierfür:
In manchen Traumphasen ist das Gehirn extrem aktiv (auch in Teilen, die man eigentlich mit dem Bewusstsein in Verbindung bringt), aber es findet dennoch kein Bewusstsein statt.
=> die Aktivitäten werden nicht verrechnet

Auf der Basis einer expliziten Berechnung kann das Gehirn automatisierte, also gut trainierte Abläufe, einfach weniger in den „Bewusstseinsfluss“ einrechnen (bzw. ganz weglassen), wodurch sie ins „Unbewusste absinken“.
Werden diese Abläufe durch spätere Konzentration wieder ins „Zentrum gerückt“ stört dies den Fluss, weil sich die vorherigen Berechnungsverbindungen zurückgebildet haben. Der Effekt ist, dass man automatisierte Handlungen nicht bzw. nu schlecht durchführen kann, wenn man sich darauf konzentriert – das müsste jeder schon mal erlebt haben.

Die Frage nach der „Schnittstelle zwischen Bewusstsein und Gehirn“ erübrigt sich in meinem Ansatz, weil das Bewusstsein keine eigene Existenzform ist. Das Gehirn berechnet das Bewusstsein, um alle relevanten Teile zu koordinieren – dadurch hat das Gehirn zu jeder Zeit die gesamte Kontrolle. Das Bewusstsein „verursacht“ selbst nichts, wobei der aktuell berechnete Zustand aber Auswirkungen auf die nächsten Bewusstseinsberechnungen hat.

Vielleicht hat sich schon mal jemand gefragt, warum wir ab ca. 25 Bildern in der Sekunde plötzlich einen kontinuierlichen Filmablauf vor uns haben – na ja, das ist vermutlich die Taktzeit der Bewusstseinskoordination (zumindest der Sehdaten).

Unser „Verstehen“ hat eine gewisse Zeitauflösung…

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