Wahrnehmung und Erkenntnislücken

Säkularismus
Geistliches und Weltliches verbinden
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NIS
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#11 Re: Wahrnehmung und Erkenntnislücken

Beitrag von NIS » Fr 23. Okt 2015, 19:41

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Was ist es, was übersehen wird?
Nichts Biologisches, sondern etwa die Frage, ob hinter der Evolution (also NICHT innerhalb der Evolution) ein Plan steht - das ist eine rein geistige Frage, um die sich die Biologie weder kümmern muss noch darf, weil es vollkommen außerhalb ihres Mandats ist.
Ich glaube, Gott wollte einfach nicht ewig allein sein! :Herz: :wave:
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closs
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#12 Re: Wahrnehmung und Erkenntnislücken

Beitrag von closs » Fr 23. Okt 2015, 19:50

Savonlinna hat geschrieben:Mathemaitk begründet die Naturwissenschaft, aber nicht die Philosophie. Und sie ist kein Teilbereich der Philosophie.
Von der Sache her schon. - Dass sie so gut auf Naturwissenschaft anwendbar ist, macht es sinnvoll, sie in den Unis dort anzusiedeln - das ist alles.

Savonlinna hat geschrieben:Ich zeige Dir doch regelmäßig auf, was genau ich als "naturwissenwchaftlich" identifiziert habe in Deinen Argumentationen.
Ja - und das scheint jegliche Festlegung auf "ja" oder "nein" (binäres Denken) zu sein. - Das habe ich noch nicht verstanden.

Savonlinna hat geschrieben:Ich denke - inzwischen -, dass uns alles und jedes gleichzeitig sowohl auf einer physischen als auch auf einer psychischen als auch auf einer geistigen Ebene begegnet.
OK - aber was IST aus Deiner Sicht "geistig"? - Du kannst doch etwas, was auf diesen Ebenen begegnet, nur dann als "geistig" bezeichnen, wenn Du weisst, was Du damit meinst - also hast Du es (für Dich) definiert.

Savonlinna hat geschrieben:Das System, von dem Du öfter sprichst: ist es in Abgrenzung zu naturalistischem Denken entstanden und formuliert?
Vom Grundsatz her JA. - Die Begründung dafür ist, dass das Wort "geistig" aus meiner Sicht keinen Sinn macht, wenn man ihm eine inner-weltliche/naturalistische Genese unterstellt - das wäre dann "Kognition" oder sonst was.

Mit anderen Worten: Ich verwende "geistig" nur im Kontext der Transzendenz, will heißen: Geistiges (in diesem Sinne) kann nur in der naturalistischen Welt/im Dasein passieren, weil die Genese des Geistigen nicht aus dieser Welt ist.

Wenn also nicht klar ist, ob Du "Geist" in einer transzendenten oder naturalistischen Kontext verwendest, weiss ich nicht, ob Du von "Geist" (in MEINEM Sinne) oder "Kognition" (das ist das, was ein Naturalist für das Wort "Geist" einsetzen könnte) sprichst. - Ich werde also hin und hergerissen: Spricht sie jetzt transzendent oder naturalistisch? - Sogar: Macht sie sich da eigentlich Gedanken drum? - Deshalb meine gelegentliche Frage: "Meinst Du das psychologisch?", was Du dann von Dir weist.

Savonlinna hat geschrieben:Oder eben Dein ganzes Gedankensystem soll nur dazu diesen, Dich gegen ein naturlaistisches Gedankensystem abzugrenzen.
Ist es so?
Letztlich ja. - "Geistig" geht nur, wenn Materie aus Geist ist und nicht umgekehrt. - Dieses Umgekehrte ist Grundsatz des Naturalismus.

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NIS
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#13 Re: Wahrnehmung und Erkenntnislücken

Beitrag von NIS » Fr 23. Okt 2015, 19:52

closs hat geschrieben:Letztlich ja. - "Geistig" geht nur, wenn Materie aus Geist ist und nicht umgekehrt. - Dieses Umgekehrte ist Grundsatz des Naturalismus.
BINGO! ;) :thumbup:
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#14 Re: Wahrnehmung und Erkenntnislücken

Beitrag von Pluto » Fr 23. Okt 2015, 23:33

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Je mehr wir über die Welt erfahren, umso mehr ziehen sich die Schranken des Unerklärlichen zurück.
Das bezieht sich aber ausschließlich auf naturwissenschaftliche Fragen und nicht auf die Frage "Gibt es Gott - ja oder nein".
Ich verstehe deinen Einwand echt nicht. Natürlich hat es mit der Existenz von Gott zu tun.

closs hat geschrieben:Der Ansatz ist vollkommen falsch.
Bei solchen willkürlichen Behauptungen ist Vorsicht geboten.
Der Ansatz den du so kritisch bemängelst, stammt nicht von mir sondern von einem katholischen Theologen, Autor und Studienkollegen des ehemaligen Papstes.

closs hat geschrieben:Selbst wenn man ALLE naturwissenschaftlichen Frage gelöst hätte, wäre damit NICHTS gelöst in Bezug auf die Frage "Gott - ja oder nein".
Wenn alle Fragen der Welt beantwortet wären, gäbe es keinen Platz mehr für einen Gott.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#15 Re: Wahrnehmung und Erkenntnislücken

Beitrag von closs » Fr 23. Okt 2015, 23:56

Pluto hat geschrieben:Natürlich hat es mit der Existenz von Gott zu tun.
Nein - das ist genau der Irrtum.

Pluto hat geschrieben:Wenn alle Fragen der Welt beantwortet wären, gäbe es keinen Platz mehr für einen Gott.
Nein - dito. - Das ist echt der falsche Ansatz - wir reden hier von zwei völlig verschiedenen Ebenen, die nicht interferieren. - Und das zu verstehen, scheint wirklich das Problem zu sein.

Pluto hat geschrieben:Der Ansatz den du so kritisch bemängelst, stammt nicht von mir sondern von einem katholischen Theologen, Autor und Studienkollegen des ehemaligen Papstes.
Klingt nach Küng. :lol: - Tja - dann muss man halt drüber reden. - Generell meine ich beobachten zu können, dass es viele erfolgreiche Versuchungen gibt, zwei inkompatible Sachen auf denselben Nenner zu bringen.

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#16 Re: Wahrnehmung und Erkenntnislücken

Beitrag von Flavius » So 25. Okt 2015, 19:01

Dein (PLUTO) - unbewusster? - Trick ist, dass Du selber darauf bestehst, Gott definieren zu können. Er sei das, was vom Menschen unerkennbar, unwahrnehmbar ist. Dann stellst Du eine Frage in der Tradition der Naturwissenschaft: Existiert das von mir Definierte oder existiert es nicht, ja oder nein.
Das heißt, Du stellst eine Frage an das von Dir selber Definierte.

Erkennst Du den Selbstbetrug?

Aber Savonlinna, Wissenschaft hat doch IMMER recht, wusstest Du das nicht ?
(Wie kann man nur so zurückgeblieben sein?)
----- Die "Letzt-Aussage-Hoheit" der Wissenschaften wird heute von der Allgemeinheit sehr unkritisch und als selbstverständlich genommen. Das System nennt sich "selbstbestätigendes System".( Wissenschaftler sind öfters voreingenommen, von ihrer Sicht u. der scheinbaren Überlegenheit ihres Wissens geblendet. Dabei haben Sie wie Du es richtig darstellst nur ein kleines, selbst beschränktes Spektrum, auf dem sie forschen. (Manchmal ähnlich die Strukturen auch denen gewisser anderer Gemeinschaften,die sich auf EINE Wahrheit (nämlich der gängigen Lehrmeinung) "geeinigt" haben. (Abweichende Forschungs-Ergebnis sind dann leicht mal nur "Ausreisser". (DA wird dann kaum noch Geld reingesteckt, in die vorgesteckten Ziele bzw erhofften Ergebnisse aber Milliarden).
- - Das war z.B: VOR Newton auch so (Erdzentrierte Ansicht- Abweichler wie Keppler etc wurden strikt zum Widerruf gezwungen), Nach Newton (Gravitations-Gesetz) glaubten die Wissenschaftl. nun sei alles klar /geklärt. (Nur gab es da noch das kleine "Merkur-Problem"- deshalb suchten manche/man weiter. Das Problem mit dem Merkur bekam Einstein mit seiner Relativitäts-Theorie in den Griff. Aber es kann gut sein, dass auch das (eventuell-vermutlich) auch noch nicht das Letzte ist ! ( Wahrscheinlich wird noch weiteres Relatives u. Überraschendes kommen. )
Aber das Erstaunliche war/ist : zu jeder Zeit glaubten die Leute / Die Gelehrten u. Wissenschaftler - dank ein paar Prozent mehr an Wissen - sie haben es nun "jetzt ganz sicher".
Francois Englert (franz. Physik-Nobel-Preisträger, geistiger Wegbegleiter von Higgs):. Wir dürfen davon ausgehen, dass wir heute höchstens 5 %(bis 10) Prozent (von dem um uns herum) verstehen.-;
Dogmen - aller couleur- sind oft sehr hinderlich. (nach Feuerbach).

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