Macht Religion die Menschen moralisch besser?

[piscator]

Wenn man nach Lösungen sucht die Gott nicht berücksichtigen ist man also in geistiger Näher kommunistischer Diktatoren.

Zumindest waren und sind es genau die kommunistischen Diktatoren die ausdrücklich Lösungen ohne Gott anbieten.

Nein, sowohl Mao als auch Stalin oder die verschiedenen Kims in Nordkorea wurden als gottähnlich angesehen.

[Martinus]

Nein, sowohl Mao als auch Stalin oder die verschiedenen Kims in Nordkorea wurden als gottähnlich angesehen.

Gut. Der Personenkult ändert aber nichts an der grundsätzlichen antireligiösen Ausrichtung. Kommunismus ist ein Feind der Religion.
Der Kommunismus ist eine Form die darauf hinausläuft, auf Erden ohne Gott, ohne Anerkennung jeglicher höheren Bindungen auszukommen. Unglaube ist System. Da war mein Bildchen gar nicht so unpassend eingestellt.

[piscator]

Es ist nicht nur der Personenkult. Diese ganzen -ismen, wie Kommunismus und Nationalsozialismus, versuchten, den Menschen und seine Leben zu
dominieren.

Und dazu gehören der Personenkult, indem Leitfiguren, wie Mao, Stalin, Lenin, Pol Pot, die Kims oder Hitler, überhöht werden und zu idealen Kunstfiguren
mutieren.

Dann das Schrifttum, wie die Maobibel, Mein Kampf, die Schriften von Marx, Engels etc., die nicht hinterfragt werden durfte und den Charakter von heiligen Schriften hatten.

Nicht zu vergessen der einzelnen Mensch, im Christentum erneuert durch Wiedergeburt, im Kommunismus zum Sowjetmensch erhöht, im Nationalsozialismus zum Arier.

Und natürlich den Anspruch auf Absolutismus, andere Lehren oder Menschen werden vernichtet, bestenfalls geduldet.

[Demian]

...

[Demian]

Stimmt nicht - beschäftige dich doch erst mal kritisch und differenziert mit den Gedanken von Marx. A community of freely associated individuals, also ein Verein freier Menschen, in dem jeder nach seinen Fähigkeiten und Bedürfnissen leben kann, steht in keinem Widerspruch zu einer freien Spiritualität. Ganz im Gegenteil. Wie eine klassenlose Gesellschaft in der Praxis aussieht, kann niemand sagen ( sie ist zunächst eine Vision/Motivation zur bewussten Gestaltung zum Besseren hin ), aber es gäbe - rein logisch betrachtet - gewisse Grundzüge: die freie Entfaltung der Produzenten und die Verwirklichung der Menschenrechte.

So endet für ihn die Kritik der Religion „mit der Lehre, daß der Mensch das höchste Wesen für den Menschen sei, also mit dem kategorischen Imperativ, alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist“.

Gut. Der Personenkult ändert aber nichts an der grundsätzlichen antireligiösen Ausrichtung. Kommunismus ist ein Feind der Religion.

[GanzBaff]

Ich verstehe an der Argumentation eines nicht, da wird hier zum Beispiel anhand des Kommunismus argumentiert, dass eine Ideologie - die Gott und Religion ausklammert - per se zum Scheitern verurteilt ist. Welche konkret atheistischen Ziele waren es denn, die im Falle des Stalinismus die Gulags füllten? Welche Verbrechen sind dort im Namen des Nicht-Glaubens begangen worden?

Bei Hitler und dem Nationalsolzialismus zieht das "ohne Religion gibts keine Moral"-Argument nicht. Hitler war gläubiger Katholik und genoss den Rückhalt der großen Kirchen. Atheisten hätten es in den Elitekadern des Reiches sehr schwer gehabt, denn damals schon wurde "Atheismus" mit "Kommunismus" gleichgesetzt. So sagte Hitler:

“Seit acht Monaten führen wir einen heroischen Kampf gegen die kommunistische Bedrohung unseres Volkes, die Verrottung unserer Kultur, Zersetzung unserer Kunst und Vergiftung unserer öffentlichen Moral. Der Leugnung von Gott, der Beschimpfung der Religion haben wir ein Ende gesetzt.”

Quelle: http://hpd.de/node/11820?page=0,0

Um also bei den kommunistischen Regimen zu bleiben: ALLE Weltanschauungen die nicht zu den Zielen des Kommunismus passten wurden als feindselig angesehen, egal ob diese auf Grundlage einer Religion oder auf einer säkularen Sicht beruhten. Die Argumentation warum es doch richtig ist hier andere Positionen mit dem Bild eines Diktators zu "schmücken" ist doch Folgende: Der Kommunismus ist eine atheistische Ideologie, im Namen des Kommunismus wurden zahllose Verbrechen begangen, also ist der Atheismus eine verbrecherische Ideologie.

[Demian]

Imho wäre eher die Frage ob man Gewalt befürwortet oder ablehnt. Man kann aufzeigen, dass zum Beispiel staatliche Gewalt ein gewisses Potential an Destruktivität in sich birgt, die immer wieder zum Zuge kommt, völlig unabhängig von der Weltanschauung, die dahinter steht.

[barbara]

Der Kommunismus ist eine atheistische Ideologie, im Namen des Kommunismus wurden zahllose Verbrechen begangen, also ist der Atheismus eine verbrecherische Ideologie.

Auf alle Fälle schützt die Abwesenheit von Religion nicht vor Gewalt.

Es gibt ja einige Atheisten, die der Auffassung sind, wenn man nur alles Religiöse abschaffen täte, dann wär die Welt ein friedlicher Ort; was sich leider im letzten Jahrhundert mehrfach als falsch herausgestellt hat.

Und die Frage ist durchaus berechtigt: womit begründet ein Mensch seine Ethik? Wer Religion hat, hat's da natürlich einfacher mit schon pfannenfertig vorgegebenen Antworten; aber gerade für nicht-Religiöse ist die Frage interessant.

grüsse, barbara

[Demian]

Seinen realen Bedürfnissen.

Und die Frage ist durchaus berechtigt: womit begründet ein Mensch seine Ethik?

[Sola]

Seinen realen Bedürfnissen.

Und die Frage ist durchaus berechtigt: womit begründet ein Mensch seine Ethik?

Kannst du das genauer definieren? Vor allem die Definition von "real" würde mich interessieren .