Warum sind viele Wissenschaftler Atheisten?

Säkularismus
Geistliches und Weltliches verbinden
Novas
Beiträge: 7986
Registriert: Mi 20. Jun 2018, 21:23

#41 Re: Warum sind viele Wissenschaftler Atheisten?

Beitrag von Novas » Fr 20. Jan 2017, 20:58

JackSparrow hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:"Den" Gott der Bibel gibt es nicht, denn sie vermittelt verschiedene GottesBILDER.
Du bist Atheist?

Nein, ich kann nur zwischen GOTT und den menschlichen Gottesbildern unterscheiden :wave: das ist eigentlich auch die Voraussetzung, um die Bibel wirklich gewinnbringend lesen und verstehen (!) zu können. Gerade den gewaltigen Bewusstseinssprung vom AT zum Neuen Testament, den Jesus eingeleitet hat.

JackSparrow
Beiträge: 5501
Registriert: Mi 30. Okt 2013, 13:28

#42 Re: Warum sind viele Wissenschaftler Atheisten?

Beitrag von JackSparrow » Sa 21. Jan 2017, 08:50

Novalis hat geschrieben:ich kann nur zwischen GOTT und den menschlichen Gottesbildern unterscheiden :wave: das ist eigentlich auch die Voraussetzung, um die Bibel wirklich gewinnbringend lesen und verstehen (!) zu können
Die Bibel enthält menschliche Gottesbilder, die, wie du sagtest, alle falsch sind.

Wie viele Personen kommen in der Bibel eigentlich vor? 200? 500? 800? Da brauchst du dir wegen deines eigenen Gottesbildes ja nicht allzu große Hoffnungen zu machen.

Willkommen auf der anderen Seite. Wenn du dich zum Atheisten taufen lässt, gibts als Taufgeschenk ein schönes Buch von Richard Dawkins.

Novas
Beiträge: 7986
Registriert: Mi 20. Jun 2018, 21:23

#43 Re: Warum sind viele Wissenschaftler Atheisten?

Beitrag von Novas » Sa 21. Jan 2017, 19:40

Andreas hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Sagst du mir bitte, wie es gehen soll?
Wir haben es dir gerade gesagt, aber du hörst nicht zu. Hermeneutik ist die Kunst des Verstehens. Mit deiner einzigen Prämisse: "Naturwissenschaft" wirst du nie ein Verstehenskünstler. Es geht darum den Anderen zu verstehen, wer immer das auch ist, ob er dir im Wort oder der Schrift oder hier im Forum begegnet.
Mk 4,24 hat geschrieben:Und er sprach zu ihnen: Seht zu, was ihr hört! Mit welchem Maß ihr messt, wird euch gemessen werden, und es wird euch hinzugefügt werden.
Das ist eine hermeneutische Aussage des Markus. Das Maß, welches du anlegst, bestimmt was du verstehen kannst. Mit dem Maß "Naturwissenschaft" wirst du Naturwissenschaftler prima verstehen aber halt keine Christen. Es gibt ja nicht nur ein Maß, dieses Maß. Wenn du, wie du sagst, Menschen einander Näher bringen willst, geht es darum Menschen zu verstehen. Das geht aber nur, wenn du menschliches Maß an sie legst. Du aber machst aus Menschen naturwissenschaftliche Tiere. Merkst was? Die Stärke Jesu war seine Menschlichkeit, das menschliche Maß, dass er anlegte - auch bei seinen Gegnern. Der methodische Naturalismus als Maßstab entmenschlicht den Menschen, er vertiert ihn und das einzige was dabei herauskommt ist zu ende gedacht - das Nichts - das nicht verstehen von allem. Das ist die hohe Kunst des Verstehens des methodischen Naturalismus.

:thumbup:

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#44 Re: Warum sind viele Wissenschaftler Atheisten?

Beitrag von Pluto » Sa 21. Jan 2017, 19:50

Novalis hat geschrieben:
Andreas hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Sagst du mir bitte, wie es gehen soll?
Wir haben es dir gerade gesagt, aber du hörst nicht zu. Hermeneutik ist die Kunst des Verstehens. Mit deiner einzigen Prämisse: "Naturwissenschaft" wirst du nie ein Verstehenskünstler. Es geht darum den Anderen zu verstehen, wer immer das auch ist, ob er dir im Wort oder der Schrift oder hier im Forum begegnet. ...
:thumbup:
Ach...?
Das soll eine Antwort sein? :shock:

Zur Erinnerung....
Pluto hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:Die Idee, dass [Wissenschaft und Religion] sich nicht vereinbaren lassen, halte ich für einen modernen Mythos, der an der Realität vorbei geht.
Sagst du mir bitte, wie es gehen soll?

Klare Frage...
Ich warte auf (d)eine klare Antwort
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Novas
Beiträge: 7986
Registriert: Mi 20. Jun 2018, 21:23

#45 Re: Warum sind viele Wissenschaftler Atheisten?

Beitrag von Novas » Sa 21. Jan 2017, 19:54

JackSparrow hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:ich kann nur zwischen GOTT und den menschlichen Gottesbildern unterscheiden :wave: das ist eigentlich auch die Voraussetzung, um die Bibel wirklich gewinnbringend lesen und verstehen (!) zu können
Die Bibel enthält menschliche Gottesbilder, die, wie du sagtest, alle falsch sind. Wie viele Personen kommen in der Bibel eigentlich vor? 200? 500? 800? Da brauchst du dir wegen deines eigenen Gottesbildes ja nicht allzu große Hoffnungen zu machen

Für mich ist hier Jesus Christus die entscheidende Autorität. Ich teile sein Gottesverständnis. "Niemand kennt den Vater als der Sohn" (Mt 11,2). in diesem Sinne kann man tatsächlich sagen: "Ja, die Bibel enthält menschliche Gottesbilder, die häufig ziemlich verzerrt und falsch sind, doch durch Jesus erkennen wir ihn wahrhaftig, als eine liebende Macht, die uns unendlich übersteigt, aber nicht als ferne Abstraktion, sondern als Vater."

Die ganze Botschaft Jesu ist in diesem einen Wort samenhaft enthalten: ABBA.

Novas
Beiträge: 7986
Registriert: Mi 20. Jun 2018, 21:23

#46 Re: Warum sind viele Wissenschaftler Atheisten?

Beitrag von Novas » Sa 21. Jan 2017, 20:14

Pluto hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:
Andreas hat geschrieben:Wir haben es dir gerade gesagt, aber du hörst nicht zu. Hermeneutik ist die Kunst des Verstehens. Mit deiner einzigen Prämisse: "Naturwissenschaft" wirst du nie ein Verstehenskünstler. Es geht darum den Anderen zu verstehen, wer immer das auch ist, ob er dir im Wort oder der Schrift oder hier im Forum begegnet. ...
:thumbup:
Ach...?
Das soll eine Antwort sein? :shock:

Zur Erinnerung....
Pluto hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:Die Idee, dass [Wissenschaft und Religion] sich nicht vereinbaren lassen, halte ich für einen modernen Mythos, der an der Realität vorbei geht.
Sagst du mir bitte, wie es gehen soll?

Klare Frage...
Ich warte auf (d)eine klare Antwort


Ganz einfach: durch Unterscheidungsvermögen. Zahllose Menschen überall auf der Welt können problemlos beides vereinbaren. Wissenschaft und Religion haben unterschiedliche Aufgaben, wie sollen sie da miteinander im Konflikt sein? Ein Konflikt ergibt sich erst, wenn unzulässige Absolutheitsansprüche erhoben werden. Naturwissenschaftliche Theorien kommen ohne einen Schöpfungsglauben aus, können aber durch einen solchen ergänzt werden.
Zuletzt geändert von Novas am Sa 21. Jan 2017, 20:26, insgesamt 1-mal geändert.

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#47 Re: Warum sind viele Wissenschaftler Atheisten?

Beitrag von Pluto » Sa 21. Jan 2017, 20:25

Novalis hat geschrieben:Ganz einfach: durch Unterscheidungsvermögen.
Es gibt Glaube und Fakten.
Was gibt es zu unterscheiden?

Novalis hat geschrieben:Zahllose Menschen überall auf der Welt können problemlos beides vereinbaren. Wissenschaft und Religion haben unterschiedliche Aufgaben, wie sollen sie da miteinander im Konflikt sein? Ein Konflikt ergibt sich erst, wenn unzulässige Absolutheitsansprüche erhoben werden.
Kommen diese Absoltheitsansprüche nicht von Seiten der fundamentalistischen Glaubensfraktion?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Novas
Beiträge: 7986
Registriert: Mi 20. Jun 2018, 21:23

#48 Re: Warum sind viele Wissenschaftler Atheisten?

Beitrag von Novas » Sa 21. Jan 2017, 20:54

Pluto hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:Ganz einfach: durch Unterscheidungsvermögen.
Es gibt Glaube und Fakten.
Was gibt es zu unterscheiden?

Novalis hat geschrieben:Zahllose Menschen überall auf der Welt können problemlos beides vereinbaren. Wissenschaft und Religion haben unterschiedliche Aufgaben, wie sollen sie da miteinander im Konflikt sein? Ein Konflikt ergibt sich erst, wenn unzulässige Absolutheitsansprüche erhoben werden.
Kommen diese Absoltheitsansprüche nicht von Seiten der fundamentalistischen Glaubensfraktion?


Ja, bei Fundamentalisten ist es so, aber die repräsentieren nur eine Minderheit. Die biblischen Schöpfungserzählungen sind nicht wörtlich zu verstehen. Sie sagen uns viel mehr, dass hinter allem, was auf dieser Welt geschieht, Gottes schöpferische Kräfte wirken, die nicht nur die Welt erschaffen haben, sondern auch kontinuierlich erhalten ("creatio continua"). Ich wiederhole: das ist eine theologische und keine naturwissenschaftliche Aussage. Das muss man eben unterscheiden.
Der berühmte Satz "Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde" (Gen 1,1) sagt uns nicht wie die Welt entstanden ist (das ist die Aufgabe der Naturwissenschaft), aber er verkündigt uns, dass das gesamte kosmische Schöpfungsgeschehen (nicht nur hier auf der Erde ;) ) einen Grund allen Seins hat. Die Welt ist nicht zufällig, nicht beliebig, nicht grundlos, sie ist göttliche Schöpfung und in ihrer Ganzheit gewollt. Dass die Autoren der Bibel nicht über unser heutiges kosmologisches Wissen verfügten, ist auch klar.

Das ist aber auch gar nicht nötig, weil es um eine zeitlose theologische Aussage geht. Die Evolutionstheorie Charles Darwins ändert daran nichts, denn Schöpfung und Evolution gehen zusammen (theistische Evolution).

. In den großen Zeiteinheiten der "Tage Gottes" (vgl. Ps 90,4: "Tausend Jahre sind vor dir wie der Tag, der gestern vergangen ist, und wie eine Nachtwache") werden kosmische, biologische, anthropologische, kulturelle und religiöse Grundelemente der Schöpfung hervorgerufen und miteinander verbunden. Dabei wird den Geschöpfen betont an der göttlichen Kreativität Anteil gegeben. Die Himmel scheiden, die Erde bringt hervor, die Gestirne regieren und die Menschen erhalten den berühmten Herrschaftsauftrag. Eine Entgegensetzung von Schöpfung und Evolution wäre also bereits dem wichtigsten Klassiker unter den biblischen Zeugnissen fremd.
https://www.ekd.de/EKD-Texte/ekdtext_94_02.html

Die "Tage Gottes" sind symbolisch zu verstehen: die Schöpfung der Welt geschah schrittweise. Wie das genau abgelaufen ist, weißt Du als Naturwissenschaftler noch besser als ich.

Benutzeravatar
Tyrion
Beiträge: 828
Registriert: Mo 21. Nov 2016, 00:24

#49 Re: Warum sind viele Wissenschaftler Atheisten?

Beitrag von Tyrion » Sa 21. Jan 2017, 20:59

Die Frage ist eher, wie ein Naturwissenschaftler überhaupt Theist sein kann. Das ist das Verwunderliche.

Ich folgere daraus, dass Emotionalität (zu der ich die Spiritualität zähle) entkoppelt von Ratio und Intelligenz ist. Auch Wissenschaftler sind nur Menschen und können in dem Notfallprogramm Religion, das vor Systemabsturz bewahren soll, wenn man irgendwann eine Sinnfrage stellt, gefangen sein. Ich kenne aber keinen Naturwissenschaftler, den man als bibeltreu, also pharisäerhaft an jedem Buchstaben klebend, erlebt hätte. Die Stichprobe ist aber gering, die ich anführen kann. Allerdings würde mich das dann verstören, wenn ich das mitbekäme.

Rembremerding
Beiträge: 2984
Registriert: So 18. Aug 2013, 16:16

#50 Re: Warum sind viele Wissenschaftler Atheisten?

Beitrag von Rembremerding » Sa 21. Jan 2017, 21:02

Novalis hat geschrieben: Der berühmte Satz "Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde" (Gen 1,1) sagt uns nicht wie die Welt entstanden ist (das ist die Aufgabe der Naturwissenschaft), aber er verkündigt uns, dass das gesamte kosmische Schöpfungsgeschehen (nicht nur hier auf der Erde ;) ) einen Grund allen Seins hat. Die Welt ist nicht zufällig, nicht beliebig, nicht grundlos, sie ist göttliche Schöpfung und in ihrer Ganzheit gewollt. Dass die Autoren der Bibel nicht über unser heutiges kosmologisches Wissen verfügten, ist auch klar.

Ein Papier der deutschen Bischofskonferenz drückt es so aus:
Es fällt in die Kompetenz der Naturwissenschaften zu erklären, wie die Welt entstanden ist; auf dieser Ebene lassen sich aus dem biblischen Schöpfungsglauben und dem theologischen Schöpfungsbegriff keine Aussagen ableiten, die in Konkurrenz zu ihnen treten könnten. Die theologische Schöpfungslehre fragt dagegen, warum überhaupt etwas ist; den Schöpfungsaussagen der Bibel geht es nicht um eine Beschreibung des Wie, sondern um ein grundlegendes Verständnis für das Dass des Seins.
Glaube und Lehramt begeben sich gegenüber den Naturwissenschaften nicht in eine Verteidigungshaltung. Es zeigt sich vielmehr Bescheidenheit und vielleicht auch Demut im Blick auf die eigenen Grenzen. Naturwissenschaftler wiederum sehen den Glauben nicht als eine „intellektuelle Altsteinzeit“ an.
Statt Konfrontation ist in der Beziehung zwischen Naturwissenschaft und akademisch geprägter Theologie, bzw. kirchlichem Lehramt zunehmend die Suche nach einem gedanklichen Ausgleich getreten, gerade auch zwischen Schöpfungsglauben und Evolutionslehre.

Servus :wave:
Dieser katholische User ist hier dauerhaft inaktiv

Antworten