Beten Wissenschaftler?

Säkularismus
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Ruth
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#51 Re: Beten Wissenschaftler?

Beitrag von Ruth » Mi 12. Apr 2017, 16:24

Tyrion hat geschrieben: Oh, manche meiner Sehnsüchte sind eher das, was Gott "verbietet". Früher hätte er mich dafür getötet (wenn die Legenden stimmen würden). Insofern würde es mich wundern, wenn sich Gott auch darin versteckt. :angel:

Und wenn die Legenden (so) nicht stimmen ?

Du hast das nicht ganz richtig verstanden. Nicht Gott versteckt sich in den Sehnsüchten. Sondern die Sehnsucht nach Gott ist da - aber Menschen versuchen dieses Loch der Sehnsucht mit Ersatz-Dingen zu füllen, welche die Sehnsucht nicht stillen, sondern eher mehr steigern.

Ich glaube auch nicht, dass Gott etwas verbietet, wonach wir uns sehnen. Bestenfalls bietet er eine andere Variante der Stillung der Sehnsucht.

Ich finde es immer interessant, wenn besonders Menschen, die nicht glauben, dass es einen Gott gibt, permanent an dem alten Denkmuster über Gott festhalten, welches vor 50-100 Jahren allgemein gelehrt wurde. Es gibt dagegen eine Menge Gläubige, die alte Denkmuster abgelegt haben und dabei trotzdem an Gott glauben können.

Muss man an den alten Denkweisen festhalten, um sein Nicht-Glauben an Gott zu verteidigen?

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Tyrion
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#52 Re: Beten Wissenschaftler?

Beitrag von Tyrion » Mi 12. Apr 2017, 16:34

Ruth hat geschrieben:Du hast das nicht ganz richtig verstanden. Nicht Gott versteckt sich in den Sehnsüchten. Sondern die Sehnsucht nach Gott ist da - aber Menschen versuchen dieses Loch der Sehnsucht mit Ersatz-Dingen zu füllen, welche die Sehnsucht nicht stillen, sondern eher mehr steigern.

Ah, o.k., jetzt hab ich's verstanden ;)

Ich finde es immer interessant, wenn besonders Menschen, die nicht glauben, dass es einen Gott gibt, permanent an dem alten Denkmuster über Gott festhalten, welches vor 50-100 Jahren allgemein gelehrt wurde. Es gibt dagegen eine Menge Gläubige, die alte Denkmuster abgelegt haben und dabei trotzdem an Gott glauben können.

Ich habe diese Denkmuster ebenfalls abgelegt. Ich nutze sie ja nur für Bibelkritik, um zu zeigen, dass man diese Denkmuster ablegen muss. Ich habe schon als Christ nicht glauben können, dass dieser "Jahwe" so sein soll, wie ihn die Bibel schildert. Ich hatte mich an Jesu Worte gehalten ("die Alten sagten euch..., ich aber sage euch... usw.). Ohne einen guten Gott anzunehmen, hätte ich nicht glauben können und auch nicht wollen.

Ich schaffe es aber auch nicht, einen guten Gott als plausibel zu erkennen. Ein "lieber Gott" passt meines Erachtens nicht auf die "Schöpfung", also auf die Natur.

Ergo: Das alte Gottesbild des Mörders und Sadisten ist unlogisch und wenig göttlich, kann also so kaum sein.
Das alternative, positive Gottesbild passt hingegen nicht auf die Natur, ist also auch in sich unlogisch.

Wenn man nicht zu viel nachdenkt, kann man diffus an einen lieben Gott glauben und alles schlechte einem Sündenbock zuschustern (Satan). Denkt man aber nach und vergleicht die Natur mit dem positiven Gottesbild, dann wird es schnell sehr eng für Gott.

Muss man an den alten Denkweisen festhalten, um sein Nicht-Glauben an Gott zu verteidigen?

Nein - und ich verteidige damit nicht meinen Nicht-Glauben. Ich will nur aufzeigen, dass man die Bibel nicht wortwörtlich ernst nehmen darf, da es sonst schnell sehr gefährlich wird. Die Geschichte belegt dies leider durch das ganze Leid, das im Namen der Bibel und des Glaubens angerichtet wurde.

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Vitella
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#53 Re: Beten Wissenschaftler?

Beitrag von Vitella » Mi 12. Apr 2017, 18:26

Tyrion hat geschrieben:
Oh, manche meiner Sehnsüchte sind eher das, was Gott "verbietet". Früher hätte er mich dafür getötet (wenn die Legenden stimmen würden). Insofern würde es mich wundern, wenn sich Gott auch darin versteckt. :angel:

nicht darin, sondern dahinter....
  Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus,
der wird euch, die ihr eine kleine Zeit leidet, aufrichten, stärken, kräftigen, gründen.
1 Petrus 5:10

 

Novas
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#54 Re: Beten Wissenschaftler?

Beitrag von Novas » Do 13. Apr 2017, 09:45

Vitella hat geschrieben:
Tyrion hat geschrieben:Ich empfinde keinerlei Sehnsucht zu einem Schöpfer.
Du hast auch sonst keine Sehnsüchte...?... weil die Suche nach Gott versteckt sich, meiner Meinung nach,
in der Sehnsucht, egal wonach sie sich ausstreckt...

Wenn man wirklich gründlich darüber nachdenkt, so ist alles Seiende nichts anderes, als eine Manifestation des Schöpfers. Das heißt, was auch immer Du begehrst, in Wahrheit ist das nur ein Aspekt des Einen. Gott ist „Alles in Einem“. Eine Gotteserfahrung ist eine Einheitserfahrung, ein Erlebnis der Harmonie des Menschen mit sich selbst und dem Universum. Alle Menschen sehnen sich nach Liebe, Wahrheit, Freiheit, Gerechtigkeit, Güte, Schönheit, Verständnis. In einem Wort zusammengefasst: sie sehnen sich nach dem Schöpfer, der all das in grenzenloser Vollkommenheit ist.
Zuletzt geändert von Novas am Do 13. Apr 2017, 09:50, insgesamt 2-mal geändert.

Pflanzenfreak
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#55 Re: Beten Wissenschaftler?

Beitrag von Pflanzenfreak » Do 13. Apr 2017, 09:49

Pluto hat geschrieben:
Vitella hat geschrieben:gelten eigene Erfahrungen nichts..?
Nicht in der Wissenschaft.
Es könnte ja auch Illusion sein.
Bei mir, aber bei Einstein nicht?

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#56 Re: Beten Wissenschaftler?

Beitrag von Novas » Do 13. Apr 2017, 09:53

Pflanzenfreak hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:
Vitella hat geschrieben:gelten eigene Erfahrungen nichts..?
Nicht in der Wissenschaft.
Es könnte ja auch Illusion sein.
Bei mir, aber bei Einstein nicht?

Manche Wissenschaftler haben im Traumzustand (!) Lösungen für knifflige Probleme gefunden. Dann sind sie erwacht und haben es aufgeschrieben. Das sollte als Beweis genügen, dass eigene Erfahrungen, die Kraft der Imagination und Intuition, ein unerlässlicher Bestandteil wissenschaftlicher Arbeit sind. Wie gelangt der Mensch zu neuen, höheren Einsichten? Durch Inspiration. Da steckt schon das entscheidende Wort drin: Inspiration = in Spirit (verbunden mit dem Geist). Wodurch zeichneten sich Einstein, Newton und alle anderen großen Wissenschaftler aus? Sie waren offen und empfänglich für Inspiration. Das scheint der Unterschied zwischen einem Genie und einem nur mittelmäßigen Wissenschaftler zu sein. Sie haben den großen Geist angezapft :)
Zuletzt geändert von Novas am Do 13. Apr 2017, 10:00, insgesamt 1-mal geändert.

Pflanzenfreak
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#57 Re: Beten Wissenschaftler?

Beitrag von Pflanzenfreak » Do 13. Apr 2017, 09:59

Novalis hat geschrieben:Manche Wissenschaftler haben im Traumzustand (!) Lösungen für knifflige Probleme gefunden. Dann sind sie erwacht und haben es aufgeschrieben. Das sollte als Beweis genügen, dass eigene Erfahrungen, die Kraft der Imagination und Intuition, ein unerlässlicher Bestandteil wissenschaftlicher Arbeit sind. Wie gelangt der Mensch zu neuen, höheren Einsichten? Durch Inspiration. Da steckt schon das entscheidende Wort drin: Inspiration = in Spirit (verbunden mit dem Geist). :wave:

Na also, danke!
Es gibt viele Dinge zwischen Himmel und Erde. Sie richtig auszuwerten, darauf kommt es an. Jeder hat seinen eigenen für sich richtigen Maßstab.

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#58 Re: Beten Wissenschaftler?

Beitrag von Pluto » Do 13. Apr 2017, 10:01

Novalis hat geschrieben:Manche Wissenschaftler haben im Traumzustand (!) Lösungen für knifflige Probleme gefunden. Dann sind sie erwacht und haben es aufgeschrieben. Das sollte als Beweis genügen, dass eigene Erfahrungen, die Kraft der Imagination und Intuition, ein unerlässlicher Bestandteil wissenschaftlicher Arbeit sind.
Wichtig dabei ist, ob die Idee sich im Experiment bestätigen lässt.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Pluto
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#59 Re: Beten Wissenschaftler?

Beitrag von Pluto » Do 13. Apr 2017, 10:02

Pflanzenfreak hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:Manche Wissenschaftler haben im Traumzustand (!) Lösungen für knifflige Probleme gefunden. Dann sind sie erwacht und haben es aufgeschrieben. Das sollte als Beweis genügen, dass eigene Erfahrungen, die Kraft der Imagination und Intuition, ein unerlässlicher Bestandteil wissenschaftlicher Arbeit sind. Wie gelangt der Mensch zu neuen, höheren Einsichten? Durch Inspiration. Da steckt schon das entscheidende Wort drin: Inspiration = in Spirit (verbunden mit dem Geist). :wave:

Na also, danke!
Es gibt viele Dinge zwischen Himmel und Erde. Sie richtig auszuwerten, darauf kommt es an. Jeder hat seinen eigenen für sich richtigen Maßstab.
Wieso genügt dir das? Weil es Novalis behauptet?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#60 Re: Beten Wissenschaftler?

Beitrag von Novas » Do 13. Apr 2017, 10:10

Pluto hat geschrieben:
Pflanzenfreak hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:Manche Wissenschaftler haben im Traumzustand (!) Lösungen für knifflige Probleme gefunden. Dann sind sie erwacht und haben es aufgeschrieben. Das sollte als Beweis genügen, dass eigene Erfahrungen, die Kraft der Imagination und Intuition, ein unerlässlicher Bestandteil wissenschaftlicher Arbeit sind. Wie gelangt der Mensch zu neuen, höheren Einsichten? Durch Inspiration. Da steckt schon das entscheidende Wort drin: Inspiration = in Spirit (verbunden mit dem Geist). :wave:

Na also, danke!
Es gibt viele Dinge zwischen Himmel und Erde. Sie richtig auszuwerten, darauf kommt es an. Jeder hat seinen eigenen für sich richtigen Maßstab.
Wieso genügt dir das? Weil es Novalis behauptet?


Nichts spricht dagegen die Welt objektiv zu beschreiben. Das ändert jedoch nichts daran, dass die Subjektivität - die menschliche Seele, der Geist, das innere Reich des Bewusstseins - ein notwendiges Element der Realität ist. Wissenschaft gibt es nur, weil Menschen geistbegabte Wesen sind, die über die Gesetmäßigkeiten der Welt nachdenken können. Ein geistloses Ding (Computer) hat daran keinerlei Interesse. Der Unterschied zwischen einem Genie wie Einstein und einem mittelmäßigen Wissenschaftler ist: er hat Inspiration empfangen und die anderen nicht. Von wem oder was kommt diese Inspiration, was ist seine Quelle?
Zuletzt geändert von Novas am Do 13. Apr 2017, 10:13, insgesamt 1-mal geändert.

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