Christen in Pflegeberufen

Säkularismus
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Verlorener_Sohn
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#1 Christen in Pflegeberufen

Beitrag von Verlorener_Sohn » Mo 2. Apr 2018, 12:42

Servus.

Ein Thema das mich schon länger beschäftigt.
Wieso sind so wenige Christen in den Pflegeberufen vertreten?

Gerade der Pflegeberuf erfuhr durch den Hl. Benedikt von Nursia einen "ersten professionellen Touch", wodurch der Benediktinerorden ein typischer Orden für Pflege wurde. Klar, mit Agnes Karl kam eine Säkularisation hinein, die ich auch sehr begrüße.

Gerade die Pflegeberufe sind direkte Dienste am Nächsten. Daher stellt sich für mich die Frage, wieso ich nur wenige Christen in diesen Berufen sehe? Geld mag eine Rolle spielen. Man muss auch von seiner Arbeit leben können. Ist nunmal so. Dem gegenüber stehen aber Atheisten, Esoteriker und sonstige Andersgläubige.

Die Frage stellt sich mir jetzt besonders, da unser Pflegesystem durch einen immer stärkerem Pflegekräftemangel beeinträchtigt wird.

Für die, die es nicht wissen:
Ich selbst bin Altenpfleger.

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Travis
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#2 Re: Christen in Pflegeberufen

Beitrag von Travis » Mo 2. Apr 2018, 12:48

Verlorener_Sohn hat geschrieben:Wieso sind so wenige Christen in den Pflegeberufen vertreten?
Sind es so wenige? Sind Pflegeberufe nicht DER Beruf unter Christen? Tatsächlich kenne und schätze ich diverse überzeugte Christen in Pflegeberufen. PflegerInnen & Ärzte. Für mich sind diese Berufe, einschließlich der Rettungskräfte auf den Rettungswagen, DER Inbegriff wenn ich an "Helden" denke... mag sich schmalzig lesen, ist für mich aber so.
Ich weiß, dass ich nicht einmal weiß das ich nichts weiß.

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Magdalena61
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#3 Re: Christen in Pflegeberufen

Beitrag von Magdalena61 » Fr 6. Apr 2018, 01:51

Verlorener_Sohn hat geschrieben:Wieso sind so wenige Christen in den Pflegeberufen vertreten?
Deine Perspektive ist vielleicht standortbedingt. Ich kenne einige gläubige Pfleger(innen).
Gerade die Pflegeberufe sind direkte Dienste am Nächsten. Daher stellt sich für mich die Frage, wieso ich nur wenige Christen in diesen Berufen sehe?
Nonnen sieht man nicht mehr so häufig, das hat mit der Umstrukturierung im wirtschaftlichen Bereich zu tun.
Geld mag eine Rolle spielen. Man muss auch von seiner Arbeit leben können. Ist nunmal so.
Kann man. Wenn das Gehalt in Anlehnung an den BAT bemessen wird und der Arbeitsvertrag unbefristet ist, klappt das recht gut. Zumindest für Fachpfleger im Krankenhaus oder in Fachkliniken. Ich war mit einem solchen verheiratet.
Da gibt es eine Menge Berufe, die schlechter bezahlt werden.
Die Frage stellt sich mir jetzt besonders, da unser Pflegesystem durch einen immer stärkerem Pflegekräftemangel beeinträchtigt wird.
Am Personalschlüssel will die "neue" Regierung ja endlich etwas ändern. Hoffentlich.
Dadurch könnte sich die Situation am Arbeitsplatz langfristig verbessern.

In der Praxis ist es ja so, dass Ausfälle durch Krankheit etc. von den anderen Mitarbeitern irgendwie kompensiert werden müssen. Das bedeutet: Sie müssen 1 1/2 mal oder doppelt so viel Arbeit bewältigen als vorgesehen. Das ist natürlich nicht möglich, ohne Abstriche zu Lasten der Bewohner/ Patienten zu machen. Was für beide Seiten psychischen Streß bedeutet: Für den Pfleger und für die Bewohner/ Patienten.
Manchmal müssen die Leute sogar aus dem Frei oder aus dem Urlaub geholt werden. Auf diese Weise ist es nicht wirklich möglich, sich zu erholen und Kraft zu tanken. Auf Dauer gehen die Unregelmäßigkeiten und die vielen kurzfristigen Änderungen des Dienstplans an die Substanz.
Ich selbst bin Altenpfleger.
Wow. Bist du schon lange dabei?
Ist die Vergütung für Altenpfleger immer noch niedriger bemessen als für Krankenpfleger?
LG
God bless you all for what you all have done for me.

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