2.Mose 20,4 LUT
Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was im Wasser unter der Erde ist
Ich finde es schade, dass viele gute Ratschläge in der Bibel oft ausschließlich zu „Geboten“ (Gesetze) degradiert werden. Weil viele bei Geboten es nicht mehr für nötig und möglich halten, über den Sinn desselben nachzudenken.
Da zählt nur das Motto: Gebote/Gesetze befolgt man einfach … sonst wird man bestraft. .. Tunnelblick halt.
Wenn ich mir (die letzte Zeit öfter auf Youtube) wunderschöne Naturfotos ansehe, mit Landschaften von Wäldern, Seen, Tieren und den Himmel darüber, dann fällt mir ein Psalmwort ein,. das vielfach vertont wurde, in Melodien, welche die Herzen berühren:
Psalm 8,4-5a LUT
Wenn ich sehe die Himmel, deiner Finger Werk, den Mond und die Sterne, die du bereitet hast, ….(kommt in mir die Frage auf:) …...was ist der Mensch...
In alle diesen Dingen "sehe ich" Gott in seiner Unendlichkeit und Vielfalt.
Auch in meinem ganz persönlichen Leben habe ich Spuren von Gott entdeckt, mit denen er mir seine Nähe und Fürsorge gezeigt hat.
Wenn ich alles das, was ich schon von Gott selbst wahrgenommen zu haben glaube, in ein Bild zusammenstellen sollte, dann stelle ich fest: Das geht gar nicht … es passt nicht in ein Bild.
Außerdem habe ich schon unzählige Berichte von Menschen gehört und gelesen, welche über Gottes Wirken in ihrem Leben berichten … die wieder ganz anders und vielfältig bunt klingen und ausschauen, so dass mir bewusst wird: Es gibt kein Bild, mit dem man Gott darstellen und festlegen kann, so dass jeder sehen kann: so ist Gott, und nicht anders.
Und trotzdem gehen haufenweise heiße Diskussionen um die Frage, wie Gott denn sei und was ihn ausmacht. Das geht oft dann so weit, dass Menschen, welche mit Gott in Verbindung stehen gegeneinander kämpfen um ein Bild, das eigentlich nur wie ein Spiegel wirkt, indem man seine eigenen Erfahrungen und Interpretationen derselben als Vorlage benutzt, die dann angeblich Gott darstellen soll.
Mein persönliches Fazit zu der Frage, was für ein Bild Gott darstellen könnte lautet: es geht gar nicht!
Man KANN Gott nicht in einem Bild darstellen. Man kann bestenfalls seine Spuren, die Gott im eigenen Leben hinterlassen hat, darstellen. Was dann sehr viel über den Berichterstatter aussagen kann, wo er steht … über Gott aber nur eine Spur, ähnlich wie einen Fußabdruck auf einem Weg.
Darum möchte ich dieses „Gebot“ ein wenig umformulieren in einen Gedankenanstoß und Ratschlag:
Weil man Gott nicht in einem Bild darstellen kann, sollte man auch kein Bild als Vorlage für den Glauben an Gott benutzen. Denn in dem Moment, wo ein Bild entsteht, hat man sich häufig schon von Gott abgewendet, und das Bild zum Gott gemacht. Selbst wenn er in den Erfahrungen, aus denen dieses Bild entstanden ist, noch anwesend war, für denjenigen, der angesprochen werden sollte.
So weit bin ich jetzt für mich selbst gekommen und würde mich gerne mit euch austauschen, wie ihr das „Gebot“ selbst versteht, und wie weit das eigene Bild von Gott euer Leben bestimmt.
- Braucht es für dich ein Bild von Gott, um deinen Glauben zu festzulegen ?
- Kannst du mit Gott im Alltag leben, ohne eine Festlegung, wie er denn sei … und woran orientierst du dich dann?
- Was denkst du über Gottesbilder von Menschen, die ihr eigenes „Gemälde“ als einzig brauchbare Vorlage für Gott darstellen ?
- Gibt es für dich noch weitere Fragen zu diesem Thema, worüber du gerne austauschen würdest ?