seeadler hat geschrieben:
Reise ich also bereits mit einer Geschwindigkeit von 262.000 km/s
Das ist das Problem. Gegen WAS reist du mit dieser Geschwindigkeit?
Du musst ein Koordinatensystem wählen, gegen das du misst. Wo befindet sich deine Uhr? Wenn diese sich in deiner Hand befindet, dann reist du gegen diese Uhr mit 0.
Befindet sich deine Uhr im Zentrum der Galaxis, dann hast du gegen diese Uhr eine Eigengeschwindigkeit. Dann musst du physikalische Beobachtungen in deiner Nähe aber zuerst umrechnen - und dabei eventuell die Relativitätstheorie verwenden.
Bei Beschleunigung ist das ähnlich. Wenn eine Beschleunigung auf dich wirkt, dann merkst du das (ist also in DEINEM system messbar).
Aber keine Messung der Welt kann dir sagen, ob diese Beschleunigung davon kommt, dass du in der Nähe einer Masse bist oder ob unter deinem Hintern ein Raketentriebwerk arbeitet.
seeadler hat geschrieben:
Wie ist das also. Kann ich schon jetzt aus meiner Position heraus sagen, es gibt etwas um mich herum, oder mit mir, was nicht da wäre, wenn ich langsamer fliegen würde? Oder kann ich demzufolge auch sagen, wie ich geschrieben habe, wir werden dann Dinge wahrnehmen, erkennen, die wir jetzt noch nicht wahrnehmen können, weil wir einfach im Verhältnis zu dem, was wir beobachten, eine zu kleine, respektive gar keine Geschwindigkeit haben?
Die Geschwindigkeit ist nicht besonders relevant.
Du kannst etwas von deinem Umfeld bemerken, wenn du Signale empfängst. Du musst etwas messen, sonst merkst du nix.
Beispiel:
Jeden Augenblick durchfliegen dich unzählige Neutrinos (mit Geschwindigkeiten nahe Lichtgeschwindigkeit). Du wirst von massebehafteten Geschossen sozusagen durchlöchert. In jedem Augenblick.
Warum merken wir davon nichts?
Weil Neutrinos nahezu keine Wechselwirkung mit uns haben. Sie sind elektrisch neutral, also keine elektromagnetische Wechselwirkung. Sie haben keine hadronische Ladung - also keine starke Wechselwirkung.
Sie haben schwache Ladung, also wirken sie mit schwacher Wechselwirkung. Diese kann man messen, man muss sich aber extrem anstrengen.
Neutrinos haben auch Masse, also wirkt auch Gravitation. Das kann man nicht messen. Ist einfach zu klein.
Nun stell dir vor (darüber wird tatsächlich spekuliert), es gibt Neutrinos die keine schwache Ladung haben (ich glaube die heissen Neutralinos).
Die würden nur noch über Gravitation wirken, durch sonst nichts. Das ist so gering, da hat man keinerlei Chance, die zu messen.
Von denen könnte es ewig viele geben. Wir würden sie nicht wahrnehmen.
Das hat aber nichts mit der Geschwindigkeit zu tun.
Das einzige, wo die Geschwindigkeit eine Rolle spielen kann, sind Signale, die aus mehr als 13,5 Milliarden Lichtjahre Entfernung kommen. Das ist so weit, das wir noch nichts davon sehen, weil es unser Teil des Universums eben erst seit 13,5 Milliarden Jahren gibt. Und es könnte sein, dass wir eine weitere Milliarde warten müssen, um das zu sehen.
Ist aber ein wenig lang für ein Experiment.
Gruß
Thomas
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.