Das Atommodell ist geboren!

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Pluto
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#201 Re: Das Atommodell ist geboren!

Beitrag von Pluto » Do 23. Jan 2014, 22:23

closs hat geschrieben:Vielleicht sollte man noch mal auf den Grund zurückkommen, warum wir überhaupt dieses Thema besprechen: Naturalisten neigen dazu, die Möglichkeit naturalistisch nicht zugänglicher Realität aus weltanschaulichen (!) Gründen zu verwerfen.
Dazu ist man gezwungen, es sei denn du kannst zeigen, wie man Sein objektiv erkennen soll.

Es scheint hier insofern einen Kategorien-Fehler zu geben, dass man seine "Dienstanweisungen" auf das gesamt Sein überträgt
Auf welches Sein denn?
Was ist Sein überhaupt?

Pluto hat geschrieben: der radikale Konstruktivismus ist die Lehre, dass Realität ist, was sich erkennen, bzw. anhand von Messungen feststellen lässt.
Schade, dass dafür das Wort "Realität" besetzt wird, das eigentlich umfassender gemeint ist. - Pragmatisch ist das nicht schlecht, weil man dann erst gar nicht auf Glatteis kommt.

umso überraschender finde ich den unnötigen Vorspann in Gestalt der Setzung: " Realität ist, was sich erkennen, bzw. anhand von Messungen feststellen lässt". - Warum dieser anthropozentrische Vorspann?
Was bitte soll an der Objektivierung der Realität anthropozentrisch sein?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#202 Re: Das Atommodell ist geboren!

Beitrag von closs » Do 23. Jan 2014, 22:34

Zeus hat geschrieben:Was ist der praktische Nährwert deiner tiefsinnigen philosophischen Spekulationen?
Ausnahmsweise sind das mal keine Spekulationen, weil es rein daseins-interne logische Dinge angeht. - Trotzdem:

Wir sprechen ja hier im Forum sowohl über Naturwissenschaften als auch über geistige/spirituelle Dinge. Es soll gehen über Trennendes und Verbindendes. - Mit "Verbindendem" soll aber nicht gemeint sein, dass man Maßstäbe des einen in das andere einbringt - höchstens zur Überprüfung, aber nicht fordernd. - Dies geschieht aber nicht selten.

So gibt es Hard-Core-Kreationisten, die den NAturwissenschaften in die Kiemen greifen, indem sie beispielsweise entgegen allen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen postulieren, die Menschheit sie so um die 7.000 Jahre alt. Damit übertragen sie ihre Maßstäbe in die Naturwissenschaft.

Viel öfter aber gibt es Naturwissenschaftler, die ihren operativen (!) Realitäts-Begriff über ihre eigene Disziplin hinaus universell für gültig halten. - Damit übertragen sie ihre Maßstäbe in den geistigen/spirituellen Bereich.

Der "praktische Nährwert" der gegenwärtigen Diskussion soll die Erkenntnis sein, dass Naturwissenschaft rein zweckgebunden definiert, um arbeiten zu können - aber nicht darüber hinaus definieren darf, wenn es um weltanschauliche/philosophische/geistige/spirituelle Dinge geht. - Der Naturwissenschaftler darf und soll das nach Dienst - die Naturwissenschaft darf es nicht. - Das ist m.E. Nährwert genug.

Wenn wir uns darauf einigen könnten, dass Naturwissenschaft die Frage nicht stellen muss und nicht stellen will, ob es Realität jenseits ihrer Methodik gibt, sind wir uns einig. - Besteht sie aber auf eine Universalisierung ihrer disziplinären Methodik, wird sie zur Ideologie. - Diese Gefahr besteht gelegentlich.

Deshalb erscheint es angeraten, dass man einerseits von "Realität im naturwissenschaftlich zweck-definierten Sinne" und andererseits von "jeglicher Realität, die unabhängig davon der Fall sein kann", spricht. - Ist natürlich eine Bandwurm - mir wäre es auch lieber, wenn man zwei verschiedene Begriffe dafür hätte. - Aber wie es aussieht, hat da die Naturwissenschaft den allgemeinen Realitäts-Begriff ziemlich kräftig vereinnahmt, so dass er ein anderer ist, als es einmal war. - Also ein Sprachproblem aufgrund eines semantischen Shifts.

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#203 Re: Das Atommodell ist geboren!

Beitrag von closs » Do 23. Jan 2014, 22:41

Pluto hat geschrieben:Dazu ist man gezwungen
Dazu ist man "dienstlich", also innerhalb seiner Disziplin, gezwungen - und das ist richtig so. - Aber man kann es nicht über seine Disziplin hinaus verwerfen.

Pluto hat geschrieben:Was ist Sein überhaupt?
Das, was der Fall ist - unabhängig davon, ob es uns bekannt ist oder nicht (eigentlich meine Definition für "Realität") - auch unabhängig davon, ob es naturwissenschaftlich beobachtbar ist oder nicht. - WAS das dann ist, spielt zunächst überhaupt keine Rolle - es geht erst einmal darum, dass man die Möglichkeit von Sein/was der Fall ist/Realität nicht abhängig macht von der Beobachtbarkeit.

Pluto hat geschrieben:Was bitte soll an der Objektivierung der Realität anthropozentrisch sein?
An der Objektivierung der Realität ist gar nichts anthropozentrisch. - Anthropozentrisch ist, dass der Mensch glaubt, setzen zu dürfen, Objektivierung (also Wahrnehmung) sei notwendige Voraussetzung für Realität. - Denn dann macht man Sein/was der Fall ist/Realität abhängig von der Beobachtbarkeit, also vom Ich.

Anton B.
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#204 Re: Das Atommodell ist geboren!

Beitrag von Anton B. » Do 23. Jan 2014, 22:45

closs hat geschrieben:Vielleicht sollte man noch mal auf den Grund zurückkommen, warum wir überhaupt dieses Thema besprechen: Naturalisten neigen dazu, die Möglichkeit naturalistisch nicht zugänglicher Realität aus weltanschaulichen (!) Gründen zu verwerfen.

Würde man allenorts innerhalb der Naturwissenschaft auf das Konzept "Realität" verzichten, würde man lediglich das bearbeiten, was naturwissenschaftlich geht (also innerhalb der Disziplin) - und ansonsten "dienstlich" nicht darüber hinaus denken oder sprechen. - Das heißt auch, dass man nach Dienst seinen Dienst-Kittel auszieht und dann NICHT fragt: "Wie messe ich den Rest der Welt dienstlich", sondern: "Was ist außerhalb meiner Disziplin der Fall".
Der Kandidat hat 100 Punkte. Gratulation!

closs hat geschrieben:Es scheint hier insofern einen Kategorien-Fehler zu geben, dass man seine "Dienstanweisungen" auf das gesamt Sein überträgt - und damit wird es zur Philosophie.
Ich vielleicht? Doch ganz bestimmt nicht! Man muss auch zwischen Naturwissenschaft und Naturalismus unterscheiden. Letzteres ist übrigens auch eine Position. Die kann man einehmen, oder auch nicht.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: der radikale Konstruktivismus ist die Lehre, dass Realität ist, was sich erkennen, bzw. anhand von Messungen feststellen lässt.
Schade, dass dafür das Wort "Realität" besetzt wird, das eigentlich umfassender gemeint ist.
Wenn es Dich tröstet: Man spricht da eher von "innerer Realität", wenn überhaupt.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

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#205 Re: Das Atommodell ist geboren!

Beitrag von closs » Do 23. Jan 2014, 22:47

Anton B. hat geschrieben: Man spricht da eher von "innerer Realität", wenn überhaupt.
Wobei?

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#206 Re: Das Atommodell ist geboren!

Beitrag von Pluto » Do 23. Jan 2014, 22:53

closs hat geschrieben: Dazu ist man "dienstlich", also innerhalb seiner Disziplin, gezwungen -
Dazu sind WIR ALLE gezwungen, wollen wir etwas objektivieren.
Aber man kann es nicht über seine Disziplin hinaus verwerfen.
Man muss es sogar, denn so weit ich weiss, ist es die einzige Methode die zuverlässig funktioniert.
Oder kennst du eine Bessere?

Pluto hat geschrieben:Was ist Sein überhaupt?
Das, was der Fall ist - unabhängig davon, ob es uns bekannt ist oder nicht.
Und was ist der Fall, wenn es nicht beobachtbar ist? Wie willst du etwas was du nicht erkennen, überhaupt objektiveren?

WAS das dann ist, spielt zunächst überhaupt keine Rolle - es geht erst einmal darum, dass man die Möglichkeit von Sein/was der Fall ist/Realität nicht abhängig macht von der Beobachtbarkeit.
Wie willst du dann vermeiden, dass "was der Fall ist" zu rein willkürlichem esoterischem "Wu-wu" wird?

Pluto hat geschrieben:Was bitte soll an der Objektivierung der Realität anthropozentrisch sein?
An der Objektivierung der Realität ist gar nichts anthropozentrisch.
Eben meine Rede.
Anthropozentrisch ist, dass der Mensch glaubt, setzen zu dürfen, Objektivierung (also Wahrnehmung) sei notwendige Voraussetzung für Realität.
Welche Methode schlägst du vor?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#207 Re: Das Atommodell ist geboren!

Beitrag von closs » Do 23. Jan 2014, 23:55

Pluto hat geschrieben:Dazu sind WIR ALLE gezwungen, wollen wir etwas objektivieren.
Aber manches erkennt man nur individuell - so dass es nicht einmal intersubjektiv verwenden kann. - Aber Du hast Recht, wenn man etwas objektiveren will bzz. Chancen hat, es zu tun, dann geht selbstverständlicherweise nur die Naturwissenschaft (lassen wir mal außen vor, dass beispielsweise auch die MAthemantik per Logik "objektivieren" kann).

Pluto hat geschrieben:Man muss es sogar, denn so weit ich weiss, ist es die einzige Methode die zuverlässig funktioniert.
.. die objektiv funktioniert ... zuverlässig können auch subjektive Methoden funktionieren - für den, den es betrifft - natürlich nicht generell übertragbar auf andere. - Es geht doch im Leben nicht nur um methodische Wasser-Dichtigkeit, sondern auch um Erkennen.

Pluto hat geschrieben:Wie willst du etwas, was du nicht erkennen, überhaupt objektiveren?
Wieso? - Das will doch keiner. - Es geht ausschließlich darum, dass man Realität für möglich hält, die zur zeit oder generell nicht (im Dasein) erkannt ist.

Pluto hat geschrieben:Und was ist der Fall, wenn es nicht beobachtbar ist?
Vollkommen wurscht. - Wenn es "ist", dann ist es auch ohne unsere Beobachtbarkeit der Fall. - Wir sollten uns einfach daran gewöhnen, dass es Dinge geben könnte, ohne dass wir dran rumfummeln können.

Pluto hat geschrieben:Wie willst du dann vermeiden, dass "was der Fall ist" zu rein willkürlichem esoterischem "Wu-wu" wird?
Wie gesagt: Da kann es Kollateralschäden geben - aber das kann doch kein Grund sein, eine Sache, die prinzipiell möglich ist, zu negieren. - Wenn die Naturwissenschaft sagt, dass das nicht in die eigene Disziplin passt, ist das doch folgerichtig. Aber man kann doch die prinzipielle Möglichkeit von Realität jenseits davon verwerfen, weil es bestimmt Idioten gibt, die damit Unfug treiben.

Pluto hat geschrieben:Welche Methode schlägst du vor?
Erst mal gar keine. - Über Methoden kann man reden, wenn die grundsätzliche Erkenntnis da ist, dass Nicht-Objektivierbarkeit von Realität gleichzeitig Negierung von Realität ist.

Beispiel im physik-nahen Bereich: Über das mögliche Sein/realität/"was der Fall ist" vor/über/jenseits dem/des Urknall/s kann die Physik prinzipiell nichts sagen. - Ist das eine hinreichende Begründung, dass es dieses nicht gibt?

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#208 Re: Das Atommodell ist geboren!

Beitrag von Lamarck » Fr 24. Jan 2014, 00:39

Hi closs!

closs hat geschrieben:
Lamarck hat geschrieben: Die Erkenntnis, dass es "keine Beobachtung ohne Beobachter" gibt, ist synonym zu "Es gibt keine Phänomene, die nicht Teil des Daseins sind".
Vielleicht aus Deiner Setzung heraus. - Ansonsten ist der Satz falsch.

Du kannst eben mit dem Begriff der Methode sowie der Setzung nicht adäquat umgehen. Für Dich als umfassendere Verallgemeinerung verständlicher: Es ist nichts existent, was nicht Teil der Existenz ist - offenbar kann nicht erwartet werden, das dies überall so gesehen wird ... .




closs hat geschrieben: Wenn Realität als solche nicht existiert, würden sie ja nur dadurch zur Existenz kommen, dass sie per Beobachtung erzeugt werden!?! - Realität als Projektion des Beobachtenden. - Diesen Vorwurf habe ich bisher nur von Feuerbach mit Hinblick auf Gläubige gehört. - Du aber sagst es als naturwissenschaftler.

Was Du siehst, ist, was Du denkst. Wenn das extrapoliert wird, bleibt nur Vorstellung. Interessant ist, wie sich ein Du vorstellen lässt, das etwas anderes ist, als Dein Ich.




closs hat geschrieben:
Lamarck hat geschrieben: SEIN bedeutet prinzipielle Erfahrbarkeit und nichts anderes.
Du betrachtest offensichtlich Realität und Wahrnehmung NICHT als autonome Größen. - Was sind dann für Dich falsche Wahrnehmungen ("Spaghetti-Monster")?

Entweder existiert es oder es existiert nicht. Die Prüfung darob ist eine andere Frage. Du darfst gerne Deine Begrifflichkeiten definieren, wie auch immer Du willst, aber die Semantik muss stimmen. Du scheiterst doch schon beim ersten Schritt, den der Setzungen. Damit entziehst Du Dich zwar der Überprüfung, aber Du hast davon nichts.

Wie üblich die Basics: https://de.wikipedia.org/wiki/Wahrnehmung




closs hat geschrieben:
Lamarck hat geschrieben: Nein, wie kommst Du darauf?
Weil Du Realität in Abhängigkeit von Wahrnehmung definierst - oder nicht?

Seufz ... : https://de.wikipedia.org/wiki/Realit%C3%A4t


In meiner Konnotation: Wahrnehmung ist subjektiv, Realität ist der Versuch der Objektivierung. Es wird helfen, wenn Du den einen oder anderen Beitrag noch einmal liest. Zwecks Bestätigung:




closs hat geschrieben:
Lamarck hat geschrieben: Was Du hier als 'Wahrnehmung' bezeichnest, ist genauer 'subjektive Wahrnehmung' und das, was Du als 'Realität' bezeichnest, ist genauer 'objektive Wahrnehmung'
Ahhh - verstehe.

Bitte merken!




closs hat geschrieben: Da verstehst Du mich miss. - Was ich als "Wahrnehmung" bezeichne, ist das, was der Mensch (unter verschiedenden Setzungen - je nach System) als Realität bezeichnet:
* Ich schaue auf den Thermometer: Die 15 Grad plus bezeichne ich als Realität - sogar als objektive, weil alle anderen dasselbe ablesen.
* Ich fühle an meinen Händen: Mir ist kalt - meinem Nachbarn ist es warm: Beide bezeichnen es als Realität - allerdings als subjektive, weil sie abhängig vom Subjekt unterschiedlich ist.
Das aber, was der Mensch objektiv oder subjektiv als Realität bezeichnet, ist nach meiner Denke lediglich Wahrnehmung - weil der Mensch grundsätzlich gar nichts anderes kann, als wahrnehmen.

Daran darfst Du Dich noch ein wenig abarbeiten: Sind 15 °C objektiv warm oder objektiv kalt?




closs hat geschrieben: Unter Realität dagegen verstehe ich das, was "ist" - völlig unabhängig davon, ob es objektiv oder subjektiv wahrgenommen wird. - Will man also über Realität sprechen, muss man setzen, dass (objektive/subjektive) Wahrnehmung wesens-mäßig verbunden ist mit Realität ("Und wär das Aug nicht sonnenhaft/Es könnt die Sonne nicht erkennen") - das tun wir alle. - Aber wir sollten nicht vergessen, DASS es eine Setzung ist.

Das erstere wäre der Standpunkt des Idealismus und dort gibt es Dinge an sich. Dieses 'an sich' wäre Objektivität in ihrer reinsten Form, die kein Subjekt je erreichen kann. Es ist die Frage, ob es das gibt. 'Wahrnehmen' - in welcher Form auch immer - könntest Du dies jedenfalls nicht. Nur vermuten. Da diese Vermutung nicht prüfbar ist, ist dieses Ansinnen sinnlos - will heißen: Die entsprechende Vermutung ist widerlegt.




closs hat geschrieben: Unabhängig davon: Die Sonne ist auch dann Realität, wenn das Universum unbelebt und somit unbeobachtet ist - Sonne "ist" also nicht "objektive Wahrnehmung", sondern wird uns als Realität zugänglich durch Wahrnehmung. - Wird sie uns NICHT durch Beobachtung zugänglich, "ist" sie trotzdem.

Das Universum existiert auch ohne mich. Aber das kann ich nur sagen, weil ich in diesem Universum in diesem Augenblick Beobachter bin und ich darauf aufbauend gewisse logische Operationen anstelle bzw. Erfahrungssätze reflektiere. Aber ich kann in diesem Universums-Kühlschrank keinen Videorekorder platzieren, um zu sehen, ob tatsächlich das Licht ausgeht ... .




closs hat geschrieben: Hinzu kommt: "Prinzipielle Beobachtbarkeit" bedeutet NICHT, dass die Perspektive des Beobachters das Dasein ist. - Zwar kann man setzen, dass es nur die Perspektive Dasein gibt - aber dann ist man philosophisch nicht satisfaktionsfähig, weil man von vorneherein verengt.

"Prinzipielle Beobachtbarkeit" bedeutet, der Beobachter hat eine gewisse Chance, die betreffende 'Perspektive' einzunehmen. Bevor Amerika entdeckt wurde, konnte man von Amerika nichts wissen, nicht beobachten. Wenn aber Amerika doch existieren sollte, dann gibt es eine gewisse Chance, Amerika zu entdecken - das ist "prinzipielle Beobachtbarkeit".




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#209 Re: Das Atommodell ist geboren!

Beitrag von Lamarck » Fr 24. Jan 2014, 00:59

Hi closs!

closs hat geschrieben: Traditionell ;) beginnst Du Deine Argumentation da, wo man nur noch zustimmen kann - mir geht es oft um das Vorher. - Und das Vorher ist, dass man setzt, dass das Daseins-Leben kein "Traum" ist, sondern der Löwe, der einem gegenübersteht, auch noch dann existiert, wenn wir tot umfallen.

Mal sehen, ob Du das Obige gelesen hast: Sicher existiert der Löwe auch noch, wenn wir tot umfallen - der Löwe wird es schon merken. Aber wie kommst Du auf die Idee, dass es tatsächlich so ist? In klassischer Formulierung: Macht der umstürzende Baum auch dann ein Geräusch, wenn ihm niemand hört? Intuitiv ist man geneigt, diese Frage zu bejahen - bei näherer Prüfung ist dies aber alles andere als eine triviale Frage ... .




closs hat geschrieben: Und das ist mit Lamarck offensichtlich gerade das Thema: Für mich gilt die Gleichung Realität = objektive Wahrnehmung NICHT, wenn es im Sinne von "=" gemeint ist (und auch als "=" ist es reichlich irreführend). - Was ist der Grund, dass man Realität gerne als Resultat von objektiver Wahrnehmung darstellt? - Ist es der Wunsch, damit Realität auszubooten, die nicht objektiv wahrnehmbar ist? - "Wegen Nebels existiert das Matterhorn heute nicht" :lol: :lol: ---???---

Zwischen Realität und 'objektive Wahrnehmung' darfst Du sogar das Identitätszeichen verwenden. Du darfst der Vollständigkeit halber analog mit dem Begriff 'Wahrheit' verfahren. Und da sind wir bei den Wahrheitstheorien. Wahrheit ist hierbei prinzipiell nicht erreichbar, aber Du kannst trotzdem praktischerweise [sic!] so tun, als ob ... .




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#210 Re: Das Atommodell ist geboren!

Beitrag von Lamarck » Fr 24. Jan 2014, 01:04

Hi closs!

closs hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben: Lamarck aber z.B. bedarf dergleichen offensichtlich genauso wenig
Wenn ich erst dann mit dem Denken einsetzen würde, bräuchte ich es auch nicht.

Es empfiehlt sich selbstverständlich keineswegs, mit dem Denken zu warten, bis der richtige Zeitpunkt gekommen sein möge ... . :lol:




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