Feinabstimmung der Naturkonstanten

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Demian
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#41 Re: Feinabstimmung der Naturkonstanten

Beitrag von Demian » Di 6. Mai 2014, 21:35

Janina hat geschrieben:Kausalität kann kein Wahrnehmungstheater sein, weil wir Kausalität ja gar nicht wahrnehmen können, und Wahrnehmungsmechanismen für Kausalität nicht verstehen. Darum gibt es Exorzismus, Homöopathie und sonstige Esoterik.

Es gibt die Ebene der Erscheinungswelt, die relativ, dualistisch und bewegt ist. Aber es gibt auch den Seinsgrund, der absolut, nondual und in völligem Einssein und Stille erlebt wird. Om C. Parkin spricht von der großen Stille. Diese Stille wird, wie eine liebende Umarmung aller Formen des Seins wahrgenommen. Das Ich versenkt sich ins Formlose und erkennt sich Selbst, als das absolute Sein. Dieser Ozean des Seins wird in dieser Dimension der Wahrnehmung, als die wahre Natur von allem erkannt. Es kann sich anfühlen, wie ein Eintauchen in ein Sein, das reine Liebe ist. Eigentlich ist die gesamte Erscheinungswelt, wie ein Wellenspiel oder Theater dieses einen Seins.

Pluto
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#42 Re: Feinabstimmung der Naturkonstanten

Beitrag von Pluto » Di 6. Mai 2014, 22:00

Demian hat geschrieben:Der Mensch ist christlich gesehen eine Körper-Geist-Seele Einheit. ;) "Bei der innigen Verbindung gewisser noch psychischer Vorgänge mit physischen Parallelerscheinungen läßt sich eine totale Unstofflichkeit des Seelischen nicht wohl denken.
Leider schaffte es auch Leibniz nicht, diese Denkweise zu überwinden.

Es ist aber nicht leicht einzusehen, warum die hypothetische Materie, die heute schon ganz anders aussieht als noch vor dreißig Jahren, allein real sein soll, der Geist aber nicht. Obschon der Begriff der Immaterialität an sich den der Realität keineswegs ausschließt, so verbindet die laienhafte Anschauung doch stets Wirklichkeit mit Stofflichkeit. Geist und Materie sind wohl Formen eines an sich transzendentalen Seins. So sagen die Tantristen z. B. mit ebenso großem Recht, daß der Stoff nichts anderes sei als die Bestimmtheit der Gedanken Gottes. Die einzige unmittelbare Wirklichkeit ist die psychische der Bewußtseinsinhalte, die als geistiger oder materieller Herkunft gewissermaßen etikettiert sind."
Carl Gustav Jung über das Verhältnis von Geist, Seele und Materie
Typisch jung'sches Esoterik Geschwurbel --
Will er damit sagen, dass Steine ein Bewusstsein haben?
Vielleicht glauben deshalb so viele Leute heute an das unsichtbar "feinstoffliche" des Geistes.

Es wäre vielleicht besser sich mit Freud auseinander zu setzen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

ThomasM
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#43 Re: Feinabstimmung der Naturkonstanten

Beitrag von ThomasM » Di 6. Mai 2014, 22:08

Hallo Pluto
Pluto hat geschrieben: Ich lehne eine göttliche Schöpfung nicht kategorisch ab. Allerdings ist das eine Hypothese die keine überprüfbaren Vorhersagen machen kann, und deshalb wird sie an den "Rand der Wahrscheinlichkeit" gedrängt
So ganz ist das nicht korrekt. Du kannst damit starten, dass, wenn es Gott gibt, er Einfluss auf dich hat. Du kannst dich ihm zuwenden (als ob Verhalten) und schauen, was passiert. Zwar sind deine Vorhersagen, was passieren wird, nicht eindeutig, aber es kann sein, dass etwas passiert. Du wirst es merken.
Letztlich kann man hier eine Statistik aufmachen, die besagt, dass es durchaus eine signifikante Anzahl von Menschen gibt, die Gottes Dasein merken.
Bitte beachte: Ich bin dazu ausgebildet worden, Wahrscheinlichkeiten zu berechnen. Daher solltest du mit dem Wort vorsichtig sein.

Pluto hat geschrieben: Da lass ich mal lieber einen ran, der es viel besser erklären kann als ich es könnte.
Carl Sagan über den Schöpfer (30 Jahre alt, und immer noch aktuell):
Gut, da hätten wir also die sagansche Vorstellung eines ewigen, geschachtelten Zyklusses. Das ist äquivalent zu einem ewigen Sein. Man umgeht die Frage nach dem Ursprung, indem man das Wort ewig einfügt.
Sagan deutet am Ende darauf hin, dass er das ganze sogar selbstbezüglich auf sich dreht. Die Götter erträumen die Menschen, die Menschen erträumen die Götter.

Dennoch fehlt das Kriterium, mit dem man eine Entscheidung treffen kann, welche der Vorstellungen denn korrekt ist. Meines Erachtens gilt das, was Sagan am Anfang sagt: Es gibt Fragen, die können wir nicht beantworten. Über die können wir lediglich phantasieren.

Pluto hat geschrieben: Ein Schöpfergott erscheint mir als Scheinantwort, weil
(a) sie sich nicht falsifizieren lässt,
(b) es für die Existenz Gottes keinerlei Evidenzen gibt und
(c) weil sie nichts zu erklären vermag

a.) Keine Weltanschauung läßt sich falsifizieren, auch nicht die des Quantenschaums, auch nicht die Zyklusse von Sagan. Das sind ja auch keine naturwissenschaftlichen Aussagen.

b.) Das ist deine subjektive Sicht. Ich halte die Tatsache, dass die absolute Mehrheit aller Menschen an einen Gott bzw. die Existenz des Göttlichen glaubt, für eine starke Evidenz. Genauso, wie dass es Phänomene gibt, für die wir keine Antwort auf die Möglichkeiten bekommen, die wir uns denken können (wie die Frage nach der Feinabstimmung). Genauso, wie die Tatsache, dass der Lauf des Universums weder vorherberechenbar ist, noch im Detail vorherbestimmt ist (genauer: es ist nur vorherbestimmt, was sich mittels des Gesetzes der großen Zahlen aussagen läßt). Das sind alles keine Beweise, aber es sind Evidenzen.

c.) Eine Weltanschauung soll NICHT erklären. Sie soll SINN stiften. Ein völlig anderes, aber lebenswichtiges Ziel.

Gruß
Thomas
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

Pluto
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#44 Re: Feinabstimmung der Naturkonstanten

Beitrag von Pluto » Do 8. Mai 2014, 17:17

Thema abgetrennt: Was ist Bewusstsein?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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