Ist Evolution Science-Fiction?

Evolution vs. Schöpfung Debatte, Alter der Erde
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Pluto
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#41 Re: Ist Evolution Science-Fiction?

Beitrag von Pluto » Di 29. Jul 2014, 22:05

closs hat geschrieben:
closs hat geschrieben:Es gibt keinen Widerspruch zwischen ET (im streng wissenschaftlichen Sinne) und christlichem Schöpfungsbild.
Das drückt doch dasselbe aus - oder nicht?
In meinem Verständnis hast du gesagt, dass es im streng wissenschaftlichen Sinn keine Widersprüche gäbe.
Ich habe dir mindestens 3-4 aufgezählt.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Dann zähl doch mal diese Gründe doch mal auf!
Es gibt einen Rückzug in das naturwissenschaftlich Nachweisbare, der alles darüber hinaus negiert oder ignoriert. Dadurch geht viel verloren. - Insofern waren die Verfasser der großen mythischen/gleichnishaften Werke weiter.
Eine Metapher ist ein Gleichnis. Erst wenn man genauer und disziplinierter hinschaut entsteht Wissen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#42 Re: Ist Evolution Science-Fiction?

Beitrag von closs » Di 29. Jul 2014, 22:23

Pluto hat geschrieben:In meinem Verständnis hast du gesagt, dass es im streng wissenschaftlichen Sinn keine Widersprüche gäbe.
Ich habe gemeint: Es gibt zwischen ET (im Sinne der Wissenschaft) und christlichem Schöpfungsbild keine Widersprüche, weil beides komplett unterschiedlich tickt. - Ich habe damit gerade NICHT gemeint, dass man die Schöpfungsgeschichte nach wissenschaftlichem Bild beurteilen kann.

Pluto hat geschrieben:Eine Metapher ist ein Gleichnis.
So ist es.

Pluto hat geschrieben:Erst wenn man genauer und disziplinierter hinschaut entsteht Wissen.
So ist es. - Man muss einen Bezug haben, wozu eine Metapher Gleichnis ist. Ansonsten gibt es keinen Wiedererkennungswert.

Pluto
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#43 Re: Ist Evolution Science-Fiction?

Beitrag von Pluto » Di 29. Jul 2014, 22:34

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:In meinem Verständnis hast du gesagt, dass es im streng wissenschaftlichen Sinn keine Widersprüche gäbe.
Ich habe gemeint: Es gibt zwischen ET (im Sinne der Wissenschaft) und christlichem Schöpfungsbild keine Widersprüche, weil beides komplett unterschiedlich tickt. - Ich habe damit gerade NICHT gemeint, dass man die Schöpfungsgeschichte nach wissenschaftlichem Bild beurteilen kann.
In letztem Punkt gebe ich dir vollkommen Recht.
Allerdings erheben Beide Beide den Anspruch dasselbe Ereignis zu beschreiben. Die Wissenschaft hinterfragt nicht die Metapher.
Aber offenbar hinterfragen Leute die der Metapher der Bibel glauben, die moderne Erkenntnis der Wissenschaft. — Warum?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#44 Re: Ist Evolution Science-Fiction?

Beitrag von closs » Di 29. Jul 2014, 23:10

Pluto hat geschrieben:Aber offenbar hinterfragen Leute, die der Metapher der Bibel glauben, die moderne Erkenntnis der Wissenschaft. — Warum?
Die RKK tut das übrigens NICHT - weil sie weiß, dass naturwissenschaftliche Wahrnehmung und geistige Wahrnehmung nicht interferieren.

Diejenigen, die diese Nicht-Interferierung NICHT erkennen, müssen sich für eines von beidem entscheiden - und dann kommt halt Mist raus. - Das gilt für Kurz-Zeit-Kreationisten genauso wie für Naturalisten.

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#45 Re: Ist Evolution Science-Fiction?

Beitrag von Pluto » Di 29. Jul 2014, 23:20

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Aber offenbar hinterfragen Leute, die der Metapher der Bibel glauben, die moderne Erkenntnis der Wissenschaft. — Warum?
Die RKK tut das übrigens NICHT - weil sie weiß, dass naturwissenschaftliche Wahrnehmung und geistige Wahrnehmung nicht interferieren.
Selbstverständlich tut das die rkK.
In dem sie sagt Evolution sei von Gott gelenkt, für diese Behauptung aber keine handfesten Argumente anführen kann, widerspricht sie, und mischt sie sich ganz gehörig in die Methoden der Naturwissenschaft ein.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#46 Re: Ist Evolution Science-Fiction?

Beitrag von closs » Di 29. Jul 2014, 23:34

Pluto hat geschrieben:Selbstverständlich tut das die rkK.
Nein - sie tut es NICHT. - Sie überlässt das evolutionistische Geschehen als Daseins-Größe sich selber.

Pluto hat geschrieben:In dem sie sagt Evolution sei von Gott gelenkt
Da kommen wir wieder zu dem Thema, dass Ergebnis-Offenheit im Dasein und Fügung durch Gott nicht interferieren.

Pluto hat geschrieben: mischt sie sich ganz gehörig in die Methoden der Naturwissenschaft ein
Da würde mich ein Beispiel mal interessieren. - Habe ich noch nie gehört.

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#47 Re: Ist Evolution Science-Fiction?

Beitrag von Pluto » Mi 30. Jul 2014, 00:01

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Selbstverständlich tut das die rkK.
Nein - sie tut es NICHT. - Sie überlässt das evolutionistische Geschehen als Daseins-Größe sich selber.
Pluto hat geschrieben: mischt sie sich ganz gehörig in die Methoden der Naturwissenschaft ein
Da würde mich ein Beispiel mal interessieren. - Habe ich noch nie gehört.
Die rkK will offenbar mit ihrer Aussage die Evolution sei von Gott gelenkt, den Naturwissenschaftlern sagen wie sie ihre Arbeit machen SOLL.
Dazu Kardinal Schönborn (2005)...
Schönborn ... sieht hinter der Vielfalt des Lebens einen "Plan", ein "Design". Wer diese Meinung nicht teile, betreibe "Ideologie, nicht Wissenschaft".
[Quelle: http://diepresse.com/home/science/11626 ... r-Religion]
Das ist IMO Einmischung hoch drei!

closs hat geschrieben:Da kommen wir wieder zu dem Thema, dass Ergebnis-Offenheit im Dasein und Fügung durch Gott nicht interferieren.
Ergebnisoffenheit ist mit "Fügung" ( = Determinismus) im normalen lexikalischen Sinn schlichtweg nicht kompatibel.
Du schaffst dir eine private Definition von "Fügung", steckst den runden Bolzen ins quadratische Loch, und rufst Heureka. Die Frage ist, ob andere das anerkennen?
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#48 Re: Ist Evolution Science-Fiction?

Beitrag von closs » Mi 30. Jul 2014, 00:46

Pluto hat geschrieben:Das ist IMO Einmischung hoch drei!
Keine Einmischung in wissenschaftliche Methodik (= Wissenschaft) - allerdings Einmischung in materialistische Schlussfolgerungen (= Philosophie).

Pluto hat geschrieben:Ergebnisoffenheit ist mit "Fügung" ( = Determinismus) im normalen lexikalischen Sinn schlichtweg nicht kompatibel.
Wenn man beide Begriffe auf EINER Ebene gegenüberstellt, ist das richtig.

Pluto hat geschrieben:Du schaffst dir eine private Definition von "Fügung"
Das gibt es schon lange.

Pluto hat geschrieben: Die Frage ist, ob andere das anerkennen?
Im materialistischen Denken ist das nicht anerkennbar - das ist ja gerade der Punkt. - Wer dagegen menschliche und göttliche Wahrnehmungs-Ebenen als verschieden-artig versteht, versteht es relativ leicht.

Ein nicht ganz korrektes Beispiel - aber vielleicht zum Verständnis geeignet: Wenn Du ("Gott") überzeitlich (also "vor" meiner Zeit) wüsstest, dass ich ("Mensch") mit 95 Jahren beim Besteigen der Zugspitze zu Tode käme: Wäre das dann deterministisch?

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#49 Re: Ist Evolution Science-Fiction?

Beitrag von Pluto » Mi 30. Jul 2014, 01:03

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Das ist IMO Einmischung hoch drei!
Keine Einmischung in wissenschaftliche Methodik (= Wissenschaft) - allerdings Einmischung in materialistische Schlussfolgerungen (= Philosophie).
Das hat mit Philosophie nichts zu tun.
Der Kardinal sagte umissverständlich, ungelenkte Evolution sei Ideologie und nicht Wissenschaft, womit er eindeutig die Arbeit der Biologen beurteilt! Das steht ihm nicht zu und ist somit Einmischung in etwas wovon er nichts versteht.

closs hat geschrieben:Im materialistischen Denken ist das nicht anerkennbar - das ist ja gerade der Punkt. - Wer dagegen menschliche und göttliche Wahrnehmungs-Ebenen als verschieden-artig versteht, versteht es relativ leicht.
Das geistige System in dem du das behauptest ist irrelevant. Es entspricht NICHT dem allgemeinen Verständnis von Fügung.

closs hat geschrieben:Ein nicht ganz korrektes Beispiel - aber vielleicht zum Verständnis geeignet: Wenn Du ("Gott") überzeitlich (also "vor" meiner Zeit) wüsstest, dass ich ("Mensch") mit 95 Jahren beim Besteigen der Zugspitze zu Tode käme: Wäre das dann deterministisch?
Nein. Wissen allein genügt eben nicht.
Das könnte man als "Vorwissen" bezeichnen, aber nicht als Fügung.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#50 Re: Ist Evolution Science-Fiction?

Beitrag von Münek » Mi 30. Jul 2014, 07:13

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: an den strengen Maßstäben der Naturwissenschaft darf man die Schöpfung nicht messen.
Daran besteht auch kein Interesse. - Die Naturwissenschaft beschreibt das "Wie", die Schöpfungsgeschichte beschreibt die Basis, auf der dieses "Wie" stattfindet. - Das sind zwei komplett unterschiedliche Baustellen.

Selbstverständlich beschreiben die Schöpfungsgeschichten das "WIE" des göttlichen
Schaffens. Diese Aussage würde nur dann nicht gelten, wenn sich der Schöpfungsmy-
thos in dem einen Satz erschöpfte:

"Im Anfang erschuf Gott den Himmel, die Erde und das Leben." Punkt! ABER:


Auf die Frage, wie erschuf Gott den Menschen, schweigt die Bibel indes nicht, sondern
bringt folgende Beschreibung:

"Gott der Herr machte den Menschen aus Erde vom Acker und blies ihm den Odem des
Lebens in seine Nase
. Und so ward der Mensch ein lebendiges Wesen."

Auf die Frage, wie erschuf Gott den Himmel, schweigt die Bibel nicht, sondern wartet mit
folgender Erklärung auf:

"Gott machte die Feste und schied das Wasser unter der Feste vom Wasser über der Feste
und nannte die Feste Himmel. Gott machte zwei große Lichter, dazu die Sterne und setz-
te sie an die Feste, dass sie schienen auf die Erde".

UND UND UND.......

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