Der Evolutionsirrtum - II

Evolution vs. Schöpfung Debatte, Alter der Erde
Geologie, Plattentektonik, Archäologie, Anthropologie
Roland
Beiträge: 1399
Registriert: Mi 9. Mär 2016, 13:07

#51 Re: Der Evolutionsirrtum - II

Beitrag von Roland » Do 7. Jul 2016, 09:43

Hallo Janina!

Janina hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Ja, klar! Uraltes Wissen kann tatsächlich einen höheren Stellenwert haben, als die aktuellen...
Ich kann dich beruhigen, das kommt nicht vor. Aktuell ist Wissen ja deswegen, weil verglichen, geprüft und für am besten befunden wurde.
Du kannst Demokrits Atomhypothese nicht als Beispiel für wieder herausgekramtes Wissen nehmen. Denn es war nie ein Wissen. Es war nur Spekulation. Und mit der Entdeckung der Atome hat nicht Demokrit gesiegt, sondern vielleicht John Dalton, Amedeo Avogadro oder Christian Wiener.
Carrier nennt als ein Beispiel u.a., dass Wärme im 17. Jhdt. mit innerer Bewegung der Körper erklärt wurde, im späten 18. Jhdt. als gewichtslose Substanz oder Wärmestoff, im 19. Jhdt. dem menschl. Erkenntnisvermögen entzogen und im 20. Jhdt. wieder als innere Bewegung oder molekulare Bewegung. (Wissenschaftstheorie, S. 151)
Wie dem auch sei, die jahrtausendealte Annahme einer Intelligenz als Ursache für unsere Existenz, könnte die Episode seit Darwin irgendwann wieder ablösen. Bzw. sie tritt wenigstens als Alternative wieder an ihre Seite, das genügt vollkommen.

Gruß Roland
"Die messbare Seite der Welt ist nicht die Welt. Sie ist die messbare Seite der Welt." Martin Seel
"Der Glaube an die Wissenschaft spielt die Rolle der herrschenden Religion unserer Zeit." C. F. v. Weizsäcker

Benutzeravatar
Janina
Beiträge: 7431
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:12

#52 Re: Der Evolutionsirrtum - II

Beitrag von Janina » Do 7. Jul 2016, 10:35

Pluto hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Na worin da der Konstruktionsfehler liegt.
Im Alter schwillt die Prostata an und verengt die Harnleiter.
Ist das ein purer Alterungseffekt? Ich habe gehört, Sexuelle Aktivität hemme das Krebsrisiko, weil sie den Stoffwechsel in der Drüse anrege.
"Ursache könnte die geringere Konzentration von krebsverursachenden Substanzen im Prostatasekret oder eine Verringerung von kristallinen Flüssigkeiten in der Vorsteherdrüse sein."
http://www.derwesten.de/staedte/duisbur ... 41871.html
http://www.menshealth.de/artikel/selbst ... 15862.html
http://www.menshealth.de/artikel/ejakul ... 13712.html

Benutzeravatar
Janina
Beiträge: 7431
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:12

#53 Re: Der Evolutionsirrtum - II

Beitrag von Janina » Do 7. Jul 2016, 10:46

Roland hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Du kannst Demokrits Atomhypothese nicht als Beispiel für wieder herausgekramtes Wissen nehmen. Denn es war nie ein Wissen. Es war nur Spekulation. Und mit der Entdeckung der Atome hat nicht Demokrit gesiegt, sondern vielleicht John Dalton, Amedeo Avogadro oder Christian Wiener.
Carrier nennt als ein Beispiel u.a., dass Wärme im 17. Jhdt. mit innerer Bewegung der Körper erklärt wurde, im späten 18. Jhdt. als gewichtslose Substanz oder Wärmestoff, im 19. Jhdt. dem menschl. Erkenntnisvermögen entzogen und im 20. Jhdt. wieder als innere Bewegung oder molekulare Bewegung. (Wissenschaftstheorie, S. 151)
Aber das ist doch auch nichts anderes als Demokrit und die Atomhypothese. Es war kein Wissen, auch wenn man beim Spekulieren zufällig recht hatte. Das gab's auch mit der Natur des Lichts. Newton hat's für einen Partikelschwall gehalten, Fresnel hat Interferenz und damit die Wellennatur nachgewiesen, und Einstein hat dann wieder Partikel draus gemacht. Das ist keine Rückkehr zu "besserem Wissen", sondern komplett was Neues.

Roland
Beiträge: 1399
Registriert: Mi 9. Mär 2016, 13:07

#54 Re: Der Evolutionsirrtum - II

Beitrag von Roland » Do 7. Jul 2016, 12:42

Janina hat geschrieben: Das ist keine Rückkehr zu "besserem Wissen", sondern komplett was Neues.
Carrier behauptet auch nicht, dass man früher verworfene Naturvorstellungen im Detail, quasi eins zu eins, wieder übernimmt. Aber im Prinzip können bestimmte Ideen durch den wissenschaftlichen Fortschritt wieder zu Ehren kommen.
Und in jedem Jahrhundert glaubten natürlich die Gelehrten, sie hätten das richtige Weltbild, die besten Theorien, die besten Möglichkeiten der Forschung und haben milde lächelnd auf ihre Kollegen in früheren Zeiten geblickt.

Wer weiß, was man in 100 Jahren sagen wird über die Zeit, da man die Vielfalt des Lebens noch mit der albernen Zufallstheorie erklärt hat…

Gruß Roland
"Die messbare Seite der Welt ist nicht die Welt. Sie ist die messbare Seite der Welt." Martin Seel
"Der Glaube an die Wissenschaft spielt die Rolle der herrschenden Religion unserer Zeit." C. F. v. Weizsäcker

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#55 Re: Der Evolutionsirrtum - II

Beitrag von Pluto » Do 7. Jul 2016, 13:37

Janina hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Na worin da der Konstruktionsfehler liegt.
Im Alter schwillt die Prostata an und verengt die Harnleiter.
Ist das ein purer Alterungseffekt?
So weit ich weiß, ja.
Janina hat geschrieben:Ich habe gehört, Sexuelle Aktivität hemme das Krebsrisiko, weil sie den Stoffwechsel in der Drüse anrege.
"Ursache könnte die geringere Konzentration von krebsverursachenden Substanzen im Prostatasekret oder eine Verringerung von kristallinen Flüssigkeiten in der Vorsteherdrüse sein."
Klingt plausibel.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#56 Re: Der Evolutionsirrtum - II

Beitrag von Pluto » Do 7. Jul 2016, 13:42

Roland hat geschrieben:Aber im Prinzip können bestimmte Ideen durch den wissenschaftlichen Fortschritt wieder zu Ehren kommen.
Nennt er auch Beispiele?

Roland hat geschrieben:Und in jedem Jahrhundert glaubten natürlich die Gelehrten, sie hätten das richtige Weltbild, die besten Theorien, die besten Möglichkeiten der Forschung und haben milde lächelnd auf ihre Kollegen in früheren Zeiten geblickt.
Was ja auch richtig ist, sonst wären die Naturwissenschaftler schnell arbeitslos.

Roland hat geschrieben:Wer weiß, was man in 100 Jahren sagen wird über die Zeit, da man die Vielfalt des Lebens noch mit der albernen Zufallstheorie erklärt hat…
Evolution ist KEINE Zufallstheorie. Einen solche Schwachfug behaupten nur Kreationisten.

Sollte die Evolutionstheorie sich aus irgendwelchen Gründen als falsch herausstellen, so bedeutet das nicht, dass man die Schöpfungshypothese wieder auferstehen lassen kann.
Wenn eine Hypothese wie die Schöpfungsgeschichte einmal widerlegt wurde, bleibt das auch bei neuen Erkenntnissen so.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

SilverBullet
Beiträge: 2414
Registriert: Mo 17. Aug 2015, 19:04

#57 Re: Der Evolutionsirrtum - II

Beitrag von SilverBullet » Do 7. Jul 2016, 14:34

Hallo Roland

So wie ich es sehe, wird seit langer Zeit KEIN Anhänger einer Religion daran gehindert, eine verlässliche Korrektheit auf den Tisch zu legen, so dass die Wissenschaft (als „das Streben nach Korrektheit“) „gezwungen ist“, dies zu akzeptieren (was sie meiner Ansicht nach auch sofort machen würde).

Vor diesem Hintergrund gibt es nur einen Grund, dass es nicht geschieht:
Es kann keine verlässliche Korrektheit ermittelt werden (und zwar zu keinem religiösen Detail).

Das bedeutet, die von den Religionen behauptete ursprüngliche Grundlage, können wir (im Vergleich zu anderen Zusammenhängen) nicht als „verlässlich korrekt“ erkennen.

Entweder ist das Behauptete (Schöpfer/Schöpfung) falsch oder wir sind nicht geeignet für diese Zusammenhänge (wir sind sozusagen „gar nicht angesprochen“ – es geht nicht um uns)

JackSparrow
Beiträge: 5501
Registriert: Mi 30. Okt 2013, 13:28

#58 Re: Der Evolutionsirrtum - II

Beitrag von JackSparrow » Fr 8. Jul 2016, 00:25

Roland hat geschrieben:die jahrtausendealte Annahme einer Intelligenz als Ursache für unsere Existenz, könnte die Episode seit Darwin irgendwann wieder ablösen. Bzw. sie tritt wenigstens als Alternative wieder an ihre Seite, das genügt vollkommen.
Die Evolutionstheorie ist heute auch am Menschen bereits ausreichend belegt, um jegliches "intelligente Design" ausschließen können: Kiemenbögen im Embryo, Schluckauf, Gänsehaut, Weisheitszähne, Blinddarm, Steißbein, vomeronasales Organ, funktionslose Muskeln (M. auricularis anterior) ...

Vielleicht besteht das Problem einfach nur darin, dass es bei christlichen Sekten naturgemäß immer ein paar Jahrhunderte länger dauert, bis die neuesten Entdeckungen bis dorthin durchgedrungen sind.

Roland
Beiträge: 1399
Registriert: Mi 9. Mär 2016, 13:07

#59 Re: Der Evolutionsirrtum - II

Beitrag von Roland » Fr 8. Jul 2016, 10:42

Morgen zusammen!

Pluto hat geschrieben: Evolution ist KEINE Zufallstheorie.
Mutationen geschehen nach der ET zufällig, da sind wir uns sicher einig. Sie sind es, die der Selektion das Material liefern. Und mit der Selektion ist es so: Zwar hat es immer einen Grund, wenn Lebewesen die Selektion überleben oder nicht, nämlich weil sie für die gerade herrschenden Bedingungen gut oder schlecht angepasst waren. Insofern ist das kein Zufall. Aber auch diese Bedingungen sind ja nichts anderes als ein sich ständig wandelnder, zufälliger Mix aus zig verschiedenen Faktoren. Auch die Selektion verläuft also nicht zielgerichtet sondern ist nur ein Beseitigungsprozess durch zufällig passende oder eben nicht passende Lebensbedingungen der Organismen. Sie hat kein langfristiges Ziel und beginnt in jeder Generation wieder neu. Auch die Selektion ist also unterm Strich Zufall.

Pluto hat geschrieben: Einen solchen Schwachfug behaupten nur Kreationisten.
Jacques Monod war glaub ich kein Kreationist und von ihm stammt der Satz "Der reine Zufall und nichts als der Zufall, die absolute, blinde Freiheit als Grundlage des wunderbaren Gebäudes der Evolution."
Recht hatte er. Eine Zufallstheorie.

Pluto hat geschrieben: Wenn eine Hypothese wie die Schöpfungsgeschichte einmal widerlegt wurde, bleibt das auch bei neuen Erkenntnissen so.
Widerlegen kann man weder Schöpfung noch allgemeine Evolution.
Es geht um Plausibilität bei der Ursprungsfrage. Und Intelligenz ist allemal plausibler als ziel- und planloser Zufall.

SilverBullet hat geschrieben: So wie ich es sehe, wird seit langer Zeit KEIN Anhänger einer Religion daran gehindert, eine verlässliche Korrektheit auf den Tisch zu legen, so dass die Wissenschaft (als "das Streben nach Korrektheit") "gezwungen ist", dies zu akzeptieren (was sie meiner Ansicht nach auch sofort machen würde).
Das wäre dann der zwingende Gottesbeweis. Den kann es aber nicht geben. Genauswenig, wie es den Beweis der Nichtexistenz eines Schöpfers geben kann. Also "Schöpfungsgeschichte widerlegt" wie Pluto oben schrieb, geht auch nicht. Das Maximale was man in dieser Frage erreichen kann, ist Plausibilität und wir bewegen uns natürlich im Grenzbereich der Wissenschaft. Grenzüberschreitungen sind hüben wie drüben unvermeidlich, wenn man der Frage nach unserem Ursprung nachgeht.
Pass mal auf, wie "verlässlich korrekt" manche "wissenschaftlichen Argumente" für Evolution sind:

JackSparrow hat geschrieben: Die Evolutionstheorie ist heute auch am Menschen bereits ausreichend belegt, um jegliches "intelligente Design" ausschließen können: Kiemenbögen im Embryo, Schluckauf, Gänsehaut, Weisheitszähne, Blinddarm, Steißbein, vomeronasales Organ, funktionslose Muskeln (M. auricularis anterior) ...
Die "Kiemenbögen" in der frühen Embryonalperiode sind nicht etwa eine Art Rekapitunation der Evolution, sondern ein funktionelles Erfordernis im Rahmen der normalen Ontogenese. Haben mit Fischkiemen nix zu tun.
Das menschl. Steißbein ist notwendig zur Befestigung versch. Muskelanteile und Bänder des Beckenbodens und der Hüftgelenke, welche die inneren Organe des kleinen Beckens tragen und für den aufrechten Gang unabdingbar sind.
Und der Blinddarm, der lange Zeit als Paradebeispiel für ein nutzloses Organ galt, das sich zudem leicht entzünden kann, wird laut ganz neuer Studien inzwischen als eine Art "Rettungsstation" für wichtige Darmbakterien angesehen. Er ist also Teil des Immunsystems.

Auch alles andere, was du schreibst, sind Interpretationen, die erstens nicht zwingend für die Herkunft des Menschen aus dem Tierreich sprechen.
Und zweitens wird doch auch gar nicht bestritten, dass es auch beim Menschen mikroevolutive Variationen und Anpassungen gegeben hat. Da kann sich ein Backenzahn degenerativ zurückgebildet haben, weil der Mensch über lange Zeiträume hinweg seine Essgewohnheiten geändert hat. Auch die Körperbehaarung kann Teil des Variationsspektrums des Menschen sein und das Aufstellen derselben durch "Gänsehaut" usw.

Nichts von diesen "Belegen für Evolution" sind "neueste Entdeckungen" sondern die stammen teilweise noch vom alten Ernst Haeckel. Und nichts davon spricht zwingend für die Herkunft des Menschen aus dem Tierreich und nichts davon schließt "verlässlich korrekt" einen Designer aus.
Es ist und bleibt letztlich eine Frage des Glaubens.

Bevor ich mich für mindestens 'n paar Tage hier zurückziehen muss, nochmal ein Aufruf: wenn ich von einem "Designer" spreche, spreche ich von Jesus Christus, der auch für euch gestorben und auferstanden ist. Er bietet euch seine Liebe und das ewige Leben an. Greift zu, bevors zu spät ist!


Liebe Grüße
Roland
"Die messbare Seite der Welt ist nicht die Welt. Sie ist die messbare Seite der Welt." Martin Seel
"Der Glaube an die Wissenschaft spielt die Rolle der herrschenden Religion unserer Zeit." C. F. v. Weizsäcker

ThomasM
Beiträge: 5866
Registriert: Mo 20. Mai 2013, 19:43

#60 Re: Der Evolutionsirrtum - II

Beitrag von ThomasM » Fr 8. Jul 2016, 11:22

Roland hat geschrieben: Sie hat kein langfristiges Ziel und beginnt in jeder Generation wieder neu.
Hier liegt dein Hund begraben.
Du hast den Vorgang Evolution durchaus korrekt wiedergegeben (im Gegensatz zu vielen anderen, die, wie z.B. Flavius mit unsinnigen Wahrscheinlichkeiten "rechnen"). Dich stört es, dass aus der Evolutionären Beschreibung kein Ziel erkennbar ist.

Daher die Frage:
Nehme eine beliebige naturwissenschaftliche Beschreibung eines Vorgangs. Wie meinst du, ist es überhaupt möglich, ein Ziel daraus zu erkennen? Wie kann man das methodisch herausarbeiten?
Meinst du "Teleologie" ist eine naturwissenschaftliche Aufgabe?

Betrachtet man den Begriff nach den Definitionen aus Wikipedia, könnte man aus der Evolutionstheorie herauslesen:
Biologische Organismen haben den Zweck, in einer variablen Umgebung zu überleben.
Ist das für dich kein langfristiges Ziel?
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

Antworten