Der Evolutionsirrtum - II

Evolution vs. Schöpfung Debatte, Alter der Erde
Geologie, Plattentektonik, Archäologie, Anthropologie
ThomasM
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#1 Der Evolutionsirrtum - II

Beitrag von ThomasM » So 3. Jul 2016, 11:53

Thema wegen Überlänge geteilt. (Pluto)


Hallo Roland
Du sagst etwas Richtiges, ziehst aber die falsche Schlussfolgerung.
Roland hat geschrieben: Wissenschaft ist ein menschliches Unternehmen, das genau wie alle anderen menschlichen Unternehmungen interessengeleitet ist. Es spielen Eigennutz, Stolz, Eitelkeit, Konkurrenzdenken, Forschungs- und Sponsorengelder, öffentliche Aufmerksamkeit, Publikationsdruck, politischer Druck - und eben eindeutig auch vorherrschende weltanschauliche Vorstellungen eine Rolle.
Und dass die Hypothese "Schöpfung" als "unwissenschaftlich" stigmatisiert wird, ist für mich eindeutig dem vorherrschenden, weltanschaulichen Paradigma des Naturalismus geschuldet.
Der erste Abschnitt ist richtig. Wissenschaft ist durchzogen von menschlichen Eitelkeiten und menschlichen Interessen. Der Druck, gerade weltanschaulich, konform zu sein ist enorm. Hat ein Wissenschaftler ein richtiges Ergebnis, so ist er gezwungen, dies in einer konformen Weise zu präsentieren und auch genügend Kollegen auf seine Seite zu bringen, damit es anerkannt wird.
Es gibt ein paar Beispiele aus der Vergangenheit, wo ein wichtiges Ergebnis Jahrzehntelang aus diesem Grund in den Schubladen schlummerte, bevor es anerkannt wurde (das bekannteste ist das Modell der Plattentektonik).

Aber: Der zweite Abschnitt von dir ist eine falsche Schlussfolgerung.

Die Hypothese "Schöpfung" IST unwissenschaftlich, weil sie methodisch nicht umsetzbar ist. Die Hypothese widerspricht nicht einem Paradigma, sondern der Methode des wissenschaftlichen Arbeitens.
Das kann man am einfachsten daran erkennen, dass es durchaus einen nennenswerten Prozentsatz an Wissenschaftlern gibt, die religiös sind und an eine Schöpfung glauben. Beispiele wären hier Newton selbst oder auch Willard Frank Libby (dem Erfinder der C14 Methode), der sogar Kurzzeit-Kreationist war, bevor er sich aufgrund seiner eigenen Erfindung von dieser Denkart abwandte.
Diese Menschen glaubten an eine Schöpfung und ließen sich von diesem Glauben auch inspirieren. Aber in der methodischen Umsetzung ihrer wissenschaftlichen Arbeit war davon nichts zu merken, DURFTE nichts zu merken sein, weil die Methode das erzwingt.

Es gibt Menschen, wie bei W&W, die das anders sehen, aber wir leben in einem freiheitlichen Staat, die dürfen denken, was sie wollen. Und wenn sie glauben, man könnte mit Zauberei und Wunder Wissenschaft treiben, bitte schön.
Aber ihr selbstverständliches Versagen dann einer dummen Öffentlichkeit anzulasten und Verschwörungstheorien zu konstruieren, um von dem eigenen Unvermögen abzulenken, ist ein echtes Beispiel von Blindheit und Selbstsucht.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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Flavius
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#2 Re: Der Evolutionsirrtum

Beitrag von Flavius » So 3. Jul 2016, 12:03

Thomas M hat geschrieben: So sind die biologischen Reaktionsmöglichkeiten eine Konsequenz der chemischen und diese wiederum eine Konsequenz der elektromagnetischen Wechselwirkung. Diese wiederum beruht auf der feinen Abstimmung der Naturkonstanten.

Daher kann man tatsächlich MESSEN, dass die evolutionären Mechanismen seit jeher dieselben sind, wie heute. Dazu muss man nur die Naturkonstanten der Vergangenheit messen oder das, was die Prozesse (z.B. Fossilieren) als Zeugnisse generiert haben. Das kann man und daraus kann man Schließen, dass die evolutionären Mechanismen vor 1 Millionen oder 1 Milliarden Jahren dieselben waren, wie heute.

Nun gut, mit den Naturkonstanten hast Du (vermutlich) recht. Bei den chemischen und physikal./elektromagnet. Naturkonstanten kann man wohl von einer sehr langen ("ewigen?") Gültigkeit ausgehen. Bleibt am Ende aber dann doch wieder die selbe Frage: Sind diese Naturkonstanten ein Produkt von Zufall ?

Unterscheide bitte auch: die im gängigem Gebrauch genannten evolutionären BIOLOGISCHEN Werkzeuge (Mutation und biolog. Selektion) passen sich an die Umgebung an ! Sind in diesem Sinne keine echten Naturkonstanten ?) und mussten eventuell einmal anfangen oder gestartet werden - Denkfehler ? ... Die evolut. Mechanismen sind nicht die einzigen, die Leben formen ! Sie haben eindeutig Vieles verändert, aber wer / was hat diese - zum großteils selbstständig ! arbeitende Werkzeuge - denn mal ursprünglich konstruiert ?
Zuletzt geändert von Flavius am So 3. Jul 2016, 12:18, insgesamt 1-mal geändert.
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#3 Re: Der Evolutionsirrtum

Beitrag von Pluto » So 3. Jul 2016, 12:17

Flavius hat geschrieben:Bleibt am Ende aber dann doch die selbe Frage: Sind Naturkonstanten ein Produkt von Zufall ?
Wir wissen es nicht. Punkt.
Deswegen anzunehmen, dass es einen Architekten gibt ist einfach nur der menschlichen Schwäche für Kausalität zuzuschreiben.
Was wäre schlimm, wenn man annehmen würde, die Naturkonstanten seien das Ergebnis vom unvermeidbaren statistischen Vorgängen?
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#4 Re: Der Evolutionsirrtum

Beitrag von Flavius » So 3. Jul 2016, 12:19

Flavius hat geschrieben:
Bleibt am Ende aber dann doch die selbe Frage: Sind Naturkonstanten ein Produkt von Zufall ?
Wir wissen es nicht. Punkt.
Deswegen anzunehmen, dass es einen Architekten gibt ist einfach nur der menschlichen Schwäche für Kausalität zuzuschreiben.
Es ist m. E. ein Zeichen von menschlicher Schwäche, wenn man "Gott" als mögliche Ursache so kategorisch ausschliesst.
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#5 Re: Der Evolutionsirrtum

Beitrag von Pluto » So 3. Jul 2016, 12:28

Flavius hat geschrieben:Es ist m. E. ein Zeichen von menschlicher Schwäche, wenn man "Gott" als mögliche Ursache so kategorisch ausschliesst.
Sehe ich anders. Es ist vielmehr ein Zeichen menschlicher Schwäche, kausale Gründe zu suchen, wo es möglicherweise gar keine gibt.

Die Welt ist voller akausaler Vorgänge ist. Als Beispiel das Galtonbrett, bei dem es sinnlos ist, nach einem kausalen Grund für die gaus'sche Verteilung der Kugeln zu fragen.

Fazit: Es ist menschlich aber nicht immer richtig, nach einem kausalen Grund zu suchen.
Wie bringt uns das am Ende weiter?
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#6 Re: Der Evolutionsirrtum

Beitrag von Flavius » So 3. Jul 2016, 12:42

Und woher weißt du, dass Heisenberg gläubig war?
Die Suche nach der tiefsten Quelle allen Verstehens war für ihn der gemeinsame Ursprung von Religion und Wissenschaft .. Lese doch bitte sein Buch: "der Teil und sein Ganzes". - Gruss
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#7 Re: Der Evolutionsirrtum

Beitrag von Roland » So 3. Jul 2016, 13:24

Hi Thomas!

Thomas M hat geschrieben: Die Hypothese "Schöpfung" IST unwissenschaftlich, weil sie methodisch nicht umsetzbar ist. Die Hypothese widerspricht nicht einem Paradigma, sondern der Methode des wissenschaftlichen Arbeitens.
Ja, der Methodenzwang. Wer bestimmt denn diese Methoden?
Wissenschaftstheoretiker also Philosophen.
Und auch hier ist die Weltanschauung des Naturalismus prägend.
Ich halte es mit Paul Feyerabend der in "Wider den Methodenzwang" schreibt:
"Der einzige Grundsatz, der den Fortschritt nicht behindert, lautet: Anything goes (Mach, was du willst)" .

Thomas M hat geschrieben: Es gibt Menschen, wie bei W&W, die das anders sehen, aber wir leben in einem freiheitlichen Staat, die dürfen denken, was sie wollen. Und wenn sie glauben, man könnte mit Zauberei und Wunder Wissenschaft treiben, bitte schön.
Zauberei und Wunder sind in der naturalistisch geprägten Wissenschaft viel eher anzutreffen. Wissenschaft, die Intelligenz als Ursache von vornherein ausschließt, muss unbekannte, mysteriöse Naturkräfte annehmen. Die Natur, als den oben schon erwähnten Super-Münchhausen, der sich selbst aus dem Urschlamm zieht und vorher selbst hervorbringt.
Der Gott, an den ich glaube "zaubert" nicht, er hat die Welt erschaffen durch seine Macht und sein Wort. Und der Schluss auf Schöpfung erfolgt auf Basis von spezifischen Indizien: Hochgradig funktionale Komplexität (wie eine Maschine), sind solche Indizien.

Thomas M hat geschrieben: Aber ihr selbstverständliches Versagen dann einer dummen Öffentlichkeit anzulasten und Verschwörungstheorien zu konstruieren, um von dem eigenen Unvermögen abzulenken, ist ein echtes Beispiel von Blindheit und Selbstsucht.
In der Ursprungsfrage ist es ja die naturalistisch geprägte Wissenschaft, die bei näherem Hinsehen versagt. Vor gut 100 Jahren glaubte man noch, die Zelle sei ein "homogenes Protoplasma-Kügelchen" und könne durch Fäulnisprozesse spontan entstehen. Heute weiß man, dass die Zelle eine High-Tec-Miniaturfabrik ist und hat nicht den blassesten Schimmer, wie sie "von selbst" entstanden sein könnte. Genauso versagt sie bei der Erklärung, wie aus dieser ersten High-Tec-Miniaturfabrik der Mensch mitsamt seines Bewusstseins von selbst entstanden ist. Das Unvermögen ist also ganz auf der naturalistischen Seite zu finden.
Die Hypothese Schöpfung ist die plausibelste. Und wir Christen kennen doch den Schöpfer. Warum also dein verbissener Kampf dagegen?


Gruß Roland
"Die messbare Seite der Welt ist nicht die Welt. Sie ist die messbare Seite der Welt." Martin Seel
"Der Glaube an die Wissenschaft spielt die Rolle der herrschenden Religion unserer Zeit." C. F. v. Weizsäcker

JackSparrow
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#8 Re: Der Evolutionsirrtum

Beitrag von JackSparrow » So 3. Jul 2016, 15:22

Roland hat geschrieben:Der Gott, an den ich glaube "zaubert" nicht, er hat die Welt erschaffen durch seine Macht und sein Wort.
Und er ist eine literarische Figur. So ähnlich wie der Geist von Hamlets Vater, der ja ebenso zu Hamlet gesprochen hat wie Jahwe zu Moses.

Vor gut 100 Jahren glaubte man noch, die Zelle sei ein "homogenes Protoplasma-Kügelchen" und könne durch Fäulnisprozesse spontan entstehen.
Und vor gut 2000 Jahren glaubte man noch, Dämonen würden Krankheiten verursachen. Wie ich hörte, existieren selbst im Mitteleuropa des 21. Jahrhunderts noch Menschen, die auf diesem Stand der medizinischen Forschung stehen geblieben sind.

Heute weiß man, dass die Zelle eine High-Tec-Miniaturfabrik ist und hat nicht den blassesten Schimmer, wie sie "von selbst" entstanden sein könnte.
Natürlich hat man den. https://www.youtube.com/watch?v=-zHlfUU1WY0

Und wir Christen kennen doch den Schöpfer.
Welche Farbe haben seine Socken?

R.F.
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#9 Re: Der Evolutionsirrtum

Beitrag von R.F. » So 3. Jul 2016, 16:14

JackSparrow hat geschrieben: - - -
Und vor gut 2000 Jahren glaubte man noch, Dämonen würden Krankheiten verursachen. Wie ich hörte, existieren selbst im Mitteleuropa des 21. Jahrhunderts noch Menschen, die auf diesem Stand der medizinischen Forschung stehen geblieben sind.

Und wer oder was flüstert Schizophrenen die Worte ins Ohr, die sie zu hören bekommen? Einen natürlichen Ursprung dafür konnte man bislang nicht ausmachen. Die zumeist erfolglosen Behandlungen sprechen nicht gerade für die Methoden der Psychiatrie...

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Janina
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#10 Re: Der Evolutionsirrtum

Beitrag von Janina » So 3. Jul 2016, 18:18

R.F. hat geschrieben:Und wer oder was flüstert Schizophrenen die Worte ins Ohr, die sie zu hören bekommen? Einen natürlichen Ursprung dafür konnte man bislang nicht ausmachen...
Hehe, das kenn ich irgendwo her. Die Serie hieß Akte X.
"Wir wissen nicht was es ist, aber eines ist sicher: Es ist außerirdischer Herkunft." :lol:

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