Die Seele eines Tintenfisches

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fin
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#91 Re: Die Seele eines Tintenfisches

Beitrag von fin » Mo 12. Dez 2016, 15:16

Novalis hat geschrieben:Wenn Du beispielsweise die Philosophie des Vedanta betrachtest, gibt es diese (typisch westlichen) Probleme so nicht, weil die gesamte materielle Welt als eine Erscheinungsform des Bewusstseins beschrieben wird.
closs hat geschrieben:Wahrnehmung ...
... ist ein Aspekt des Seins!


Apropos: Erscheingungsformen des Bewussteins :D


Novas
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#92 Re: Die Seele eines Tintenfisches

Beitrag von Novas » Mo 12. Dez 2016, 15:43

closs hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:Wenn Du beispielsweise die Philosophie des Vedanta betrachtest, gibt es diese (typisch westlichen) Probleme so nicht, weil die gesamte materielle Welt als eine Erscheinungsform des Bewusstseins beschrieben wird.
Aus Wahrnehmungs-Sicht ist das ja auch so - die Frage wäre nur: Gibt es dahinter eine ontologische Größe namens "der Stein"/"der Mond"/"der Baum"? - Gäbe es ein "Sein" zur "Wahrnehmung" oder wäre "das Sein" nichts anderes als "die Wahrnehmung"?

Diese Frage konnte mir bisher noch keiner überzeugend beantworten. - Du vielleicht?

Ja, es gibt die Welt wirklich, jedoch als Erscheinungsform des Bewusstseins. Ich glaube, im europäischen Denken kommt dem Platon am nähsten. Wikipedia: „Nach der Platon zugeschriebenen, jedenfalls im 4. Jahrhundert v. Chr. entstandenen „Prinzipienlehre“ ist das Eine das transzendente höchste Prinzip und zusammen mit dem entgegengesetzten Prinzip, der „unbestimmten Zweiheit“, der Grund für die Existenz von allem.[...]Alles Seiende hat im Einen (Hen) seinen Ursprung. Daher ist das Hen genau genommen nicht Gegenstand der Ontologie, die sich mit dem Sein und dem Seienden befasst; manche Philosophiehistoriker sprechen von „Henologie“ als einer eigenen Disziplin. Die Henologie macht Aussagen über das Verhältnis des Einen zu den seienden Dingen.“ (Mehr dazu) Die Idee einer bewusstlosen Welt wird kategorisch abgelehnt. Exakt dieses Vorurteil („da draußen ist eine Welt losgelöst von Bewusstsein“) wird als māyā bezeichnet, was so viel wie Illusion oder Trugschluss bedeutet (dazu passt das Höhlengleichnis von Platon) Nicht die Welt wird als unwirklich bezeichnet, sondern unsre Ideen über die Welt. Diese werden einer fundamentalen Kritik unterzogen. Das Wort vedānta kommt von „Veda“, was Wissen bedeutet. Es geht also darum die Wirklichkeit zu erkennen, wie sie wirklich ist.

Die Pluralität der Welt ist demnach eine reale Erscheinungsform des höchsten Prinzips des Einen/Gott/Allbewusstsein, also auch ein Tintenfisch :D Illusion ist nur unsre Vorstellung, dass etwas davon getrennt existieren könnte. Es geht also eher darum, dass das menschliche Denken wahrheitsgemäß oder illusionär ist und das wird unterschieden. "Mensch, erhebe Dich, erwache, verlasse die Höhle (oder Hölle) und sehe die Welt im Licht der Wahrheit, wie sie wirklich ist (Himmel)".

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#93 Re: Die Seele eines Tintenfisches

Beitrag von Novas » Mo 12. Dez 2016, 16:05

fin hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:Wenn Du beispielsweise die Philosophie des Vedanta betrachtest, gibt es diese (typisch westlichen) Probleme so nicht, weil die gesamte materielle Welt als eine Erscheinungsform des Bewusstseins beschrieben wird.
closs hat geschrieben:Wahrnehmung ...
... ist ein Aspekt des Seins!

Wenn ein Teil des Ganzen (der Mensch) bewusstes Sein besitzt, wie kann dem Ganzen dieses dann fehlen? Das menschliche Leben und Bewusstsein ist ja ein Aspekt des Seins und nicht davon unabhängig. Deshalb ist es folgerichtig; wenn wir dem Ganzen ebenfalls Bewusstheit zusprechen. Bewusstsein kommt von Bewusstsein, Leben von Leben :thumbup: Was in dem lateinischen Wort für Bewusstsein - conscientia „Mitwissen“ - mitschwingt.


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#94 Re: Die Seele eines Tintenfisches

Beitrag von closs » Mo 12. Dez 2016, 17:15

Novalis hat geschrieben:Ja, es gibt die Welt wirklich, jedoch als Erscheinungsform des Bewusstseins.
Das ist jetzt wieder ein Hybrid. - Wahrnehmungsmäßig stimme ich dir zu - Platon ist in der Tat die richtige Adresse dazu. - Meine Frage ist aber zunächst: Gab es den Mond vor dem Eintreten der Wahrnehmung in die Welt?

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#95 Re: Die Seele eines Tintenfisches

Beitrag von Pluto » Mo 12. Dez 2016, 17:18

Novalis hat geschrieben: :D :thumbup: es gibt Menschen die schwimmen mit Delphinen, andere bevorzugen Tintenfische...
Hauptsache, es sind intelligente Tiere.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#96 Re: Die Seele eines Tintenfisches

Beitrag von Pluto » Mo 12. Dez 2016, 17:22

Novalis hat geschrieben:Ich glaube, im europäischen Denken kommt dem Platon am nähsten. Wikipedia: „Nach der Platon zugeschriebenen, jedenfalls im 4. Jahrhundert v. Chr. entstandenen „Prinzipienlehre“ ist das Eine das transzendente höchste Prinzip und zusammen mit dem entgegengesetzten Prinzip, der „unbestimmten Zweiheit“, der Grund für die Existenz von allem.[...]Alles Seiende hat im Einen (Hen) seinen Ursprung. Daher ist das Hen genau genommen nicht Gegenstand der Ontologie, die sich mit dem Sein und dem Seienden befasst; manche Philosophiehistoriker sprechen von „Henologie“ als einer eigenen Disziplin. Die Henologie macht Aussagen über das Verhältnis des Einen zu den seienden Dingen.
(Mehr dazu) Die Idee einer bewusstlosen Welt wird kategorisch abgelehnt.
Und du glaubst immer noch daran?

Glaubst du aich, dass der Mond verschwindet, wenn du nicht mehr hinschaust? :roll:
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#97 Re: Die Seele eines Tintenfisches

Beitrag von Novas » Mo 12. Dez 2016, 18:46

Pluto hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:Ich glaube, im europäischen Denken kommt dem Platon am nähsten. Wikipedia: „Nach der Platon zugeschriebenen, jedenfalls im 4. Jahrhundert v. Chr. entstandenen „Prinzipienlehre“ ist das Eine das transzendente höchste Prinzip und zusammen mit dem entgegengesetzten Prinzip, der „unbestimmten Zweiheit“, der Grund für die Existenz von allem.[...]Alles Seiende hat im Einen (Hen) seinen Ursprung. Daher ist das Hen genau genommen nicht Gegenstand der Ontologie, die sich mit dem Sein und dem Seienden befasst; manche Philosophiehistoriker sprechen von „Henologie“ als einer eigenen Disziplin. Die Henologie macht Aussagen über das Verhältnis des Einen zu den seienden Dingen.
(Mehr dazu) Die Idee einer bewusstlosen Welt wird kategorisch abgelehnt.
Und du glaubst immer noch daran?

Ja. Schließlich bin ich ein echter Jedi :D So wie Platon, der Herr Jesus Christus und all die anderen Wesen, welche die heiligen Werte hoch halten und für den Frieden in der Galaxis kämpfen. Möge die Macht (des Einen) mit Dir sein, Pluto.

Daseinskodex

Ein erster Teil des Jedi-Kodex belehrt sowohl den Padawan als auch den Jedi-Meister in Hinblick auf ihrer Aufgabe in der Galaxis und ihrer Stellung als Hüter des Friedens. Dieser Teil, der im Prinzip den kompletten Daseinszweck der Jedi beschreibt, berührt keine Geheimnisse anderer Passagen und doch dient er ihnen für die Wahrung einer kontemplativen Haltung innerhalb der galaktischen Gesellschaft:

Die Jedi sind die Friedenswächter der Galaxis.
Sie nutzen ihre Kraft zur Verteidigung und zum Schutz anderer,
nie jedoch zum Angriff.
Die Jedi achten alles Leben, in jeder Form.
Die Jedi dienen, anstatt zu herrschen,
zum Wohle der Galaxis.
Die Jedi streben nach Vervollkommnung durch Wissen und Ausbildung.
http://jedipedia.wikia.com/wiki/Jedi-Kodex

Da ich als Jedi alles Leben achte, in jeder Form, stehen auch Tintenfische unter meinem Schutz!

Glaubst du aich, dass der Mond verschwindet, wenn du nicht mehr hinschaust? :roll:

Umgekehrt kann gefragt werden: kannst Du beweisen, dass der Mond noch da ist, wenn niemand mehr da ist, der ihn bezeugt?

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#98 Re: Die Seele eines Tintenfisches

Beitrag von Novas » Mo 12. Dez 2016, 19:23

closs hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:Ja, es gibt die Welt wirklich, jedoch als Erscheinungsform des Bewusstseins.
Das ist jetzt wieder ein Hybrid. - Wahrnehmungsmäßig stimme ich dir zu - Platon ist in der Tat die richtige Adresse dazu. - Meine Frage ist aber zunächst: Gab es den Mond vor dem Eintreten der Wahrnehmung in die Welt?

„Jedes Phänomen, das uns bewusst wird, ist stets eine Manifestation des Geistes."
(Buddha Shakyamuni: Surangama Sutra, ca. 500 v. Chr.)


Das ist nichts anderes, als eine sachliche Beobachtung. Der Mond, der Sternenhimmel, Bäume, Flüsse und Berge - die ganze materielle Welt - sind ein Wahrnehmungsinhalt. Meiner Ansicht nach gab es nie eine Welt ohne Bewusstsein. Jede Realitätsprüfung erfolgt stets durch das Bewusstsein. Wir haben keinerlei Evidenz dafür, dass es eine Welt außerhalb davon gibt.
Zuletzt geändert von Novas am Mo 12. Dez 2016, 19:29, insgesamt 1-mal geändert.

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#99 Re: Die Seele eines Tintenfisches

Beitrag von Pluto » Mo 12. Dez 2016, 19:28

Novalis hat geschrieben:Ja. Schließlich bin ich ein echter Jedi :D
DU ein Jedi?
Eigenlob stinkt bekanntlich nicht... :lol:
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#100 Re: Die Seele eines Tintenfisches

Beitrag von Novas » Mo 12. Dez 2016, 19:29

Pluto hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:Ja. Schließlich bin ich ein echter Jedi :D
DU ein Jedi?
Eigenlob stinkt bekanntlich nicht... :lol:

Falsche Bescheidenheit noch mehr.

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