Die gibt es schon längst und wird geflissentlich übersehen. Max Planck sagte bei der Beschäftigung mit dieser Angelegenheit "auf dem Grund des Bechers wartet Gott".closs hat geschrieben:Tut sie auch nicht: Sie vertritt das eine als Wissenschaftlerin und schweigt über das andere. - Ich dagegen "träume" von einer Kommunikations-Ebene, die beides aus höherer Warte verbindet.PeB hat geschrieben:Das kann sie auch. Sie kann sie nur nicht gegeneinander ausspielen.
Ich spreche von der Quantenmechanik.
Die materielle Welt lässt sich mit der klassischen Physik abbilden. Aber auf subatomarer Ebene findet Materie und Masse nicht statt! Materie mit Masse wird von "Teilchenbausteinen" aufgebaut, die selbst keine Masse besitzen. Oder laienhaft (bin ich ja) ausgedrückt: Masse und Materie entstehen gewissermaßen durch die Wechselwirkung von Nichts mit Nichts (im materiellen Sinn). Die erkennbare Welt ist die Funktion von Quantenfluktuationen, Interaktion von Schwingung masseloser "Dinge", so wie Töne durch Schwingungen in einem (unsichtbaren) Medium entstehen.
Beim Nada Brahma lautet die Interpretation "die Welt ist Klang", in der Bibel lautet sie "am Anfang war das Wort".
Der Physiker sagt, die Materie sei die Manifestation von Quanteninteraktion, der Philosoph sagt, die Materie ist die geistige Interpretation von Quanteninteraktion. So what? Wer hat recht?
Ich behaupte: Beide.
Was ist Geist, wenn nicht auch letztlich Quantenfluktuation. Die Frage lautet lediglich - nicht, was war zuerst da - sondern was ist primäre Auswirkung von Quantenfluktuation? Materie oder Geist?
Darüber hinaus: wer kennt nicht das Brain-in-a-vat-Szenario? Und wer ist sich hier nicht völlig im Klaren darüber, dass unsere Sinne nur einen minimalen Bruchteil der realen Informationen des Universums an unseren Verstand weiterleiten, der dann den maximalen Rest hinzuinterpretiert? Das wäre so, wie wenn du eine Ameise durch Farbe laufen ließest und behauptetest, das Bild, das sie dadurch auf die Erde malt sei ein naturalistisches Abbild der Welt. Ist es auch! Aber nur ihrer Welt. Was malt dein Gehirn als deine Welt? Und welche reale Welt mag dahinter liegen?
Und letztlich: was ist (menschlicher) Geist? Der menschliche Geist erschließt und erkennt die materielle Welt, darin sind wir einig. Die Naturwissenschaft muss den Beobachter aus der Beobachtung ausblenden/ ausschließen, damit der Beobachter das Beobachtete nicht beeinflusst. So funktioniert moderne Wissenschaft. Insofern stellt der (menschliche) Geist für die Naturwissenschaften (besser: die Physik) eine externe, nicht berücksichtigte Größe dar. Aber ernsthaft: wollen wir wirklich annehmen, dass der menschliche Geist in einem Universum, in dem alles wechselwirkt, tatsächlich die einzige externe Größe ist, die nicht mit den anderen wechselwirkt?
Muss der gesunde Menschenverstand nicht sagen, dass Geist ebenso Bestandteil und Funktion der quantenfluktuierenden Welt ist wie alles andere auch?
Wir trennen den Geist lediglich methodisch als Beobachter vom Beobachteten ab.
Aber ich verweise nur auf Phänomene wie die Quantenverschränkung, die Einstein als "spukhaft" bezeichnet hat oder auf das Doppelspaltexperiment, das unterschiedliche Resultate vorweist, je nachdem, ob ein Beobachter zugegen ist oder nicht...
...ist nicht der Geist das "unsichtbare" Medium, in dem durch "Schwingung" Greifbares wird - so wie im Medium Luft durch Welle Klänge werden?