Versagt die Evolutionstheorie?

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Janina
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#691 Re: Versagt die Evolutionstheorie?

Beitrag von Janina » Fr 27. Apr 2018, 22:42

closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben: closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:
So simpel es klingen mag: Gott ist Teil seiner Selbst.
Wieso "Teil"? - "Teil" klingt nach "Teilmenge".
Exakt. Das ist die Definition von Unendlichkeit.
1) Wenn Gott "Teil seiner selbst" ist, stimmt doch die Aussage A = A nicht mehr - oder?
Was war A?
Unendlichkeiten neigen dazu, dem Anwender fürchterlich zu entgleiten. So ist A = A und gleichzeitig A < A, wenn A eine Menge der Mächtigkeit unendlich ist. Außerdem ist ∞ - ∞ = Ï€. Kann man nachrechnen, kann auch fürchterlich danebengehen. Es ist jedenfalls genausogut geeignet über Gott zu dilettieren, wie das Higgs-Teilchen: Einfach gar nicht.

closs hat geschrieben:2) Ist mit der mathematischen "Unendlichkeit" eigentlich dasselbe gemeint mit dem, was man mit "Gott ist unendlich" meint?
Woher soll ich wissen, was "man" für eine Unendlichkeit Gott zuschreibt? Bei dem was Theologen über Georg Cantor wissen - definitiv nein.

closs hat geschrieben:Sprache ist eine Hure - die Tatsache, dass man an verschiedenen Ecken dasselbe Wort verwendet, heißt nicht, dass es sich um Synonyme handelt.
Wörter sind Platzhalter für Gedanken, ich wette daß die Gedanken von Wissenschaftlern und Theologen sich nicht ansatzweise überschneiden.

closs hat geschrieben:Stufe 1:
(y"1 = 18 xhoch 1) = These
(y"2 = - 18 xhoch 1) = Antithese
Die Synthese für beide wäre y' = 9x hoch 2
Q. E. D.

closs hat geschrieben:Bitte dieses Beispiel als strukturelles Muster verstehen - kommt da was bei Dir in Bezug auf "Dialektik" rüber?
Noch nichtmal ein Jucken im Schritt.

closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Und alle Heteros, die unfruchtbar sich, auch nicht. Willst du denen auch die "Ehe" absprechen?
Nein - es geht um die Voraussetzungen der Vermehrung - wenn ein Kinderwunsch nicht erfüllbar ist, dann ist das ein Kreuz, aber kein K.O.-Kriterium.
Dann tragen die Schwulen das Kreuz, dass eine Darmschwangerschaft nicht gelingt, woran niemand schuld ist, nichtmal die Römer. Aber sie haben das absolute Recht dazu. Es ist symbolisch für unser Ringen gegen die Unterdrückung.

closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Alles was übrig bleibt, wenn man die Welt wegnimmt.
Würde ich etwas anders interpretieren, aber Deine Feststellung ist ungeheuer wichtig.
In deiner Definition ist mir aber schon wieder zuviel Lückenbüßer.

JackSparrow
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#692 Re: Versagt die Evolutionstheorie?

Beitrag von JackSparrow » Fr 27. Apr 2018, 22:47

closs hat geschrieben:Ein Naturalist versteht unter "Geist" etwas anderes als was traditionell damit gemeint ist und vom Spirituellen beansprucht wird.
"Geist" meint traditionell eine aufbrausende Gischt, "spiritus" meint traditionell einen sanften Hauch und der Spirituelle beansprucht für sich nichts anderes als Descartes' abstruse Thesen, wonach man "denkende Dinge" strikt von "ausgedehnten Dingen" unterscheiden müsse, ein "denkendes Ding" niemals ein "ausgedehntes Ding" und ein "ausgedehntes Ding" niemals ein "denkendes Ding" werden könne und diese beiden unvereinbaren Dinge ausschließlich und ausgerechnet in der menschlichen Zirbeldrüse zu einer Kommunikation fähig wären.

closs
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#693 Re: Versagt die Evolutionstheorie?

Beitrag von closs » Sa 28. Apr 2018, 00:41

Detlef hat geschrieben:deine seltsame Klage über das angebliche Kidnapping der pöhsen Naturalisten ist also völlig unbegründet.
Naja - es war halt viele, viele Jahrhunderte vorher anders. - Mir geht es auch nicht um "Wer hat recht?", sondern um die Sprachverwirrung, dass mit EINEM Wort sehr unterschiedliche Inhalte abgedeckt werden - da hätte die traditionelle Bedeutung Vorrang haben sollen - Und eben weil dies bekannt war, muss man unterstellen, dass es Absicht war, dieses Wort neu zu besetzen.

Janina hat geschrieben:Was war A?
A= Gott und A = ein Teil davon.

Janina hat geschrieben:Es ist jedenfalls genausogut geeignet über Gott zu dilettieren, wie das Higgs-Teilchen: Einfach gar nicht.
Du meinst also, es widerspricht NICHT der Mathematik, wenn ein "Teil von etwas" per "=" gleichgesetzt wird mit dem "Teil, von dem es ein Teil ist"?

Janina hat geschrieben:Woher soll ich wissen, was "man" für eine Unendlichkeit Gott zuschreibt?
Halten wir also fest: Mit "Unendlichkeit" kann man je nach Disziplin etwas ganz Unterschiedliches meinen.

Janina hat geschrieben:Wörter sind Platzhalter für Gedanken, ich wette daß die Gedanken von Wissenschaftlern und Theologen sich nicht ansatzweise überschneiden.
Das bestätigt im Wesentlichen meine Aussage. - Das heißt aber AUCH, dass man Aussagen anderer Disziplinen nicht mathematisch beurteilen kann.

Janina hat geschrieben:Q. E. D.
Das werte ich als Zustimmung.

Janina hat geschrieben: closs hat geschrieben:
Bitte dieses Beispiel als strukturelles Muster verstehen - kommt da was bei Dir in Bezug auf "Dialektik" rüber?

Noch nichtmal ein Jucken im Schritt.
Hätte ich Dir gegönnt - dass dem NICHT so ist, überrascht mich einigermaßen. - Ich nehme Dir NICHT ab, dass Du die Struktur dessen, was ich Dir mit der Ableitungs-Darstellung der Differenzial-Rechnung sagen wollte, nicht verstanden hast. - Und weil Du es verstanden hast, verstehst Du, dass dieses mathematische Muster die Struktur der Dialektik abbildet.

Insofern ist dialektisch (aus christlicher Sicht) Materie Ableitung von Geist, Mensch Ableitung von Gott. - Juckt's?

Janina hat geschrieben:Dann tragen die Schwulen das Kreuz, dass eine Darmschwangerschaft nicht gelingt, woran niemand schuld ist, nichtmal die Römer.
"Kreuz" hat nichts mit "Schuld" in heute gängiger Bedeutung zu tun. - Wenn die Bibel sagt "Der Mensch ist schuldig" hat das nichts mit "Er kann was dafür" zu tun.

Janina hat geschrieben:Aber sie haben das absolute Recht dazu.
Natürlich haben sie das Recht dazu - deswegen bin ich doch dafür. - Aber es ist etwas ganz anderes als "Ehe" im traditionellen Wortsinn.

Janina hat geschrieben:In deiner Definition ist mir aber schon wieder zuviel Lückenbüßer.
Man muss auch mal eine Richtung erkennen, ohne dass alle Löcher gestopft sind.

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Janina
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#694 Re: Versagt die Evolutionstheorie?

Beitrag von Janina » Sa 28. Apr 2018, 09:20

closs hat geschrieben:
Detlef hat geschrieben:deine seltsame Klage über das angebliche Kidnapping der pöhsen Naturalisten ist also völlig unbegründet.
Naja - es war halt viele, viele Jahrhunderte vorher anders. - Mir geht es auch nicht um "Wer hat recht?", sondern um die Sprachverwirrung, dass mit EINEM Wort sehr unterschiedliche Inhalte abgedeckt werden - da hätte die traditionelle Bedeutung Vorrang haben sollen
Ganz im Gegenteil. Unser Wissen wird ja besser, und das Überkommene taugt halt nichts. Es wird ja nicht umsonst verbessert. Ein Blitz ist heute kein von Zeus geschleuderter Speer mehr, sondern eine elektrische Entladung, und das ist gut so.

closs hat geschrieben:Du meinst also, es widerspricht NICHT der Mathematik, wenn ein "Teil von etwas" per "=" gleichgesetzt wird mit dem "Teil, von dem es ein Teil ist"?
Das IST Mathematik.

closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Woher soll ich wissen, was "man" für eine Unendlichkeit Gott zuschreibt?
Halten wir also fest: Mit "Unendlichkeit" kann man je nach Disziplin etwas ganz Unterschiedliches meinen.
Wenn du sie orwellsch umdeuten möchtest vielleicht, das ist dann aber genau das Gegenteil, nämlich Verlust von Disziplin.

closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Q. E. D.
Das werte ich als Zustimmung.
Gegenteil, die Demonstration davon, dass es nicht geht.

closs hat geschrieben:Insofern ist dialektisch (aus christlicher Sicht) Materie Ableitung von Geist, Mensch Ableitung von Gott. - Juckt's?
Nicht ansatzweise. Ich frage mich sogar, ob du das Spüren Gottes überhaupt kennst, dein ständiges Wegschieben aus der Welt ist jedenfalls nicht gerade ein Zeugnis davon.

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#695 Re: Versagt die Evolutionstheorie?

Beitrag von closs » Sa 28. Apr 2018, 09:38

Janina hat geschrieben:. Unser Wissen wird ja besser, und das Überkommene taugt halt nichts. Es wird ja nicht umsonst verbessert.
Da steckt ein Denkfehler drin, weil PAradigmen-Wechsel doch keine Verbesserung sein müssen. - Recht hättest Du dann, wenn die Weiterentwicklung auf derselben Schiene stattfände wie das, was man früher gesagt hat - aber das ist doch gerade NICHT der Fall. - Es findet auf einer Schiene mit ganz anderen nicht-falsifizierbaren Vor-Annahmen statt.

Janina hat geschrieben: closs hat geschrieben:
Du meinst also, es widerspricht NICHT der Mathematik, wenn ein "Teil von etwas" per "=" gleichgesetzt wird mit dem "Teil, von dem es ein Teil ist"?

Das IST Mathematik.
Janinas Bein = Janina? - Selbst wenn es so wäre: Wirst Du da nicht misstrauisch?

Janina hat geschrieben:Wenn du sie orwellsch umdeuten möchtest vielleicht, das ist dann aber genau das Gegenteil, nämlich Verlust von Disziplin.
Ich war zuerst :lol: - der MAterialismus kam danach.

Janina hat geschrieben:Gegenteil, die Demonstration davon, dass es nicht geht.
Die Ableitung der Differentialrechnung geht nicht? - Ich verstehe wirklich nicht, was Du meinst.

Janina hat geschrieben:Ich frage mich sogar, ob du das Spüren Gottes überhaupt kennst, dein ständiges Wegschieben aus der Welt ist jedenfalls nicht gerade ein Zeugnis davon.
1) Das gibt es wirklich, dass Erkennen und Erleben zwei paar Stiefel sind.
2) Ich schiebe Gott nicht aus der Welt, sondern verstehe Gott nicht als PRodukt dieser Welt (sondern umgekehrt).

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sven23
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#696 Re: Versagt die Evolutionstheorie?

Beitrag von sven23 » Sa 28. Apr 2018, 10:51

closs hat geschrieben:"Kreuz" hat nichts mit "Schuld" in heute gängiger Bedeutung zu tun. - Wenn die Bibel sagt "Der Mensch ist schuldig" hat das nichts mit "Er kann was dafür" zu tun.
Sondern?
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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#697 Re: Versagt die Evolutionstheorie?

Beitrag von closs » Sa 28. Apr 2018, 15:58

sven23 hat geschrieben: closs hat geschrieben:
"Kreuz" hat nichts mit "Schuld" in heute gängiger Bedeutung zu tun. - Wenn die Bibel sagt "Der Mensch ist schuldig" hat das nichts mit "Er kann was dafür" zu tun.


Sondern?
Das hatten wir aber auch schon mehrmals. - "Schuld" im biblischen Sinne ist, dass der Mensch, sobald er sich bewusst als Ich erkennt und reflektiert, nicht mehr uneingeschränkt zu Gott hin orientiert sein kann. - Es geht also gar nicht anders, als dass der Mensch "schuldig" ist.

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sven23
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#698 Re: Versagt die Evolutionstheorie?

Beitrag von sven23 » Sa 28. Apr 2018, 17:46

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: closs hat geschrieben:
"Kreuz" hat nichts mit "Schuld" in heute gängiger Bedeutung zu tun. - Wenn die Bibel sagt "Der Mensch ist schuldig" hat das nichts mit "Er kann was dafür" zu tun.


Sondern?
Das hatten wir aber auch schon mehrmals. - "Schuld" im biblischen Sinne ist, dass der Mensch, sobald er sich bewusst als Ich erkennt und reflektiert, nicht mehr uneingeschränkt zu Gott hin orientiert sein kann. - Es geht also gar nicht anders, als dass der Mensch "schuldig" ist.
Das riecht mir etwas nach mittelalterlicher Hexenfolter.
Übersteht die Hexe die Folter, ist sie schuldig, weil sie nur mit Hilfe des Teufels die Schmerzen aushalten konnte.
Legt sie ein Geständnis ab, ist das der Beweis für ihre Schuld.
Schuldig ist sie in jedem Fall.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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Janina
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#699 Re: Versagt die Evolutionstheorie?

Beitrag von Janina » Sa 28. Apr 2018, 18:37

closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben: closs hat geschrieben:
Du meinst also, es widerspricht NICHT der Mathematik, wenn ein "Teil von etwas" per "=" gleichgesetzt wird mit dem "Teil, von dem es ein Teil ist"?
Das IST Mathematik.
Janinas Bein = Janina? - Selbst wenn es so wäre: Wirst Du da nicht misstrauisch?
Nein. Denn wenn die Bedingung zuträfe, bedeutete es, dass ich unendlich groß wäre. Da ich das nicht bin, bleibt mein Bein eben nur eine Teilmenge von mir.

closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Wenn du sie orwellsch umdeuten möchtest vielleicht, das ist dann aber genau das Gegenteil, nämlich Verlust von Disziplin.
Ich war zuerst :lol:
Aber unbrauchbar. Vor Cantor war das Gerede von Unendlichkeit nur hilfloses Gestammel.

closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Gegenteil, die Demonstration davon, dass es nicht geht.
Die Ableitung der Differentialrechnung geht nicht? - Ich verstehe wirklich nicht, was Du meinst.
Eben. Wir können uns einfach nicht verständigen, wenn du mathematische Vokabeln einsetzt.

closs
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#700 Re: Versagt die Evolutionstheorie?

Beitrag von closs » Sa 28. Apr 2018, 20:47

Janina hat geschrieben:Denn wenn die Bedingung zuträfe, bedeutete es, dass ich unendlich groß wäre. Da ich das nicht bin, bleibt mein Bein eben nur eine Teilmenge von mir.
1) Janina ist unendlich groß.
2) Ergo: Ihre Milz ist genauso groß wie ihr Kopf.

Verstehe ich irgendwo - trotzdem: Macht es eigentlich Sinn, beim Wert "unendlich" ein "="-Zeichen zu machen?

Janina hat geschrieben:Vor Cantor war das Gerede von Unendlichkeit nur hilfloses Gestammel.
MATHEMATISCH gesehen. - Auch Mathematik ist nur EIN System. - Wenn es heißt "Gott ist unendlich", dann muss er nicht mathematisch unendlich sein. Es kann etwas ganz anderes damit gemeint sein.

Janina hat geschrieben:Wir können uns einfach nicht verständigen, wenn du mathematische Vokabeln einsetzt.
Vorletzter Versuch: Die (hegelsche) Dialektik, mit der man das Verhältnis von Gott und Mensch oder Geist und Materie beschreiben kann, ist strukturell über die Ableitung der Differential-Rechnung abbildbar: "Mensch" und "Materie" sind dementsprechend "Ableitungen". - Ist das wirklich nicht verständig für Dich formuliert?

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