closs hat geschrieben:Pluto hat geschrieben:..ohne dabei etwas Eigenes, Neues beizutragen.
Diese Aussage wäre von Wissenschafts-Historikern ganz sicher schnell falsifizierbar - das stimmt einfach nicht.
Och... zieh endlich die rosarote Brille ab.
Nenne mir eine wissenschaftliche Errungenschaft oder Weiteretnwicklung des Mittelalters, die nicht mit Kriegführung zu tun hatte!
closs hat geschrieben:ich sprach jetzt von dem, was man Deutschland, Frankreich, England, etc. nennen würde. - In Italien war es ja in der Tat anders (by the way: da ist der RKK-Sitz) - da war man weiter - man beachte das Florentinische oder vorher das Apulische mit Friedrich II (deutscher Kaiser !), das eine wissenschaftliche Sonderrolle spielte.
Du dachtest an diese Länder? Sie waren aber im Mittelalter noch gar nicht geboren. Welchen Friedrich II meinst du? Den Herrscher des Heilgen Römischen Reichs (1194-1250) oder Friedrich II von Preußen (der Alte Fritz)?
Sogar noch zu Goethes Zeiten (siehe: "Italienische Reise") war Trans-Alpinien Provinz - obwohl Italien mindestens genauso christlich war. - Es war einfach die geografische Lage eines Teils Europas, der 1000 Jahr später zivilisiert wurde als Italien.
Du willst bestreiten, dass das Römische Reich keine Zivilisation der Antike war, obwohl sie den Beton erfunden haben und tausende Kilometer Straßen bauen ließen?
Julius Caesar würde sich im Grabe umdrehen, könnte er deine Worte lesen.
Der Ansatz, Zivilisations-Defizite am Christentum festzumachen, funktioniert einfach nicht - das sind Ammenmärchen.
Leider nein — es sind historische Fakten, die ich schon vor einigen Jahren mit viel Mühe recherchiert hatte. Nicht das Christentum is schuld daran, aber sehr wohl die Herrscher des Mittelalters die sich Christen nannten, ein wahrlich "pharisäisches Geschlecht" denen es nur um Reichtum und Macht ging. Ein typischer Vertreter war die Famile Borgia um Papst Alexander.
Ein Papst der dem weiblichen Geschlecht zugetan war — das sind bestimmt keine Ammenmärchen!
closs hat geschrieben:Pluto hat geschrieben:Der Klerus begnügte sich mit der Hermeneutik der alten Schriften, ohne aber etwas Neues beizutragen.
Das bezieht sich auf den geistigen Sektor - da ging es nur um die Bibel, das stimmt.
Nicht nur — auch um das weltliche Wissen über die Natur.
Nachdem die Mönche bereits um 1100 herum alle verfügbaren antiken Schriften ins Latein übersetzt hatten, wurden auch diese beinahe wie ein Kanon verehrt und weitergebene, aber man stand jeglicher Neerung skeptisch gegnüber und verhängte diese mit Verboten. Bester Beweis ist wohl die antagonistische Haltung gegen Galilei — man wollte am alten geozentrischen Weltbild von Aristoteles festhalten.
closs hat geschrieben:Und woher kommt diese Renaissance? -Aus dem christlichen Ostrom. -
Sicher hat da Martin Luther eine großen Einfluss auf die Renaissance gehabt, aber er war ja Kleriker und kein Wissenschaftler; er konnte selbst gar nichts zur wissenschaftlichen Erkenntnis beitragen.
closs hat geschrieben:Pluto hat geschrieben: Alle Fortschritte, bspw. in den uns heute so wertvoll ersheinenden Grundrechte wurden sogar gegen den Willen der dalamigen Kirche(n) durchgesetzt.
Auch da sollte man Kultur-Historiker befragen
Habe ich getan... sie waren es die mir dies bestätigten.
Das Bankwesen, die Zentral-Perspektive, etc. kommen aus dem Süden.
Das Bankwesen...? Banken gab es bereits im 2. jh. vor Christus.
Wikipedia hat geschrieben:Die frühesten Vorläufer des modernen Bankenwesens vermutet man in Mesopotamien. Dort kannte man vermutlich schon ab dem zweiten Jahrhundert v. Chr. die buchmäßige Verrechnung von Forderungen, die Kontenführung für Einlagen sowie Anleihen, Schecks und Wechsel.
closs hat geschrieben:Die Allmacht der Kirche war geistiger Natur - in weltlichen Dingen war sie mächtig, aber nicht übermächtig. Dafür haben schon Kaiser und Fürsten gesogt.
Es ist heute schwer nachzuvollziehen wie es damals wirklich war, aber vermutlich war es eine Art Oligarchie wo die eine Hand die andere wusch.
Die meisten Heiraten waren politisch, und der Papst krönte jeweils den Kaiser des Heilgen Römischen Reichs. War also der Kaiser nur Handlanger des jeweiligen Papstes?
closs hat geschrieben:Wenn wir von "Zivisation"/"Kultur" sprechen, sollten wir
a) naturwissenschaftliche Kultur
b) Bürgerkultur und
c) geistige Kultur
unterscheiden.
Warum?
Halten wir uns doch einfach an Wikipedia...
Kultur (zu lateinisch cultura „Bearbeitung, Pflege, Ackerbau“, von colere „pflegen, verehren, den Acker bestellen“) ist im weitesten Sinne alles, was der Mensch selbst gestaltend hervorbringt, im Unterschied zu der von ihm nicht geschaffenen und nicht veränderten Natur.