aus Chaos wird Ordnung? ....

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seeadler
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#31 Re: aus Chaos wird Ordnung? ....

Beitrag von seeadler » Fr 31. Okt 2014, 09:22

Hallo Thomas,

ich "freue mich", dass wir uns auch mal über den sachlich wissenschaftlichen Tellerrand hinaus unterhalten können. Wobei dies mir sicherlich leichter fällt als dir, weil ich ja eigentlich kein "Naturwissesnchaftler" im eigentlichen Sinn bin - aber auch nicht werden möchte, wenn ich dies nachtragen darf, ohne damit ein Urteil abzugeben. Mit meinen 61 Jahren fühle ich mich wirklich schon ein wenig zu alt, um diese Linie im schulischen Sinne noch gehen zu wollen und zu können. Ich verspreche mir persönlich auch nichts davon.
Natürlich könnte man jetzt einwenden und sagen - wie es hier auch schon indirekt mehrmals verlautbart wurde - dann lass doch die Finger davon und beschäftige dich nicht damit, wenn du hier nicht wirklich in die Tiefe gehen möchtest. Kann ich zwar nachvollziehen aus der Sicht eines "gestandenen Wissenschaftlers" (Meine Frau ist selbst eine solche), aber mir geht es hierbei auch um ganz andere Dinge, die ich auch schon des öfteren angesprochen habe.

Weißt du, Thomas, wenn mir Gott (ich nenne es jetzt mal so) einerseits in die linke Hand die Bibel drückt und in die rechte Hand diverse naturwissenschaftliche Schiften - auf der Suche nach dem Sinn Meines Lebens - so darf ich davon ausgehen, dass Er damit etwas bezweckt! Und selbst wenn man hier als Nichtgläubiger Gott ausklammern möchte, so gibt es trotzdem einen Grund, wenn du gleichzeitig die Bibel studierst, um eventuell den Sinn Deines Lebens darin zu finden.

Vor einigen Jahren schon kam ich gerade durch meine Ärztin mit der "ganzheitlichen Medizin" in Kontakt, die allerdings auch heute noch nicht wirklich allgemeine Anerkennung findet und sehr gerne in eine Schublade gesteckt wird = in die esoterische Schublade. Ich persönlich meinte dabei allerdings ebenfalls eine etwas andere Richtung, nämlich den zweckdienlichen barrierefreien Austausch von Informationen von den verschiedenen Richtungen der Medizin, einschlich aber auch der Psychologie und Neurologie etc. Der Anlass für diese Sichtweise meinerseits war mein eigenes "Krankheitsbild" welches sich nicht wirklich klar definieren lässt und wo ich feststellen muss, dass es da immer wieder falsche Diagnosen und Missverständnisse gibt, wenn man sich zu schnell in eine Richtung konzentriert und alles andere auszuschließen versucht.

Ein Naturwissenschaftler versucht das Problem in der Regel stets im Rahmen seiner eigenen Kenntnisse und Erkenntnisse zu erklären. So auch der Soziologe, der Psychologe, der Internist usw.... Dabei wird dann meistens die fachbezogene Symptomatik analysiert und eventuelle Mittelchen herausgegeben, die dann lediglich die Symptome in Schach halten, beeinflussen können, nicht aber die Ursache. Nun hast du drei verschiedene Ärzte: denn Allgemeinmediziner, den Kardiologen, den Psychotherapeuten, und aller drei geben dir entsprechende Mittelchen für die in ihrer Richtung auftretenden Symptome. Jeder von ihnen ist ein "Fachmann" in seinem Gebiet, und möchte es auch so bleiben. Ein Zusammenwirken ist auch dann recht selten, wenn die Informationen beim Allgemeinmediziner zusammen laufen. Weil der Allgemeinmediziner wiederum damit überfordert ist, die Aussagen seiner Kollegen aus den anderen Fachbereichen nicht nur richtig zu verstehen und zu interpretieren, sondern vor allem auch zu einer Einheit zusammen zu führen, um hier eventuell eine gemeinsame Symptomatikebene oder gar eine Ursache erkennen zu können und zu wollen.

(nebenbei, wenn sich an dieser Stelle jemand fragen sollte, was dies mit Chaos und Ordnung zu tun hat, dann hat jener auch nicht verstanden, warum ich dieses beispiel mit meinem Sohn hier eingebracht habe...)

ich muss hier leider pausieren... später geht´s weiter.

Gruß
Seeadler
Alles, was ich hier schreibe, verstehe ich lediglich als Gedanken und Anregungen, Inspirationen, keine Fakten! Wenn es mit tatsächlichen abgleichbaren Fakten übereinstimmt, dann zufällig.

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seeadler
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#32 Re: aus Chaos wird Ordnung? ....

Beitrag von seeadler » Sa 1. Nov 2014, 03:49

Fortsetzung

nun ja.... wenn man selbst mit sich zu kämpfen hat, eigentlich in seinem leben niemals fertig geworden ist, seine ganz persönlichen Probleme, sein eigenes Chaos im Herzen in Ordnung zu bringen, so bleibt es leider nicht aus, dass man dieses innere Chaos, den Zustand der "Unvollkommenheit", der "Unvollendung" auch auf seinen Nächsten, auf die Gesellschaft und somit logischer weise auch auf seine Nachkommen überträgt. Mein Sohn, von dem ich hier sprach (nicht meine anderen Kinder) zeigte mir dies überdeutlich, denn er durchlebte Probleme, wie ich sie in seinem Alter in ähnlicher Weise hatte. Ich hatte zwar damals einen Weg gefunden, mit jenen Problemen umzugehen, aber es war eben mein Weg, meine Art der damaligen "Problemlösung" und nicht unbedingt als Beispiel geeignet.

Ich fand es durchaus neben der ohnehin auftretenden Dramatik interessant, dass ich durch meinen Sohn mit Problemen konfrontiert wurde, die ich niemals wirklich bearbeitet und somit auch zufriedenstellend gelöst hatte. Ich hatte damals lediglich die Symptomatik irgendwie "ruhig" gestellt, nicht aber die Ursache erkannt und bearbeitet. Durch meinen Sohn wurde ich mit eben jenem Lebensabschnitt von Neuem konfrontiert, der für mich damals vor mehr als vierzig Jahren richtungsweisend war. Ich bin damals einen Weg gegangen, der nun mal ganz sicher anders ausgesehen hätte, wenn ich zu diesem Zeitpunkt eine Hilfe gehabt hätte, die mein Sohn jetzt "an meiner Stelle" wiederum für sich ohne es zu wissen einforderte. Es war gerade so, als wolle mir das "Schicksal" durch meinen Sohn noch einmal vor Augen führen, was damals falsch gelaufen ist, und was ich auch bisher niemals wirklich bearbeitet hatte. Die Probleme meines Sohnes waren meine Probleme von vor über vierzig Jahren.

Ich weiß nicht, Thomas, ob du eine derartige Gegenüberstellung mit deiner Selbst kennst oder schon konfrontiert wurdest? Es wäre sicherlich für dich selbst ebenso interessant, dies dann analysieren zu können?. Vielleicht bist du aber auch durch deinen Sohn ebenfalls wie ich mit deinem damaligen ICH konfrontiert worden?.

Vermutlich kennst du nicht die "Transaktionsanalyse" mit Fanita English" ? Sie spricht hierbei vom Eltern- ICH, Vom Kind-Ich und vom Erwachsenen-Ich. Alle drei Zustände tragen wir Zeit unseres Lebens immer mit uns herum und befinden uns damit auch stets in einem der selben. Soll heißen, was wir als Erwachsener tun, wie wir denken und handeln, hat seine Wurzeln bereits in der Kindheit in der Gestaltung seines persönlichen Ich´s, und dem Einfluss der Eltern damals. Wir können also in der Regel gar nicht anders, als das, was wir selbst erlebt und erfahren haben, auf unsere Nachkommen zu übertragen. Und wenn wir dies damals "gut gelöst" haben, so werden wir auch die Lösung irgendwie anwenden. Wenn nicht, so werden wir mit dem gleichen Problem noch einmal konfrontiert und müssen für unser Kind eine Lösung finden, die eigentlich auch unsere "Lösung" gewesen wäre.

Nun : Wir werden also mit dem Chaos unseres einstigen Lebens durch unsere Kinder eventuell noch einmal konfrontiert (muss nicht sein, kann aber sein) und müssen nun eine Problemlösung herbeiführen, die uns selbst damals eventuell gleichermaßen geholfen hätte. Lösen wir dieses Problem nicht, so ist es in der Hand unseres Kindes, an unserer Stelle jenes eigentlich uns betreffende Problem zu lösen oder eben nicht. Vielleicht reagiert das Kind dann eigentlich so, wie ich selbst damals reagieren wollte (als ich mir vor bereits vierzig Jahren selbst schon einmal das Leben nehmen wollte)

.......

Gruß
Seeadler
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