Wie wichtig ist Wissenschaft?

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Pluto
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#1 Wie wichtig ist Wissenschaft?

Beitrag von Pluto » Mi 29. Okt 2014, 18:42

Thema abgetrennt aus: Sind Computer intelligent?


Andreas hat geschrieben:Aber der Anteil technischer Entwicklungen beim Bau von Zivilisationen ist NICHT so selbstverständlich???
Ganz offensichtlich ist das gar nicht so selbstverständlich, sonst müsste ich nicht dauernd wieder daran erinnern, wie wichtig die Wissenschaft für unsere Zivilistation war und ist.
Liebe hingegen, ist ein selbstverständlicher Teil unser aller Leben.
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Andreas
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#2 Re: Sind Computer intelligent?

Beitrag von Andreas » Mi 29. Okt 2014, 18:52

Pluto hat geschrieben:Ganz offensichtlich ist das gar nicht so selbstverständlich, sonst müsste ich nicht dauernd wieder daran erinnern, wie wichtig die Wissenschaft für unsere Zivilistation war und ist.
Du redest hier mit Menschen, von denen jeder an einem Computer sitzt, vernetzt über ein hochtechnologisches, weltweites Netzwerk. Für die Leute im Forum IST das so was von selbstverständlich und offensichtlicher geht es wohl auch nicht. Diese Argumentation ist ziemlich seltsam, zumal wenn man darauf achtet, gegen welche Ansichten du dieses Argument in Diskussionen einbringst.

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#3 Re: Sind Computer intelligent?

Beitrag von Pluto » Mi 29. Okt 2014, 19:20

Andreas hat geschrieben:Diese Argumentation ist ziemlich seltsam, zumal wenn man darauf achtet, gegen welche Ansichten du dieses Argument in Diskussionen einbringst.
Stimmt. Ich finde es auch seltsam, wie oft ich mich wiederholen muss. Du scheinst hier eine löbliche Ausnahme zu sein, wenn du Wissenschaft & Technik als wichtig für unser Dasein empfindest.

Ohne das sie es wussten haben unserer Vorfahren schon vor einer Million oder mehr Jahren die Grundlagen für diese Entwicklung gelegt, in dem sie das Feuer bändigten, Speerspitzen schufen, und Dächer als Schutz gegen Wind und Wetter bauen lernten.

Das war der Anfang.

In den 50-er Jahren, zu einer Zeit als Computer noch so groß waren wie ein Einfamilienheim, und gerade mal 47 mit 11 multiplizieren konnten, hat Richard Feynman in einem Vortrag vorhergesagt, das es einmal Computer geben würde, die man in der Tasche tragen könne, mit Leitern die nur wenige Atome breit sein würden, möglichst klein um die Wege kurz zu halten weil die Übertragung durch die Lichtgeschwindigkeit begrenzt wäre.
Die meisten Menschen haben darüber nur gelacht.

Feynman war nicht nur genialer Physiker sondern auch noch Prophet! Mit den heutigen Smartphones haben wir seine Vision von damals real vor uns.
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#4 Re: Sind Computer intelligent?

Beitrag von Andreas » Mi 29. Okt 2014, 19:39

Pluto hat geschrieben:Du scheinst hier eine löbliche Ausnahme zu sein, wenn du Wissenschaft & Technik als wichtig für unser Dasein empfindest.
Der closs gehört nicht zu diesen Ausnahmen? Dem hast du dieses Argument mehr als einmal gebracht. Echt, mir fällt kein einziger hier im Forum ein, der technischen Fortschritt nicht auf Wissenschaft zurückführen würde. Auf was denn sonst - auf Yoga oder Erdbeermarmelade? Wem hier im Forum sollte dieser Zusammenhang von Wissenschaft und Technik denn nicht bewusst sein? Du musst keineswegs dauernd darauf hinweisen, weil es noch nie jemand bestritten oder auch nur angezweifelt hat. Ich kann mich zumindest nicht daran erinnern hier so etwas je gelesen zu haben.

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#5 Re: Sind Computer intelligent?

Beitrag von Pluto » Mi 29. Okt 2014, 20:10

Andreas hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Du scheinst hier eine löbliche Ausnahme zu sein, wenn du Wissenschaft & Technik als wichtig für unser Dasein empfindest.
Der closs gehört nicht zu diesen Ausnahmen?
Nicht nur mein Freund closs... mir fallen auf Anhieb ein halbes Dutzend weitere Foristen ein, die sich nicht scheuen, Naturwissenschaft als materialistische Weltanschauug hinzustellen.
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#6 Re: Sind Computer intelligent?

Beitrag von Andreas » Mi 29. Okt 2014, 20:33

Das ist jetzt nicht dein Ernst. Du begründest doch mit den Erkenntnissen der Naturwissenschaft das, was du selbst gerade weltanschaulich vertrittst. Mal ist es der Naturalismus, mal der KR mal der Materialismus. Im Gegensatz dazu sind alle religiösen Weltanschauungen nichts als heiße Luft - fliegende Spaghettimonster, Kobolde und Phantasien eben weil sie sich naturwissenschaftlich nicht belegen lassen. Du bist es doch der die Naturwissenschaft als einziges Kriterium für Weltanschauungen zulässt. Sonst zählt doch nichts in deinen Augen.

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#7 Re: Sind Computer intelligent?

Beitrag von Pluto » Mi 29. Okt 2014, 20:37

Andreas hat geschrieben:Du bist es doch der die Naturwissenschaft als einziges Kriterium für Weltanschauungen zulässt.
Nenne mir doch was Besseres um Erkenntnis zu schaffen, und du hast mich bekehrt.
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#8 Re: Sind Computer intelligent?

Beitrag von Pluto » Mi 29. Okt 2014, 21:33

Als Naturwissenschaftler huldige ich nicht den Göttern, verehre aber viele geistige Helden.
Ihre Namen sind nicht Zeus, Thor, Amun oder Huitzilopochtli.

Meine Helden heißen Newton, Maxwell, Darwin, Einstein, Freud, Planck, Schrödinger und v.a.m., und nicht zu vergessen, Richard Feynman, Nobelpreisträger und wohl einer der führenden Quantenphysiker des 20. Jahrhunderts. Feynman besass die Gabe Dinge so klar und deutlich und bodenständig zu erklären, wie kaum ein anderer vor oder nach ihm.
Richard Feynman hat geschrieben:Ich habe einen Freund der Künstler ist. Er hält mir eine Blume hin, und sagt, "Schau wie schön sie aussieht. Als Künstler kann ich die Schönheit dieser Blume bewundern, aber du als Wissenschaftler und Zweifler, nimmst das alles auseinander und machst daraus nur ein langweiliges Ding."

Dann denke ich für mich, "Mein Freund ist ein Dummkopf".
Erstens ist die Schönheit die er sieht, anderen Leuten oder mir genauso zugänglich, auch wenn ich die Dinge nicht mit ganz so ästhetischem Blick betrachte wie er, kann ich sehr wohl die Schönheit einer Blume erfassen. Gleichzeitig erkenne ich aber viel mehr in der Blume als er. Zum Beispiel stelle ich mir die Zellen darin vor, die komplizierten Vorgänge und Abläufe in der Blüte, die den Duft erzeugen. Es gibt eben mehr als die Schönheit auf der Ebene von Zentimetern, es gibt auch Schönheit in kleineren Dimensionen, in der inneren Struktur und in den Prozessen die darin ablaufen. Die Tatsache, dass die Farbenpracht der Blumen evolviert ist, um Insekten anzuziehen, bedeutet, dass Insekten diese Farben erkennen können. Das führt zur nächsten Frage: haben niedere Lebensformen ebenfalls einen Sinn für Ästhetik? Warum ist eine Blume überhaupt ästhetisch? Plötzlich entstehen viele weitere interessante Fragen, die die Wissenschaft uns erklären hilft, und so die Ehrfurcht für, und das Mysterium um die Blume nur steigern.
Wissenschaft fügt hinzu; ich sehe nicht, wie sie der Schönheit einer Blume etwas nimmt.
So wie Feynman, sehe auch ich wie die Wissenschaft zum Verständnis der Welt weitaus mehr beiträgt als sie ihr wegnimmt.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#9 Re: Sind Computer intelligent?

Beitrag von Andreas » Mi 29. Okt 2014, 22:19

Pluto hat geschrieben:Nenne mir doch was Besseres um Erkenntnis zu schaffen, und du hast mich bekehrt.
Mir gehts gar nicht darum dich zu bekehren. Um "Versöhnung" sollte es mal gehen - hieß es zu Anfang.

Ich bin versöhnt, und in beiden Welten zu Hause - in Materie und Geist. Wissenschaft und Religion sind für die meisten Christen eh kein Widerspruch sondern ergänzen sich vorzüglich. In der gegenseitigen Befruchtung dieser beiden Standpunkte hoffte ich auf spannende - weil konstruktive - Diskussionen. Unter anderem weil der Aufbau von Zivilisationen, wie du ja selbst sagst, auf zwei so selbstvertändlichen Grundlagen beruht: Wissenschaft und Liebe. Im Christentum ist die Liebe der zentrale Punkt. Würde ja wunderbar passen.

Nun sind hier einige die, so wie du, nur ein Kriterium gelten lassen - nicht nur für sich sondern für alle - weil es ja nichts "Besseres" gibt und das Beste demnach für alle das Beste ist. Aber es geht gar nicht darum, was besser ist, sondern um das, WAS DA IST in den Menschen. Dieses Vergleichen ist das, was closs zu recht den scheitanischen Komparativ nennt - im Gegensatz zum göttlichen Einswerden.

Diese Schein-Fronten werden schon lange nicht mehr vom Christentum aufgebaut und auch nicht von der Wissenschaft, sondern von denjenigen die Naturwissenschaft zum einzigen Kriterium für Weltanschauung machen wollen. Da stört das Christentum nur - als zweitbeste Herangehensweise um zu Erkenntnissen zu kommen ist es obsolet geworden, meint man nicht mehr auf es angewiesen zu sein, es nicht mehr zu brauchen. Aber die Menschen sind Menschen und brauchen beides - Liebe und Wissenschaft - Hand in Hand.

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#10 Re: Sind Computer intelligent?

Beitrag von closs » Mi 29. Okt 2014, 22:20

Pluto hat geschrieben: Naturwissenschaft als materialistische Weltanschauug hinzustellen
Eigentlich ist das Gegenteil der Fall - nämlich: Naturwissenschaften von Weltanschaungen kategorial zu trennen.

Natürlich beschäftigt sich die Naturwissenschaft mit der materiellen Welt ("Dasein") - und das soll sie auch. - Zieht man aber daraus weltanschauliche Schlüsse (bspw. "Geist hat seinen Ursprung in Materie"), MACHT man Naturwissenschaft zur materialistischen Weltabschauung. - Genau dagegen kämpfe ich eigentlich.

Pluto hat geschrieben: sehe auch ich wie die Wissenschaft uns zum Verständnis der Welt weitaus mehr beiträgt als sie ihr wegnimmt.
Da sind wir uns alle einig.

Pluto hat geschrieben:Nenne mir doch was Besseres um Erkenntnis zu schaffen, und du hast mich bekehrt.
Nicht etwas "Besseres", sondern etwas "Anderes" - die naturwissenschaftlich nicht greifbaren Phänomene wollen auch bedient werden.

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