Wie wichtig ist Wissenschaft?

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Andreas
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#141 Re: Wie wichtig ist Wissenschaft?

Beitrag von Andreas » Mi 5. Nov 2014, 20:25

Pluto hat geschrieben:Wo liegt deiner Meinung nach, die Grenze zwischen Weltanschauung und Wissenschaft?
Die Grenze ergibt sich aus der naturwissenschaftlichen Methodik. Wie heißt denn die naturwissenschaftliche Disziplin deren Erkenntnisse Weltanschauungen beschreibt oder hervorbringt? Welches naturwissenschaftliche Fach sollte man da als interessierter Student an der Universität wählen?

Pluto
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#142 Re: Wie wichtig ist Wissenschaft?

Beitrag von Pluto » Mi 5. Nov 2014, 21:42

Andreas hat geschrieben:Wie heißt denn die naturwissenschaftliche Disziplin deren Erkenntnisse Weltanschauungen beschreibt oder hervorbringt?
Ich kenne keine solche Disziplin.

Andreas hat geschrieben:Welches naturwissenschaftliche Fach sollte man da als interessierter Student an der Universität wählen?
Als Max Planck Ende des 19. Jahrhunderts gegenüber einem Physikprofessor den Wunsch äußerte, Physik zu studieren, bekam er zu hören, dass im Grunde genommen alles bekannt sei. In der Physik gebe es nur noch unbedeutende Lücken zu schließen. Planck ließ sich nicht abschrecken und revolutionierte als Mitbegründer der Quantenphysik unser Bild von der Welt.
[ Quelle: Die 10 größten physikalischen Rätsel unserer Zeit ]

Selbst heute, über 100 Jahre später, würde ich einem jungen Stundenten empfehlen, falls das mathematische Verständnis ausreicht, Physik zu studieren.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Savonlinna
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#143 Re: Wie wichtig ist Wissenschaft?

Beitrag von Savonlinna » Mi 5. Nov 2014, 21:56

Pluto hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Verstehe die Frage nicht.
Dann nochmal:
Wo liegt deiner Meinung nach, die Grenze zwischen Weltanschauung und Wissenschaft?
Das habe ich doch aber schon längst geschrieben.

Pluto hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Ich schrieb ja schon, dass Naturwissenschaft heutzutage unterwandert wird von Ideologen.
Und das schließt du woraus? Oder ist das (d)eine persönliche Meinungsäußerung?
Das habe ich ebenfalls schon geschrieben.
Zuletzt geändert von Savonlinna am Mi 5. Nov 2014, 22:00, insgesamt 1-mal geändert.

Pluto
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#144 Re: Wie wichtig ist Wissenschaft?

Beitrag von Pluto » Mi 5. Nov 2014, 22:00

Savonlinna hat geschrieben:Das habe ich doch aber schon längst geschrieben.
Wo denn? (Link?)

Savonlinna hat geschrieben:Das habe ich ebenfalls schon geschrieben.
dito.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Savonlinna
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#145 Re: Wie wichtig ist Wissenschaft?

Beitrag von Savonlinna » Mi 5. Nov 2014, 22:06

Pluto hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Das habe ich doch aber schon längst geschrieben.
Wo denn? (Link?)

Savonlinna hat geschrieben:Das habe ich ebenfalls schon geschrieben.
dito.

In meinem post heute Mittag in diesem Thread Mi 5. Nov 2014, 13:40.

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Savonlinna
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#146 Re: Wie wichtig ist Wissenschaft?

Beitrag von Savonlinna » Mi 5. Nov 2014, 22:34

Andreas hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Wo liegt deiner Meinung nach, die Grenze zwischen Weltanschauung und Wissenschaft?
Die Grenze ergibt sich aus der naturwissenschaftlichen Methodik.
Ja. Das ist in etwa das, was ich mit ähnlichen Worten gesagt habe. Das schließt ein: die Definition von "Natur", die den Naturwissenschaften eigen ist.

ThomasM
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#147 Re: Wie wichtig ist Wissenschaft?

Beitrag von ThomasM » Do 6. Nov 2014, 08:56

Pluto hat geschrieben: Selbst heute, über 100 Jahre später, würde ich einem jungen Stundenten empfehlen, falls das mathematische Verständnis ausreicht, Physik zu studieren.
Ich nicht unbedingt :lol:

Von den zitierten 10 Rätseln sind 7 kosmologische Fragestellungen. In der Physik ist Unerklärtes inzwischen entweder in die Dimension des extrem Großen, des extrem Kleinen oder des extrem Komplexen abgerückt. Um diese Fragestellungen anzugehen benötigt es sehr aufwändige Experimente mit hunderten Beteiligten, bei dem man als junger Forscher untergeht. Oder eben mathematisch sehr anspruchsvolle Theorien, die aber schnell in mathematische Phantasie abgleiten, weil es keine Experimente gibt, die sie anleiten.
Mit anderen Worten: Wer mit Genie und Antrieb ausgestattet hat, kann sich auf einen sehr steinigen, sehr unsicheren, wenn auch sehr faszinierenden Weg einstellen. Wer einfach einen interessanten Job sucht, der ist falsch.

Ich würde heutzutage eher zu Molekularbiologie uind Genetik raten. Was unsere technische Zivilisation angeht, wird dieses Fach die Physik als führende Wissenschaft ablösen.

Gruß
Thomas
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

barbara
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#148 Re: Wie wichtig ist Wissenschaft?

Beitrag von barbara » So 9. Nov 2014, 07:43

ThomasM hat geschrieben: Von den zitierten 10 Rätseln sind 7 kosmologische Fragestellungen. In der Physik ist Unerklärtes inzwischen entweder in die Dimension des extrem Großen, des extrem Kleinen oder des extrem Komplexen abgerückt. Um diese Fragestellungen anzugehen benötigt es sehr aufwändige Experimente mit hunderten Beteiligten, bei dem man als junger Forscher untergeht. Oder eben mathematisch sehr anspruchsvolle Theorien, die aber schnell in mathematische Phantasie abgleiten, weil es keine Experimente gibt, die sie anleiten.

möglicherweise braucht es nur eine gute Idee, auf die bisher noch nie gekommen ist, und die mit leicht zu bauenden Experimenten geprüft werden kann.

und womöglich braucht es einen hellen Kopf, der sich in irgend einem öden Job langweilt und seine Zeit damit verbringt, sinnlos rumzukritzeln - so wie Einstein damals.


gruss, barbara

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#149 Re: Wie wichtig ist Wissenschaft?

Beitrag von Pluto » So 9. Nov 2014, 13:17

barbara hat geschrieben:möglicherweise braucht es nur eine gute Idee, auf die bisher noch nie gekommen ist, und die mit leicht zu bauenden Experimenten geprüft werden kann.
Worauf wartest du? Jetzt ist deine große Chance!

barbara hat geschrieben:und womöglich braucht es einen hellen Kopf, der sich in irgend einem öden Job langweilt und seine Zeit damit verbringt, sinnlos rumzukritzeln - so wie Einstein damals.
Auf tausend Ideen, nee auf eine Million Ideen kommt irgendwan einmal einer auf die, die Einstein hatte. Einstein war der richtige Mann am richtigen Ort zur richtigen Zeit. Es war ja nicht so, dass er es im "stillen Kämmerlein" im Alleingang schaffte, sondern es waren Gedanken anderer große Köpfe, wie der zu früh verstorbenen James Maxwell, die Einstein anregte, seine genialen Theorien zu entwickeln. Die letzten 3-4 Jahrzente seines Lebens verbrachte Einstein damit, von der großen Theorie von Allem zu träumen — vergeblich, wie sich herausstellte.

Selbst heute ist diese TOE (Theory Of Everything) noch ein Wunschtraum der Physiker. Bisher haben es die modernen Theorien ("M-Theorie", Schleifenquantengravitation) auch nicht geschafft.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

ThomasM
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#150 Re: Wie wichtig ist Wissenschaft?

Beitrag von ThomasM » Mo 10. Nov 2014, 09:13

barbara hat geschrieben: und womöglich braucht es einen hellen Kopf, der sich in irgend einem öden Job langweilt und seine Zeit damit verbringt, sinnlos rumzukritzeln - so wie Einstein damals.
Klar, Vorhersagen sind immer schwierig, insbesondere wenn es die Zukunft betrifft.

Deshalb habe ich betont, dass es einer wahren Begeisterung bedarf, um einen neuen Weg zu gehen. Denn man braucht ja nicht nur eine geniale Idee, sondern auch die Mittel, die tausenden skeptischen Kollegen zu überzeugen. Ein gutes Beispiel ist der diesjährige Nobelpreisträger in der Physik.
Er hatte eine Idee, wie man das seit alters her bekannte Limit der Auflösung der optischen Mikroskope durchbrechen könnte. Aber kaum jemand hat ihn ernst genommen. Er brauchte aber eine wissenschaftliche Stelle, um die notwendigen Techniken zu entwickeln.
Die hat er fast nirgendwo gefunden. Nur im fernen und nicht sehr bedeutenden Finnland hat er eine Stelle bekommen. Wäre er gescheitert, wäre er dort versauert.

Er ist nicht gescheitert und heute ein gemachter Mann. Aber der Weg dahin war sehr dornenreich.

Und kann man das einem jungen Menschen heutzutage raten? Ihm sagen, dass er sich auf viele Unsicherheiten und Entbehrungen einstellen kann? Dass er eine Familie vergessen kann, weil mit Zeitverträgen und ständiger Wanderschaft und Abhängigkeit vom Wohlwollen anderer die Lebensgrundlage für Kinder praktisch nicht vorhanden ist? Dass er einen Weg betritt, auf dem Scheitern sehr wahrscheinlich und Erfolg extrem dünn gesäht ist?

Raten würde ich das keinem, aber es ist gut, dass es solche Menschen gibt.

Gruß
Thomas
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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