Dämmstoffe

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Pluto
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#11 Re: Mit CO2 Verflüssigung die Klimaziele erreichen?

Beitrag von Pluto » Sa 22. Nov 2014, 12:26

sven23 hat geschrieben:Das ist wohl eher keine Frage des Willens, sondern eine reine Kostenfrage. Wenn der Auftraggeber bereit ist, für die händische Recyclingarbeit zu bezahlen, dann würden das Bauunternehmer sicher auch machen. Aber das ist derzeit nicht praktikabel und bezahlbar.
Auch wieder wahr. :)
Ja, Da kommt mir Gus Backus in den Sinn... Wer soll das bezahlen?
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Abischai
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#12 Re: Dämmstoffe

Beitrag von Abischai » Sa 22. Nov 2014, 13:12

Manuelle Trennung ist schwer möglich, charakterlich bedingt und technologisch ohnehin.
Aber wenn man dafür eine richtige Anlage hätte, wäre das kein Problem. Dann wären die Stoffe nicht "entsorgt" im Sinne von "schafft mir das aus den Augen", sondern sie währen tatsächlich end-sorgt, also maximal in den Kreislauf zurückgeführt. Es gibt physikalische Verfahren, Stoffe zu trennen; thermisch, mechanisch (Ultraschall). Für die Rückgewinnung kostbarer Materialen aus Elektronikschrott klappt das schon recht gut.

Für diese Verfahren müßte gezahlt werden, also nicht als Schweigegeld für die Deponiebetreiber, sondern als Entschädigung für die Anlagenbetreiber.
Wer also mit der "Entsorgung" solcher Stoffe betraut ist, wird dafür bezahlt, daß die auch wirklich entsorgt werden.
Der finanzielle Anreiz (wir haben es nirgends mit Idealisten zu tun) müßte groß genug sein, das Zeug nicht einfach auf die Halde zu bringen.
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#13 Re: Dämmstoffe

Beitrag von Pluto » Sa 22. Nov 2014, 13:15

Abischai hat geschrieben:Der finanzielle Anreiz (wir haben es nirgends mit Idealisten zu tun) müßte groß genug sein, das Zeug nicht einfach auf die Halde zu bringen.
Wie wahr! :)
Die Deponie müsste teuerer werden, und die wirklichen Kosten neuer Deponien zu berücksichtigen. Dann würde es was nützen.
Bis es so weit ist, könnte der Staat mit einer "Deponiesteuer" Abhilfe schaffen.
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#14 Re: Mit CO2 Verflüssigung die Klimaziele erreichen?

Beitrag von Abischai » Sa 22. Nov 2014, 13:23

sven23 hat geschrieben:...Besser sind natürlich mineralische Dämmstoffe, die als nicht brennbar eingestuft werden können, aber auch um einiges teurer sind...
...und nicht feuchtigkeitsresistent sind. Zudem entwickeln die mitunter auch giftige Gase, wenn es heiß wird.
"Rockwool", so hörte ich, bildet Salzsäure, weiß nicht ob das stimmt, habe aber stark korrosive Spuren an Kontaktstellen zu Metallen nahe zu immer gesehen, wenn es dort mal feucht wurde.

Und daß die Wolle durchfeuchtet, wenn sie nicht perfekt dampfdiffusionsgeschützt verbaut wird, ist auch technisch schwer zu beherrschen.

Ich persönlich halte Isolierstoffe für angemessen, wenn sich nicht als Außenhaut, sondern im Kern der Außenhaut verbaut werden, atmungsaktiv. Ist vor einem Haus mit Vollisolierung eine zweite Wand vorgeschalt, ist die Fassade unbrennbar und unkaputtbar, auch kann und muß die Isolierung dann wasserdampfdurchlässig sein, mehrere Vorteile.

Der Fehler ist m.E. also nicht daß, sondern wo genau die Isolierung angebracht ist.

@Pluto
Einfach alles verteuern oder gar zu verunmöglichen ist genau das, was die Leute zur Verzweiflung treibt. Es muß erst eine Alternative dasein, ehe man aus voller Bewegung heraus umschwenken kann. Den Unternehmen die Luft abzudrücken und zu verlangen, aus dieser Lage dann schöne Neuerungen zu tätigen, ist kurzsichtig, aber modern und überall anzutreffen.
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#15 Re: Mit CO2 Verflüssigung die Klimaziele erreichen?

Beitrag von Pluto » Sa 22. Nov 2014, 13:41

Abischai hat geschrieben:Zudem entwickeln die mitunter auch giftige Gase, wenn es heiß wird.
Rockwoll wird aus einem Gemisch aus Stein und Sand ( Silizium oxid) hergestellt, wwas ihm Glasfaser ähnliche Eigenschaften gibt. Woher da Gase kommen sollen, ist mir schleierhaft.

"Rockwool", so hörte ich, bildet Salzsäure, weiß nicht ob das stimmt, habe aber stark korrosive Spuren an Kontaktstellen zu Metallen nahe zu immer gesehen, wenn es dort mal feucht wurde.
Rockwool einen hohen pH Wert, ist also alkalisch.

Und daß die Wolle durchfeuchtet, wenn sie nicht perfekt dampfdiffusionsgeschützt verbaut wird, ist auch technisch schwer zu beherrschen.
Das nutzt man als Vorteil. Rockwool kann bis zu 20% des Eigengewichts an Wasser aufnehmen, ohne dass der Wärmedämmeffekt oder Luftdurchlass darunter leiden.
Die beobachtete Korrosion rührt vom leicht sauren Wasser (ph 5 oder niedriger). Nägel im feuchten Schuppen rosten auch an der Luft.

Ich persönlich halte Isolierstoffe für angemessen, wenn sich nicht als Außenhaut, sondern im Kern der Außenhaut verbaut werden, atmungsaktiv.
Das ist in jedem Fall besser, aber leider bei Nachrüstung sehr teuer.

Ist vor einem Haus mit Vollisolierung eine zweite Wand vorgeschalt, ist die Fassade unbrennbar und unkaputtbar, auch kann und muß die Isolierung dann wasserdampfdurchlässig sein, mehrere Vorteile.
:thumbup:
Die Wände meines Hauses in der Schweiz bestand aus einer Doppelreihe aus Backsteinen, mit Styropor dazwischen.
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#16 Re: Mit CO2 Verflüssigung die Klimaziele erreichen?

Beitrag von sven23 » Sa 22. Nov 2014, 16:39

Pluto hat geschrieben:Rockwoll wird aus einem Gemisch aus Stein und Sand ( Silizium oxid) hergestellt, wwas ihm Glasfaser ähnliche Eigenschaften gibt. Woher da Gase kommen sollen, ist mir schleierhaft.

Vielleicht meint er hydrophobierte Steinwolle, die als nicht brennbar (Baustoffklasse A1) eingestuft ist. Bei Erhitzung dampft das hydrohobierende Material aus.
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#17 Re: Mit CO2 Verflüssigung die Klimaziele erreichen?

Beitrag von Pluto » Sa 22. Nov 2014, 22:08

sven23 hat geschrieben:Vielleicht meint er hydrophobierte Steinwolle, die als nicht brennbar (Baustoffklasse A1) eingestuft ist. Bei Erhitzung dampft das hydrohobierende Material aus.
Hä...? Wie kommst du darauf, dass Steinwolle an sich brennbar sei?
Auch Wasser in der Steinwolle verringert die Dämmwirkung von Steinwolle nur unwesentlich.

Ich vermute die Hydrophobierung ist Marketing-Hype.
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#18 Re: Dämmstoffe

Beitrag von Abischai » So 23. Nov 2014, 01:00

Ich kenne die graugrüne Wolle in 3 Arten, zum einen als lockere Wolle, dann als festgepreßte Tafel (Keile) und dann auch als feste Platte für Brandschutzverschlüsse. Letzteres Material ist sog. 1000°-Wolle. Die anderen beiden Sorten sind nicht feuerbeständig und irgendwas ist da drin, was sie bei Feuer gefährlich macht, Sven könnte recht haben, daß es irgendwelche Zuschlagsstoffe sind. Ich habe nur beobachtet und die Verarbeitungshinweise gelesen.
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#19 Re: Mit CO2 Verflüssigung die Klimaziele erreichen?

Beitrag von sven23 » So 23. Nov 2014, 09:49

Pluto hat geschrieben:Hä...? Wie kommst du darauf, dass Steinwolle an sich brennbar sei?
Auch Wasser in der Steinwolle verringert die Dämmwirkung von Steinwolle nur unwesentlich.
Ich vermute die Hydrophobierung ist Marketing-Hype.

Da bringst du was durcheinander. Steinwolle ist nicht brennbar und hält Temperaturen bis 1000° aus, weshalb sie in Brandschutzwänden eingebaut wird.
In diffusionsoffenen Konstruktionen kann Steinwolle oder Mineralwolle Feuchtigkeit in der Heizperiode aufnehmen bis zu einem gewissen Grad, der rechnerisch nachgewiesen wird, und kann sie im Sommer wieder abgeben.
Hydrophobierte Platten kommen da zum Einsatz, wo z. B. sie in der Bauphase mit nassem Beton in Kontakt kommen. Dies verhindert, daß sich die Platten mit Wasser vollsaugen. Erhitzt man diese Platten, qualmt es ganz enorm, weil das hydrophobierende Material verdampft.
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#20 Re: Dämmstoffe

Beitrag von Pluto » So 23. Nov 2014, 10:46

Abischai hat geschrieben:Die anderen beiden Sorten sind nicht feuerbeständig und irgendwas ist da drin, was sie bei Feuer gefährlich macht, Sven könnte recht haben, daß es irgendwelche Zuschlagsstoffe sind. Ich habe nur beobachtet und die Verarbeitungshinweise gelesen.
Ja. Sie werden mit wachsähnlichen Produkten hydrophob (Wasserabstoßend) gemacht. Diese Mittel (meist Paraffinwachse) dämpfen dann weit unter 1000 Grad aus und stinken.

Steinwolle muss aber gar nicht wasserabstoßend sein. Sie kann bis zu 18-20% ihres Eigengewichts an Wasser aufnehmen, ohne dabei groß an Dämmwirkung zu verlieren. Deswegen ist die Hydrophobisierung nicht wirklich notwendig oder sinnvoll. Der Nachteil der üblen Dämpfe überwiegt.
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