Energiewende oder Energie ohne Ende?

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Pluto
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#41 Re: Energiewende oder Energie ohne Ende?

Beitrag von Pluto » Mi 7. Jan 2015, 13:00

Auch in der Gezeitenenergie scheint mir noch viel Entwicklungspotential drin zu stecken.

Übrigens, das "Geheimnis" bei der Energieausbeute in konventionellen Kraftwrken heißt Wärmekopplung.
So wie wir unsere Chemieanlangen betrieben (die oft Wärme benötigen), kamen wir schon vor 20-30 Jahren auf eine Energieeffizienz von rund 90%.
Ist mit Solarzellen natürlich nicht zu erreichen, aber 35% sollten im Rahmen des Möglichen liegen.

Zudem gibt es noch ganz andere interessante Entwicklungen. Z. Bsp. gibt es die (neueentwickelte) Möglichkeit Strom aus kleinen Temperaturunterschieden zu erzeugen. Eine Fabrik der Zukunft könnte dann ihre Wände (Innen und Außen) mit solchen Generatoren und Batterien verkleiden. Es ist letztlich alles eine Frage des Preis/Leistungs Verhältnisses.

Hab vorhin einen Artikel gelesen, dass man selbst aus Spucke oder andere wässrige organische Substanzen Strom erzeugen kann. Die Ausbeute beträgt zurzeit lediglich ein Mikrowatt, ist aber bspw. für eine kontinuierliche Überwachung des Insulinpegels ausreichend.

Methanhydrat (Erdgas) bietet als relativ sauberer konventioneller Energieträger ein willkommenes "Puffer" von 200-400 Jahren um die Weiterentwicklung von alternativen Energiequellen zu optimieren.
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sven23
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#42 Re: Energiewende oder Energie ohne Ende?

Beitrag von sven23 » So 25. Jan 2015, 16:00

Janina hat geschrieben:Behauptest du. Dagegen sehe ich überall Windräder und Dachpaneele entstehen. Und der Waldbestand nimmt auch zu.

Das stimmt, die Verspargelung der Landschaft nimmt mancherorts große Ausmaße an. Der Süden weigert sich, die Windernergie weiter auszubauen, der Norden hat den Wind und die Anlagen aber es fehlen die Stromtrassen in den Süden und die Speichermöglichkeiten. Es müssen immer öfter Windräder an sonnigen Windtagen abgeschaltet werden oder überschüssiger Strom in ausländische Netze verschenkt werden. Das ist nicht im Sinne des Erfinders.
Zudem ist die Finanzierung der Energiewende eine Fehlkonstruktion. Je billiger der Strom an der Leipziger Strombörse gehandelt wird, desto mehr muß der Endverbraucher zahlen, denn er allein trägt die die Kosten für die Differenz zum garantierten Strompreis.
Das heißt im Klartext: je billiger der Strom produziert werden kann, desto teurer wirds für den Verbraucher.

Zum Waldbestand:
Das ist wieder ein Beispiel, wie man mit Statistik jonglieren kann. Im Waldbericht hat man einfach auch die kleinen Setzlinge, die größer als 20 cm sind, mitgezählt, was in einer Fußnote im Kleingedruckten zu finden ist.
Hätte man nach der alten Zählweise verfahren, hätte der Waldbestand abgenommen.

Politik ist halt immer sehr erfinderisch, wenn es darum geht, Politik zu verkaufen.
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sven23
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#43 Re: Energiewende oder Energie ohne Ende?

Beitrag von sven23 » So 25. Jan 2015, 16:09

Pluto hat geschrieben:Auch in der Gezeitenenergie scheint mir noch viel Entwicklungspotential drin zu stecken.

Sollte man die Pläne von Herman Sörgel (Atlantropa) wieder reaktivieren?
Ich denke, solche Großprojekte sind heute nur noch in totalitären Systemen durchsetzbar (Vierschluchtendamm in China) und sind enorme Eingriffe in Ökosysteme.
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#44 Re: Energiewende oder Energie ohne Ende?

Beitrag von Pluto » So 25. Jan 2015, 16:32

sven23 hat geschrieben:Sollte man die Pläne von Herman Sörgel (Atlantropa) wieder reaktivieren?
Ich denke, solche Großprojekte sind heute nur noch in totalitären Systemen durchsetzbar (Vierschluchtendamm in China) und sind enorme Eingriffe in Ökosysteme.
Nein.
Man muss nicht solche Großprojekte durchführen.
Genau das meine ich, wenn ich sage, es gibt hier ein riesiges Potential an technologischer Entwicklung, Gezeitenenergie auch im kleineren Maßstab zu nutzen.
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Janina
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#45 Re: Energiewende oder Energie ohne Ende?

Beitrag von Janina » So 25. Jan 2015, 19:05

sven23 hat geschrieben:es fehlen die Stromtrassen in den Süden und die Speichermöglichkeiten.
Das wird die Evolution regeln. Es gibt bereits Batteriespeicher und intelligente Stromzähler. D.h. ein Stromangebotsabhängiger sekundengenauer Tarif wird für die optimale zeitliche Verbrauchsverteilung sorgen. Waschmaschinen, die sich selbständig einschalten, wenn der Strom am billigsten ist, sind die unausweichliche Folge. Früher hieß das mal Nachtspeicherheizung, als man noch geglaubt hatte, Strom wäre günstig.

sven23 hat geschrieben:Je billiger der Strom an der Leipziger Strombörse gehandelt wird, desto mehr muß der Endverbraucher zahlen
Da vertraue ich auf die Endlichkeit der Geduld des verarschten Bürgers. :lol:

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#46 Re: Energiewende oder Energie ohne Ende?

Beitrag von sven23 » So 1. Mär 2015, 10:39

Die Energiewende kommt nicht so recht voran. Auf einer Skala von 1-10 sind wir nach Meinung von Engegieexperten maximal bei 2-3 angelangt.
Es fehlt an Stromtrassen vom Norden in den Süden und an Speicherkapazitäten.
Horst Seehofer möchte sein Seppelparadies stromtrassenfrei halten, aber das kennt man ja vom wankelmütigen Vollhorst.

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/kanalueb ... nitiativen
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#47 Re: Energiewende oder Energie ohne Ende?

Beitrag von Martinus » So 1. Mär 2015, 13:02

Ich möchte nochmals auf meinen Kaminofen von Olsberg hinweisen. :thumbup: die Energiewende für kleine Haushalte :clap:
Angelas Zeugen wissen was!

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#48 Re: Energiewende oder Energie ohne Ende?

Beitrag von sven23 » So 1. Mär 2015, 13:23

Martinus hat geschrieben:Ich möchte nochmals auf meinen Kaminofen von Olsberg hinweisen. :thumbup: die Energiewende für kleine Haushalte :clap:

Hat der auch einen Feinstaubfilter?
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#49 Re: Energiewende oder Energie ohne Ende?

Beitrag von Martinus » So 1. Mär 2015, 22:41

sven23 hat geschrieben: Hat der auch einen Feinstaubfilter?

Nein.
Angelas Zeugen wissen was!

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#50 Re: Energiewende oder Energie ohne Ende?

Beitrag von sven23 » Fr 6. Mär 2015, 15:33

Neue Hiobsbotschaft aus Bayern. Eines der modernsten, wenn nicht sogar das modernste Gaskraftwerk der Welt soll außer Betrieb genommen werden, weil es unrentabel arbeitet.
Dafür laufen Kohlekraftwerke weiter oder es werden sogar neue Braunkohlekraftwerke gebaut.

Man hat den Eindruck, daß das große Konzept für die Energiewende immer noch fehlt.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/untern ... 22099.html
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