Reduktionismus oder Holismus

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ThomasM
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#111 Re: Reduktionismus oder Holismus

Beitrag von ThomasM » Mi 4. Mär 2015, 09:03

Scrypt0n hat geschrieben: An Pumuckl zu glauben, wäre Glaube. Nicht an ihn zu glauben jedoch keiner! ^_-
Hier widersprichst du dir selber.

Du stellst Glauben gegen Wissen.
Wissen wäre also das Gegenteil von Glauben.
Wenn nicht an Gott glauben nicht ein Glaube ist, müsste es Wissen sein.

Wissen bedeutet, dass man es intersubjektiv beweisen kann.
Kannst du intersubjektiv beweisen, dass es Gott nicht gibt?

Nach deinen eigenen Aussagen kann man Gott nicht widerlegen.
Also ist nicht-Glauben kein Wissen.
Also ist es ein Glauben.

q.e.d.

Hinweis: Das war ein Widerspruchs BEWEIS. Also eine logisch zwangsläufige Schlussfolgerung.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

Pluto
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#112 Re: Reduktionismus oder Holismus

Beitrag von Pluto » Mi 4. Mär 2015, 11:26

ThomasM hat geschrieben:Hinweis: Das war ein Widerspruchs BEWEIS. Also eine logisch zwangsläufige Schlussfolgerung.
Richtig.
Dennoch erinnern mich solche Aussagen immer an den alten Ballonfahrerwitz...

Ballonfahrer: "Sind sie Buchhalter?"
Wanderer: "Ja, woher wissen sie das?"
"Weil ihre Information absolut richtig ist, aber in meiner Lage völlig wertlos."
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Scrypt0n
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#113 Re: Reduktionismus oder Holismus

Beitrag von Scrypt0n » Mi 4. Mär 2015, 11:53

ThomasM hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben: An Pumuckl zu glauben, wäre Glaube. Nicht an ihn zu glauben jedoch keiner! ^_-
Hier widersprichst du dir selber.
Nein, tu ich nicht.

ThomasM hat geschrieben:Du stellst Glauben gegen Wissen.
Nein, ich stelle Glaube mit Nicht-Wissen gleich - es ist identisch.
Ich weiß nicht, ob es Pumuckl nicht gibt - das kann ich nicht wissen, ebenso wenig wie ich wissen kann, dass es Gott nicht gibt.

Ich teile aber den Glauben daran, dass es ihn gibt, nicht!
Ein Standpunkt, der einen Glaube ablehnt, wird durch dessen Glaubensablehnung nicht ebenfalls gläubig, sondern viel mehr UNgläubig.

ThomasM
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#114 Re: Reduktionismus oder Holismus

Beitrag von ThomasM » Mi 4. Mär 2015, 12:41

Scrypt0n hat geschrieben:
ThomasM hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben: An Pumuckl zu glauben, wäre Glaube. Nicht an ihn zu glauben jedoch keiner! ^_-
Hier widersprichst du dir selber.
Nein, tu ich nicht.
Deine Unwilligkeit, logich zu denken, ist bedauernswert
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

ThomasM
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#115 Re: Reduktionismus oder Holismus

Beitrag von ThomasM » Mi 4. Mär 2015, 12:48

Pluto hat geschrieben: "Weil ihre Information absolut richtig ist, aber in meiner Lage völlig wertlos."
Tja, tatsächlich befinden wir uns in einer Lage, in denen wir nicht endgültig beweisen können, welche Annahme denn die richtige ist.
That's life.

Wir können eine persönliche Glaubensentscheidung treffen, wie ich oder wie Scrypt0n das tun.
Man kann unschlüssig auf der Stelle verharren, so wie du das tust.
Beide Vorgehensweisen haben ihre Vor- und Nachteile.
Die zu bewerten wieder persönliche Ansichtssache ist.

Meines Erachtens wird es nicht so schnell eine wirkliche Erweiterung der reduktionistischen Vorgehensweise geben, zumindest nicht in dem Sinn, wie closs sich das vielleicht erträumt.
Für viel wahrscheinlicher halte ich, dass die reduktionistische Arbeitsweise in gesellschaftlichen Verruf gerät und die mittelalterlichen Methoden der Weltbilddurchsetzung wieder in Mode kommen. Das kann bei uns im Westen durchaus die Formen annehmen, die bereits in den Medien und der Politik wirken.

Gruß
Thomas
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Scrypt0n
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#116 Re: Reduktionismus oder Holismus

Beitrag von Scrypt0n » Mi 4. Mär 2015, 12:58

ThomasM hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:
ThomasM hat geschrieben:Hier widersprichst du dir selber.
Nein, tu ich nicht.
Deine Unwilligkeit, logich zu denken, ist bedauernswert
Das Zahlen-Rätsel von Janina bestätigt, dass du falsch liegst. :)

ThomasM hat geschrieben:Für viel wahrscheinlicher halte ich, dass die reduktionistische Arbeitsweise in gesellschaftlichen Verruf gerät und die mittelalterlichen Methoden der Weltbilddurchsetzung wieder in Mode kommen.
Das halte ich für ebenso unwahrscheinlich, als dass Astrologie und Alchemie wieder aufgegriffen werden.
Quark bleibt eben Quark, auch wenn er breiter und breiter getreten wird.

Anton B.
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#117 Re: Reduktionismus oder Holismus

Beitrag von Anton B. » Mi 4. Mär 2015, 13:57

Scrypt0n hat geschrieben:
ThomasM hat geschrieben:Für viel wahrscheinlicher halte ich, dass die reduktionistische Arbeitsweise in gesellschaftlichen Verruf gerät und die mittelalterlichen Methoden der Weltbilddurchsetzung wieder in Mode kommen.
Das halte ich für ebenso unwahrscheinlich, als dass Astrologie und Alchemie wieder aufgegriffen werden.
Quark bleibt eben Quark, auch wenn er breiter und breiter getreten wird.
Möglicherweise existieren gesellschaftliche "Engtmischungsprozesse": Große Teile der Bevölkerung in den USA glauben ja auch dies und das, trotzdem wird in den US-Genlaboren nicht um neue Schöpfungsakte gebetet und die staatliche als auch die kommerzielle US-Geologie betreibt keine Sintflutforschung.

Vielleicht war diese Trennung aber auch immer und überall schon vorhanden, und nur unsere Vorstellung, das ließe sich aufheben, wird enttäuscht.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

ThomasM
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#118 Re: Reduktionismus oder Holismus

Beitrag von ThomasM » Mi 4. Mär 2015, 14:42

Scrypt0n hat geschrieben: Das halte ich für ebenso unwahrscheinlich, als dass Astrologie und Alchemie wieder aufgegriffen werden.
Quark bleibt eben Quark, auch wenn er breiter und breiter getreten wird.
Deinen jugendlichen Glaube an die Vernunft der Menschen möchte ich haben.

Ich bin halt über 50, da ist die Realität schon mehr als einmal in das farbenfrohe Glücksbild der Menschheit hereingebrochen.
Astrologie ist doch schon längst wieder gesellschaftsfähig und wird von breiten Bevölkerungsschichten unterstützt.
Alchemie ist in abgewandelter Form überall zu sehen (Atomstrom Filter, kalte Fusionsreaktoren, Strahlenschutzschilde, ...)
Sachliche Diskussion wird allenhalben durch emotionale Treibjagden ersetzt (Gender Debatte, Impfdiskussion, Klimaerwärmung, ...)

Merke: Glaube ist stärker als jede Vernunft.

Gruß
Thomas
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closs
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#119 Re: Reduktionismus oder Holismus

Beitrag von closs » Mi 4. Mär 2015, 15:26

ThomasM hat geschrieben:Für viel wahrscheinlicher halte ich, dass die reduktionistische Arbeitsweise in gesellschaftlichen Verruf gerät und die mittelalterlichen Methoden der Weltbilddurchsetzung wieder in Mode kommen.
Genau das sehe ich auch so. - Das Defizit des Reduktionismus wird bewusst oder unbewusst erkannt - wenn es nicht qualifiziert bearbeitet werden kann, wird es eben un-qualifiziert bearbeitet.

Insofern wäre es wünschenswert, dass der Reduktionismus seine (unvermeidbaren) Defizite erkennt - denn das dient seiner Glaubwürdigkeit und hilft zu verhindern, dass ganze (und ganz sicher nicht die dümmsten) Bevölkerungsschichten in unqualifizierten Irrationalismus abgleiten.

ThomasM
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#120 Re: Reduktionismus oder Holismus

Beitrag von ThomasM » Mi 4. Mär 2015, 16:02

closs hat geschrieben: Insofern wäre es wünschenswert, dass der Reduktionismus seine (unvermeidbaren) Defizite erkennt - denn das dient seiner Glaubwürdigkeit und hilft zu verhindern, dass ganze (und ganz sicher nicht die dümmsten) Bevölkerungsschichten in unqualifizierten Irrationalismus abgleiten.
Nein closs, die beteiligten Wissenschaftler haben diese Definzite schon lange erkannt und auch kommuniziert.

Aber auch die (nicht dümmsten) Bevölkerungsschichten wollen das schlicht nicht wahrhaben. Sie verlangen nach "Wohlfühl"-Antworten, die ihnen die Naturwissenschaft nicht bieten kann.

Beispiele:
In den 80ern (Beginn der Atomkraft nein-danke Lobby) hatte ich mal eine Diskussion mit einem Atom-Gegner Pfarrer.
Er fragte mich mit empörter Stimme "Ist es möglich, dass sich ein einzelnes Plutonium Atom in der Lunge festsetzt und durch seinen Zerfall Lungenkrebs hervorruft?"
Ich war total verblüfft von so einer merkwürdigen Frage und habe wahrheitsgemäß "Ja" geantwortet.
Worauf der anfing über die Gefährlichkeit der Atomkraft herzuziehen und wieso man die Bevölkerung derartigen Gefahren aussetzen würde und Schuld wäre ja sowieso nur das Kapital. Eine sachliche Analyse hätte natürlich ergeben, dass diese Gefährlichkeit im 10 hoch minus sehr groß Bereich liegt und die Gefährlichkeit von z.B. Mitrauchen viel größer wäre (der Herr war Raucher und damals gab es noch kein Rauchverbot in Kneipen).
Was habe ich daraus gelernt? Antworte einem Ideologen niemals wahrheitsgemäß!

Genau dasselbe Verhalten sieht man in der Klimadiskussion, in der Impfdiskussion, in der Energiediskussion, ...
Die Leute wollen keine sachlich richtigen Antworten, sie wollen eine ideologische Antwort.

Und wenn die Wissenschaft die von dir geforderte Ehrlichkeit an den Tag legen würde, wäre sie nicht glaubwürdiger, sondern politisch/emotional in Sekunden vom Tisch gewischt.

Gruß
Thomas
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