#11 Re: Schwäche von Statistik
Verfasst: Mi 12. Jul 2017, 11:50
Hallo ThomasM,
ich finde auch, dass bei Statistiken viel zu häufig auf eine Kausalität geschlossen wird obwohl diese auch berechtigt bezweifelt werden könnte.
Ein Beispiel für mich wäre, dass nach Amokläufen ganz gerne darauf hingewiesen wird, dass der Täter sogenannte Egoshooter gespielt hat und implizit behauptet wird, dass das Eine zum Anderen führen würde. Eine signifikante Korrelation in der Statistik kann aber nicht nur dadurch entstehen, dass das Eine die Ursache des Anderen ist, sondern beispielsweise auch dadurch, dass beides Folgen einer gemeinsamen Ursache sind. Im Fall von Amokläufen ließe sich beides, also Amoklaufen und eine erhöhte Neigung zu Egoshooter-Spielen mit einer gemeinsamen Ursache, nämlich gestörtem Sozialverhalten, erklären.
Genauso auch übrigens hinsichtlich dem Beispiel "Kriminalität bei Ausländern": unterscheidet man sowohl bei Inländern wie auch Ausländern nach dem Einkommen, wird man wahrscheinlich feststellen, dass Kriminalität weniger von der Herkunft als vom Einkommen abhängt und es in der Gruppe der Ausländer einfach einen höheren Anteil an Geringverdienern oder Arbeitslosen gibt. Deswegen ergeben auch unterschiedliche Stadtbezirke ein unterschiedliches Bild hinsichtlich der jeweiligen Kriminalitätsrate, da in der Regel Arme und Reiche in unterschiedlichen Stadtteilen wohnen.
Natürlich kann aber Statistik auch sinnvoll eingesetzt werden: wenn ein z.B. Medikament vor der Markteinführung in Doppelblindversuchen zu keinem besseren Outcome führt als wenn den Patienten dieses Medikament nicht gegeben wird, kann man durchaus davon ausgehen, dass das Medikament nicht den erhofften Nutzen mit sich bringt.
Grüße,
Daniel.
ich finde auch, dass bei Statistiken viel zu häufig auf eine Kausalität geschlossen wird obwohl diese auch berechtigt bezweifelt werden könnte.
Ein Beispiel für mich wäre, dass nach Amokläufen ganz gerne darauf hingewiesen wird, dass der Täter sogenannte Egoshooter gespielt hat und implizit behauptet wird, dass das Eine zum Anderen führen würde. Eine signifikante Korrelation in der Statistik kann aber nicht nur dadurch entstehen, dass das Eine die Ursache des Anderen ist, sondern beispielsweise auch dadurch, dass beides Folgen einer gemeinsamen Ursache sind. Im Fall von Amokläufen ließe sich beides, also Amoklaufen und eine erhöhte Neigung zu Egoshooter-Spielen mit einer gemeinsamen Ursache, nämlich gestörtem Sozialverhalten, erklären.
Genauso auch übrigens hinsichtlich dem Beispiel "Kriminalität bei Ausländern": unterscheidet man sowohl bei Inländern wie auch Ausländern nach dem Einkommen, wird man wahrscheinlich feststellen, dass Kriminalität weniger von der Herkunft als vom Einkommen abhängt und es in der Gruppe der Ausländer einfach einen höheren Anteil an Geringverdienern oder Arbeitslosen gibt. Deswegen ergeben auch unterschiedliche Stadtbezirke ein unterschiedliches Bild hinsichtlich der jeweiligen Kriminalitätsrate, da in der Regel Arme und Reiche in unterschiedlichen Stadtteilen wohnen.
Natürlich kann aber Statistik auch sinnvoll eingesetzt werden: wenn ein z.B. Medikament vor der Markteinführung in Doppelblindversuchen zu keinem besseren Outcome führt als wenn den Patienten dieses Medikament nicht gegeben wird, kann man durchaus davon ausgehen, dass das Medikament nicht den erhofften Nutzen mit sich bringt.
Grüße,
Daniel.