Das Gehirn und unser Bewusstsein.

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closs
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#481 Re: Das Gehirn und unser Bewusstsein.

Beitrag von closs » Di 8. Dez 2015, 20:58

Savonlinna hat geschrieben:Diesen Maßstab bezeichnest Du als "fundamental-geistig".
Ach Gott - das kann man schon aus der Bibel rauslesen (man kann auch anderes rauslesen). - Dass man alles auf Meinungs-Gedöns ziehen kann, ist auch klar.

Notabene: Der Begriff "geistig-fundamental" ist als Abgrenzung zu "pastoral" gemeint, da man im Pastoralen anders handelt als man im Fundamentalen denkt.

Savonlinna hat geschrieben:Wann genau war denn Deiner Ansicht nach die Zeit, in der man noch so dachte wie Du
Man findet es heute noch bei Juden, Christen, Moslems, etc. - Natürlich gibt und gab es überall Abweichungen in der Praxis - nur weiss man dann wenigstens, dass es eine Abweichung ist.

Nichts gegen das Bacchantische - aber es sollte im Blick bleiben, dass Sexualität auch in einem geistigen Kontext verstanden werden kann - nimm einfach mal das Muster von "Romeo und Julia". - Liebe ist, wenn Treue Spaß macht.

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Savonlinna
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#482 Re: Das Gehirn und unser Bewusstsein.

Beitrag von Savonlinna » Di 8. Dez 2015, 22:13

closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Diesen Maßstab bezeichnest Du als "fundamental-geistig".
Ach Gott - das kann man schon aus der Bibel rauslesen (man kann auch anderes rauslesen). - Dass man alles auf Meinungs-Gedöns ziehen kann, ist auch klar.

Da Du keine Begründung geliefert hast, dass es mehr ist als Deine persönliche Meinung, bin ich gezwungen, es voräufig als von Dir herrührend zu bezeichnen.

Mir wäre jetzt eine exakte Beschreibung des "Fundamental-"Geistigen Recht.
Und zwar weltweit.
Was genau ist "fundamental-geistig" also.

closs hat geschrieben:Notabene: Der Begriff "geistig-fundamental" ist als Abgrenzung zu "pastoral" gemeint, da man im Pastoralen anders handelt als man im Fundamentalen denkt.
Ja, aber das hilft jetzt auch nicht weiter.

closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Wann genau war denn Deiner Ansicht nach die Zeit, in der man noch so dachte wie Du
Man findet es heute noch bei Juden, Christen, Moslems, etc. - Natürlich gibt und gab es überall Abweichungen in der Praxis - nur weiss man dann wenigstens, dass es eine Abweichung ist.
Meine Frage war: "Wann genau war denn Deiner Ansicht nach die Zeit, in der man noch so dachte wie Du".
Da Du ja sagtest, dass man es heute nur noch vereinzelt findet.
Du musst es in vergangenen Zeiten ja aufgestöbert haben, denn sonst hättest Du ja nicht sagen können, dass es das damals gab.
Wann also war das? Wer waren die Vertreter?

Wer so massiv wie Du das Fundamental-Geistige als beglaubigte historische Größe behauptet - bezüglich Homosexualität etc., - wird es belegen können müssen.

Das muss als erstes geklärt werden, und dann musst Du klären, was genau Du als "fundamental-geistig" bezeichnest.
Woran man erkennen kann, ob es "fundamental-geistig" ist.

Das Wort selber ist aber von Dir geprägt worden?

closs
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#483 Re: Das Gehirn und unser Bewusstsein.

Beitrag von closs » Di 8. Dez 2015, 23:07

Savonlinna hat geschrieben:Das Wort selber ist aber von Dir geprägt worden?
Das gibt es bestimmt schon. - Ja - ich habe es zur Vermeidung des Wortes "fundamental-theologisch" (auch eine Erfindung von mir) :devil: benutzt.

Savonlinna hat geschrieben:Was genau ist "fundamental-geistig" also.
Ich kann es Dir nur so beschreiben:
Wenn man die "richtigen" Leute aus dem Christentum oder aus dem Islam oder aus dem Buddhismus oder aus dem Taoismus kennenlernt, versteht man sich nach 5 Minuten besser als hier auf dem Forum nach 3 Jahren. - Ich habe das echt hinter mir und weiss jetzt, dass es so etwas wie einen geistigen Universalismus gibt.

Dieser geistige Universalismus heisst NICHT, dass man sich überall einig ist - aber es heisst sehr wohl, dass Gegensätze auf dieser Ebene vom jeweiligen Gegenüber verstanden werden - und man als Beteiligter ungeheuer viel lernen kann.

Was "genau" fundamental-geistig ist, kann ich Dir nicht sagen - jedes Einzelbeispiel wäre zerredbar. - Aber vielleicht war das ja schon hilfreich.

Savonlinna hat geschrieben: "Wann genau war denn Deiner Ansicht nach die Zeit, in der man noch so dachte wie Du".
Man hat immer so gedacht - bis ins 20. Jh. hinein haben wahrscheinlich prozentual mehr so gedacht wie ich - sicherlich viele auch, weil sie so konditioniert waren. - Das 20./21. Jh. scheint aber in den letzten 2000 Jahren das erste in Europa zu sein, in dem "meine" Denkweise eine Außenseiter-Denkweise ist. - Manche werden das mit Fortschritt begründen. :angel:

Savonlinna hat geschrieben:Du musst es in vergangenen Zeiten ja aufgestöbert haben, denn sonst hättest Du ja nicht sagen können, dass es das damals gab.
Wann also war das? Wer waren die Vertreter?
Es war in Europa immer Mainstream (was ja keine Empfehlung sein muss) - die Frage wäre umgekehrt zu stellen: Wer hat NICHT so gedacht.

Savonlinna hat geschrieben:Wer so massiv wie Du das Fundamental-Geistige als beglaubigte historische Größe behauptet
Wieso "historische Größe"? - Was hat das damit zu tun? - Du wirst kaum einen finden, der diesen Sammelbegriff "fundamental-geistig" wörtlich verwendet - die einen werden es "Realien" nennen, andere werden es viele Jahrhunderte später "Archetypen" nennen.

Savonlinna hat geschrieben:Woran man erkennen kann, ob es "fundamental-geistig" ist.
Objektiv gar nicht. - Man rafft's oder man rafft's nicht. - Glaubst Du ernsthaft, dass solche Fragen gestellt werden, wenn man mit den oben erwähnten "richtigen" Leuten spricht? - Man erkennt sich gegenseitig - übrigens vollkommen unabhängig von intellektueller Bildung.

Insofern mag dieser Begriff wissenschaftlich nicht verwertbar sein. - Meine Vermutung wird immer mehr bestärkt, dass man manches nur Top-Down verstehen kann. - Eigentlich liegen mir solche harten Worte nicht - aber irgendwann fällt einem nichts mehr anderes ein.

Die Frage "Homosexualität" kann man nur weltanschaulich beantworten - eine biblisch gestützte Version habe ich versucht zu vermitteln. - Wenn man Sexualität als rein bilaterale Zuwendungs-Größe versteht, kommt man zu ganz anderen Ergebnissen als ich. - Es kommt darauf an, ob man einen geistigen Kontext mit verbindet oder nicht - natürlich muss man nicht.

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#484 Re: Das Gehirn und unser Bewusstsein.

Beitrag von Münek » Mi 9. Dez 2015, 01:07

closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Was genau ist "fundamental-geistig" also.
Ich kann es Dir nur so beschreiben:
Wenn man die "richtigen" Leute aus dem Christentum oder aus dem Islam oder aus dem Buddhismus oder aus dem Taoismus kennenlernt, versteht man sich nach 5 Minuten besser als hier auf dem Forum nach 3 Jahren. - Ich habe das echt hinter mir und weiss jetzt, dass es so etwas wie einen geistigen Universalismus gibt.

Dieser geistige Universalismus heisst NICHT, dass man sich überall einig ist - aber es heisst sehr wohl, dass Gegensätze auf dieser Ebene vom jeweiligen Gegenüber verstanden werden - und man als Beteiligter ungeheuer viel lernen kann.

Was "genau" fundamental-geistig ist, kann ich Dir nicht sagen - jedes Einzelbeispiel wäre zerredbar. - Aber vielleicht war das ja schon hilfreich.

Wenn Du selbst nicht sagen kannst, was genau "fundamental-geistig" ist, wieso gebrauchst Du dann
diese missverständliche Wort-Kombination in der letzten Zeit immer wieder?

Du hast doch hier lediglich einen ganz banalen Vorgang beschrieben:


Nämlich: Es treffen sich beispielsweise Rentner, Bankmanager, Musiker, Bergsteiger, Astrophysiker, Müt-
ter auf dem Spielplatz etc. etc. - und verstehen sich ohne viele Worte und Erklärungen auf Anhieb - wenn
es um "ihr" Thema geht.

Dieses Verständnis unter "Eingeweihten jeglicher couleur" (vom "Penner" bis zum Kleingärtner) ist doch
das Normalste der Welt - und sollte nicht künstlich zu einer "besonderen" geistig-fundamentalen Bedeu-
tung
aufgeblasen werden. "Geistiger Universalismus" - das ist doch schlicht albern.

Das gilt natürlich auch für alle Gottesgläubigen, die sich irgendwo auf diesem Planeten oder vor der Dorf-
kneipe in die Arme laufen und sich "geistig-fundamental" austauschen und auf Anhieb verstehen... :)

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#485 Re: Das Gehirn und unser Bewusstsein.

Beitrag von Savonlinna » Mi 9. Dez 2015, 02:08

closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Das Wort selber ist aber von Dir geprägt worden?
Das gibt es bestimmt schon. - Ja - ich habe es zur Vermeidung des Wortes "fundamental-theologisch" (auch eine Erfindung von mir) :devil: benutzt.
Also im EIGENEN NAMEN stellst Du einen Maßstab auf bezüglich Bewertung Homosexualität und benennst diesen Maßstab als "fundamental-geistig", also für allgemeingültig?

closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Was genau ist "fundamental-geistig" also.
Ich kann es Dir nur so beschreiben:
Wenn man die "richtigen" Leute aus dem Christentum oder aus dem Islam oder aus dem Buddhismus oder aus dem Taoismus kennenlernt, versteht man sich nach 5 Minuten besser als hier auf dem Forum nach 3 Jahren. - Ich habe das echt hinter mir und weiss jetzt, dass es so etwas wie einen geistigen Universalismus gibt.
Und welche fünf Leute hast Du getroffen, mit denen Du einig warst über Thema Homosexualität und was Dir das Recht gibt, das für die gesamte Menschheit als "fundamental-geistig zu erklären und sie damit zu belehren, dass dies die Grundsätze des Geistigen überhaupt seien?

closs hat geschrieben: Dieser geistige Universalismus heisst NICHT, dass man sich überall einig ist - aber es heisst sehr wohl, dass Gegensätze auf dieser Ebene vom jeweiligen Gegenüber verstanden werden - und man als Beteiligter ungeheuer viel lernen kann.
Wir wollen hier ja herausfinden, wie Du begründen kannst, dass Deine Bewertung von Homosexualität auf geistig universellen Gesetzen beruht.

closs hat geschrieben:Was "genau" fundamental-geistig ist, kann ich Dir nicht sagen - jedes Einzelbeispiel wäre zerredbar. - Aber vielleicht war das ja schon hilfreich.
Wir müssen leider darüber noch weiter reden.

closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben: "Wann genau war denn Deiner Ansicht nach die Zeit, in der man noch so dachte wie Du".
Man hat immer so gedacht - bis ins 20. Jh. hinein haben wahrscheinlich prozentual mehr so gedacht wie ich - sicherlich viele auch, weil sie so konditioniert waren. - Das 20./21. Jh. scheint aber in den letzten 2000 Jahren das erste in Europa zu sein, in dem "meine" Denkweise eine Außenseiter-Denkweise ist. - Manche werden das mit Fortschritt begründen. :angel:
Dann wäre es jetzt an der Zeit, dass Du belegst, dass bislang fast alle so gedacht haben wie Du, sozusagen "immer schon". Auch - das ist im Moment mein Angelpunkt - über die Homosexualtät - die Du ja fundamental-geistig für kritisch hältst.
Nimm Dir Zeit, die griechische Antike zu reflektieren.

Wer genau hat zum Beispiel so gedacht wie Du? Wer also hat die Homosexualität fundamental-geistig - mit DEINEM erfundenen Wort - in Frage gestellt wie Du?

closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Du musst es in vergangenen Zeiten ja aufgestöbert haben, denn sonst hättest Du ja nicht sagen können, dass es das damals gab.
Wann also war das? Wer waren die Vertreter?
Es war in Europa immer Mainstream (was ja keine Empfehlung sein muss) - die Frage wäre umgekehrt zu stellen: Wer hat NICHT so gedacht.
Du wirst Deine Behauptung ja wohl von konkreten Denkern abgeleitet haben. Sonst kann man ja nicht auf die Idee gekommen sein, dass sie wie Du gedacht haben.

closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Wer so massiv wie Du das Fundamental-Geistige als beglaubigte historische Größe behauptet
Wieso "historische Größe"? - Was hat das damit zu tun? - Du wirst kaum einen finden, der diesen Sammelbegriff "fundamental-geistig" wörtlich verwendet - die einen werden es "Realien" nennen, andere werden es viele Jahrhunderte später "Archetypen" nennen.
Ich nehme Dich einfach beim Wort.
Wir reden immerhin von "Maßstäben" - das Wort hast Du benutzt -, mit dem Du etwas fundamental messen willst - Maßtstäbe, die zweifelsfrei geistig gelten.
Also geistige Gesetze, die den Maßstab bilden, um Homosexualität in eben diesem fundamental-geistigen Raum, der universal ist, geistig bewerten zu können.
Das hier hast Du geschrieben: =>
closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Welche spirituelle Gründe gibt es wirklich um die Homophilie hart zu verurteilen?
Das hat etwas mit fundamental-geistigen Erwägungen zu tun. [...]
So. Und nun möchte ich gerne wissen, welcher fundamental-geistige Maßstab hier greift und von woher Du ihn kennst.
Da er ja im geistigen Raum - nach Deinem Verstehen - unantastbar existiert und auf der ganzen Erde - außer den letzten 100 Jahren - auch anerkannt wurde, musst Du ihn überall vorgefunden haben.
Denn sonst kann man ja nichts als "fundamental-geistig" behaupten. Es muss ja ergründet geworden sein.

closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Woran man erkennen kann, ob es "fundamental-geistig" ist.
Objektiv gar nicht. - Man rafft's oder man rafft's nicht. - Glaubst Du ernsthaft, dass solche Fragen gestellt werden, wenn man mit den oben erwähnten "richtigen" Leuten spricht? - Man erkennt sich gegenseitig - übrigens vollkommen unabhängig von intellektueller Bildung.
Bleiben wir lieber beim Thema:
Thema war Homosexualität, die Du fundamental-geistig beurteilen willst, so wie es quasi die ganze Menschheit bis noch ins 19. Jahrhundert getan hat.
Und da möchte ich eben wissen, wen Du für zuständig hältst - ein paar Namensnennungen also -, fundamental geistig arbeiten zu können.

closs hat geschrieben:Insofern mag dieser Begriff wissenschaftlich nicht verwertbar sein. - Meine Vermutung wird immer mehr bestärkt, dass man manches nur Top-Down verstehen kann. - Eigentlich liegen mir solche harten Worte nicht - aber irgendwann fällt einem nichts mehr anderes ein.
Bedenke bitte dies:
Falsche Gurus arbeiten genau mit diesen Methoden, die Du gerade vorführst.
Sie haben persönliche Antipathien, wollen diese aber veruniversalisieren. Sie sagen darum also, als Beispiel: Homosexualität sei fundamental-geistig dies und dies.
Es stimmt zwar nicht - obwohl sie möglicherweise selber nicht durchschauen, dass sie ihre persönlichen Antipathien als Gesetze des Universums verkaufen wollen -, aber immerhin muss man solchen falschen Gurus entgegentreten.

Insofern würde ich gerne wissen, worauf nun Du deine Aussagen gründest.

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Münek
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#486 Re: Das Gehirn und unser Bewusstsein.

Beitrag von Münek » Mi 9. Dez 2015, 03:39

Savonlinna hat geschrieben: Insofern würde ich gerne wissen, worauf nun Du deine Aussagen gründest.

Das würde ich auch gerne wissen. Geht das auch mal ohne verbal-ausweichendes Herumgeschwurbel?

closs
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#487 Re: Das Gehirn und unser Bewusstsein.

Beitrag von closs » Mi 9. Dez 2015, 08:54

Münek hat geschrieben:Wenn Du selbst nicht sagen kannst, was genau "fundamental-geistig" ist, wieso gebrauchst Du dann diese missverständliche Wort-Kombination in der letzten Zeit immer wieder?
Savonlinna hat geschrieben:Wir wollen hier ja herausfinden, wie Du begründen kannst, dass Deine Bewertung von Homosexualität auf geistig universellen Gesetzen beruht.
Um abzugrenzen zu "pastoral"/"praktisch"/ etc. - Der Anlass war ja HS.

Dazu gibt es eine "fundamental-geistige"/"fundamental-theoretische" Auffassung - "wie begründet man etwas aus der Tiefe". - Und es gibt einen unbegründenden Umgang in der Praxis. - Das kann führen zu: "Prinzipiell nicht gut, aber in der Praxis kein Problem" - um diese Gegenüberstellung ging es in diesem Kontext.

Savonlinna hat geschrieben:Das gilt natürlich auch für alle Gottesgläubigen, die sich irgendwo auf diesem Planeten oder vor der Dorfkneipe in die Arme laufen und sich "geistig-fundamental" austauschen und auf Anhieb verstehen...
Das müssen nicht einmal "Gottes-Gläubige" sein (denk mal an Buddhisten) - aber prinzipiell hast Du recht. - Es gilt auch für Pianisten, die auf Anhieb dieselbe Substanz in Bezug auf Musik haben, auch wenn sie sie unterschiedlich interpretieren - man versteht sich und merkst sofort, wenn ein anderen nicht versteht. - Geist erkennt sich gegenseitig.

Savonlinna hat geschrieben:und sie damit zu belehren, dass dies die Grundsätze des Geistigen überhaupt seien?
Oh - da belehrt keiner den anderen, weil die Grundlagen stimmen. - Man tauscht sich aus.

Savonlinna hat geschrieben:Wir wollen hier ja herausfinden, wie Du begründen kannst, dass Deine Bewertung von Homosexualität auf geistig universellen Gesetzen beruht.
Gerne - aber ich sage Dir gleich: Wir werden uns da vermutlich nicht einig werden - und es ist sehr weitläufig, weil es nicht um "die HS" geht, sondern um den größeren Zusammenhang, aus dem Einzelaussagen wie eben zur HS möglich sind. - Gehen wir in die Genesis:

Dort heisst es, Adam und Eva seien vom selben „Bein“ (2,23), „nackt“ und „schämt sich nicht“ (2,25). Erst nach dem Essen vom Baum der Erkenntnis „erkennen“ sie, dass sie nackt sind. Erst nach dem Essen vom Baum können sie sich auf ihresgleicher Ebene benennen (vgl. 3,20) und Gott darüber hinaus addressieren, also den Unterschied eigener und göttlicher Identität qualifizierend erkennen ("Ich bin Adam, Du bist Eva, Du bist Gott") und somit von A nach B addressieren, also kommunizieren.

Die Aktivierung der Ebenbildlichkeit im eigenen Bewusstsein erlaubt also das Erkennen der Ebenbildlichkeit im Gegenüber und dessen, von dem diese Ebenbildlichkeit kommt, also Gott. Im Umkehrung ihrer vorherigen Schamunfähigkeit (vgl. 2,25) können sich beide als weitere Konsequenz aus ihrer Erkenntnis-Befähigung durch das Essen vom Baum nun schämen – sonst würden sie sich nicht „einen Schurz“ (3,7) machen.

Warum nun geht Scham mit Erkennen einher? Psychologisch versteht man unter „Scham“ die Erkenntnis des „Versagens vor einer Idealnorm“. Scham ist demnach eine Folge von Erkenntnis - somit ist Erkenntnis die Voraussetzung für Scham. Auch hier ein menschliches Beispiel: Kinder sind erst schamfähig, nachdem sie in ihrer Entwicklung das nötige Maß an erkennender Selbst-Wahrnehmung dazu haben.- Aber warum ist es die Nacktheit, die beim heranwachsendes Kind zur Scham führt? Vor welcher „Idealnorm“ „versagt“ es?

Zur Beantwortung dieser Frage zurück zu Adam und Eva: Die Idealnorm, vor der Adam und Eva versagen, ist Gott. Da aber der Mensch Ebenbild Gottes ist, ist es das Göttliche im Menschen (vgl. zu 2,7), vor dessen Idealnorm der Mensch ebenso versagt wie gegenüber Gott selbst.

Eine weitergehende Frage ist dann: Warum überhaupt bezieht sich Scham auf die Geschlechtlichkeit? Fundamental :oops: geantwortet: Weil das Geschlechtliche wesensmäßig verbunden ist mit der göttlichen Gabe der Wieder-Schöpfung durch die Schöpfung (also Zeugung und Geburt) - diese Gabe wird mit dem Erkennen zu einer erkannten Gabe. Der Mensch wird also erkennungsfähig für die göttliche Schöpfungskraft des Seins im Dasein. Damit wird das Dasein schamfähig in einem göttlichen Feld, vor dessen Idealnorm es versagt hat. - Wie eng „Erkennen“ und „Körperliche Vereinigung von Mann und Frau“ verbunden ist, zeigen die Bedeutungen des hebräischen Wortes „jada“, das sowohl „erkennen“ (im heutigen Sinne), als auch „beischlafen“ heißt .


Das wäre der große Kontext, ohne den Einzelaussagen wie etwa über HS nicht möglich sind. - Man könnte "Gott" auch ersetzen durch "Ideal" oder "Soll-Zustand" - wie man chiffriert, ist eigentlich egal. - Und nun das Entscheidende: Solche Zusammenhänge werden in jeder Kultur verstanden - nur dass man es nicht überall so kompliziert verbalisieren muss. - Kompliziert verbalisieren muss man nur dann, wenn unterschiedliche Grundlagen da sind.

Die unterschiedlichen Grundlagen im gegebenen Fall sind:

a) interpretiert Sexualität und somit auch HS im Kontext von SChöpfung und Wieder-Schöpfung - sieht also das "Erkennen" (jada) im Kontext der vorangehenden Trennung von Gott und Mensch als höchstmögliche Simulation des göttlichen Holon im Dasein. - Insofern geht es nicht einfach ums Vögeln.

b) interpretiert dasselbe als bilateralen Austausch von Menschen, um besondere Zuneigung zum Ausdruck zu bringen. - Das ist selbstverständlich AUCH schön - aber etwas ganz anderes.

Sprachlich würde ich Variante a) als fundamental-geistig begründbar halten und b) als rein menschlich begründbar. - Man muss auch keine Abfälligkeiten zwischen a) und b) konstruieren - es ist ganz einfach etwas anderes.

Savonlinna hat geschrieben:Nimm Dir Zeit, die griechische Antike zu reflektieren.
Bei den Griechen war es chic, HS-Beziehungen zu haben. - Dsa konnte so weit gehen, dass man Sexualität mit Frauen lediglich als "notwendiges Übel" verstehen konnte, um Nachwuchs zu ermöglichen. - Jede Epoche hat ihre Spezialitäten. - Die griechische Praxis würde ich unter b) subsummieren.

Savonlinna hat geschrieben:Du wirst Deine Behauptung ja wohl von konkreten Denkern abgeleitet haben.
Nein - da kann man auch selber drauf kommen. - Und wenn man draufgekommen ist, merkt man plötzlich, dass eigenes "Draufkommen" mit fundamental-theologischen Aussagen des Christentums (und anderen Religionen) koinzidiert. - Wenn eigenes Draufkommen mit langen Weisheitstraditionen koinzidiert, bewertet man dies als Bestätigung, auf der richtigen Spur zu sein.

Savonlinna hat geschrieben:Also geistige Gesetze, die den Maßstab bilden, um Homosexualität in eben diesem fundamental-geistigen Raum, der universal ist, geistig bewerten zu können.
Ja - im Sinne obiger Ausführungen. - Diesen Ausführungen kann man selbstverständlich widersprechen - oder, was ich eher vermute: Diese Ausführungen können so weit am heutigen Verständnis vorbeigehen, dass sie einfach nicht verstanden werden.

Savonlinna hat geschrieben:Falsche Gurus arbeiten genau mit diesen Methoden, die Du gerade vorführst.
Ach nee - das ist viel einfacher. - Man versucht, etwas zu vermitteln und geht weiter, wenn es nicht funktioniert.

Savonlinna hat geschrieben:Sie haben persönliche Antipathien, wollen diese aber veruniversalisieren.
Ich habe überhaupt keine persönlichen Antipathien - wir haben homosexuelle Bekannte in unserem unmittelbaren Umkreis. - Universale Aussagen haben nichts mit ad hominem zu tun.

Savonlinna hat geschrieben:Insofern würde ich gerne wissen, worauf nun Du deine Aussagen gründest.
Ansätze hast Du jetzt gehörst. - Wenn sie Dir fremd sind, macht das nichts - immerhin ist dann dokumentiert, dass es sie gibt. - Das Thema HS (wie alle Themen) ist nicht isoliert abhandelbar - dazu gehört ein umfassendes Weltbild, aus dem heraus sich Aussagen von selbst generieren.

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#488 Re: Das Gehirn und unser Bewusstsein.

Beitrag von Pluto » Mi 9. Dez 2015, 10:40

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Das ändert nichts daran, dass HS ein Fakt in der Tierwelt ist.
Ja - natürlich. - Aber was bringt das argumentativ?
Was wohl? — Dass HS eine Norm der Natur ist.
Gegen solche Fakten sind alle spirituellen Argumente nutalos.

closs hat geschrieben:Es gibt halt Menschen, die aufgrund ihres Naturverständnisses überhaupt nichts mit HS anfangen können.
Weil sie in Bezug auf Natur ignorant sind... unendschuldbar ignorant.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#489 Re: Das Gehirn und unser Bewusstsein.

Beitrag von Pluto » Mi 9. Dez 2015, 10:44

closs hat geschrieben:Der Begriff "geistig-fundamental" ist als Abgrenzung zu "pastoral" gemeint, da man im Pastoralen anders handelt als man im Fundamentalen denkt.
Was du da beschreibst ist das typische Muster einer gespaltenen Persönlichkeit.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#490 Re: Das Gehirn und unser Bewusstsein.

Beitrag von Savonlinna » Mi 9. Dez 2015, 11:49

closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Wir wollen hier ja herausfinden, wie Du begründen kannst, dass Deine Bewertung von Homosexualität auf geistig universellen Gesetzen beruht.
Um abzugrenzen zu "pastoral"/"praktisch"/ etc. - Der Anlass war ja HS.

Dazu gibt es eine "fundamental-geistige"/"fundamental-theoretische" Auffassung - "wie begründet man etwas aus der Tiefe". -

Ob es diese "fundamental-geistige"/"fundamental-theoretische" Auffassung" überhaupt gibt, untersuchen wir ja gerade.

Du hast zugegeben, dass Du Dir den Begriff selber erfunden hast.
Jetzt gibt es noch die Chance, dass Du aufzeigst, woher Du den Inhalt hast (dass diese fundamental-geistigen Maßstäbe universell auffindbar sind).

Du hast behauptet, dass noch vor 200 Jahren die meisten "fundamental-geistig" gedacht haben.
Da Du Wahrheitsanspruch behauptest, muss nachgewiesen werden, dass man früher wirklich so gedacht hat.

closs hat geschrieben:Und es gibt einen unbegründenden Umgang in der Praxis. - Das kann führen zu: "Prinzipiell nicht gut, aber in der Praxis kein Problem" - um diese Gegenüberstellung ging es in diesem Kontext.
Ja, aber wir reden jetzt ja von der Fundamental-Geistigkeit, mit der Homosexualität nach fundamental-geistigem Maßstab bewertet werden kann.
Ich möchte gerne von Dir diesen Maßstab hören; denn wenn fast alle früher danach gehandelt haben, musst Du ihn ja irgendwo her haben.


closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Das gilt natürlich auch für alle Gottesgläubigen, die sich irgendwo auf diesem Planeten oder vor der Dorfkneipe in die Arme laufen und sich "geistig-fundamental" austauschen und auf Anhieb verstehen...
Das müssen nicht einmal "Gottes-Gläubige" sein (denk mal an Buddhisten) - aber prinzipiell hast Du recht. - Es gilt auch für Pianisten, die auf Anhieb dieselbe Substanz in Bezug auf Musik haben, auch wenn sie sie unterschiedlich interpretieren - man versteht sich und merkst sofort, wenn ein anderen nicht versteht. - Geist erkennt sich gegenseitig.
Diese Aussage gehört zu Deinen Satzbausteinen, den Du oft bringst, aber auch in diesem Zusammenhang nicht erläutert, wieso Deine persönliche Sicht fundamental-geistiger Natur sei, die überall im Kosmos oder Universum gilt.
Es ist übrigens auch nicht wahr, dass "Geist" sich gegenseitig erkennt. Auch die Pianisten sind nicht einer Meinung.

Also: Hast Du es erlogen, dass es früher "fundamental-geistige" Auffassungen gab, die noch vor 200 Jahren gültig waren, oder kannst Du aufzeigen, woher und von wem Du das Wissen hast, dass es diese Auffassungen gibt.


closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:und sie damit zu belehren, dass dies die Grundsätze des Geistigen überhaupt seien?
Oh - da belehrt keiner den anderen, weil die Grundlagen stimmen. - Man tauscht sich aus.
Mit wem aus den vorigen Jahrhunderten hast Du Dich ausgetauscht?


closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Wir wollen hier ja herausfinden, wie Du begründen kannst, dass Deine Bewertung von Homosexualität auf geistig universellen Gesetzen beruht.
Gerne - aber ich sage Dir gleich: Wir werden uns da vermutlich nicht einig werden - und es ist sehr weitläufig, weil es nicht um "die HS" geht, sondern um den größeren Zusammenhang, aus dem Einzelaussagen wie eben zur HS möglich sind. - Gehen wir in die Genesis:
Es geht hier nicht um Deine persönliche Auslegung.
Sondern um den Beleg, dass es universale geistige Gesetze gibt, die vor ein paar hundert Jahren noch gültig waren und die nur Du nicht vergessen hast.


closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Du wirst Deine Behauptung ja wohl von konkreten Denkern abgeleitet haben.
Nein - da kann man auch selber drauf kommen. - Und wenn man draufgekommen ist, merkt man plötzlich, dass eigenes "Draufkommen" mit fundamental-theologischen Aussagen des Christentums (und anderen Religionen) koinzidiert. - Wenn eigenes Draufkommen mit langen Weisheitstraditionen koinzidiert, bewertet man dies als Bestätigung, auf der richtigen Spur zu sein.
Also hast Du nur Deine persönliche Meinung zur fundamental-geistigen und als kosmisch-allgemeingültig erklärt.

Das sehe ich also als Deine bisherige Argumentationsstruktur:

a. Du hast eine persönliche Sicht zur Homosexualität
b. Du erklärst Deine persönliche Sicht als geistig-kosmisch, die Du bewahrt hast, die früher fast alle Menschen hatten, die heute nicht mehr verstanden werde, willst aber diese Behauptung um nichts in der Welt belegen.
c. Du legst diese "geistig-kosmische Sicht" dar.
d. Andere Ansichten erklärst Du für nicht "fundamental-geistig".

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