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Das ist ein Kollateralschaden der Demokratie - um es mit SChiller zu sagen: Man zählt Stimmen und wägt sie nicht.

Das ist aus meiner Sicht so nicht richtig. In einer heutigen Demokratie zählt jede Stimme, unabhängig vom Bildungsgrad oder sonstigen Eigenschaften des Wählers. Es darf nicht darauf ankommen, ob der Wähler dumm oder intelligent ist. Ebenso kann jeder gewählt werden, der sich zur Wahl stellt.

Wenn in den USA ein Rennfahrer, ein Wrestler, ein anderer Sportler oder ein Schauspieler gewählt wird, bedeutet das nicht, dass die Wähler dumm sind, im Gegenteil. Dies ist eigentlich Demokratie in reiner Form, die aussagt, dass jeder, der sich für ein politisches Amts als geeignet ansieht, gewählt werden kann.
Das hat bei Schwarzenegger funktioniert und auch bei Ronald Regan. Donald Trump ist ein eigener Fall, aber man darf nicht vergessen, er wurde gewählt und kann jederzeit wieder abgewählt werden.

Wir Europäer sollten nicht den Fehler machen, Donald Trump auf sein manchmal pöbelhaftes Auftreten und seine seltsame Wortwahl zu reduzieren. Seine Politik ist nicht anderes als die seiner Vorgänger, Obama eingeschlossen. Auch Obama hat unverblümt mit dem Instrument der Schutzzölle gedroht, er hat sich nur anderes ausgedrückt.

piscator hat geschrieben:Dies ist eigentlich Demokratie in reiner Form, die aussagt, dass jeder, der sich für ein politisches Amts als geeignet ansieht, gewählt werden kann.

Klar - da muss man es mit Churchill halten, der sinngemäß gemeint hat, dass Demokratie Scheiße ist, ihm aber nichts bekannt ist, was besser ist.

Wollte man Demokratie qualitativ aufwerten, wäre dies eine Sache der Medien/Meinungsmacher. - Denn ein Volk, das fair informiert wird, wird von sich aus qualitativ besser in Sachen Demokratie.

closs hat geschrieben: Wollte man Demokratie qualitativ aufwerten, wäre dies eine Sache der Medien/Meinungsmacher. - Denn ein Volk, das fair informiert wird, wird von sich aus qualitativ besser in Sachen Demokratie.

Das ist nicht das Hauptproblem. Das Hauptproblem ist, dass wir noch nie in einer Demokratie gelebt haben. Die Wahlschafe gehen alle 4 Jahre zur Urne und begraben ihre Stimme, dann machen die Politiker was sie wollen, bzw. was der Finanzadel will und ihnen vorschreibt. Demokratischer wäre es z.B., wenn es Volksabstimmungen zu bestimmten Themen geben würde, die auch bindend sind, aber davor fürchten sich deutsche Politiker.

closs hat geschrieben:Denn ein Volk, das fair informiert wird, wird von sich aus qualitativ besser in Sachen Demokratie.

Also wo fehlt's bei unseren Nachrichten?

AlTheKingBundy hat geschrieben:Demokratischer wäre es z.B., wenn es Volksabstimmungen zu bestimmten Themen geben würde, die auch bindend sind, aber davor fürchten sich deutsche Politiker.

Und da käme auch nur Scheiße bei raus.

Janina hat geschrieben:

AlTheKingBundy hat geschrieben:Demokratischer wäre es z.B., wenn es Volksabstimmungen zu bestimmten Themen geben würde, die auch bindend sind, aber davor fürchten sich deutsche Politiker.

Und da käme auch nur Scheiße bei raus.

Darum dreht es sich nicht, es wäre dann aber im Sinne der Wortbedeutung demokratischer.

AlTheKingBundy hat geschrieben:Demokratischer wäre es z.B., wenn es Volksabstimmungen zu bestimmten Themen geben würde, die auch bindend sind, aber davor fürchten sich deutsche Politiker.

Dafür fürchte ich mich auch - denn das Volk stimmt so ab, WIE es informiert wurde, und das ist sehr oft brutal verzerrt (gerade in den Massenmedien - tja, wobei wir wieder am Punkt wären, dass in der Demokratie Stimmen gezählt und nicht gewogen werden).

Das ist übrigens primär NICHT das Problem der Politiker - sie sind selber eine Mischform aus Täter und Opfer. - Mit anderen Worten: Hätten wir eine Mediengesellschaft, in der das Nachdenkliche und nicht das Reißerische dominiert, wären die Politiker freier in ihrem Verhalten - man könnte mit offenem Visier sprechen und handeln.

Janina hat geschrieben:Also wo fehlt's bei unseren Nachrichten?

Man kann sich alles holen, was nötig ist, wenn man dazu in der Lage ist - qualitativ ist die Mehrheit NICHT in der Lage dazu. - Denn Medien-Konzerne schaffen es (wenn sie wollen), dass am Ende über Kurzzeit-Kreationismus oder Evolution abgestimmt wird und der Kurzzeit-Kreationismus demokratisch siegt (siehe USA) - da nützt es dann nichts, was Du als Naturwissenschaftlerin meinst. - Was für Dich als Naturwissenschaftlerin gilt, gilt auf anderer Ebene auch für WIRKLICH nachdenkliche Bürger (also ebenfalls eine Minorität).

Davon abgesehen: Auch viele kluge Menschen kann man per Nachrichten täuschen - nicht jeder hat im Alltag Zeit, sich einen Überblick über verschiedene Medien-ORgane zu verschaffen.

closs hat geschrieben:Man kann sich alles holen, was nötig ist, wenn man dazu in der Lage ist - qualitativ ist die Mehrheit NICHT in der Lage dazu.

Es genügt schon, die örtliche Tageszeitung zu abonnieren und abends die Tagesschau einzuschalten. Zum Glück ist das in vielen Familien immer noch Usus, auch bei deren Kindern.

AlTheKingBundy hat geschrieben:Demokratischer wäre es z.B., wenn es Volksabstimmungen zu bestimmten Themen geben würde, die auch bindend sind, aber davor fürchten sich deutsche Politiker.

Das schweizer System. Es ist eine echte Demokratie, aber dennoch kommt Wahlmüdigkeit auf wenn man nicht genügend informiert ist.

piscator hat geschrieben:Es genügt schon, die örtliche Tageszeitung zu abonnieren und abends die Tagesschau einzuschalten. Zum Glück ist das in vielen Familien immer noch Usus, auch bei deren Kindern.

Da stimme ich dir zu. Es genügt die ARD/ZDF Nachrichten zu schauen und die Lokalzeitung zu lesen.
Trotzdem wäre eine Volksabstimmung oft eine sehr nützliche Sache, vor allem in der Politik in der Gemeinde vor Ort.

closs hat geschrieben:

AlTheKingBundy hat geschrieben:Demokratischer wäre es z.B., wenn es Volksabstimmungen zu bestimmten Themen geben würde, die auch bindend sind, aber davor fürchten sich deutsche Politiker.

Dafür fürchte ich mich auch - denn das Volk stimmt so ab, WIE es informiert wurde, und das ist sehr oft brutal verzerrt (gerade in den Massenmedien - tja, wobei wir wieder am Punkt wären, dass in der Demokratie Stimmen gezählt und nicht gewogen werden).

Falsch, das Volk stimmt so ab, wie es sich informiert. Wer seinen Verstand natürlich völlig ausschaltet und nur Twitternachrichten liest, selber Schuld. Was denn nun? Demokratie oder nicht?