Klassenkampf

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sven23
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#71 Re: Klassenkampf

Beitrag von sven23 » Mo 27. Mai 2013, 07:39

Magdalena61 hat geschrieben:"Selbstversorgung der Politiker" beibehalten wird, motiviert das wohl verständlicherweise niemanden, die Rolle des selbstlosen Mildtäters zu übernehmen.
LG

Skandalös, sogar der Teufel kriegt eine Pension. Verbrechen lohnt sich also doch. :mrgreen:

Die Reichen haben sicher kein Problem mit den Versorgungsbezügen der Politiker, denn schließlich sind es für sie nur Peanuts und sie selbst haben durch niedrigere Steuersätze enorm von den Gesetzen der Politik profitiert. Als Folge davon geht die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander.
Wem die Versorgungsbezüge nicht ausreichen, der muß sich halt wie Steinbrück noch eine Kleinigkeit dazu verdienen.
Ich sehe eher die Gefahr einer zunehmenden Politikerverdrossenheit, nicht zu verwechseln mit der Politikverdrossenheit.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Pluto
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#72 Re: Eugen Drewermann: Wir glauben, weil wir lieben

Beitrag von Pluto » Mo 27. Mai 2013, 08:01

barbara hat geschrieben:Freiheit ist auch nicht ein endlicher Kuchen, nach dem Prinzip: wenn du mehr Freiheit hast, hab ich dafür weniger. Es kann sehr wohl die Gesamtmenge an Freiraum in einer Gesellschaft erhöht werden - oder beschränkt werden.
Nun denn... wir haben hier offenbar unterschiedliche Freiheistbegriffe, Barbara.

Freiheit ist für mich eng verwandt mit dem Begriff des bilogischen Fußabdrucks, den der Mensch für sich beansprucht. Beanspruchen wir mehr, nehmen wir anderen (vielleicht?) etwas weg.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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sven23
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#73 Re: Eugen Drewermann: Wir glauben, weil wir lieben

Beitrag von sven23 » Mo 27. Mai 2013, 08:07

Pluto hat geschrieben:
Freiheit ist für mich eng verwandt mit dem Begriff des bilogischen Fußabdrucks, den der Mensch für sich beansprucht. Beanspruchen wir mehr, nehmen wir anderen (vielleicht?) etwas weg.

Wann begreift man endlich, daß die Slogans von "wachset und mehret euch" Politik von vorgestern ist?
Was wir benötigen, ist qualitatives Wachstum, nicht quantitatives.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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Demian
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#74 Re: Eugen Drewermann: Wir glauben, weil wir lieben

Beitrag von Demian » Mo 27. Mai 2013, 08:55

Magst du das näher ausführen?

sven23 hat geschrieben: Wann begreift man endlich, daß die Slogans von "wachset und mehret euch" Politik von vorgestern ist?
Was wir benötigen, ist qualitatives Wachstum, nicht quantitatives.

R.F.
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#75 Re: Eugen Drewermann: Wir glauben, weil wir lieben

Beitrag von R.F. » Mo 27. Mai 2013, 10:15

Demian hat geschrieben:Magst du das näher ausführen?

sven23 hat geschrieben: Wann begreift man endlich, daß die Slogans von "wachset und mehret euch" Politik von vorgestern ist?
Was wir benötigen, ist qualitatives Wachstum, nicht quantitatives.
Der liebe Sven meint damit sicher die Züchtung des “Herrenmenschen”. In welchem Zusammenhang nur habe ich dieses Wort schon mal gehört...Ich komm’ einfach nicht dahinter... :?:
Aber Svens Motive sind höchst edel. Er will die Menschheit vor dem Untergang retten - das möchte er dadurch erreichen, dass sich nur Edel-Knochen vermehren dürfen...Bild

Pluto
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#76 Re: Eugen Drewermann: Wir glauben, weil wir lieben

Beitrag von Pluto » Mo 27. Mai 2013, 10:54

R.F. hat geschrieben:Der liebe Sven meint damit sicher die Züchtung des “Herrenmenschen”. In welchem Zusammenhang nur habe ich dieses Wort schon mal gehört...Ich komm’ einfach nicht dahinter... :?:
Och Erwin... :roll:
Du wirst doch nicht schon wieder, anderen braunen Socken unterstellen wollen, oder?
Das sind doch nur Diskussionshemmer.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

barbara
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#77 Re: Eugen Drewermann: Wir glauben, weil wir lieben

Beitrag von barbara » Mo 27. Mai 2013, 12:04

Pluto hat geschrieben: Freiheit ist für mich eng verwandt mit dem Begriff des bilogischen Fußabdrucks, den der Mensch für sich beansprucht. Beanspruchen wir mehr, nehmen wir anderen (vielleicht?) etwas weg.

So eng verwandt ist er nun auch nicht.

Ich würde mich in meiner Freiheit auch keineswegs eingeschränkt fühlen, sondern eher an Freihei gewinnen, wüsste ich, dass zB meine Waschmaschine ein so robustes Produkt wäre, dass sie voraussichtlich für die nächsten siebzig Jahre hält und im Falle eines Falles leicht zu reparieren ist. Die Tatsache, dass dies kaum der Fall sein wird sondern dass sie wohl nach spätestens zehn Jahren ausgetauscht werden muss und durch eine neue ersetzt werden muss (mit dem ganzen Energieverbrauch, den das mit sich zieht), vermindert meine Freiheit eher, als dass es sie erhöht.

Es vermindert meine Freiheit auch, dass es keine Handies zu kaufen gibt mit einer Garantiezeit von, sagen wir mal, 25 Jahren. Ich würd so ein Gerät sofort nehme, wenn es das gäbe. Gibt es aber nicht. Ebenso gibt es in der Elektronik noch fast kein Bio/Fair trade, sodass ich praktisch gezwungen bin, Produkte zu benutzen, die auf ausbeuterische und unökologische Art hergestellt werden.

Ausserdem hat Freiheit nicht nur mit Ressourcenverbrauch zu tun, und es besteht keine lineare Beziehung zwischen Ressourcenverbrauch und Freiheit; sie hat auch viel mit Organisation der Gesellschaft zu tun, und damit, wer welche Mitspracherechte für welche Themen hat. Geldsystem mit Zins ist etwas, das Freiheit geradedzu auffrisst; der Mangel an direktdemokratischen Instrumenten wie Initiative und Referendum in fast der ganzen Welt ist ein riesiger Mangel an Freiheit; moderne Häuser mit ihren ungünstig angelegten Strukturen führen zu einem Mangel an Freiheit, was in sehr vielen teilweise winzigen Details Freiheit beschneidet und Stress schafft, bei Tausenden von Dingen. In meinre Wohnung wird die Freiheit zB dadurch beschnitten, dass die Fenstersimse zu hoch sind, sodass ich nicht auf einem Stuhl sitzend zum Fenster heraus schauen kann. Ein anderes Design mit schmaleren hohen Fenstern hätte nicht mehr Material und Energie benötigt - aber einen wesentlichen Unterschied zur Folge.

grüsse, barbara

R.F.
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#78 Re: Eugen Drewermann: Wir glauben, weil wir lieben

Beitrag von R.F. » Mo 27. Mai 2013, 12:46

Pluto hat geschrieben:
R.F. hat geschrieben:Der liebe Sven meint damit sicher die Züchtung des “Herrenmenschen”. In welchem Zusammenhang nur habe ich dieses Wort schon mal gehört...Ich komm’ einfach nicht dahinter... :?:
Och Erwin... :roll:
Du wirst doch nicht schon wieder, anderen braunen Socken unterstellen wollen, oder?
Das sind doch nur Diskussionshemmer.
Mein lieber Pluto,

mein vielleicht etwas flapsig formulierter Beitrag ist durchaus ernst gemeint. Ähnliches wie Sven haben auch andere lange nach Adolf Hitler vorgeschlagen, etwa Peter Sloterdijk:http://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Sloterdijk
Zitat aus obigem Link:
Der Durchbruch als philosophischer Autor gelang Sloterdijk mit der Kritik der zynischen Vernunft aus dem Jahr 1983. Die Regeln für den Menschenpark erregten 1999 eine heftige öffentliche Debatte. Man warf dem Autor der Rede vor, ein Plädoyer für eine faschistoide Züchtungsideologie gehalten zu haben.

Erst wurden die Menschen von einer ausschließlich auf Gewinn ausgerichteten Landwirtschaft und Nahrungsmittelindustrie so lange fehlernährt, bis sich Gen-Defekte einstellten. Von den Krebs- und Kreislauferkrankungen nicht zu reden. Dass falsche Ernährung auch die Tätigkeit des Gehirns beeinträchtigt, sieht man an der grassierenden Dummheit. Wenn die Krankenquote weiter wie bisher ansteigt, wird ein Aussonderungsprozess nicht mehr lange auf sich warten lassen: Ab einem bestimmten Alter oder einem gewissen Krankheitsstadium wird nicht mehr medizinisch behandelt. Das ist dann wohl nur der erste Schritt zur Stärkung der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit...

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sven23
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#79 Re: Eugen Drewermann: Wir glauben, weil wir lieben

Beitrag von sven23 » Mo 27. Mai 2013, 12:58

Pluto hat geschrieben:
R.F. hat geschrieben:Der liebe Sven meint damit sicher die Züchtung des “Herrenmenschen”. In welchem Zusammenhang nur habe ich dieses Wort schon mal gehört...Ich komm’ einfach nicht dahinter... :?:
Och Erwin... :roll:
Du wirst doch nicht schon wieder, anderen braunen Socken unterstellen wollen, oder?
Das sind doch nur Diskussionshemmer.

Ach laß mal Pluto, ich weiß ja von wem es kommt.

Es ist doch im Prinzip eine einfache Rechenaufgabe, die auch unser Erwin hinbekommen sollte. Wenn wir auf einem Planeten mit begrenzten Flächen und begrenzten Ressourcen leben und für 7 Milliarden Menschen schon jetzt 2,8 Erden benötigt werden, um allen den deutschen Lebensstandard zu gewähren, dann sollte jedem klar sein, daß diese Rechnung nicht aufgehen kann. Der Einwand Herrenmensch ist in diesem Zusammenhang so überflüssig wie eine Monatspackung Kondome für den Papst. :lol:
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dvdk
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#80 Re: Eugen Drewermann: Wir glauben, weil wir lieben

Beitrag von dvdk » Mo 27. Mai 2013, 13:13

sven23 hat geschrieben: Es ist doch im Prinzip eine einfache Rechenaufgabe, die auch unser Erwin hinbekommen sollte. Wenn wir auf einem Planeten mit begrenzten Flächen und begrenzten Recourssen leben und für 7 Milliarden Menschen schon jetzt 2,8 Erden benötigt werden, um allen den deutschen Lebensstandard zu gewähren, dann sollte jedem klar sein, daß diese Rechnung nicht aufgehen kann. Der Einwand Herrenmensch ist in diesem Zusammenhang so überflüssig wie eine Monatspackung Kondome für den Papst. :lol:
So ähnlich wurde schon vor Darwins Zeiten argumentiert.
Wikipedia hat geschrieben:Der Begriff der Überbevölkerung wurde in der breiteren Öffentlichkeit durch den britischen Ökonomen Thomas Robert Malthus gegen Ende des 18. Jahrhunderts verankert. Malthus veröffentlichte seine Bevölkerungstheorie 1798 in seinem Buch Essay on the Principle of Population.
Darwin kannte dieses Werk.

Und 1804 überschritt die Weltbevölkerung gerade einmal 1 Milliarde Menschen.

Wenn wir also mit den Ressourcen der ERde etwas besser wirtschaften würden, reicht es für alle und wir alle hätten genügend Wohlstand. Aber lieber leben viele Menschen nach dem Ex und hopp Prinzip: benutzen und wegwerfen.
Windhauch ...

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