Wie lebt der Mensch am Ende des 21. Jahrhunderts?

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Novas
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#11 Re: Wie lebt der Mensch am Ende des 21. Jahrhunderts?

Beitrag von Novas » Mo 22. Jan 2018, 15:28

Pluto hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:Der Mensch hat etwas, was die Maschine niemals haben wird: eine spirituelle Seele, der ewige Lebenshauch und Atem Gottes. Pluto kann solch eine Frage nur stellen, weil er das höhere Wesen des Menschen verleugnet.
Ich verleugne nichts sondern frag nur, was hilft es uns eine spirituelle Seele zu haben, wenn die Roboter mächtiger sind und uns als überflüssig betrachten?

Doch, Du verleugnest das spirituelle Wesen des Menschen. Exakt das, was uns von bloßen Maschinen unterscheidet. Der Mensch ist als spirituelle Seele ein ruah Elohim (Geist oder Hauch Gottes) wodurch er zum Statthalter (khalifa) Gottes auf Erden wird. Der Mensch und nicht die Maschine. Wenn Du Mensch und Maschine auf eine Stufe stellst, dann bestreitest Du de facto die Würde des Menschen. Mit solch einer Weltanschauung bin ich nicht einverstanden.

Pluto hat geschrieben:Schöner Text, Rem!Das sind wohl die positiven Seiten der Digitalisierung. Aber was ist wenn die KI die Welt übernimmt?
Es gibt jetzt schon Dronen mit eingebauter "Kill"-Entscheidung. Diese Funktion ist aber zurzeit abgeschaltet, weil von "oben" als unerwünscht bezeichnet wird; per Gesetz muss immer noch ein Mensch entscheiden, ob die Drone ihr Ziel vernichtet oder nicht.

Das ist auch gut so. Oder willst Du in einer Welt aufwachen, in der Maschinen für uns das Denken übernehmen? Maschinen haben keine moralischen Empfindungen. Ich sehe die Gefahr eher darin, dass die Menschen ihre Menschlichkeit aufgeben und selbst roboterhaft werden (das ist auch ein typisches Thema in dystopischen Romanen) Ernst Jünger sagte mal, dass moderne Kriege eher kollektiven Materialschlachten und großen Verkehrsunfällen gleichen. Sie haben mit Krieg im klassischen Sinne des Wortes schon gar nichts mehr zu tun. Der Krieger ist auch etwas qualitativ anderes, als ein bloßer Soldat. Ein Krieger hat noch einen moralischen Ethos, während der Soldat nur noch ein bezahlter Söldner ist.

„Bushidō ist also der Kodex jener moralischen Grundsätze, welche die Ritter beachten sollten. Es ist kein in erster Linie schriftlich fixierter Kodex; er besteht aus Grundsätzen, die mündlich überliefert wurden und nur zuweilen aus der Feder wohlbekannter Ritter oder Gelehrter flossen. Es ist ein Kodex, der wahrhafte Taten heilig spricht, ein Gesetz, das im Herzen geschrieben steht.“

– Inazo Nitobe, Bushidō. Die Seele Japans. Erweiterte Ausgabe. Angkor Verlag 2003. S.11

Die Samurai haben den Ehrenkodex so wichtig genommen, dass manche von ihnen Suizid begingen, wenn sie diesen verletzt haben und „das Gesicht verloren“ (Seppuku) Paul Tibbets, der 1945 die Atombombe mit dem Namen „Little Boy“ auf die Stadt Hiroshima fallen ließ, agierte mit Sicherheit nicht auf der Basis eines Ehrenkodex. Nach eigenen Aussagen hatte er noch nicht mal eine schlaflose Nacht. Wie schön für ihn! :shock: Er war sehr stolz auf seine erfolgreiche Mission, wie man an diesem Videomaterial erkennen kann:


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