Bist Du glücklich?

[Sola]

Was wäre dann?
Alles stagniert. Es gibt keinen Fortschritt mehr.

So gesehen... ist es wohl nicht so ganz das Wahre, nach "Glück" zu streben in der Ausprägung: "Wunschlos glücklich", Paradies auf Erden. Vielleicht ist das der Grund, warum Gott unsere Sorgen und die Probleme der Welt nicht alle auf wundersame Weise wegnimmt. Ein "unzufriedener" Mensch scheint kreativer zu sein.
LG

Ja, das scheint mir vor allem dann der Fall zu sein, wenn die Zufriedenheit und das Glück aius einer materiellen Quelle "gespeist" werden.
Wer dagegen bspw überglücklich aus Liebe ist, "wunschlos glücklich" mit dem geliebten Partner (und nicht unzufrieden Ausschau nach "einem besseren" hält), der wird im Gegenteil neuen Schwung und Kreativität in dem vorher so banalen und blassen Alltagsleben erfahren.

[Salome23]

Angenehme Gefühle -und nach angenehmen Gefühlen streben Menschen nun mal...

Voraussetzung dafür, dass etwas als "angenehm" empfunden wird, ist Zufriedenheit

Ich denke, dass es eher umgekehrt ist.
Erst wenn man etwas als angenehm empfindet, stellt sich die Zufriedenheit ein.
Bsp.: Du hast Hunger= eher unangenehmes Gefühl.
Du versuchst nun, dieses unangenehme Gefühl zu vertreiben und isst etwas.
Danach stellt sich wieder ein angenehmes Gefühl ein durch die Sättigung und dann bist du wieder zufrieden.
Durch betreiben von Introspektion kann man das sehr gut feststellen.

[Sola]

Und was ist dann mit Pflanzenfreaks Nachbarin? Die hat doch alles und ist doch nicht zufrieden - ihr Besitz bringt ihr keine angenehmen Gefûhle.

[Salome23]

Und was ist dann mit Pflanzenfreaks Nachbarin? Die hat doch alles und ist doch nicht zufrieden

Solche Menschen braucht es auch, damit die Wirtschaft florieren kann
Daraus können wir lernen, dass auch "dämonische" Gefühle wie Gier und Neid durchaus auch zu etwas nützlich sein können.
Vor langer Zeit sagte mal mein ehemaliger Pastor, dass "Gott" auch Negatives zum Positiven nützen/wenden könnte-siehe auch die Legende von Hiob...
Manche Christen würden eventuell sagen, sie sei besessen von unreinen Geistern und daher stellt sich bei ihr kein Gefühl der Zufriedenheit ein oder eben nur vorrübergehend
Vielleicht bedarf es des psychologischen Effekts, dass sie erst alles verlieren muss, um drauf zu kommen, wie gut es ihr doch ging.

[barbara]

Aber warum schaffen wir es nicht, durchgehend zufrieden zu sein? (Man arrangiert sich bestenfalls und lernt es (vielleicht), die eigenen Emotionen (so einigermaßen) zu kontrollieren.)

Ich bin in der Tat grösstenteils zufrieden mit meinem Leben.

Wer zufrieden ist... der verwaltet sozusagen seinen "Besitz", der strebt nicht mehr nach Höherem, jedenfalls nicht ernstlich. Er will die Umstände nicht mehr verändern, weil er nicht genügend motiviert ist, sich dafür anzustrengen.

Diese Schlussfolgerung würde ich nicht ziehen, besonders, da Zufriedenheit sehr stark davon kommt, etwas zu tun, das zufrieden macht. Wer mitten in einem Projekt steckt und Tag für Tag daran arbeitet und sieht, wie es wächst und gedeiht, oder auch wie Hindernisse kommen und wie sie überwunden werden, stagniert keineswegs, ist aber dabei wohl sehr zufrieden.

Angenommen, die Mehrheit der Weltbevölkerung realisiert die Vorgaben, z.B. des Christentums und des Buddhismus und gibt sich mit dem, was sie hat und was sie kann zufrieden. Sie rebelliert nicht mehr, beklagt sich nicht mehr, kämpft nicht mehr... tut Gutes, wodurch das Leid der Welt spürbar abnimmt... und erträgt das Leben mit einem lächelnden Fatalismus.

Zufriedenheit ist doch nicht Passivität, und auch nicht Fatalismus. Zufriedenheit gibt es eher in der Aktivität, im Gestalten, im schöpferischen Tun. Für uns als Ebenbilder des Schöpfers scheint das schöpferische Tun ganz besonders geeignet zu sein, Zufriedenheit zu schaffen.

allerdings halte ich es für eine sehr nützliche Einstellung, wenn man mit Wenigem zufrieden sein kann. Man wird dadurch weniger leicht manipulierbar, man gewinnt an Freiheit.

grüsse, barbara

[Magdalena61]

Ein "unzufriedener" Mensch scheint kreativer zu sein.

Ja, das scheint mir vor allem dann der Fall zu sein, wenn die Zufriedenheit und das Glück aius einer materiellen Quelle "gespeist" werden.
Wer dagegen bspw überglücklich aus Liebe ist, "wunschlos glücklich" mit dem geliebten Partner (und nicht unzufrieden Ausschau nach "einem besseren" hält), der wird im Gegenteil neuen Schwung und Kreativität in dem vorher so banalen und blassen Alltagsleben erfahren.

Aber wie lange?
Wilhelm Busch, der Erfinder von Max und Moritz, der scharfe Beobachter, hat einmal gedichtet:

Niemals
Wonach du sehnlich ausgeschaut,
Es wurde dir beschieden.
Du triumphierst und jubelst laut:
»Jetzt hab ich endlich Frieden!«

Ach, Freundchen, rede nicht so wild,
Bezähme deine Zunge!
Ein jeder Wunsch, wenn er erfüllt,
Kriegt augenblicklich Junge.

Schein und Sein. Nachgelassene Gedichte, 1909

Genial. Mir scheint, das trifft hin. Es sei denn, man legt dem inneren Nimmersatt Zügel an und fährt die persönlichen Ansprüche runter, bis man in der Realität angekommen ist.
LG

[Magdalena61]

Und was ist dann mit Pflanzenfreaks Nachbarin? Die hat doch alles und ist doch nicht zufrieden

Solche Menschen braucht es auch, damit die Wirtschaft florieren kann

Daraus können wir lernen, dass auch "dämonische" Gefühle wie Gier und Neid durchaus auch zu etwas nützlich sein können.

Es gibt sicher eine Ursache für das Verhalten der Frau- hinter einem solchen Verhalten stecken oftmals grenzenlose Enttäuschung, gepaart mit einem mangelhaften Selbstwertgefühl; manchmal auch Bosheit.

Manche Christen würden eventuell sagen, sie sei besessen von unreinen Geistern und daher stellt sich bei ihr kein Gefühl der Zufriedenheit ein oder eben nur vorrübergehend

Damit wären "die Geister" ursächlich für das Verhalten von chronisch unzufriedenen Menschen, und die "Therapie" würde darin bestehen, einen Exorzismus durchzuführen-- die Schamanen und die Urwaldgeister lassen grüßen.

Hm... also... ich wäre mehr dafür, dass Leute, die sich schlecht benehmen, dann (bitteschön gefälligst) die Verantwortung für ihre persönlichen Mißerfolge selbst übernehmen und sie nicht "Satan" oder irgendwelchen "Dämonen"zuschieben.
Ausgenommen Besessene oder psychisch kranke Menschen- bei denen ist die Selbstkontrolle beschädigt oder ganz aus den Fugen geraten.

Warst du mal in einer extrem-charismatischen Gemeinde?

Vielleicht bedarf es des psychologischen Effekts, dass sie erst alles verlieren muss, um drauf zu kommen, wie gut es ihr doch ging.

Oder... es gibt dann Gejammer ohne Ende mit Schuldzuweisungen ohne Ende: Der Partner, die Kinder, die Nachbarn, die Gemeinde, die Gesellschaft, die Regierung, das Tier (der Antichrist)...
LG

[Salome23]

Warst du mal in einer extrem-charismatischen Gemeinde?

Charismatische Gemeinde..hm...ja ich war in einer Freikirche und ich habe natürlich deren praktizierenden "Exorzismus" erlebt-kenne auch genügend Bücher darüber, wie zum Beispiel J.C.Blumhards Besessenheitsfall der Gottliebin Dittus..
Aber was meinst du mit extrem-charismatisch?
Ne Art "Toronto Segen"?

P.S. Vorweg will ich noch kundtun, dass ich nichts von der Lehre über Dämonen halte= ich glaube nicht an Dämonen

[Pflanzenfreak]

Was haltet Ihr von folgendem deutschen Sprichwort:
Das Glück liegt nicht in den Dingen sondern in den Menschen.

[Salome23]

Was haltet Ihr von folgendem deutschen Sprichwort:
Das Glück liegt nicht in den Dingen sondern in den Menschen.

Genau so viel wie von jenem:
Das Glück dieser Erde liegt auf dem Rücken der Pferde.

Gegenfrage: Wann ist ein Mensch frei? Was bedarf es, um sich frei zu fühlen?
Ist im Prinzip so ähnlich wie mit dem Glück