Gibt es Krieg?

[Martinus]

Und wenn ICH das weiss, wissen das die großen Strategen allemal.

Du hast zweifelos eine gut begründete Meinung, aber DU weißt es eben nicht.

[closs]

aber DU weißt es eben nicht.

Natürlich weiss ich nicht, was dann wirklich passieren wird - aber ich weiss die Begründungen (so war es gemeint). Und dann werden sie von Profis auch gewusst. - Insofern spielt Merkel übrigens eine gute Rolle - sie versucht, Europa breit zu machen, dass die USA nicht überspringt.

[Pluto]

Wenn sich die Amerikaner durchsetzen und die Ukraine aufrüsten, wird es einen heftigen Krieg in der Ostukraine geben. Gewinnt die Ukraine die Oberhand, gibt es die strategische Atombombe (als Korridor zwischen Ostukraine und Westukraine) - wie übrigens angedroht.

Das wäre der logische Schritt für Putin, weil er grundsätzlich keine Niederlage einstecken will.

Aus meiner Sicht gibt es nur eine Möglichkeit:
a) Formales völkerrechtliches Verbleiben der Ostukraine bei der Ukraine
b) Ansonsten weitgehende Autonomie der Ostukraine
c) Grüne Grenze zwischen Ostukraine und Russland
d) Logischerweise auch "grüne Grenze" zwischen Ostukraine und Westukraine (es wäre ja dasselbe Land)
e) dadurch de facto Freihandelszone zwischen Ukraine und Russland
f) dadurch de facto Freihandelszone zwischen Europa bis Wladiwostok (falls Ukraine Teil der euorpoäischen Freihandelszone ist)

Das fasst Putins strategischen Ziele recht gut zusammen.
Aber ist das wirklich im Interesse der Ukraine?

Die Amerikaner werden schäumen, wie sie es jetzt auch in München gemacht haben

Unsinn! Wer hat denn in München geschäumt? Ein paar (nicht ganz ersnt zu mehmende) rechtspopulistische Republikaner, aber die haben das Sagen nicht. Das kann allein Obama entscheiden, und der ist noch weit davon entfernt zu schäumen!
Er wartet geduldig auf das morgige Gespräch mit Frau Merkel, und dann werden sie gemeinsam entscheiden.
Ja. Ich glaube, dass Obama auf Frau Merkel hören wird. Zum Glück (für uns alle) sind Beide KEINE Kriegstreiber.

Und wenn ICH das weiss, wissen das die großen Strategen allemal. - Russland will keine Dominanz in Europa, aber ein größeres Mitspracherecht in Europa als die USA.

Doch, das will er.
Selbstverständlich hat Herr Putin des Nachts feuchte Träume von der Herrschaft über Europa (hätte ich an seiner Stelle auch ).

Wie Frau Merkel sagte, "Verhandlungen bringen nichts".
Was etwas bringt, ist Härte zu zeigen, und Putin eine Gelegenheit zu geben, sein Gesicht zu wahren. Er will einen Sieg, aber vermutlich auch keinen Krieg.
Um das zu erreichen wird sehr viel diplomatisches Fingerspitzengefühl benötigt, und das ist mit harter Arbeit verbunden.

[R.F.]

aber DU weißt es eben nicht.

Natürlich weiss ich nicht, was dann wirklich passieren wird - aber ich weiss die Begründungen (so war es gemeint). Und dann werden sie von Profis auch gewusst. - Insofern spielt Merkel übrigens eine gute Rolle - sie versucht, Europa breit zu machen, dass die USA nicht überspringt.

“Europa breit zu machen”: Wenn Du damit sagen möchtest, dass Merkel an der politischen Einigung Europas liegt, ist dem heftigst zu widersprechen. Merkel fürchtet wie Hollande oder wie nahezu jeder andere europäische Spitzenpolitiker die Abtretung nationaler Souveränität an eine zentrale Organisation wie der Teufel das Weihwasser. Es bedarf der Schrift zufolge des “Eingriffes von außen”, um die Nachfolger der jetzigen europäischen Politiker zur Einigung zu bewegen.

Das hier ist zwar keine Bibelforum. Aber auch ein Religionsforum kommt nicht ohne Bezüge auf irgendwie fixierte Grundlagen aus. Wenn man Bezüge auf Schriften von Altem und Neuen Testament von vornherein ignoriert, muss man auch zeigen können, dass diese Urkunden zur Beurteilung der aktuellen und zur erwartenden Lage ohne Bedeutung sind. Dies nachzuweisen fällt selbst den engagiertesten naturalistischen Kreisen schwer.

[Pluto]

Das hier ist zwar keine Bibelforum.

Lieber Erwin,
Eine solche Regel kann icht nicht erkennen. Das liegt ausschließlich in der Verantwortung und in den Interessen der Teilnehmer.

Du hast meine ausdrückliche Erlaubnis, das Forum mit Bibelthemen zu überfluten, damit es besser deinen Vorlieben entspricht.

[closs]

Das fasst Putins strategischen Ziele recht gut zusammen.

Auch die europäischen. - Für die Ukraine wäre es gut, weil es dann ein Mittelland wäre zwischen Ost und West. Wo kalte und warme Meeresströme zusammen kommen, gibt es viele Fische.

Doch, das will er.

Wenn es so wäre, stünde da eine sehr starke EU gegenüber - da mache ich mir keine Sorgen. - Und die NATO würde ja nicht mal ich abschaffen - die NATO-Grenzen (die bitteschön NICHT zu erweitern sind) sind auch für Russland rote Linien.

Was etwas bringt, ist Härte zu zeigen, und Putin eine Gelegenheit zu geben, sein Gesicht zu wahren.

Das Mindeste wäre
a) Vertrag, dass die NATO nicht über die jetzigen Grenzen hinausgeht
b) ewiger Krim-Vertrag, wonach die Russische Mittelmeerflotte ewiges Bleiberecht hat (dann würde Russland evt sogar auf die Krim als Teil Russlands verzichten - allerdings bei ethnischer Autonomie der Krim)

Drunter sehe ich nichts. - Wenn es drunter bliebe, wären dauerhafte Atomsprengköpfe an der russisch-ukrainischen Grenze die Alternative - wahrscheinlich irgendwann auf beiden Seiten. Und dann wäre irgendwann mindestens Moskau und Kiew dran. - Und für die USA wäre alles wieder mal weit weg.

[R.F.]

- - -
Das Mindeste wäre
a) - - -
b) ewiger Krim-Vertrag...
- - -

Nichts da mit “ewig”. Die kommenden Stunden, höchstens Tage, entscheiden über die Frage nach dem Beginn des dritten Durchgangs. Als Nächstes wird es aber zu nicht für möglich gehaltenen Änderungen in Europa kommen.

Dass ich mit dieser Sicht nicht alleine stehe, lässt sich an Beiträgen in politischen Groß-Foren ablesen. Merkwürdigerweise haben Mitwirkende in Bibel- und Religionsforen augenscheinlich mehr Angst vor der Wirklichkeit als politisch Interessierte. Aber irgendwie verständlich. Denn wenn die Einschätzungen zutreffen, braucht sich die Mehrzahl der Mitbürger über den Zeitraum der kommenden sechzig Monate hinaus keine Gedanken mehr machen...

http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/59050

Zitat aus obigem Link:

Der kleine Unterschied
Gleicht die von Ischinger und von Merkel beschriebene Strategie gegen Russland im Wesentlichen derjenigen aus der Zeit der Systemkonfrontation, so besteht ein entscheidender Unterschied zwischen der heutigen und der damaligen Zeit darin, dass die westlichen Streitkräfte nicht mehr auf die frühere Grenze zwischen BRD und DDR zurückgeworfen sind. In den baltischen Staaten operieren sie bereits regulär auf dem Territorium der früheren Sowjetunion. In der Ukraine und in Georgien verfügen sie auf ehemals sowjetischem Hoheitsgebiet über verbündete Staaten und führen dort Kriegsübungen durch. Im ostukrainischen Bürgerkrieg kämpfen Neonazi-Bataillone [8] an der Seite des Westens gegen Russland. Für Moskau handelt es sich militärisch gesehen um Kämpfe an seiner letzten Verteidigungslinie, die es um jeden Preis sichern muss, will es seine staatliche Souveränität nicht vollends preisgeben. Die Provokationen des Westens an dieser Linie sind ein Spiel nicht mit dem Feuer, sondern mit einem großen Krieg. Hervorh. R.F.

[Pluto]

Und für die USA wäre alles wieder mal weit weg.

Darum ist es wichtig, dass Obama auf Frau Merkel hört.

[closs]

Die Provokationen des Westens an dieser Linie sind ein Spiel nicht mit dem Feuer, sondern mit einem großen Krieg.

Dies entspricht auch meiner Einschätzung.

Darum ist es wichtig, dass Obama auf Frau Merkel hört.

So ist es - aber es wird schwer sein, da die USA einfach zu weit weg sind, um sich selbst bedroht fühlen zu müssen. Das kann leichtsinnig machen.

[Pluto]

...es wird schwer sein, da die USA einfach zu weit weg sind, um sich selbst bedroht fühlen zu müssen.

Heute Abend wissen wir mehr.

Das kann leichtsinnig machen.

Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass Obama leichtsinnig ist oder wird.