Währungsturbulenzen

Politik und Weltgeschehen
barbara
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#41 Re: Währungsturbulenzen

Beitrag von barbara » Do 29. Jan 2015, 07:08

Dass der griechische Jannis Normalidis keinen Bock mehr hatte, deutsche Banken zu finanzieren und selbst zu darben, kann ich keinem verdenken.

Der Fehler ist ja schon viel früher geschehen, damals, als Griechenland in die EU aufgenommen wurde, was gar nie hätte passieren dürfen. Maastricht-Kriterien und so, die offenbar nicht das Papier wert sind, auf dem sie gedruckt werden. Also warum sollten jetzt die griechischen Bürgerinnen bluten für etwas, dem sie gar nie zustimmten, sondern das in den oberen Etagen der Eliten verhandelt wurde? und schlecht verhandelt wurde?

gruss, barbara

Pluto
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#42 Re: Währungsturbulenzen

Beitrag von Pluto » Do 29. Jan 2015, 12:01

barbara hat geschrieben:Der Fehler ist ja schon viel früher geschehen, damals, als Griechenland in die EU aufgenommen wurde, was gar nie hätte passieren dürfen.
Was du sagst ist richtig, aber das ist nicht erst seit "gestern" so. Das griechische "System" hat eine 200 jährige Geschichte.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#43 Re: Währungsturbulenzen

Beitrag von closs » Do 29. Jan 2015, 13:13

Pluto hat geschrieben: Das griechische "System" hat eine 200 jährige Geschichte.
Das wusste man aber - man hat auch gewusst, dass die Bilanzen getürkt waren. - Aber man wollte aus übergeordneten Gründen Griechenland dabei haben.

barbara
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#44 Re: Währungsturbulenzen

Beitrag von barbara » Do 29. Jan 2015, 20:12

Pluto hat geschrieben:
barbara hat geschrieben:Der Fehler ist ja schon viel früher geschehen, damals, als Griechenland in die EU aufgenommen wurde, was gar nie hätte passieren dürfen.
Was du sagst ist richtig, aber das ist nicht erst seit "gestern" so. Das griechische "System" hat eine 200 jährige Geschichte.

ja eben, man hätte es wissen können, dass es schief geht, wenn man es hätte wissen wollen. Offenbar wollte man nicht.

Es wurde ja auch von Anfang an gesagt, soweit ich mich erinnere.

Jetzt bin ich aber gespannt darauf, was Tsipras machen wird - ob er es wirklich schafft, was ganz Anderes zu machen, als seine Vorgänger, und ob das dann auch gut rauskommt.

gruss, barbarba

Pluto
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#45 Re: Währungsturbulenzen

Beitrag von Pluto » Do 29. Jan 2015, 20:17

barbara hat geschrieben:ja eben, man hätte es wissen können, dass es schief geht, wenn man es hätte wissen wollen. Offenbar wollte man nicht.

Es wurde ja auch von Anfang an gesagt, soweit ich mich erinnere.
So ist es leider.

barbara hat geschrieben:Jetzt bin ich aber gespannt darauf, was Tsipras machen wird - ob er es wirklich schafft, was ganz Anderes zu machen, als seine Vorgänger, und ob das dann auch gut rauskommt.
Ich auch. :D
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R.F.
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#46 Re: Währungsturbulenzen

Beitrag von R.F. » Sa 31. Jan 2015, 19:47

Pluto hat geschrieben:
barbara hat geschrieben:Jetzt bin ich aber gespannt darauf, was Tsipras machen wird - ob er es wirklich schafft, was ganz Anderes zu machen, als seine Vorgänger, und ob das dann auch gut rauskommt.
Ich auch. :D
Ja, ja, zum Schießen die ganze Aufregung. Die haben in Wirklichkeit doch alles im Griff, nicht wahr, lieber Pluto?

Im Ernst: Das griechische Virus wird Spanien, Portugal, Italien, Frankreich und weitere europäische Länder befallen. Tatsächlich drohen insbesondere deutschen Kapitalgebern Verluste in Höhe von Hunderten, wenn nicht Tausenden Milliarden Euro.

Ich nehme an, dass europäische Politiker um die zunehmenden Spannungen wissen, wenn sie vor innereuropäischen Kriegen warnen. Der Nachfolger der Merkel wird sämtliche Register der Staatskunst ziehen müssen, um das Schlimmste zu verhindern.

Pluto
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#47 Re: Währungsturbulenzen

Beitrag von Pluto » Sa 31. Jan 2015, 20:03

R.F. hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:
barbara hat geschrieben:Jetzt bin ich aber gespannt darauf, was Tsipras machen wird - ob er es wirklich schafft, was ganz Anderes zu machen, als seine Vorgänger, und ob das dann auch gut rauskommt.
Ich auch. :D
Ja, ja, zum Schießen die ganze Aufregung. Die haben in Wirklichkeit doch alles im Griff, nicht wahr, lieber Pluto?
Genau wie du, bin auch ich nicht wirklich optimistisch, dass die Griechen ohne fremde Hilfe ihre finanzielle Schieflage in Griff bekommen werden.
Andererseits muss man der neuen demokratisch legitimierten Regierung erst mal ihre "100 Tage" gestatten, um zu zeigen was ihre Politik sein wird.
Vor allem zweifle am Zusammenhalt mit den Rechtsradikalen, die jede Steuererhöhung für die Reichen ablehnt.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

barbara
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#48 Re: Währungsturbulenzen

Beitrag von barbara » Sa 31. Jan 2015, 21:31

nun, MIT fremder Hilfe hat die Schieflage in den letzten Jahren ja nur zugenommen.

Es ist auf alle Fälle richtig, Dinge wie Staatsbahnen nicht zu privatisieren. Und gut, dass die neue Regierung da erst mal auf die eine oder andere Bremse getreten ist.

Und generell müssen Gläubiger halt gelegentlich mal eingestehen, dass sie sich geirrt haben, und hoffnungslose Kredite als verloren deklarieren. Da kann ja auch keiner was dafür, wenn Gläubiger potenzielle Kreditnehmer nicht gut genug prüfen, sondern einfach Geld geben und dann noch mehr Geld und noch mehr Geld.

gruss, barbara

Pluto
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#49 Re: Währungsturbulenzen

Beitrag von Pluto » Sa 31. Jan 2015, 21:35

barbara hat geschrieben:...wenn Gläubiger potenzielle Kreditnehmer nicht gut genug prüfen, sondern einfach Geld geben und dann noch mehr Geld und noch mehr Geld.
Das ist zu einseistig gedacht, liebe Barbara, denn es Es braucht immer Zwei für ein solches Gedlgeschäft.
Die Griechen haben um das Geld gebeten, ohne an die Kosequenzen der Rückzahlung zu denken.
Würden du oder ich das auch tun, säßen wir längst hinter Gittern. :mrgreen:
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closs
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#50 Re: Währungsturbulenzen

Beitrag von closs » Sa 31. Jan 2015, 21:55

Pluto hat geschrieben:Die Griechen haben um das Geld gebeten, ohne an die Kosequenzen der Rückzahlung zu denken.
Sie wurde auch verführt - man hat ihnen erzählt, dass jetzt alles besser und aufwärts gehe - der Staat hat damit sein Militär aufgepeppt und die Reichen haben das Geld ins Ausland verbracht. - Am meisten davon profitiert haben davon Deutschland (Exportland) und die Schweiz (Bankland).

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