Diakonie kündigt Mitarbeiterin

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Janina
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#51 Re: Diakonie kündigt Mitarbeiterin

Beitrag von Janina » Di 28. Apr 2015, 14:43

closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Ein Vergleich von Zölibatsinsassen kann nur mit gesunden Männern stattfinden.
Das "gsund" ist ja auch schon eine Wertung. :lol:
Rein medizinisch gemeint.
Vielleicht eine kleine Stichelei gegen die katholische Kirche, die behauptet, Homosexualität wäre krank und unnatürlich, wogegen lediglich das Zölibat das einzig wirklich unnatürliche Sexualverhalten ist. Ich weiß, dass es auch asexuelle Menschen gibt. Das ist vielleicht eine noch weniger gewöhnliche Neigung als Homosexualität, und persönlich natürlich genauso zu respektieren wie letztere. Medizinisch kann man das aber als "krank" bezeichnen, weil die Reproduktion nicht funktioniert, sozial ist der Begriff natürlich nicht angebracht.
Im Zusammenhang mit dem Zölibat ist "krank" angebracht, nicht nur medizinisch, sondern auch sozial, wenn der Zwang nicht dem inneren Bedürfnis entspricht, und gewöhnlich tut er das nicht. Die meisten Priester würden heiraten, wenn sie dürften.

closs hat geschrieben:Es gibt sehr wohl Untersuchungen, wonach zölibatär lebende Menschen im Schnitt WENIGER durch sexuelle Straftaten auffallen als "gesunde" Männer. - Allerdings werden solche Untersuchungen von der Kirche zitiert.
Trau, schau wem. Es wurden auch Studien veröffentlicht, die keinen Zusammenhang zwischen Krebs und Rauchen erkennen. Rate mal von wem?

closs hat geschrieben:Trotzdem: Deiner Aussage, dass Porno-Tätigkeit kein k.o.-Kriterium sein darf für pädagogische Geeignetheit, ist aus meiner Sicht zuzustimmmen.
Wenn man diese Aussage auf alle Bereiche erweitern würde, die für Kinderaugen nicht geeignet sind, wird die Absurdität dieses bescheuerten Urteils erst recht offenbar.
Sind Ärzte pädagogisch minderwertig? Ärzte schauen sich Wunden an, die wirklich verstörend aussehen. Davon ist mir schon übel geworden, von Pornos dagegen (auch als Kind) noch nie.
Sind Anwälte pädagogisch minderwertig? Sie stehen wirklich schlechten Menschen bei!
Wer würde Andreas Heeschen für pädagogisch minderwertig halten, weil man ja annehmen müsste, dass er als Waffenproduzent (sittlich fragwürdig!) auch privat unkontrolliert um sich ballert?

closs hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:Kirchliche Einrichtungen haben ihre Richtlinien, die ein AN akzeptiert, wenn er den Arbeitsvertrag unterschreibt.
Dem ist zuzustimmen - wiewohl diese Frage zur Zeit juristisch heftig umkämpft ist.
Umstritten besonders weil die derzeitige kirchenfreundliche Auslegung verfassungswidrig und vor allem unmenschlich ist.

closs hat geschrieben:Die Alltags-Sexualisierung ist an sich derart pornographisch geprägt...
Hallooo? Wo denn bitte? Ich sehe eher im Gegenteil eine Zunahme von Zensur, die eigentlich grundgesetzlich garantiert gar nicht stattfinden sollte.

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Janina
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#52 Re: Diakonie kündigt Mitarbeiterin

Beitrag von Janina » Di 28. Apr 2015, 14:50

ThomasM hat geschrieben:Was ist denn Magdalenas Aussage
"Sexarbeiter -> übersteigertes Bedürfnis sexuell aktiv zu handeln -> Einflussnahme von Kindern"
in dieser Hinsicht anderes als auch so ein "Mechanismus"?
Erstens hast du den Einfluss überhaupt nicht beschrieben. Wenn der Einfluss darin besteht, den Kindern eine gute Erziehung angedeihen zu lassen, dann ist das zwar ein Einfluss, unterscheidet sich aber nicht von allen anderen gutwilligen Menschen. Ohne eine differenzierte Aussage bleibt von deiner Aussage lediglich primitive Polemik stehen.
Zweitens fehlt der Hypothese jegliche empirische Grundlage.

ThomasM
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#53 Re: Diakonie kündigt Mitarbeiterin

Beitrag von ThomasM » Di 28. Apr 2015, 14:58

Janina hat geschrieben: Zweitens fehlt der Hypothese jegliche empirische Grundlage.
Deiner auch. Das ist es ja gerade, worauf ich hinauswill.

Wenn du empirische Beweise hast, dass Zölibatäre Menschen überdurchschnittlich häufig in sexuelle Verfehlungen u.a. mit Kindern verwickelt, dann her damit. Eine Aufzählung medialen Interesses aus Wikipedia reicht mir da nicht. Es sollte schon eine saubere Studie sein.
Und ich würde mich auch dafür interessieren, wer der Auftraggeber der Studie ist usw.
Sonst kannst du ja gleich Erklärungen des Papstes zitieren
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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Faransil
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#54 Re: Diakonie kündigt Mitarbeiterin

Beitrag von Faransil » Di 28. Apr 2015, 15:01

ThomasM hat geschrieben:
Janina hat geschrieben: Zweitens fehlt der Hypothese jegliche empirische Grundlage.
Deiner auch.
Nein, ihrer nicht. Deiner aber schon.

:)

Du hast dahingehens auch "erstens" vergessen oder hast es mutwillig übergangen um deinen Fehler zu überspielen:
Erstens hast du den Einfluss überhaupt nicht beschrieben. Wenn der Einfluss darin besteht, den Kindern eine gute Erziehung angedeihen zu lassen, dann ist das zwar ein Einfluss, unterscheidet sich aber nicht von allen anderen gutwilligen Menschen. Ohne eine differenzierte Aussage bleibt von deiner Aussage lediglich primitive Polemik stehen.

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Janina
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#55 Re: Diakonie kündigt Mitarbeiterin

Beitrag von Janina » Di 28. Apr 2015, 16:08

ThomasM hat geschrieben:
Janina hat geschrieben: Zweitens fehlt der Hypothese jegliche empirische Grundlage.
Deiner auch. Das ist es ja gerade, worauf ich hinauswill.
Wenn du empirische Beweise hast, dass Zölibatäre Menschen überdurchschnittlich häufig...
Haaaalt, nicht schon wieder unsaubere Polemik.
"Überdurchschnittlich häufig" ist eine statistische Aussage. Ein auffälliger Hinweis mit einem überzeugenden Selektionsmechanismus ist keine statistische und erst recht keine quantitative Aussage, aber ein Hinweis, dass es sich lohnen würde, eine zu suchen.
Ich stimme zu, dass es eine saubere Studie geben sollte.
Rate mal, wer da was zu verbergen hatte? :lol:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kriminolog ... utschlands

ThomasM hat geschrieben:Das KANN bei Privatpatienten gar nicht vorkommen. Dort rechnen die Ärzte mit den Patienten ab. Die Patienten aufgrund der Rechnungen.
Betrug kann also nur vorkommen, wenn Arzt und Patient zusammenarbeiten. Dann würden sie auf die beschriebene Methode auch nicht auffliegen
Bei den Kassenpatienten bekommen diese ja gar nicht mit, was der Arzt verrechnet. Da genügt es, wenn der Arzt betrügerisch veranlagt ist.
Wie schön, du hast also auch ein Beispiel für einen überzeugenden Mechanismus gefunden, der eine nähere Untersuchung der Frage nahelegt. Hypothese: Es ist zu erwarten, dass bei gesetzlichen Kassen mehr Abrechnungsbeschiss vorkommt.
Das ist dieselbe Argumentationsstuktur wie hier. Weil aufgrund des Selektionsmechanismus mehr Gestörte im Zölibat als auf dem freien Partnermarkt zu erwarten sind, wäre eine aufklärende Studie sehr interessant. Ich würde in beiden Fällen eine Signifikanz erwarten.

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#56 Re: Diakonie kündigt Mitarbeiterin

Beitrag von Pluto » Di 28. Apr 2015, 16:44

Provozierende Beiträge entfernt.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

ThomasM
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#57 Re: Diakonie kündigt Mitarbeiterin

Beitrag von ThomasM » Mi 29. Apr 2015, 09:28

Janina hat geschrieben: Haaaalt, nicht schon wieder unsaubere Polemik.
"Überdurchschnittlich häufig" ist eine statistische Aussage. Ein auffälliger Hinweis mit einem überzeugenden Selektionsmechanismus ist keine statistische und erst recht keine quantitative Aussage, aber ein Hinweis, dass es sich lohnen würde, eine zu suchen.
Ich stimme zu, dass es eine saubere Studie geben sollte.
Rate mal, wer da was zu verbergen hatte? :lol:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kriminolog ... utschlands
Warum darfst du denn unsauber polemisieren und ich nicht? Schau dir doch einfach mal deine Wortwahl an, mit der du zölibatäre Priester beschreibst. Das könnte als ultimativer Führer in "wie polemisiere ich richtig" dienen.

Aber ganz sachlich:
Ausgangspunkt der Diskussion war die Aussage von Magdalena über ihr Unbehagen, wenn sexuell freizügige Menschen ihre Kinder betreuen würden.
Dabei besteht keinerlei Zweifel, dass Menschen, die sich in sexueller Hinsicht an Kindern vergehen, fast immer freizügig mit solchen Dingen umgehen (z.B. entsprechende Sammlungen von Videos und Bildern anlegen).

Hinter Magdalenas Denken, das ja nun nicht gerade neu ist, sondern über Jahrtausende in unserer Gesellschaft eingeübt wurde, steckt die Vorstellung gerade so eines Mechanismus, ja auch eines Selektionsmechanismus. Denn Menschen, die problematische Triebe in diese Richtung haben, versuchen normalerweise andere Kompensationshandlungen zu finden, bevor sie straffällig werden. Im Zeitalter von Video und Internet sind diese Kompensationshandlungen auch einfach und teilweise legal zu erreichen.

Ich habe Magdalena Vorurteile vorgeworfen (du auch) und darauf hingewiesen, dass die Kompensationshandlung alleine gar nichts aussagt, weil auch Menschen, die pädagogisches Verwantwortungsbewusstsein mitbringen, solche Handlungen nutzen. Statistisch kann daher ebensowenig gezeigt werden, dass das Gutheissen von Pornografie zu Verbrechen führt, wie das Essen von Brot.
Ich habe daher darauf hingewiesen (und du hast das bestätigt), dass das Vorurteil von Magdalena statistisch nicht belegt werden kann. Das war mein Thema.

Jetzt kommst du daher und beschreibst Menschen, die sich dem Zölibat hingeben als krank, Kindermissbraucher und Verbrecher.
Weil alle straffällig gewordenen Priester ganz zufällig auch - ähem -Priester gewesen sind.
So wie alle Verbrecher, die in Männergefängnissen eingesperrt sind, rein zufällig auch Männer sind. Warauf sich auch ganz phantastische Vorurteile ableiten lassen.
Das Problem sind aber allein deine Vorurteile gegen diese Art zu leben. Zudem hast du dir irgend so einen merkwürdigen Mechanismus aus den Fingern gesaugt, mit dem du deine Vorurteile scheinbar begründest.
So wie das Magdalena oder ähnlich denkende christliche Psychologen tun würden.
Die du, wie du selbst betonst, auch nicht statistisch belegen kannst

Ich nenne so etwas heuchlerisch und scheinheilig bis in Knochenmark.

Ich bin gegen Vorurteile jeglicher Art. Egal ob sie aus der religiösen Ecke kommen oder von den scheinbar "Aufgeklärten", die ihr altertümliches und überholtes Denken mit dem rosa Mäntelchen der Objektivität verschmieren.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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#58 Re: Diakonie kündigt Mitarbeiterin

Beitrag von Janina » Mi 29. Apr 2015, 10:27

ThomasM hat geschrieben:Dabei besteht keinerlei Zweifel, dass Menschen, die sich in sexueller Hinsicht an Kindern vergehen, fast immer freizügig mit solchen Dingen umgehen.
Ganz im Gegenteil. Genau dieser Zweifel besteht.
Der Zusammenhang "Freizügig - vergeht sich an Kindern" ist ein Vorurteil. Keine Ahnung woher das kommt. Jedenfalls weder aus Erfahrung, noch aus psychologischer Theorie.
Ich denke sogar, dass das Gegenteil richtig ist. Ich neige daher zu dem Zusammenhang "Verklemmt, unterdrückte Sexualität - vergeht sich (häufiger) an Kindern"
Wenn das frei aus der Luft gegriffen wäre, wäre das ein Vorurteil.
Stattdessen gründet meine Vermutung auf
1. Der psychologischen Theorie
2. Der Menge der aufgefallenen Beispiele

ThomasM hat geschrieben:Hinter Magdalenas Denken, das ja nun nicht gerade neu ist, sondern über Jahrtausende in unserer Gesellschaft eingeübt wurde...
Bis dahin heißt das: Ein gut gehütetes Vorurteil

ThomasM hat geschrieben:steckt die Vorstellung gerade so eines Mechanismus
Der da wäre?
"Wer gegen die Regeln der verklemmten Spießigkeit verstößt, verstößt auch gegen alle anderen Regeln" etwa?

ThomasM hat geschrieben:ja auch eines Selektionsmechanismus.
Was für eine Selektion?

ThomasM hat geschrieben:Denn Menschen, die problematische Triebe in diese Richtung haben, versuchen normalerweise andere Kompensationshandlungen zu finden, bevor sie straffällig werden.
Richtig, darum ist es ja auch so wichtig, dass wir Pornografie und Prostitution haben.

ThomasM hat geschrieben:Jetzt kommst du daher und beschreibst Menschen, die sich dem Zölibat hingeben als krank
Die medizinische Bezeichnung bedeutet Leiden. Diese Menschen leiden mehrheitlich tatsächlich, das willst du doch nicht bestreiten?
Wenn du zurückblätterst, erklärt sich auch das Wort "mehrheitlich" im letzten Satz.
Wer von Natur aus so ist - bitteschön, soll bloß nicht auf die Idee kommen, seinen Zustand anderen aufdrängen zu wollen.
Das Zwangszölibat ist zutiefst unchristlich. Weder traditionell wie man bei 1. Tim 3 nachlesen kann, noch der Nächstenliebe entsprechend.

ThomasM
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#59 Re: Diakonie kündigt Mitarbeiterin

Beitrag von ThomasM » Mi 29. Apr 2015, 10:42

Janina hat geschrieben: Was für eine Selektion?
ThomasM hat geschrieben:Denn Menschen, die problematische Triebe in diese Richtung haben, versuchen normalerweise andere Kompensationshandlungen zu finden, bevor sie straffällig werden.
Es ist ja rührend, wenn du deine Vorurteile für der Weisheit letzten Schluss hälst, aber wenn du Fragen stellst, dann lese doch wenigstens meine Posts zuende, vor allem dann, wenn die Antwort auf deine Frage unmittelbar nach deiner Frage kommt und du diese Antwort auch noch gutheisst.

Willst du jetzt sachlich diskutieren oder nur deine verletzte Seele gestreichelt bekommen?
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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#60 Re: Diakonie kündigt Mitarbeiterin

Beitrag von ThomasM » Mi 29. Apr 2015, 10:48

Janina hat geschrieben: Stattdessen gründet meine Vermutung auf
1. Der psychologischen Theorie
2. Der Menge der aufgefallenen Beispiele
1. Du hast jetzt nur allgemeine Zeitungsartikel zitiert, ich warte noch auf die psychologische Beweisführung
2. Was bitte sagt die Menge an Zeitungsartikel über ein Thema aus?

Ich will Magdalenas Vorurteile nicht verteidigen, das sind ihre Vorurteile.
Wenn du partout nicht einsehen willst, dass du Vorurteile hast (übrigens ein typisches Merkmal vom Menschen, die Vorurteile haben = psychologische Theorie = Verdrängungsmechanismen), dann begründe doch endlich mal vernünftig.
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