Religionsmissbrauch- Im Namen eines Gottes

Politik und Weltgeschehen
closs
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#71 Re: Religionsmissbrauch- Im Namen eines Gottes

Beitrag von closs » Do 26. Feb 2015, 15:19

Pluto hat geschrieben:eine Position die sich aber bei näherem Hinsehen nicht aufrecht erhalten lässt.
Die Islam-Gelehrten, die von einem barmherzigen Islam sprechen (oder zumindest von der Möglichkeit, ihn theologisch so zu interpretieren), haben doch sicherlich AUCH näher hingesehen. - Dass Mansur als extremer Islam-Kritiker die andere Perspektive einnimmt, sei ihm doch unbenommen - aber er sollte sich auch einmal den gemäßigten Islam-Gelehrten stellen.

Das sieht alles nach "Entscheidung" aus: Welches Islam-Bild will ich haben, und wen suche ich mir heraus, dass mein Islam-Bild bestätigt wird - das ist menschlich und trifft ebenso auf mich zu. Aber wir sollten uns diesbezüglich eben auch so einschätzen.

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Scrypt0n
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#72 Re: Religionsmissbrauch- Im Namen eines Gottes

Beitrag von Scrypt0n » Do 26. Feb 2015, 15:22

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:eine Position die sich aber bei näherem Hinsehen nicht aufrecht erhalten lässt.
Die Islam-Gelehrten, die von einem barmherzigen Islam sprechen (oder zumindest von der Möglichkeit, ihn theologisch so zu interpretieren), haben doch sicherlich AUCH näher hingesehen.
Quark; es gibt nirgendwo eine nähere Auseinandersetzung deiner "barmherzigen Islam-Sprecher" mit jenen Fakten der Historie und des Korans - weder in Talkshows noch sonst.

Das ignorierst du schlicht weg und versuchst, die dargelegten Tatsachen mit deiner entgegen stehenden Behauptung zu übergeben.

Pluto
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#73 Re: Religionsmissbrauch- Im Namen eines Gottes

Beitrag von Pluto » Do 26. Feb 2015, 15:29

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:eine Position die sich aber bei näherem Hinsehen nicht aufrecht erhalten lässt.
Die Islam-Gelehrten, die von einem barmherzigen Islam sprechen (oder zumindest von der Möglichkeit, ihn theologisch so zu interpretieren), haben doch sicherlich AUCH näher hingesehen. - Dass Mansur als extremer Islam-Kritiker die andere Perspektive einnimmt, sei ihm doch unbenommen - aber er sollte sich auch einmal den gemäßigten Islam-Gelehrten stellen.
Du wollte doch immer Expertenmeinungen hören.
Die Jouralistin Antonia Rados ist so eine Expertin, die sich seit Jahrzehnten sehr intensiv mit dem Islam beschäftigt hat.

Frau Rados sagt, das große Problem ist die Doppelzüngigkeit der Menschen in vielen islamischen Lädern: Vor der Kamera wird der Islam als friedfertige Religion dargestellt. Sobald Kaeras ausgeschaltet werden, kommt z. Bsp. die klare Aussage, der Islam sei mit der Demokratie unvereinbar. Schau dir an, was sie in dieser Folge von "Maischberger"ab 1:01:00 (gegen Ende) was sie gesagt hat.
https://www.youtube.com/watch?v=m_eBnWZ-8js
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#74 Re: Religionsmissbrauch- Im Namen eines Gottes

Beitrag von closs » Do 26. Feb 2015, 15:57

Pluto hat geschrieben:Vor der Kamera wird der Islam als friedfertige Religion dargestellt. Sobald Kaeras ausgeschaltet werden, kommt z. Bsp. die klare Aussage, der Islam sei mit der Demokratie unvereinbar.
Wo ist hier ein Gegensatz?

"Friedfertigkeit" und "Demokratie" sollten zwar zusammengehören, bedingen sich aber nicht gegenseitig. - Man hat eher das Gefühl, dass ein nicht-westlicher Gesellschafts-Entwurf an sich als gewalttätig verstanden wird. - Wir würdest Du Dir vorkommen, wenn islamische Staaten dem demokratischen Westen meinetwegen 80% Gewaltbereitschaft unterstellen würden, weil 80% der Westler pro Abtreibung ist? Schon hätte man eine objektive Statistik.

Der Maßstab macht's - und dieser ist im Westen und der islamischen Welt unterschiedlich - dementsprechend fallen die gegenseitigen Beurteilungen aus. - Es wäre nicht schlecht, wenn wir das ganze Thema etwas mehr aus der Vogel-Perspektive sehen würden. - Oder wir machen es parteiisch - aber dann müssen wir es auch so nennen.

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#75 Re: Religionsmissbrauch- Im Namen eines Gottes

Beitrag von Pluto » Do 26. Feb 2015, 17:26

closs hat geschrieben:Wir würdest Du Dir vorkommen, wenn islamische Staaten dem demokratischen Westen meinetwegen 80% Gewaltbereitschaft unterstellen würden, weil 80% der Westler pro Abtreibung ist? Schon hätte man eine objektive Statistik.
Nun... Es wäre leicht, das Gegenteil zu beweisen.
Es werden immer noch Fatwas durch hohe Gelehrte des Islam ausgestellt, die zur Ermordung westlicher Autoren aufrufen.
Nur mal angenommen, Jemand würde ein Bild des Papstes mit einer Bombe auf seinem Kopf als Karikatur aufstellen, glaubsts du der Papst würde seine schweizer Garde aufrufen, denjenigen mit ihren Piken aufzuspießen?
Ein lächerlicher Gedanke, nicht wahr? Aber genauso handeln islamische Gelehrte.

Erinnerst du dich an die dänischen Karikaturen? Man schaue sich nur mal die hetzerischen Fahnenverbrennungen in islamischen Ländern an.

Der Maßstab macht's - und dieser ist im Westen und der islamischen Welt unterschiedlich
Richtig. Die christlich westliche Gesellschaft ist eindeutig friedfertiger.
Der Islam ist hingegen allein auf Grund der Biografie seines Gründers Mohammed in seinen Grundzügen gewalttätig. Der Koran ruft in 40 Versen zur Vernichtung aller Ungläubiger auf. Nur Christen und Juden werden verschont, so lange sie eine Kopfsteuer bezahlen.

Wo bitte sind da die friedlichen Grundwerte des Islam?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#76 Re: Religionsmissbrauch- Im Namen eines Gottes

Beitrag von closs » Do 26. Feb 2015, 18:07

Pluto hat geschrieben: Es wäre leicht, das Gegenteil zu beweisen.
Wieso - wart 80% zu hoch gegriffen?

Pluto hat geschrieben: Aber genauso handeln islamische Gelehrte.
Extremistische Gelehrte - ja. - Und es gibt ganz sicher mehr extremistische islamische Gelehrte als extremistische christliche Gelehrte - natürlich gibt es da wesentliche Unterschiede.

Ein deutscher Islam-Gelehrter hat neulich mal sinngemäß gesagt: "Der Westen muss lernen, dass es nicht DEN Islam gibt - wir müssen lernen, dass im Westen Meinungsfreiheit über Beleidigung steht" - fand ich gut - auf dieser Basis kann man sich arrangieren.

Pluto hat geschrieben: Die christlich westliche Gesellschaft ist eindeutig friedfertiger.
Das stimmt in Bezug auf die Gesetze, nicht aber unbedingt auf die Fakten. - 1. und 2. Weltkrieg, Korea, Vietnam, Irak, etc. waren westlich-ausgelöste Kriege. - Die USA hat bisher kaum einen Konflikt gescheut, wenn sie ihre eigene Gesellschafts-Vorstellung durchsetzen wollte.

Pluto hat geschrieben:Der Islam ist hingegen allein auf Grund der Biografie seines Gründers Mohammed in seinen Grundzügen gewalttätig.
Und da muss man eben nachfragen, wie die moderaten Islam-Strömungen ihre Friedfertigkeit begründen - das werden sie sicherlich können.

Pluto hat geschrieben:Wo bitte sind da die friedlichen Grundwerte des Islam?
Der Islam ist in den letzten Jahrzehnten aggressiver geworden - das ist richtig. Extremistische Strömungen bekommen mehr und mehr die Oberhand.

Ansonsten rennen die Leute dort nicht mit dem Messer zwischen den Zähnen rum - Gastfreundschaft und Familienbande spielen eine große Rolle. - Allerdings sind die gesellschaftlichen Grundlagen in einem Gottes-Staat andere als in einem säkularen Staat. - Jeder Staat spielt nach seinen Regeln - für uns muss ausreichend sein, dass man bei uns nach unseren Regeln spielt.

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#77 Re: Religionsmissbrauch- Im Namen eines Gottes

Beitrag von Pluto » Do 26. Feb 2015, 18:26

closs hat geschrieben:Extremistische Gelehrte - ja.
Hmm...
Es klingt in meinen Ohren absurd, einen Professor der berühmten Al Azhar Universität in Kairo und einen engen Berater des verstorbenen ägyptischen Präsidenten Mursi als Radikale zu bezeichnen (obwohl ich keinen Zweifel daran habe, dass sie es sind).

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: Die christlich westliche Gesellschaft ist eindeutig friedfertiger.
Das stimmt in Bezug auf die Gesetze, nicht aber unbedingt auf die Fakten. - 1. und 2. Weltkrieg, Korea, Vietnam, Irak, etc. waren westlich-ausgelöste Kriege.
Das waren alles politische Kriege.
Es ist lange her, dass in Europa Menschen wegen Apostasie oder Beleidigung der Kirche verfolgt wurden. Im Islam ist es heute noch völlig normal dafür die Todesstrafe auszusprechen.
So lange wie dies nicht aufhört, ist und bleibt der Islam im gewalttätigen mittelalterlichen Traditionen stecken.

closs hat geschrieben:Und da muss man eben nachfragen, wie die moderaten Islam-Strömungen ihre Friedfertigkeit begründen - das werden sie sicherlich können.
ach doch! Dazu gibt es dutzende Berichte im Internet.

closs hat geschrieben:Gastfreundschaft und Familienbande spielen eine große Rolle.
Das war einmal. Ich habe noch sehr angenehme Erinnerungen aus meiner Studentenzeit von einem Kaffeekränzchen mit Beduinen.
Inzwischen sind aber Ehrenmorde oder Säure-Angriffe unter Muslimen selbst in Deutschland nichts mehr außergewöhnliches.
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#78 Re: Religionsmissbrauch- Im Namen eines Gottes

Beitrag von sven23 » Do 26. Feb 2015, 18:37

Bei allem für und wider gibt es doch eine auffällige Korrelation.
Je weiter sich Anhänger von den Schriften des Islam entfernen, desto kompatibler und verträglicher kommen sie uns vor.
Das sagt ja auch schon einiges aus über die ethische Qualität der Schriften. Warum das so ist, könnte vielleicht eine historisch-kritische Aufarbeitung ans Licht bringen, die der Islam aber beharrlich verweigert.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#79 Re: Religionsmissbrauch- Im Namen eines Gottes

Beitrag von closs » Do 26. Feb 2015, 18:51

Pluto hat geschrieben:obwohl ich keinen Zweifel daran habe, dass sie es sind
Ich auch nicht - wir sind uns doch einig, dass wir in einer Zeit der Radikalisierung des Islam sehen. - Um so wichtiger, die moderaten islamischen Theologien nicht damit zu verwechseln.

Pluto hat geschrieben:Es ist lange her, dass in Europa Menschen wegen Apostasie oder Beleidigung der Kirche verfolgt wurden.
Weltliche Apostasie gab es auch noch im 20. Jh. - man denke nur an die McCarthy-Ära.

Pluto hat geschrieben:Ich habe noch sehr angenehme Erinnerungen aus meiner Studentenzeit von einem Kaffeekränzchen mit Beduinen.
Ich denke, dass dies auch heute noch normal wäre - wenn man nicht gerade in ISIS-Land ist. - Dass momentan ein Krieg gegen den Westen stattfindet, hat eher historische als religiöse Gründe - der Islam steht endlich auf/emanzipiert sich (so sieht er sich).

sven23 hat geschrieben: Warum das so ist, könnte vielleicht eine historisch-kritische Aufarbeitung ans Licht bringen, die der Islam aber beharrlich verweigert.
Wenn das genauso abgeht wie bei der Bibel, ist es von vorneherein gescheitert. - Da muss man umfassender rangehen.

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sven23
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#80 Re: Religionsmissbrauch- Im Namen eines Gottes

Beitrag von sven23 » Do 26. Feb 2015, 19:18

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Warum das so ist, könnte vielleicht eine historisch-kritische Aufarbeitung ans Licht bringen, die der Islam aber beharrlich verweigert.
Wenn das genauso abgeht wie bei der Bibel, ist es von vorneherein gescheitert. - Da muss man umfassender rangehen.

Wieso, die historisch-kritische Methode hat sehr viel Licht ins Dunkel gebracht. Auch wenn viele es lieber hätten, daß alles im Dunkeln bleibt. ;)
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