Eine AfD-Aussteigerin berichtet

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Detlef
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#91 Re: Eine AfD-Aussteigerin berichtet

Beitrag von Detlef » Mo 5. Nov 2018, 10:41

Magdalena61 hat geschrieben:
Detlef hat geschrieben:
stan hat geschrieben:Hallo Magdalena, ..., ist für Dich eine nach den Regeln der Demokratie arbeitende Partei?
Immerhin, auch ein blindes (AfD-) Huhn findet ab und zu mal ein Korn :mrgreen:
https://www.epochtimes.de/politik/deuts ... 96705.html
Ansonsten schien und scheint es niemanden zu stören, vor allem nicht die Linksgrünen Sozis und deren Jünger, wenn der Staat- sprich: die Altparteien-- in solchen Dingen eine dauerhaft entspannt-liberale Auffassung an den Tag legen.
Der erste Teilsatz stimmt nicht, es gibt mehrere Verfassungsbeschwerden diesbezüglich. Dass es aber dafür an ausreichender politischer Unterstützung fehlt, weil auch "Die Linke", B90/Grüne, SPD, FDP kirchlich in unterschiedlicher Form und Umfang unterwandert sind (von den C-Parteien mal ganz zu schweigen), ist bekannt. Die AfD hat sich an diese Forderung nur "drangehangen, sie hatte ja auch bisher noch nicht die Gelegenheit zu zeigen, wie ernst sie es wirklich mit dieser Forderung meinen. Es bleibt also abzuwarten, ob das nicht auch bloß Lippenbekenntisse sind, oder sie es tatsächlich "an die große Glocke" hängen.
Magdalena61 hat geschrieben:Dass der Staat die Gehälter der Bischöfe nach Besoldungsstufen von Beamten und staatlichen Würdenträgern bezahlt ist absolut NICHT o.k. Die sind doch nicht beim Staat angestellt.
Und das ist ja längst nicht alles, der Staat finanziert Religionslehrer und Religionsunterricht in den Schulen, kirchlich getragene Krankenhäuser, Senioren-Heime, Diakonie-, Caritas-Einrichtungen, Kindergärten, Kinderheime u.s.w. werden meist zu über 95% vom Staat finanziert; die Kirchen sind dem Staat gegenüber nicht rechenschaftspflichtig und nicht steuerpflichtig für ihre Einnahmen(z.B. durch Vermietung und Verpachtung)...!
Magdalena61 hat geschrieben:Und dann wird man auch noch unverschämt, wenn eine AfD das Versagen der herrschenden Elite an die große Glocke hängt.
LG
:?:
Die Wahrheit lässt sich pachten, mit dem Glauben an des Gottes Sohn, doch die Thesen sind vergänglich, allen Gläubigen zum Hohn! (Gert Reichelt)

piscator
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#92 Re: Eine AfD-Aussteigerin berichtet

Beitrag von piscator » Mo 5. Nov 2018, 10:43

ThomasM hat geschrieben:Es sieht so aus, als wäre kaum noch jemand in Deutschland an Freiheit interessiert, solange es jenseits der eigenen Wünsche liegt.
Es geht doch gar nicht um die Freiheit des Einzelnen, sondern darum, dass die Kleidung mancher Ethnien dazu missbraucht wird, seine eigene Überzeugung als die einzig richtige darzustellen.

Anstatt das Kopftuch nur einfach als Teil des Spektrums verschiedener Kleidungsstile hinzunehmen, wird das Kopftuch als kultureller Bestandteile einer zugewanderter Kultur dargestellt.

Gleichzeitig wird dann mit tiefster Überzeugung verkündet, dass wir Einheimischen gar keine Kultur hätten, in die man sich integrieren kann. Das die das Perfide an der Sache.

Ein Kleidungsstück, das sehr oft für die Unterdrückung der Frau angesehen wird, wird verwendet, um anderen den Spiegel vorzuhalten.
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piscator
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#93 Re: Eine AfD-Aussteigerin berichtet

Beitrag von piscator » Mo 5. Nov 2018, 11:07

closs hat geschrieben:Was ich hier von konkret deutsch-russischer Seite wirklich WEISS, ist mir in Andeutungen auch von Moslems bekannt. - Die Leute kommen nicht mit dem zurecht, was sie in meinen Worten als "wert-orientierungslose Liberalität" erleben. - Außerdem gilt Deutschland als extrem verweichlicht - was wiederum die Frauen so ausdrücken (Zitat :lol: ): "Was will ich mit Mann, der nicht weiß, ob Mann oder Frau".
Meine Erfahrung ist, dass die heutige Jugend weitaus wertorientierter und konservativer ist, als wir das vor rund 40 Jahren waren. Da fängt beim Familienbild an und hört bei der Sexualität auf.
Okay, das Männerbild russischer Frauen. Putin mit nackten Oberkörper auf einem Bären reitend? :lol:
... Ich glaube wirklich, dass die meisten Frauen das Kopftuch aus purer Gewohnheit tragen - so wie wir frühs unsere Jeans oder unseren Anzug anziehen.
Deine Meinung sei dir gegönnt, aber das Kopftuch als normale Kleidung darzustellen? Das glaube ich erst, wenn meine Frau und meine Schwiegertöchter freiwillig ein Kopftuch aufsetzen würden.
Mal was ganz anderes: Warum entdeckt der Deutsche so obsessiv Mängel bei anderen Ethnien und sieht gleichzeitig NICHT, dass es bei uns Aber-Hunderttausende an alleinerziehenden Frauen gibt, die ohne Familienanschluss ihre Kinder uf Hartz-Level aufziehen müssen? - Könnte es nicht sein, dass viele dieser Frauen froh wären, wenn sie in eine traditionelle türkische Struktur eingebunden wären, in der sie zwar wenig zu sagen haben, aber wenigstens versorgt sind?
Dieser Vergleich ist in meinen Augen unredlich. Seltsamerweise gibt du hier zu, dass Frauen, die in türkische Strukturen eingebunden sind, wenig zu sagen haben. :!:
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thomas4
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#94 Re: Eine AfD-Aussteigerin berichtet

Beitrag von thomas4 » Mo 5. Nov 2018, 12:52

Könnte es nicht sein, dass viele dieser Frauen froh wären, wenn sie in eine traditionelle türkische Struktur eingebunden wären...
Könnt' man ja ganz fix mal einige dieser Frauen fragen - wenn es deren so viele gibt. Aber bitte zuvor ALLES offenlegen!

Martinus
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#95 Re: Eine AfD-Aussteigerin berichtet

Beitrag von Martinus » Mo 5. Nov 2018, 13:15

closs hat geschrieben:quote]Du beschreibst Extrem-Fälle, die es sicherlich gibt, die aber nicht die Regel sind. - Ich versuche Normalfall und Extremfall zu unterscheiden.

Mal was ganz anderes: Warum entdeckt der Deutsche so obsessiv Mängel bei anderen Ethnien und sieht gleichzeitig NICHT, dass es bei uns Aber-Hunderttausende an alleinerziehenden Frauen gibt, die ohne Familienanschluss ihre Kinder uf Hartz-Level aufziehen müssen? - Könnte es nicht sein, dass viele dieser Frauen froh wären, wenn sie in eine traditionelle türkische Struktur eingebunden wären, in der sie zwar wenig zu sagen haben, aber wenigstens versorgt sind?


Eine alleinerziehende Frau in traditioneller türkischer Struktur :? Das gibt es nicht, das schließt sich aus. :wave:
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closs
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#96 Re: Eine AfD-Aussteigerin berichtet

Beitrag von closs » Mo 5. Nov 2018, 13:29

piscator hat geschrieben:Meine Erfahrung ist, dass die heutige Jugend weitaus wertorientierter und konservativer ist, als wir das vor rund 40 Jahren waren.
Konservativer auf jeden Fall. - Was "wertorientiert" angeht: Man scheint heute etwas anderes unter "Werten" zu verstehen als wir das getan haben.

piscator hat geschrieben:Da fängt beim Familienbild an und hört bei der Sexualität auf.
In Bezug auf Sexualität auf jeden Fall - ich freue mich immer, wenn unsere Kinder oder Nichten einerseits komplett frei über Sexualität leben und andererseits trotzdem sehr wählerisch sind. - Bei uns war das noch verklemmter. --- Was "Familienbild" angeht, sehe ich im familiären Umfeld, dass man strenger in der Erziehung ist, als wir das waren - wobei wir wieder bei "Konservativität" wären. - Allerdings sehen ich allgemein, dass verläßliche Bande für das Kind mehr und mehr ersetzt werden durch "Lebensabschnitts-Bindungen" - das ist vermutlich NICHT gut.

piscator hat geschrieben:Das glaube ich erst, wenn meine Frau und meine Schwiegertöchter freiwillig ein Kopftuch aufsetzen würden.
Werden sie nicht tun, wenn sie keine kulturelle Bindung dahingehend haben.

piscator hat geschrieben: Seltsamerweise gibt du hier zu, dass Frauen, die in türkische Strukturen eingebunden sind, wenig zu sagen haben.
Bei konservativen Strukturen kann das gut sein - allerdings gibt es auch die "Machtaufteilung", die einmal ein Sizilianer beschrieben hat als "Der Mann repräsentiert nach außen und hat daheim nicht zu sagen". - Das könnte auch bei vielen Türken so sein.

piscator hat geschrieben:Dieser Vergleich ist in meinen Augen unredlich.
Wer weiß? - Es wäre nicht das erste Mal, dass eine Frau eine emotionale und materielle Sicherheit einem nach außen hin gleichberechtigtem Bild den Vorzug gibt.

closs
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#97 Re: Eine AfD-Aussteigerin berichtet

Beitrag von closs » Mo 5. Nov 2018, 13:30

Martinus hat geschrieben:Eine alleinerziehende Frau in traditioneller türkischer Struktur :? Das gibt es nicht, das schließt sich aus. :wave:
Ich habe damit deutsche Strukturen gemeint. - Auch für Dich: Es wäre nicht das erste Mal, dass eine Frau eine emotionale und materielle Sicherheit einem nach außen hin gleichberechtigtem Bild den Vorzug gibt.

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#98 Re: Eine AfD-Aussteigerin berichtet

Beitrag von Pluto » Mo 5. Nov 2018, 13:43

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Dass sie es aus westlicher Sicht sehen verstehe ich unter Integration.
Das wäre in der Tat ein Problem, weil dies einer eigenen kulturellen Herabwürdigung gleichkäme. - Was man erwarten kann, ist, dass die Leute die hiesigen Umstände als gastland-spezifisch zur Kenntnis nehmen und sich dies respektieren.
Ich habe nichts gegen Tradtionen. Sollen sie ihre Traditionen wahren (Ramadan, usw), aber wenn es darum geht, wer mit wem reden darf, erwarte ich, dass man sich an UNSERE Gepflogenheiten hält.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Das Problem ist mangelnder Integrationswille.
Das wir auch so bleiben - was wäre dasselbe, als würde man vor Dir erwarten, dass Du als Gast in Saudi-Arabien IS-freundlich bist. - Eine Alternative dazu wäre respektvolle gegenseitige Anerkennung.
Als ich in Saudi Arabien zu Besuch war, haben wir uns respektvoll gegenüber den dortigen Gepflogenheiten verhalten, aber alle wussten ich würde sehr bald wieder weg sein.
Das ist im Fall von Migranten, die hier bleiben wollen anders. Diese Leute sollen sich an unsere Gepflogenheiten gewöhnen; dann ist alles gut.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: Wir dürfen von Migranten erwarten, dass sie sich an unsere Gepflogenheiten anpassen, nicht umgekehrt.
Das kann gegen den Respekt gehen.,
Gegen das was sie Respekt nennen. Andere Länder, andere Sitten.
Schließlich wollen die Migranten von uns was. Da erwarte ich, dass sie unsere Gepflogenheiten annehmen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Martinus
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#99 Re: Eine AfD-Aussteigerin berichtet

Beitrag von Martinus » Mo 5. Nov 2018, 14:00

closs hat geschrieben: Es wäre nicht das erste Mal, dass eine Frau eine emotionale und materielle Sicherheit einem nach außen hin gleichberechtigtem Bild den Vorzug gibt.


Ist doch klar. Mein Punkt war die alleinerziehende in traditionellen türkischen Strukturen. Das gibt es eben nicht. In den mir persönlich bekannten Fällen wurde die Tochter verstoßen und /oder die Eltern sind weit weggezogen. Sie hatten sich für ihre Tochter vor den anderen Landsleuten geschämt.
Angelas Zeugen wissen was!

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#100 Re: Eine AfD-Aussteigerin berichtet

Beitrag von piscator » Mo 5. Nov 2018, 14:04

Martinus hat geschrieben:Eine alleinerziehende Frau in traditioneller türkischer Struktur :? Das gibt es nicht, das schließt sich aus. :wave:
Das kenne ich auch nicht. Und ich habe sehr viele türkische bzw. türkischstämmige Mandanten.

Was ich kenne, sind Singlefrauen türkischer Herkunft. Von der Arbeiterin in der Fabrik bis zur Chefchirurgin i der großen Klinik, mit und ohne Kinder. Das geht aber nur, wenn man sich aus den traditionellen türkischen Strukturen löst.

Fast jede erfolgreiche Türkin bekommt relativ schnell Schwierigkeiten mit den traditionellen Familienstrukturen, da sie sofort von den männlichen Familienmitgliedern als Konkurrentin empfunden wird. Berufliche Selbständigkeit lässt sich - und das gilt auch für uns Einheimische - schlecht mit engen Familienstrukturen in Einklang bringen.

Es gibt allerdings auch viele Fälle, wo ich den Hut ziehe. Zum Beispiel das türkische Ehepaar, das seit 35 Jahren zu mir in die Praxis kommt. Beide Arbeiter, offen und ehrlich, dazu bescheiden und stolz. Stolz auf ihre beiden Söhne, beide mit hervorragenden Berufen und beide inzwischen verheiratet. Noch viel stolzer auf ihre Tochter, die gerade ihren Doktor in Medizin gemacht hat. Darin erkenne ich ein bisschen meine eigenen Eltern und meine Familie.

Zum Glück haben diese Leutchen ihre traditionellen türkischen Familienstrukturen überwunden und erkannt, dass Offenheit, gepaart mit Bildung den Kindern die Welt öffnet.
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