Pluto hat geschrieben:Bei dir klingt es so, als wäre allein schon die finanzielle Unabhängigkeit eine Sünde. Aber diese Leute liegen Niemandem auf der Tasche ...
Nee... sie machen Arbeit ...dass reicht schon aus, um die Ungerechtigkeit und Unselbstständigkeit voranzutreiben. Ein Rechtsanwalt, gut bezahlt, nimmt sich einen "Besenarbeiter" für den Mindestlohn und fühlt sich sozial, notwendig als Arbeitgeber. Wenn die Besen schwingende Person jedoch einmal eine Stunde Rechtsanwalt braucht (bei gleicher Lebenszeit) muss sie ein vielfaches dafür arbeiten. Das ist nicht recht, die Lebenszeit der anderen zu kaufen. Die Arbeitsteilung hat Vorteile, sollte aber so großzügig sein, dass es nicht am Lebensnotwendigen mangelt.
Rechne den "Dreh" weiter in der Immobilienbranche. Eine gut situierte Familie war stets fleißig, hat ein bescheidenes Häuschen, zahlt nach Jahrzehnten keine Zinsen mehr. Da bleibt bei den Fleißigen etwas Geld erspart, damit die Kinder ebenso einen Grundstock für ihr eigenes Heim bekommen. Der Opa verkauft seine Wohnung, schenkt dem Enkel eine neue. Die entstandenen Einkommensunterschiede zu Einwanderern, Jungen ohne elternfördreung oder durch Unglück und Missgeschicke benachteiligten vervielfachen sich auf Dauer und schaffen immer größere Unterschiede in der Bevölkerung. Die einen können locker von ihrem Geld sich in einer Urlaubsreise erholen und ohne Sorge leben, während andere Gruppen mit oft zwei Arbeitsstellen im Stress oft niedrigste Arbeit verrichtet, grad die Miete, etwas an Einrichtung und kaum den Lebensunterhalt hat.
Da hört man nicht etwa - da ist was ungerecht! Es sieht ja alles nach "Vorschrift" aus ...
Ach, und mit so munteren Parolen ... als ob es die Nöte der Menschen nicht gäbe und nur Jagd auf das Geld. Nun meinst du, die Reichen liegen niemanden auf der Tasche ... Es ist schlimmer, lieber Pluto, weil sie nicht rechnen können. Sie erarbeiten keine Produktion mehr. Sie schwingen keinen Besen, lassen das von anderen tun. Sie produzieren nicht den Käse, den sie essen. Sie rupfen nicht das Hühnchen, stecken keine Samen. Sie können keine Kleider nähen, nicht mehr den Schnee schippen und nicht das Grab schaufeln. ... beschäftigen dafür alle mit unnötiger Luxusproduktion, mit der sich Geld machen lässt.