closs hat geschrieben:ThomasM hat geschrieben:ich wollte in diesem thread zwar über den Begriff des Kapitalismus diskutieren und darauf hinweisen, dass wir alle Kapitalisten sind
Dieser Ansatz ist theoretisch möglich, hat meines Erachtens wenig mit der Lebensrealität zu tun. - Ein 12jähriger Nussknacker für Ferrero für 1 Euro pro Tag = Kapitalist? - Im heutigen Sprachverständnis nicht machbar.
In der heutigen Lebensrealität wird gelogen!
Und zwar von denen, die den Eindruck hervorrufen, man müsste "nur die Reichen schröpfen", damit es allen besser geht.
Daher auch die Umdeutung des Begriffes "Kapitalist". Es ist eine politisch motivierte Lüge.
Das Ziel derer, die da lügen, ist es auch nicht, die Welt besser zu machen, sondern Macht auszuüben. Wenn nämlich die "Reichen" geschröpft werden, dann muss man das, was man da wegnimmt, auch verteilen. Und die, die verteilen haben die Macht.
Da mit der Neid-Emotion gearbeitet wird, benutzt man "die Reichen", um die Emotion hervorzurufen, tatsächlich will man aber dem System, eben dem Kapitalismus, ans Leder, was dazu führt, dass auch und gerade die Armen geschröpft werden.
closs hat geschrieben:
Moment - jeder Angestellte, der die Bemessungs-Grundlagen für Krankenkasse und Rentenkassen übersteigt, darf sich ausklinken. - An diese Gruppe hatte ich gedacht - nicht an den Klein-Unternehmer.
Moment, ich denke, es geht um die Renten.
Ich kann mit meinem Verdienst aus der gesetzlichen Krankenkasse aussteigen (was ich auch getan habe), aber als Angestellter nicht aus der Rentenkasse.
Aus der Rentenkasse sind nur die Selbstständigen raus, weswegen es ja auch das Subunternehmertum gibt.
Durch die Scheinselbständigen-Gesetze benötigt es heutzutage auch eine kräftige Unterstützung des Subunternehmers, um nicht als Scheinselbstständiger aufzufallen. Die wollen das! Also bringt es dem Selbstständigen offensichtliche Vorteile (ich arbeite in einem Bereich, in dem es sehr viele Selbstständige gibt).
Ausbeutung gibt es nur noch in Bezug mit ausländischen Firmen, wo die Kontrollen weniger scharf sind.
closs hat geschrieben:
Wie das? - Wenn jeder 43% der Jahresentgeltgrenze erhalten würde, wären die Überzahlungen bei einem Reicheren mehr als bei einem Ärmeren. - Verstehe ich nicht.
Wenn viele der Selbstständigen wenig verdienen, greifen die Mechanismen, die Ärmeren zu schützen, d.h. nach einer Mindesteinzahlung greift eine Mindestrente.
All die Selbstständigen, die sonst auf Hartz4 gehen müssten, weil sie nicht vorsorgen konnten oder wollten, würden die Rentenkasse überproportional belasten. Für die Rentenkasse würde sich das eventuell nicht auszahlen.
Ich glaube der Studie auch nicht 100%, denn es hängt sehr viel von den wirtschaftlichen Rahmendaten in 25 Jahren ab. Aber die Lüge, dass es allen besser gehen würde, wenn man die Selbstständigen in die Rentenkasse zwingt, ist eben das, eine Lüge.
Gruß
Thomas
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.